Bandsäge - Einstellungen und Quietschen

v8yunkie

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Hallo,
ein paar Frage zu den Einstellungen an meiner Eumacop ER500 hätte ich an die Profis:

Neigung des oberen Laufrades
- Wenn das Sägeblatt am untern Rad gerade nicht mehr mit den Zähnen aufliegt, so liegt das Band oben noch ca. 3mm weiter vorne auf dem Rad... heißt das, ich müßte die Neigung des oberen Rades weiter nach hinten (also Oberkante) verändern?
- Längsschnitte am Parallelanschlag werden wellig und tendieren vom Anschlag wegzulaufen. Könnte sein, dass mein Sägeblatt nicht gleichmäßig geschränkt ist... ein neues von HEMA ist unterwegs. Generell zum Parallelanschlag: Stellt man den EXAKT parallel zum Sägeblatt oder (ähnlich wie bei der Kreissäge) in einem ganz leicht schließenden Winkel zum Sägeblatt ein? Also ein Winkel, der von mir weg aufgeht...? Oder umgekehrt?

Zum Quietschen
Im Leerlauf ist die Säge super leise - beim Sägen gibt es ein metallisches Quietschgeräusch - ist das (bis zu einem gewissen Grad) normal oder deutet das auf eine verschlissene Rücken-Rolle meiner APA-Führung hin? Von Hand gedreht quietscht nichts, hat aber ganz leichtes Spiel...
Oder kann noch was Anderes quietschen?

Danke und Gruss,
Thomas
 

Komihaxu

ww-robinie
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1. Neigung:
Wenn du an der Neigung drehst, wird sich dein Band sowohl oben als auch unten bewegen. Deine 3mm kannst du nur dadurch korrigieren, dass du eines der Räder abnimmst und die Aufnahme um diese 3mm versetzt, z.B. durch Unterlegscheiben. Mit großer Wahrscheinlichkeit ist das aber überhaupt nicht nötig und dieser Versatz macht nix.

2. Parallelanschlag
Das muss man ausprobieren. Dazu auf einem Stück Holz eine Linie parallel zur Kante ziehen.
Jetzt anfangen zu sägen (erst mal komplett frei Hand, ohne Anschlag!). Gute 20 cm einsägen, bis du immer schön brav auf deiner Linie bleibst. Kann auch sein, dass du 50 cm brauchst, bis du den Bogen raus hast und wenigstens mal 10 cm gerade auf deiner Linie geblieben bist. Jetzt schaltest du mitten im Schnitt die Maschine ab, dabei darfst du das Holz nicht bewegen!
Jetzt setzt du mal deinen Parallelanschlag 1 cm neben deinem Holz an. Holz noch immer nicht berühren! Per Augenmaß gucken, ob dein Holz parallel zum Anschlag läuft.
Kann gut sein, dass das überhaupt nicht stimmt. Bei einer extremen Abweichung ist dein Sägeblatt nicht sauber geschränkt.

Dann lieber ein neues Blatt drauf und das ganze nochmal probieren. Wenn dann noch ein klein wenig Abweichung bleibt (z.B. vorne hast du 1 cm Abstand, am Ende vom Parallelanschlag schon 1,5), dann kannst du die Schrauben vom Tisch lösen und den drehen. Vielleicht kann man auch am Parallelanschlag was einstellen.

Danach das ganze Procedere von vorn. Dass du die perfekte Einstellung getroffen hast merkst du daran, dass dein Holz beim Sägen mit Anschlag weder vom Anschlag weg, noch zu ihm hin will, also fast von selbst auf Linie bleibt, ohne dass du in eine Richtung drücken musst.

Achte auch drauf, was passiert, wenn dein Sägeblatt die Schnittfuge verlässt. Also die letzen 3 mm, die du gesägt hast. Springt das Blatt weder nach links noch nach rechts, dann passts.

Hier mal in Bildern:
https://youtu.be/pRg3hp-4evE?t=107
Besseres Video: https://youtu.be/IZThUPOr_Ug?t=50
 

Dietrich

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Hallo Thomas,

die Bandsägenrollen laufen gelagert auf Wellenzapfen, der Wellenzapfen des oberen Rades ist verm. in einem Graugußteil eingepasst und mittels Madenschraube gesichert.
Du könntest versuchen die obere Radposition über die Verstelleung des Wellenzapfens an die unter Radposition an zu gleichen.
Sollte danach Dein neues Hema Band ebenfalls verlaufen, tu Dir den Gefallen und fummel nicht am Anschlag herum, sonst stellst Du am Ende nach jedem Bandwechsel erneut den Anschlag ein, das machen amerikanische Hobbyholzer so, wenn es tatsächlich so ginge gäbe es auf dieser Welt kein Bandsägewerk und keine Trennbandsägen.
Der gerade Sägeschnitt an der Bandsäge wird mit der Positionierung des Sägebandes auf den Rollen eingestellt, und nur dort.
Man muß eben probieren wo es auf der jeweiligen Maschine richtig läuft, ich hatte bei meiner Maschine das 25mm Sägeband auf der 29mm breiten balligen Rolle hinten bündig positioniert und siehe da, sie sägt bis zu max. Schnitthöhe verlauffrei.
Und lass Dir keine Angst machen das es die Schränkung plattdrückt, solange die Zähne deutlich vor dem größten Durchmesser laufen ist alles in Butter.

Gruß Dietrich
 

v8yunkie

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Einstellungen

Vielen Dank Euch beiden - allerdings ist mir noch nicht alles klar...

1) Kann bzw. muss ich denn die Laufräder bzw. das obere Laufrad per Neigung so einstellen, dass das Band auf beiden Rädern in der gleichen Position läuft - oder spielt das keine so grosse Rolle?

2) Bin mir nicht sicher, ob ich ballige Auflagen habe oder gerade... wenn ich ein Lineal drauflege, sind die Auflagen nicht perfekt gerade... aber sind die damit ballig? Wie ballig ist den ballig...? Wenn ich auf die ca. 4cm breiten Gummiauflagen ein Lineal mittig auflege, dann schwebt das rechts und links ca. 0,5mm frei.. ist das ballig?
Im Moment nehme ich an, die Auflagen sind gerade, daher versuche ich das Blatt so aufzulegen, dass die Zähne nicht auf dem Rad liegen und quasi frei überhängen...

3) Was ist die minimale Breite, die meine Sägeblätter haben müssen - bei manchen Sägen ist das 10mm... wodurch wird das bestimmt?

Danke und Gruss,
Thomas
 

Rani

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Wenn es möglich ist, halte bei demontiertem Schutz und abgenommenen Tisch eine gerade Latte an das untere Laufrad (möglichst nahe der Achsmitte). Das obere Laufrad sollte an seiner Ober- und Unterkante an der Latte anliegen. So kannst du sehen ob die Laufräder in einer Linie stehen und ob das obere Laufrad geneigt ist. Mit der Neigung wird nur der Bandlauf eingestellt, damit das Band nicht von der Rolle läuft. Damit wird eigenlich nur feinjustiert.
Etwas fummelig ist das ganze einzustellen, wenn die Gummibandagen schon stark abgenutzt sind und Riefen haben.
Die Bandbreite wird nur durch deine Führung begrenzt und ob das Band ordentlich auf den Rollen aufspannbar ist, wobei wir wieder beim Thema Versatz der Laufrollen sind. Ich habe mal paar Tischler gefragt und die haben die schmalen Bänder alle mittig auf der Rolle lauf lassen, also auch bei flachen Belägen. Natürlich ist das nicht optimal und garnicht gut für die Beläge der Laufräder, aber es geht.
 

v8yunkie

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Parallelanschlag

@Komihaxu
Hab gerade mein erstes Sägefurnier mit 1,5mm Stärke geschnitten - hat perfekt geklappt nach der Einstellung wie von Dir beschrieben. Nochmal vielen Dank!

Gruss,
Thomas
 

Hermann.

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Zum Quietschen
Im Leerlauf ist die Säge super leise - beim Sägen gibt es ein metallisches Quietschgeräusch -
Hallo Thomas,
ich hatte das gleiche Problem. Bei meiner Bandsäge war es eine schlecht geschmierte Rückenrolle. Also, die Führungen ausgebaut, gefettet, und das Quitschen war weg.:emoji_slight_smile:
 

v8yunkie

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Rückenrolle

Hmm, ich weiß gar nicht, ob man bei der Panhans APA Führung die Rückenrolle überhaupt schmieren kann... weiß jemand ob das ein gekapseltes Kugellager ist, oder ob das ein (schmierbares) Gleitlager ist? Oder muss man das Lager ersetzen?

Gruss,
Thomas
 

Hermann.

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Hallo Thomas,

Bei meiner Scheppach es kein Kugellager sondern eine Scheibe mit Zapfen, die in einer Buchse gelagert ist. Es dreht sich also der Zapfen in der Buchse und dort habe ich gefettet.
 

Komihaxu

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Sollte danach Dein neues Hema Band ebenfalls verlaufen, tu Dir den Gefallen und fummel nicht am Anschlag herum, sonst stellst Du am Ende nach jedem Bandwechsel erneut den Anschlag ein, das machen amerikanische Hobbyholzer so, wenn es tatsächlich so ginge gäbe es auf dieser Welt kein Bandsägewerk und keine Trennbandsägen.
Danke für den Hinweis. Meine obige Beschreibung gilt wirklich nach Möglichkeit nur für das erstmalige Ausrichten des Tisches/Anschlags nach Neukauf oder Zerlegung nach Transport.
Wenn man für jedes Band neu einstellen müsste, wäre das ja ziemlich dämlich. Das wird in den verlinkten Videos zwar gesagt, zeugt aber eher von Inkompetenz.
 

v8yunkie

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Einstellung Führungsträger

Kleines Update - gestern habe ich den oberen Führungsträger (da wo die ober Führung befestigt ist und in der Höhe über Tisch eingestellt wird) eingestellt.

Grund war, dass sich der Abstand der seitlichen und hintern Führungsrolle mit der Höhe verändert haben... und siehe da: Das gezahnte Rundmetall, welches den Träger bildet, wird durch zwei Öffungen im Gehäuse geführt - das untere ist der Austritt aus dem Gehäuse und ist fix. Die obere Öffnung befindet sich innen im Gehäuse - und kann verstellt werden. Es handelt sich um eine grosse Bohrung im Gehäuse, auf dem eine Metallplatte mit der Führungsbohrung für das Rundmetall mit zwei Langlöchern und Schrauben befestigt ist - durch öffnen der beiden Schrauben kann die Platte etwas in alle Richtungen geschoben werden. Dadurch ändert sich die Führungsrichtung relativ zum Gehäuse bzw. Sägeblatt. Ich hab mal ein Bild gepinselt... siehe Anhang (das Bild zeigt nur eine Bewegungsrichtung, es funktioniert aber in beide Richtungen).

Man stellt nun so ein, dass die Führungsrichtung exakt mit dem Sägeblatt fluchtet - somit bleibt der Abstand aller Rollen gleich - egal bei welcher Höhe. Wollte nur darauf hinweisen, falls jemand das Problem hat und vielleicht denkt, das läßt sich nicht beheben. Zumindest sollte man in diesem Fall prüfen, ob die Einstellung möglich ist.

Gruss,
Thomas
 

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