Badi

Gerda

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Hallo liebe Forumsteilnehmer,

wer kann mir weiterhelfen auf der Suche nach der Holzart Badi (könnte u.U. auch anders heissen), bin aber über das Internet darauf aufmerksam geworden. Wüsste gerne wo man dieses Holz (möglichst als Parkett) beziehen kann oder wer mir mit Adressen weiterhelfen kann.
 

derdad

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Liebe Gerda!
Kannst du das holz etwas näher beschreiben, dann ist es leichter aus den rund 30.000 holzarten weltweit das vielleicht richtige zu finden.
gerhard
 

carsten

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Hallo

Badi ist der in der Elfenbeinküste gebräuchliche Namen für Bilinga.
Verbreitung in Ost und Westafrika.
Farbe Splint grauweiß bis blassgelb bzw. hellgrau Splint 3..5 cm breit
Kernholz orangegelb bis goldgelb , nach dem Einschnitt zunächst zitronengelb, dann goldbraun nachdunkelnd. Textur durch unregelmäigen Wechseldrehwuchs gestreift (Radialschnitt) , auch geflammt, mitunter auch schlicht (Tangentialschnitt, Radialschnitt), noch dekorativ

noch gut bearbeitbar, die Rinde enthält ein Alkaloid das für pharmazeutische Zwecke verwendet wird.

so weit (gekürzt) nach Bildlexikon Holz Rudi Wagenführ

Im kleinen Holzlexikon aus der Roto Fachbibliothek findet sich etwas mehr.

(scanner sei Dank) :emoji_wink:
und die OCR Software übernimmt auch nicht die Haftung für Erkennungs-Fehler
Badi, Opepe, Kusia, N'Gulu Maza, Bois d'Or
Phantasienamen wie Gelbes Mahagoni sind abzulehnen.
Nauclea diderrichii und N gilletii
Familie: Rubiaceae

Vorkommen: Sehr weite Verbreitung von Westafrika bis in den Kongo hinein und nach Uganda überspringend; am häufigsten an der Elfenbeinküste, in Nigeria, Südgabun, Kongo und Angola/ Cabinda.
Baumbeschreibung: Starker Baum mit nur geringen Wurzelanläufen bei Durchmessern von 70 bis 150 cm, gerade und zylindrisch ausgeformt, bis auf 23 m astfrei, jedoch häufig drehwüchsig.
Farbe: Das schmale, etwa 5 cm breite, blaßgelbe bis hellgraue Splintholz unterscheidet sich deutlich vom goldgelben Kernholz, das später zu Orangerot bis Goldbraun nachdunkelt und natürlich glänzt.
Makroskopisches Erscheinungsbild und Gesamtstruktur:
Die groben, zerstreut angeordneten, wenig zahlreichen, häufig eiförmigen Gefäße bilden breite, gewundene Porenrillen; Zuwachszonen sind durch dunkleres Spätholz deutlich. Festes, mittelgrobes, oft kurzfasriges und sprödes Holz; eine gewisse Widerspänigkeit verleiht ihm einen streifigen Charakter.
Eigenschaften: rI5=0,76 g!cm\ Landungsgewicht 1000 kg/m³ mit mäßigem Schwindmaß. Schweres Holz mit hohen statischen Festigkeitseigenschaften, was in einer günstigen Biegefestigkeit und einem hohen Elastizitätsmodul deutlich wird; die dynamische Festigkeit ist jedoch nur mäßig. Auf Grund besonderer Inhaltsstoffe hohe Pilz-, Insekten- und Witterungsfestigkeit.
Bearbeitung und Oberflächenbehandlung: Vorzugsweise Sägen,
gelegentlich auch Einmesserung. Erfordert einen großen Kraftaufwand, wenn es widerspänig ist, stumpft aber die Werkzeuge wenig. Die Trocknung, vorsichtig und langsam bei niedrigen Anfangstemperaturen vorgenommen, verläuft gut. Das Holz ist fiir Nageln und, Schrauben vorzubohren, kann aber gut verleimt werden. Guter Anstrichträger, wenn auch die Inhaltsstoffe Störungen hervorrufen können.
Fehler: Neigt zu Oberflächemissen; starke Widerspänigkeit, Kurzfaserigkeit.
Eignung und Verwendung: Überall dort, wo es auf gute Festig
keitseigenschaften und hohen Abnutzungswiderstand ankommt, insbesondere rur Bodenplanken, Trittbretter im Waggonbau und für Parkett; auf Grund seiner Dauerhaftigkeit auch sehr für alle Wasserbauten geeignet, zumal es als fast teredofest ( da dürfte der Schiffsbohrwurm (teredo navalis) mit gemeint sein gilt.

Warum soll es denn so ein exotisches Holz sein das keiner kennt.
In den Gegenden in denen das Holz wächst kümmert man sich meist 0,0 um eine nachhaltige Forstwirtschaft. Das Holz wird wegen plötzlicher Modenachfrage im großen Stil abgeholzt und exportiert. Wiederaufforstung ist ein Fremdwort. Ganz zu schweigen von den vielfältigen weiteren Aufgaben eines gesunden Wald und Baumbestandes.
Wenn ich das Bild so sehe ist der Farbton einer einheimischen Buche, die "nachgedunkelt" (Buche wird dabei gelblich) nicht so sonderlich anders (OK die Textur unterscheidet sich.
 

derdad

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Hi Carsten!
Kannst du mir mal einen link oder ein bild rüberschicken.
Laut deiner beschreibung ist es das holz, das in wir in uganda unter dem namen "mvule" (sprich muwul") verarbeitet haben, und dort eines der meistverwendeten hölzer ist. Leider jedoch nicht nachhaltig bewirtschaftet wird.
Ich hab mal irgendwo gefunden, dass "mvule" und "iroko/kambala" das gleiche holz sein soll.
Badi hab ich eigentlich noch nie gehört, aber durch die regionalen bezeichnungen kann sich der namen fast alle 100 km ändern.
Ich hab ein bild eines "lecturnes", eines predigtpultes angehängt. Dieses stück ist aus besagtem mvule, gleich nach der fertigstellung das stückes. Nach dem aushobeln ist das holz wirklich gelb.
 

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carsten

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Hallo

ein eigenes Bild hab ich nur in dem erwähnten Holzbildatlas aber google hilft weiter Suchwort Bilinga und dann Bilder
http://images.google.de/images?sour...LD,GGLD:2004-24,GGLD:de&q=Bilinga&sa=N&tab=wi

Bilinga wird in besagtem Holzatlas für Uganda (Länderkennung:EAU) mit dem Namen Kilingi geführt.

Und das kleine Holzlexikon führt mvule als Synonym für Iroko/Kambala. Ein direkter Vergleich der beiden Bilder im Holzbildatlas ergibt in der Tat eine gewisse Ähnlichkeit. Bilinga ist nur noch deutlich oranger.
 
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