Ausziehtisch mit Massivholzplatte?

Schreinermanni

ww-kastanie
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Hallo,
ich möchte für einen alten "klassischen" Ausziehtisch eine neue Tischplatte anfertigen. Diese soll aus massiver Eiche sein. Ich habe allerdings arge Bedenken, dass sich die Platte verzieht, da sie bei dieser Konstruktion praktisch nur in der Mitte durch eine Querleiste gehalten, frei auf dem Tischgestell aufliegt. Außerdem liegen die Ausziehplatten in der eingeschobenen Position direkt unter der Tischplatte, so daß die Platten jeweils von einer Seite frei liegen, und somit das Verwerfen noch begünstigen.
Wurden früher für diese Konstruktion grundsätzlich keine massiven Platten verwendet, oder reicht die in der Mitte liegende
Querleiste (ca. 80 x 25mm im Querschnitt) aus, um das Verwerfen zu verhindern?
Die Platte hat eine Größe von 140 x 82 cm, Stärke 25 bis 30 mm.
Wie ist eure Meinung dazu?

Gruß, Manfred
 

raftinthomas

ww-robinie
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kannse knicken.
und zwar aus verschiedenstens gründen. einige wurden schon von dir angeführt, weiter wären
-platten liegen nicht "luftig" genug, da einfach aufeinander, was ein gleichmässiges quellen/schwinden verhindert
-beim "klassischen" auszug werden die ausziehteile an (schrägen) leisten geführt, die in der querzarge laufen. wenn die platte schwindet(i.d. breite), passen die aussparungen in der zarge nicht mehr (längs/quer).
mit so nem tisch wirst du immer ärger haben.
 

derdad

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Schönen Abend!

Ich kann Thomas nur zum Teil rechtgeben.
Ich hatte vor kurzem einen solchen Ausziehtisch zur Reparatur (die Füße haben gewackelt), der mindestens seine 100 Jährchen am Buckel hatte, und der hat noch gut funktioniert. Plattenmaß 90x140cm
Er war so konstruiert, dass die Platte mit Anfassleisten (Hirnholzleisten) gemacht wurde, die die Platte gerade hielten. Der Maserverlauf der Platte war quer zu den Ausziehleisten (die Anfassleisten somit parallel zu diesen). Die Ausziehleiste war nur angeschraubt und dadurch konnte die Platte einigermäßen arbeiten.
Es stimmt schon das die Platten nie so gerade bleiben wie mit Spanplatten. Aber auch die werden sich durchs aufeinanderliegen leicht werfen. Auch jede andere Art von Platte.

Es kommt natürlich auch sehr viel auf die Holzauswahl an. Stehende Jahresringe; gut abgelagtertes Holz; etc.
Ich glaube auch dass sich das damals verwendete, lufttrockene Holz (das Jahre wenn nicht Jahrzente gelagert war) besser dafür geeignet hat und wenniger Spannung erzeugte als unser jetztiges Kammertrockenes, bei dem vom Fällen bis zur Verarbeitung oft nicht mal 1 Jahr vergeht.

gerhard
 

Schreinermanni

ww-kastanie
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Hallo Gerhard,
wenn ich dich richtig verstanden habe, bezieht sich deine Beschreibung mit den Anfassleisten auf die Ausziehplatten. Dabei habe ich auch weniger Bedenken. Wie war es denn bei deinem Tisch mit der oberen Tischplatte, war Die noch einigermaßen gerade?

Gruß Manfred
 

derdad

Moderator
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Hi!
Die obere (durchgehende) Platte war genauso mit Anfassleisten konstruiert. Die Leisten waren dabei an den Schmalseiten des Tisches. Fixiert war die Platte mit zwei Dübeln (ca.20mm Durchmesser) die in die Löcher in der Brücke passten.

Die Platte war gerade. Soweit man es bei so einer alten Platte messen kann, schätze ich das die Platten nicht mehr als 2 mm voneinander abstanden.

Du kannst die Brücke zweigeteilt machen und anstatt den Dübeln eine stehende Leiste befestigen. So wie du es bereits geschrieben hast. Dann ist die Platte in der Mitte nochmals stabilisiert.

Wir haben bei furnierten Auszugtischen immer Filzstreifen an die obere Platte geklebt damit keine Kratzer im Lack entstanden. Dadurch entsteht sowieso 1mm Luft und etwaiger Verzug fällt kaum auf.

gerhard
 
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