Ausrisse beim Zinken mit der Oberfräse

guenter57

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Hallo Leute:emoji_slight_smile:

Ich habe folgendes Problem:

Wenn ich mit meiner Oberfräse (6mm Spiralnutfräser) eine 9mm Multiplex Platte mit Fingerzinken versehe, gibt es immer so häßliche Ausrisse im Holz.

Was kann ich dagegen tun?

Bekomme ich das Problem auch wenn ich z.B. Vollholz => Fichte/Kiefer oder Buche/Eiche nehme?

Wer kennt sich damit aus und kann mir einen Tipp geben?

Gruß Günter
 

rorob

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Hallo Günter,

du benutzt doch eine Schablone?
In dem Fall versuch mal im Gleichlauf zu fräsen.
(Hoffentlich werd ich jetzt nicht gesteinigt)

Gruß
Robert
 

wolgos

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Hi
dem stimme ich zu.
Du mußt die zu dir zeigende Oberfläche von rechts nach links bzw die hintere Oberfläche von links nach rechts leicht ankratzen.. Also das gleiche Prinzip wie die Vorritzeinrichtung an Kreissägen. Aber gleichlauffräsen von Hand ist von der BG verboten weil die Maschine dann mitgerissen werden kann. Aber in dem Fall ist sie ja mit der Schablone geführt. Also ist das wohl eine BG-Grenzwertigkeit.
Denn:
Holz ist ja nicht doof und der Klügere gibt nach. Wenn der Fräszahn aus dem Holz raus will, macht er auf die Holzfaser Druck. Und wenn es leichter ist einen Splitter abzugeben als die Faser an der Zahnspitze zu zerschneiden, geht dem Holz der Splitter ab.
Wenn aber der Zahn von außen auf die Faser trift, kann die nicht weg und der Zahn schneidet die Faser durch.
Wolfgang
 

guenter57

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Hallo zusammen,

Also, ich nehme einen Frästisch mit eingebauter Oberfräse (von Guido Henn) und habe mir da einen verschiebbaren "Rahmen" mit Anschlag gebaut (habe ich aus dem Internet).
Das Holz, wo die Zinkung rein soll, steht hochkant (also in der Achse vom Fräser)und wird zum Fräser hin geschoben.

Das einzige was ich mir noch vorstellen könnte ist, alle Flanken vorritzen.

Das ist aber nicht der Sinn des Fräsens.
Wie machen es denn die Profis? Sägen und Stemmen?

Gruß Günter
 

rorob

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Deine Vorrichtung zu sehen wär interessant.
Kannst du an deinem Werkstück ein Opferholz mitfräsen lassen?

Gruß

Robert
 

guenter57

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Hallo Robert

Schau doch mal ins Holzwerkenheft 02/2007 ab Seite 37. Der Artikel ist auch von Guido Henn.

Opferholz habe ich noch nicht probiert, das müsste dann aber auf beiden Seiten ans Brett.

Gruß Günter
 

Dusi

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Ich hatte das gleiche Problem bei der Benutzung meiner Frässchablone (Zinkenfräsgerät FD300 - www.sautershop.de)

Mit einem Opferbrett lässt sich das Problem 100%ig vermeiden, Problem ist evtl. nur, dass die Schrauben der Spannvorrichtung nicht lang genug sind um 3 Bretter einzuspannen. Ich wollte deswegen demnächst mal längere Schrauben besorgen.

Ich glaube durch Fräsen im Gleichlauf lässt sich das nicht wirklich gut verhindern, weil die Öffnung der Schablone ja nur ein wenig größer ist als der Kopierring, der zum Einsatz kommt, sprich man taucht ja eigentlich nur einmal ein...

Die Lösung Opferbrett war übrigens auch die Lösung bei einem Oberfräsenkurs in der Kurswerkstatt in Freiburg (ist aber schon Jahre her).
 

CaptainCrunch

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Hallo Günter,

auf die von dir beschriebene Weise habe ich auch versucht, Fingerzinken auf dem Frästisch herzustellen. Multiplex ist dabei leider eine ganz schlechte Wahl, da sich die obersten, dünnen Schichten sehr schnell ablösen und wegbrechen. Weichholz tendiert auch sehr schnell zu Ausrissen, mit Buche geht es schon bedeutend besser.

Ausrissfrei in Weichholz hab ichs nur geschafft mit Opferholz auf beiden Seiten. Bei Buche ging es auch ohne Opferholz, wenn der Fräser seeehr gefühlvoll ins Holz eintaucht und austritt mit hoher Drehzahl und die äußersten Fasern sauber abschneiden kann. Dabei muss man sich aber dann so viel Zeit lassen, dass man schon fast wieder alles vorritzen kann. Mit Opferholz gehts bedeutend schneller und genauso sauber.

Gruß,
Sebastian
 

Sägenbremser

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Hallo Günter

hast einen schönen Namen, mein Onkel
führte den auch und durch ihn bin ich zum
Handwerker herangeführt worden.

Wenn ich schon Fingerzinken verwenden will,
dann werden die auf der TKS mit einer einfachen
Spannvorrichtung und Nuter geschnitten. Das ist
eine kostenoptimierte Ausformung für Holzkisten.

Wenn du schon mit der Oberfräse arbeiten möchtest,
kannst du auch gleich richtige Schwalben/Zinken da
anfräsen. Der Bearbeitungszeitraum wird kaum länger
sein, aber Werthaltigkeit und Verleimung werden stark
verbessert. Mehr Spass macht das auch noch.:emoji_slight_smile:

Wenn du aber so weiter arbeiten möchtest, zieh den
Fräser immer zuerst im Gleichlauf in die Austrittskante,
danach hat er keine Chance mehr dein Holz zu spalten.
Danach kannst du ganz profan im Gegenlauf fräsen.

LG Harald
 

rorob

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@ Günter:
Diese Vorrichtung ist im OF-Buch von Guido vorhanden. Ich erlaube mir Guido zu zitieren:

"Wenn Sie anstelle von Spiralnutfräsern gerade Nutfräser einsetzen, ist es sinnvoll, in die Frontplatte ein austauschbares 9 mm dickes Massivholzbrettchen (70 x 30 mm) einzulassen.Es dient als Ausreißholz und kann je nach Fingerzinkengröße leicht ausgetauscht werden.

Gruß

Robert
 
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