Ausdehnung von Holz?

Diaboli

ww-pappel
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Hallo erst einmal. Bin neu hier.

Habe eigentlich auch nur eine kurze frage.


Vorgestichte wie wir auf die frage gekommen sind will ich hier nicht unbedingt erzählen. Aber meine frage besteht nun darin.


Wieviel wird kiefernholz kleiner wenn es nass gesägt wird und trocknet?
Und was für einen ca. Temperaturkoeffizienten hat Kiefernholz, falls es sowas überhaupt gibt.

Vielen dank schon mal.
 

raftinthomas

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Kiefer (Werte gemittelt):
Fasersättigungpunkt ca 27%
Holzausgleichsfeuchte bei Raumklima geschätzt 8%
=> delta Hf=19%

Schwundmasse in % pro 1% deltaHf
radial: 0,15 tangential 0,28

Längenänderung in Faserrichtung ist zu vernachlässigen
Temperaturausdehnungskoeffizient ebenso (hab ich im bereich holz noch nie mvon gehört, ich denke, das kann man im vergleich zur holzfeuchtevolumenänderung völlig vergessen)

=> Breitenänderung eines Kernbrettes 2,85%
eines Seitenbrettes 5,32%


alles klar?


edit: korrektur des fasersätpkt von 17 auf 27% und entsprechende folgen dessen
 

Diaboli

ww-pappel
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Hi raftinthomas.

Das ist ja Prima, danke für deine schnelle und (schätze mal) präzisse antwort.
Nur verstehe ich grad kein Wort. Bin doch eher im metalischen Bereich zuhause.

Sagen wir es so. es geht darum, das wir paletten haben mit 80 mal 60 cm und die bretter zum teil eine unterschiedliche länge von ca. 1cm aufweisen. Laut dem Herrn der dafür zuständig ist, liegt das an der wärmeausdehnung, und daran das das holz eventuell nass war beim sägen.

So und nu kommst du mit deiner antwort und ich als metaller verstehe null. :emoji_grin:
 

raftinthomas

ww-robinie
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ok.

aaaalso, ein brett wrd in der länge immer in faserrichtung gemessen. daher kann es also sein, dass ein brett breiter als lang ist. das, was im sägewerk aus dem stamm geschnitten wird, ist aber meist so 3-4 meter lang und 30-50cm breit. an der länge ändert sich fast nix, das kann man vernachlässigen.
die breite ist quer zur faser gemessen. hier findet beim trocknen der schwund statt. dieser ist, wenn das brett wieder feuchter wird, reversibel, das ganze wird "arbeiten" genannt.
bis zu einer holzfeuchte (wasser/trockenem holz) von rund 26-35%, dem sog fasersättigungspunkt, verlässt das wasser die zellhohlräume. dabei findet kein schwund statt.
nach erreichen des fasersättigungspunktes (zellraum leer) trocknet das wasser aus der zellwand. dabei wird diese dünner und dadurch schwindet das holz, dh das volumen nimmt ab.
die zellwände trocknen so lange, bis sich ein gleichgewicht aus umgebender luftfeuchte und holzfeuchte einstellt, die sog holzausgleichsfeuchte.
durch die geometrischen verhältnisse (kreise) sind die volumenänderungen im stammqueerschnitt leicht unterschiedlich, ein brett aus der mitte des stammes (kernbrett) schwindet weniger als ein brett vom rand (seitenbrett oder schwarte).
wenn du jetzt noch sagst, wie breit die bretter sind und wo sie getrocknet sind (draussen oder klimatisiert), kann ich dir die breitenunterschiede errechnen.
holz ist, was dieses thema angeht, wesentlich komplexer als metalle oder kunststoffe.
fachlich korrekt war das ganze, aber nicht präsize: holz ist kein homogener, genormter werkstoff, daher können die genannten werte in der realität noch mal ordentlich um rund 35% nach oben oder unten schwanken!
 

raftinthomas

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so,

zur länge: ich hab noch mal im tabellenbuch (friedrich) nachgeschaut:
kiefer longitudinal 0,4% von 0% bis 27%hf,

=> der längsschwund beträgt etwa einen halben zentimeter bei 80 cm langen brettern.
bei den oben erwähnten 35% nach oben und unten sollte der unterschied also etwa 4 milimeter betragen. wenn vorher präzise gesägt wurde (wohl kaum im sägewerk).
 

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Ok. jetzt glaub ich hab ich es verstanden.

Wurde jetzt sozusagen von gebaltem wissen erschlagen.

Für mich heisst das quasi das mein 80cm brett in der länge ca. 5mm variieren kann durch die feuchtigkeit. duch die wärme so gut wie nichts.

in der breite ist es eigentlich total egal wie weit es arbeitet.
Klimatisiert ist schlecht zu sagen, mal im freien, mal in einer halle, mal im Lkw.
 

raftinthomas

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bei "aussenlagerung" kannst du noch mal nen millimeter abziehen, die werte waren für büro/wohnungsklima gerechnet, was natürlich noch mal trockener ist.
 

KLeinhirn

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Hallo, ich darf diesen T mal hochholen :emoji_wink:

Vielleicht könnt ihr mir folgendes beantworten. Ich versuche herauszufinden, wie stark eine Fichtenholzstaffel 80x80mm schwinden kann, wenn a.) "nass " gesägt und dann verbaut wird bzw. wenn das Holz im letzten Jahr gefällt wurde und ca 6 Monate ~1 Jahr geschnitten/ gelagert wurde (in einem Sägewerk, Lagerung aussen vermute ich).

Diese Fichtenstaffel werden als Blindstock aussen an einer Fassade befestigt, um Kunststofffenster zu montieren. (zwecks Anbindung an Fenster und WDVS müsste ich die maximale zu befürchtende Ausdehnung so eines Staffels wissen)
Die Staffel haben dann Abmessungen von bis zu 1650mm Länge und 80x80mm Kante.

Bitte / Danke!!!!!!!!!
 

SteffenH

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Das ist meiner Ansicht nach weniger eine Frage des Schwundes als vielmehr, ob man in der Situation nasses Holz verbauen sollte. Für den geschilderten Zweck würde man in der Regel KVH nehmen, maßhaltig und trocken. Mal angenommen die Hölzer trocknen von 25 auf 15 Prozent, dann sind das pi mal Daumen 2,5mm Schwund. Das ist nicht das Problem. Ich würde die nassen Dinger nicht in WDVS einpacken.
 

KLeinhirn

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Jo, das is die Frage wieviel Restfeuchte das Holz eben noch hat...
EPS soll angeblich da kein so großes Problem mit dieser Feuchte haben, zumal ja die Feuchteabgabe auch ins Mauerwerk einseitig erfolgen kann..
Denke,mit den 2,5mm Schwund kann man leben bei flexiblen APU Leisten.
"Sauber" wäre natürlich die KVH Lösung, aber leider dan auch wieder a bissl a Kostenfrage..kostet ja fast das doppelte :emoji_frowning2:
Danke Steffen für den Hinweis!!!!!!
 
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