Hallo Marc (mit c oder k?? ich meine mich zu erinnern mit k!)
uns Tischler mit Bauhaupgewerbe zu vergleichen ist immer sehr schwierig. Ich möchte mich ja nicht mit den Gerüstbauern anlegen (die sind als nicht besonders zimperlich bekannt), aber bei deren Arbeit geht es im Wesentlichen um grobe, kräftezehrende Kraftakte, die bei Wind und Wetter draußen ausgeführt werden. Da finde ich hohe Bezahlung durchaus angemessen, zumal es vom dritten Lehrjahr zum Facharbeiterlohn dann auch kein so großer Sprung mehr ist. (Mal so nebenher: Ab Ende August werde ich Referendar an einer Berufsschule sein, dort werde ich dann nach abgeschlossenem Hochschulstudium und Berufsausbildung auch weniger verdienen als die Maurer-Lehrlinge!)
Zur Situation im Tischlerhandwerk folgendes: Zuviele Menschen wollen gerne Tischlern. Die Mechanismen von Angebot und Nachfrage sind bekannt. Hinzukommt, dass Tischlerei (zumindest in vielen Bereichen) ein Luxus-Handwerk ist. Wer sich keinen Tischler leisten kann, kommt oftmals auch ohne aus. Nach meinem (sehr subjektiven) Eindruck könnte tischlern auch besser bezahlt sein, dann bleiben nämlich mehr vielversprechende Gesellen im Beruf und würden nicht in andere Bereiche davonlaufen. Damit meine ich aber ausdrücklich NICHT, dass wer dabei bleibt dumm sei!
Zur direkten Frage nach den Löhnen: In Berlin ab ca. 7€ aufwärts.....
Ich weiß, politische Themen sind hier an sich nicht angebracht, aber trotzdem:Vielleicht wäre ein gesetzlicher Mindestlohn gerade für die Branchen mit niedrigem gewerkschaftlichem Organisationsgrad angebracht! Es kann - nach meinem Empfinden - mit dem Sozialstaatsgebot nach dem Grundgesetz und dem Begriff der "Sozialen Marktwirtschaft" nicht in Einklang zu bringen sein, wenn jemand Vollzeit arbeitet und davon nicht leben kann! Ich freue mich auf kontroverse Meinungen.
Gruß
Heiko
PS.: Sollte ich zu politisch sein - dann liebe Moderatoren: Löschen!