Ausbildung in Oper/Theater

[Metaphael]

Guten Tag allerseits,

mir wurde von einem Bekannten empfohlen, mich für meine Tischler-Ausbildung bei der Oper bzw. Staatstheater zu bewerben. Eine Freundin hat dort schonmal gearbeitet und fand das alles dort auch sehr schön, nettes Arbeitsklima etc. Sie sagte allerdings, dass man dort wohl nicht so umfassend ausgebildet wird wie in anderen Tischlereien und es schwer werden könnte nach der Ausbildung dort einen Betrieb zu finden, falls man nicht direkt übernommen wird.
Vielleicht gibt es hier ja jemanden der mir dazu etwas sagen kann, vlt selbst eine Ausbildung in der Oper gemacht hat, oder dort arbeitet?! Es geht hier speziell um das Staatstheater Hannover, aber ich denke dass das vergleichbar mit anderen Städten ist.
Vielen Dank schonmal im Voraus, ich bin für jede Info dankbar, da ich bisher nicht viel dazu gefunden habe.

 

[Mitglied 42582]

Das mit der Ausbildung ist immer so eine Sache...

Wenn du eine Ausbildungsstelle bei der Oper bekommen kannst greif zu!

Die Ausbildung dort wird bestimmt besser sein als in vielen anderen Betrieben. Was ich immer wieder bei Lehrlingen mitbekomme ist, dass die eigentlich nur zum Schleppen und Fegen in der Firma sind. Das sich mal jemand die Zeit nimmt etwas zu erklären ist eher die Ausnahme. Klingt traurig, ist bei sehr vielen Betrieben aber leider so.

 

[Sägenbremser]

Wenn sich dir die Gelegenheit bietet in einem
Betrieb der öffentlichen Hand die Ausbildung
absolvieren zu können, greif zu. Diese Betriebe
haben einfach eine andere Kostenstruktur und
sind auf der Ebene der Betriebsleitung oft gut
und vor allem personell ausreichend besetzt.

Ein grosses Staatstheater wie Hannover ist auch
in sonstiger Ausstattung gut aufgestellt und hat
einfach die Verpflichtung sich strenger an den
Ausbildungsrahmen zu halten, als das in sehr vielen
gewerblichen Betrieben für notwendig gehalten wird.

Ich habe selber nach meiner ersten Ausbildung, am
Staatstheater Braunschweig als Theatermaler eine
Anstellung gefunden. Die Tischlerei war direkt neben
unserer Halle und dort habe ich mich zum Kummer
meines Chefs recht gerne herumgetrieben. Es ist alles
halt sehr gross was dort gefertigt wird, etwas gröber in
der Ausführung, aber die Atmosphäre eines grossen
Schauspielbetriebes ist schon eine eigene Welt in der
du dich nach der ersten Ausbildungsstufe durchaus
weiter für den Bühnenbauberuf qualifizieren kannst.

Gruss Harald

 

[Neige]

Ich möchte da Harald unbedingt zustimmen. Was würde denn dagegensprechen nach der Ausbildung das Studium zum Bühnenbildner anzustreben? Sicher ein sehr interessantes und spannendes Umfeld.
Wünsche dir viel Erfolg bei der Bewerbung.

 

[Glismann]

Bi uns haben die Lehrlinge der Oper und Theater in den letzten Jahren oft sehr gut
abgeschnitten. Bei den Gesellenstücken!!
Allerdings kann man damit auch nur in ähnlichen Betrieben arbeiten.
Weil: Zeitdruck und Stress gibt es da nicht.

Einen Gesellen habe ich nach einem halben Probetag nach Hause geschickt.

Alles ruhig und gelassen, kein Stress usw. so hat er auch gearbeitet.
Da war der Lehrling im 2. Jahr schneller

 

[magmog]

Guude,

leider ähnelt das Arbeiten in Nebengewerken in vielen großen
Firmen und Institutionen eher der Tätigkeit in einer beschützenden Werkstatt.
Bei aller Freude in solch einem Betrieb zu lernen, für das Leben
in der freien Wirtschaft wird man dort in der Regel nicht vorbereitet.

Die Bühnenbauer, die ich kenne, berichten, dass vor allem Leisten und Latten zu
verarbeiten seien.

 

[Holzaffe]

Ich stimme magmog zu - du wirst wahrscheinlich nicht ganz so viel lernen, das dir am Ende in der "freien Wirtschaft" weiterhilft.

Halte ich aber nicht für weiter schlimm - man kann alles lernen und wenn du Spaß daran hättest, in der Oper zu arbeiten, warum nicht?