Aus dem Leim gegangen

Trikolamaya

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Moin, liebe Holzgemeinde, ich heiße Holger und komme aus dem Norden (sieht man schon am "Moin":emoji_slight_smile:
Bin nicht ganz unbedarft, was die Arbeit mit Holz anbelangt und auch werkzeugmäßig gut ausgestattet.

Brauche jetzt aber doch mal einen Rat von erfahrenen Kollegen.

Vor ca. 25 Jahren habe ich mir für die Küche eine Arbeitsplatte gebaut, weil alles von der Stange, bei der gewünschten Größe (ca. 9 m lang und bis 1 m tief) unglaublich teuer war. Habe damals auf eine 28mm MDF-Platte ein 12mm Massivholzparkett mit einer Nutzschicht von 2mm geklebt und davor, als Kante, eine massive 40mm-Buchen-Halbrundleiste geleimt und das ganze dann mit Öl versiegelt.

Meine Verklebung hält auch super, allerdings hat sich im Laufe der Jahre, an einigen beanspruchten Stellen (Wasser/Spülbecken), die Massivholzschicht des Parketts von seiner Trägerschicht gelöst, siehe Fotos.

Wie bekomme ich das auf gute und evtl. dekorative Weise in den Griff? Ich dachte an plan schleifen und die entstandenen Fugen mit Kunstharz ausgiessen oder so etwas.
Macht das Sinn? Was nehme ich da genau? Und vor allem, wie kann ich das dann versiegeln, damit es noch ein paar Jährchen durchhält?

Schon mal Danke für Eure Tipps. Freue mich über alle gutgemeinten Ratschläge.
 

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ChrisOL

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Bist du dir sicher dass das MDF nichts abbekommen hat und nicht aufgequollen ist?

Die höheren Stellen planschleifen und mit Epoxy ausgießen finde ich persönlich wenig dekorativ.

Wenn du das Leimen oder kleben willst musst du eine Möglichkeit schaffen das von oben mit Druck festzwingen zu können.

Ausbauen willst du die Platte wohl nicht.

Wie ist die Decke beschaffen, kann man lange Leisten dagegen spannen um mit einer Unterlage Druck auf die offenen Stellen geben zu können ?

Du kannst normalen Weißleim verwenden, achte auf D3. Mit ein paar Einwegspritzen bekommst du den gut unter die Stellen gedrückt.

Dann nimmst du Frischhaltefolie als Trennschicht. Darauf eine ebene Platte um Druck auf die Stellen zu geben und dann streben aus Holz die gegen Decke und Platte gedrückt werden.
 

Mathis

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Im Dorf in 'ner Stadt
Guuden,

das sogenannte „Massivholzparkett" ist ein Komposit und hat, obwohl für diesen Zweck ungeeignet,
erstaunlich lange gehalten.
Sehe ich genauso, der Untergrund ist die Ursache, weswegen alle Arbeit an der 'Parkettschicht' vergeblich sein wird.
Die MDF-Platte wird Wasser abbekommen haben, gequollen sein und wirft ihre Oberschicht ab.
 

happyc

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naja, bevor die Feuchtigkeit zu der MDF-Platte durchgedrungen ist, musste sie ja erstmal durch den Aufbau des Parketts durch. Kennst du den? Weißt du, welche Schicht(en) bzw Lagen unter der 2mm-Nutzschicht kommen? womit wurde das Parkett denn auf das MDF geklebt?
 

Schreinersein

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Zumal das epoxi aufgeqollenes MDF auch noch was stabilisieren würde. Ein Bekannter hat sich vor einiger Zeit meine Oberfräse geliehen und eine ähnlich aufgebaute+geschädigte Arbeitsplatte recht robust an den Stößen aufgefräst und mit schwarz eingefärbtem Epoxi ausgegossen. Ich denke, ähnlices vorgehen könnte als dauerhaftes Provisorium bei Dir auch zum gewünschten Ergebnis führen. Musst halt mit der Optik klar kommen. Kannst natürlich auch holzähnlicher einfärben, oder Schleifstaub mit einarbeiten ( evtl.zuerst was klares Epoxi mit Spritze/Kanüle zu Untergrund stabilisieren reinlaufen lassen und mit der Heißluftpistole vorsichtig warm machen, damit es was fliessfähiger wird)
 

carsten

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Hallo

wenn das 25 Jahre gehalten hat wird es halt auch mal Zeit für was neues. In Sachen Holz nicht unbedarft und Werkzeugmäßig gut ausgestattet würde ich nicht lange überlegen. OK klar kann man nachfragen ob jdm ne Idee hat das zu retten. Ich hab ehrlich gesagt keine und auch die Kollegen die bis dato gepostet haben sehen das mehrheitlich skeptisch. Wenn man das nur noch für eine begrenzte überschaubare Zeit besser nutzbar halten will OK. Aber ich würde das als Basteln auf dem Weg zum Murks abstempeln. Da gibt es bessere Lösungen.
 

Trikolamaya

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Herzlichen Dank für die vielen Tipps und Ratschläge!
Ich denke, ich werde vorerst den Tipp von ChrisOL befolgen und das mit Leim kurzfristig etwas stabilisieren.
Die Decke besteht aus massiven Leimbindern und ich denke, man kann hier guten Druck aufbauen (die Leisten (Kanthölzer) und die ebene Platte evtl. noch unterstützt mit einem Hydraulikwagenheber)
Das verschafft mir etwas Zeit, die Finanzen zu regeln, denn ich habe Eure Posts so verstanden, daß sich das Basteln hier nicht lohnt und das mittelfristig eher ein Neubau sinnvoll wäre.
Ihr habt wohl recht; ich habe auch nur die schlimmste Stelle fotografiert; an anderen Stellen gibt es ebenfalls beginnende Auflösungserscheinungen.
Verwendet habe ich damals übrigens Parkettkleber und die Versiegelung bestand aus Leinölfirnis.
 

Schreinersein

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so verstanden, daß sich das Basteln hier nicht lohnt und das mittelfristig eher ein Neubau sinnvoll wäre.
Soll ich vom Bekannten Fotos erfragen, die die reparierte APL zeigen mit schwarzem Epoxi?
Ist halt die Frage, welchen optischen Anspruch Du hast. Und wieviel Zeit Du ins Problem wefen wiöllst bzw wievile Geld in den Ersatz...
 

Trikolamaya

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Das wäre natürlich super! Würde mich sehr interessieren, wie das aussieht.
Hatte auch schon mal etwas rumgeschaut; neue Arbeitsplatte aus Massivholz ist erst einmal schwer zu bekommen (bis 80 cm Tiefe, kein Problem, darüber hinaus schon) und bei der Länge und Tiefe dann doch auch schnell bei 1000€.
 

Snuppi

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Servus,
Mein Parketthändler hat vor Jahren mal gesagt. Jeder Parkett unter 3mm Nutzschicht fängt im Laufe der Zeit zu Schüsseln an. Daher hat ein bekannter Hersteller tausende qm vom Markt genommen. Deswegen immer 3,8 mm NS verwenden.
Ich persönlich sehe jeden Reparaturversuch in diesem Falle als nicht Sinnvoll.
Grüße Stefan
 
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