Aufwand Fingerzinken/ Nut schneiden

pbrauner

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Hallo zusammen,

als lernwilliger aber leider absoluter Laie habe ich eine Frage, welchen Aufwand die Herstellung der Holzverbindungen im folgenden Beispiel für einen Tischler mit entsprechenden Maschinen darstellt:

Ich habe 12 Escheleisten, 20 x 40 mm und 1 m lang, in die ich jeweils am rand 20 x 20 mm abtragen möchte und in der Mitte eine Kerbe mit 40 mm x 20 mm. Des weiteren habe ich zwei Leisten, in die jeweils 12 Kerben 20 x 20 mm geschnitten werden sollen. Das Ganze wird dann nachher zu einer Bank zusammengesteckt. Auf den Bildern sollte man es relativ gut sehen können.

Ich habe versucht, die Auskerbungen per Hand herzustellen, erreiche dabei aber nicht die gewünschte Präzision und es dauert bei knapp 50 Zinken sehr lange. Bevor ich jetzt zu meinem lokalen Tischler gehe, hätte ich gerne eine Aufwandseinschätzung soweit dies anhand der Daten möglich ist.

Danke!

Patrick
 

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carsten

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Hallo

der zeitliche Faktor ist auch beim Schreiner der größte Kostenfaktor. So ne gute Stunde würde ich rechnen ( Kreissäge).
Ausgehend von den Betrieben die ich so kenne würde ich mal vermuten das auch nicht jeder den Auftrag annimmt.
 

glooblooz

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Das dauert vielleicht lange, aber danach kannst Du das Zinken :emoji_slight_smile: Also ich würde es probieren. Ist doch ein tolles Werkstück und wenn's fertig ist, ist es Deine eigene Arbeit. Die Zinken sind ja nicht verdeckt, das heißt, einsägen und ausstemmen...

Ein Vorschlag noch: an der Vorderseite und Rückseite würde ich die Zinken verdeckt machen. Würde der Bank m.E. noch einen letzten Schliff geben.
 

pbrauner

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Du hast eigentlich Recht. Wenn ich mit dem Teil fertig bin, kann ich auf jeden Fall zinken und mit dem Stemmeisen umgehen. Genau das hat mich auch an der Bank gereizt: Alles selber machen, anstatt in den Laden zu gehen und die Bank zu kaufen.

Das Problem ist nur (und das habe ich vorher ein bisschen verdrängt), dass man bei den geraden geometrischen Formen wirklich mm genau arbeiten muss, sonst sieht man es sofort.

Ich gehe heute Nachmittag mal zum Tischler um die Ecke und frage, ob er mir das machen könnte, ansonsten weiß ich, was ich die nächsten Tage Abends beim Fernsehen gucken nebenbei erledige: Zinken bis das Stemmeisen glüht.

Vg
Patrick
 

glooblooz

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Hi Patrick,

wenn Du das Filmgucken weglässt, wird Dir das Zinken sehr viel leichter fallen :emoji_slight_smile: Ich wünsche Dir viel Erfolg!

Gruß
Achim
 

pbrauner

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Stimmt, das war wirklich nur als Scherz gemeint. Gestern wäre ich schon fast mit dem Beitel abgerutscht. Auauaua. Das erfordert wirklich Konzentration.

Mal schauen, ob ich noch Zeit habe, das Ganze zu dokumentieren, dann stelle ich das Ergebnis hier ins Forum.
 

Pendejo

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Habe demnächst auch vor, mich ans Zinken zu wagen. Habe mir nun ordentliche Steuchbeitel von Pfeil gekauft und nun schaue ich noch nach einer guten Feinsäge oder Dozuki Ausschau, dann kann es auch bei mir losgehen :emoji_slight_smile:

PS: Hat schon mal jemand eine Nut mit dem Stemmeisen gemacht? Möchte mir keine teure Oberfräse kaufen für das eine mal. Da es nur für ein Insektenhotel ist um die Tablare reinzuschieben, muss es auch nicht shcön sein, sondern nur funktionieren :emoji_wink:
 

Pannekowski

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Du kannst die Wangen der Nut mit der Gratsäge,aber auch mit vielen Feinsägen einsägen,dann mit dem Stechbeitel ausstemmen und dann noch den Boden präzise mit dem Grundhobel ebnen.

Wenn du das häufiger von Hand willst,wäre ein Nuthobel praktisch.

Dies nur als händische Alternativen.

Gruß
Leif
 

glooblooz

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Alternativ kannst Du die Nut auch mit mehreren Schnitten auf der Tischkreissäge anfertigen.
 

v8yunkie

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Zinken

Meiner Erfahrung nach lassen sich Nuten in dieser Richtung (quer zur Masserung) NUR mit der Tischkreissäge herstellen. Quer zur Masserung platzt das Material mit der Oberfräse weg (da wo der Fräser wieder aus der Nut kommt).... es sei denn, man hinterlegt oder fräst mehrer Leisten in einem Durchgang. Aber da braucht man eine sehr gute Führung.

Mit dem Stemmeisen wird es auch nix. Einsäge geht ja einfach, aber den Grund bekommt man mit dem Stechbeitel in der Ebene der Fasern nicht sauber hin, weil die Fasern so abplatzen, wie sie wollen.. und nicht sauber an der Schneide entlang. Läßt sich schwer beschreiben... einfach mal an einem Stück ausprobieren.

Schaut Euch die klassischen Verbindungen an Schubkästen z.B. an... der Beitel arbeitet hier so, daß er in einer Ebene senkrecht zur Faser schneidet.... deswegen geht das Sauber. In der Ebene der Fasern platzen die unkontrolliert.

Nehmt ein Sägeblatt mit Geraden Zähnen (Längschnitt-Zahnung)... und dann mehrere Schnitte nebeneinander pro Nut. Das geht recht schnell und sauber. Ist ein verdeckter Schnitt ohne Spaltkeil...

Gruß,
Thomas
 

M.S.69

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moin pbrauner.


du beauftragst einen tischler, wenn es eben nicht, wie ein möbel der marke- "do it your self" aussehen soll, oder es an werkzeugen nebst know how, fehlt.

deiner ausführung nach, stellst du das material.
einige teile sollen vom tischler bearbeitet werden, einige nicht. du setzt diese teile dann zusammen, in der erwartung, das jetzt alles passen wird. beim einschlagen der sechsten leiste, bricht ein "zacken" ab. warum...?, zB. weil drei der 20*40- leisten, in wirklichkeit, 20,7*39,8 betragen haben...:eek:

fremdmaterial wäre der erste punkt, der mir (einem tischler) missfallen würde.:emoji_grin:

bevor also angefangen werden kann, müsste vorerst das gesamte material gesichtet und bewertet werden (eventuell sogar nachbearbeitet oder ausgetauscht). nicht des geldes wegen, der grund ist hier die gewährleistungspflicht. ein tischler ist vom fach, also egal mit welchen "einfällen" du auch kommen magst, wenn "er" etwas anfasst, stehen er auch mit im fokus.

der satz, ...kannst du mal eben,... erscheint in einem ganz anderen licht, wenn du wegen 75 € gut- gemeinter- hilfestellung, eine klage vor gericht beschreiten musst, die dich neben zeit und nerven, letztlich auch noch 850€ kostet.

die preisgestalltung bei "kleinaufträgen", kann auch ein spiegel von negativen erfahrungen sein, die ein betrieb erfahren durfte. :mad:
je teurer, je schlechter die erfahrungen. :mad:

kein muss....

ich denke, das du hier ein zeitfenster von max. drei stunden einrechnen solltest, ..alles unter drei ist günstig, alles über drei, genauer zu betrachten.


liebe grüße aus hamburg, m.s.
 

Hans-Friedrich

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Sorry, aber das will ich so nicht stehen lassen.

Mit dem Stemmeisen wird es auch nix. Einsäge geht ja einfach, aber den Grund bekommt man mit dem Stechbeitel in der Ebene der Fasern nicht sauber hin, weil die Fasern so abplatzen, wie sie wollen.. und nicht sauber an der Schneide entlang. Läßt sich schwer beschreiben... einfach mal an einem Stück ausprobieren.

Versuch es mal mit einem richtig scharfen Stecheisen. Und dann nicht gleich am Strich runterstemmen sondern ein kleines Bisschen stehe lasse, dass du zum Schluss abstemmst. Dann bekommst du auch mit einem Stecheisen einen sauberen Grund hin.

Nehmt ein Sägeblatt mit Geraden Zähnen (Längschnitt-Zahnung)... und dann mehrere Schnitte nebeneinander pro Nut. Das geht recht schnell und sauber. Ist ein verdeckter Schnitt ohne Spaltkeil...

Warum will alle Welt hier immer den Spaltkeil abnehmen???
Leute, DAS IST SCHEIßE GEFÄHRLICH!!!
Wenn der Spaltkeil richtig eingestellt ist, nämlich in der Höhe knapp unter der Sägeblatthöhe, dann kann der auch bei verdeckten Schnitten dranbleiben.
Mir ist genau einmal eine Platte bei einem verdeckten Schnitt abhanden gekommen. Nicht weil der Spaltkeil fehlte, sondern zu tief eingestellt war und das aufsteigende Blatt die Platte beschleunigt hat.
DAS IST NICHT LUSTIG!
 

Sägenbremser

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Guten Morgen Patrick
das hübsche Möbel auf deinem Bild ist nicht eingenutet. Glaube das der Witz gerade die einfache
Konstruktion seien soll. Das ganze Möbel ist aus der gleichen Leistenware hergestellt worden.

Einfach aus sehr kurzen Enden und Leisten, danach die Tragleisten drunter geleimt. Das kannst du
mit jeder kleinen Kappsäge bewerkstelligen und einer Handvoll Zwingen, viel Spass- Harald
 

uli2003

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Warum will alle Welt hier immer den Spaltkeil abnehmen???
Leute, DAS IST SCHEIßE GEFÄHRLICH!!!

Machst du bei jedem Nuter einen Spaltkeil auf die Fräse? Sicherlich sind Sägeblätter nicht ausgeführt wie Nuter, und deshalb auch auf der Fräse verboten - dennoch war das Nuten auf der Säge oft nicht anders möglich als ohne Spaltkeil, da dieser oft noch die Spanhaube trug oder sogar noch - in abgesaugter Form - trägt.

Das Holz kann sich übrigens nicht hinter dem Blatt zusammendrücken, da es gar nicht vollständig durchtrennt wird. Somit ist auch ein Verklemmen fast unmöglich.

BTW - bei dem Maschinenpart einer Handprobe musste ich eine 50 mm breite und 400 mm lange Leiste Einsetzsägen. Das geht ausschließlich OHNE Spaltkeil.
Wichtig ist, dass man weiß was man tut, Try&Error gehören nicht an die Maschine!

Grüße
Uli
 

v8yunkie

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Nut

Das mit dem "richtig scharfen Stemmeisen" hatte ich schon probiert... auch daß man nicht direkt am Riß anfängt ist mir klar. Und manches Mal klappt das auch... aber leider nicht immer. Ich denke das hängt von der Holzart ab und auch wo man da im Holz reinkommt. Wenn da in in der Nähe mal ein Ast war, dann spaltet das Holz wie es will.

Allerdings ist es bei diesem Projekt gar nicht so wichtig, daß der Grund perfekt ist, man sieht ihn später eh nicht.

Allerdings hat Sägenbremser völlig recht: Die Lösung das aus zwei Teilen herzustellen ist noch einfacher. Noch schneller dürfte sogar sein, das aus Brettern herzustellen: Grundbrett und mehrere Bretter im Abstand der Nut (den Abstand bestimmt man mit den Leisten, die später eingesetzt werden) verleimen. Danach in Leisten sägen... hätte man auch gleich drauf kommen können.

Der Vorteil der Einsägen-und-Stemmeisen-Methode ist höchstens, daß man schön Sägen und Stemmen übt.

Gruß,
Thomas
 

Harzkiller

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Hallo Harald,
Guten Morgen Patrick
das hübsche Möbel auf deinem Bild ist nicht eingenutet. Glaube das der Witz gerade die einfache
Konstruktion seien soll. Das ganze Möbel ist aus der gleichen Leistenware hergestellt worden.

Einfach aus sehr kurzen Enden und Leisten, danach die Tragleisten drunter geleimt. Das kannst du

Auf dem ersten Bild müsstest Du als Holztechniker doch wohl sehen das es keine aufgeleimten Leisten sind sondern das die Leisten genutet sind. Am besten sieht man das bei der mittleren und hinteren Leiste.

Ich könnte wetten das die Leisten alle genutet sind.

Gruß
Jürgen
 

Sägenbremser

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Hallo Jürgen
hast du recht, habe aber nur Bild 2 gesehen. Würde es trotzdem aus Leisten oder Brettern mit
Verleimen herstellen, du weisst doch wir Holztechniker sind alles faule Hunde und können auch
nicht richtig mit Handwerkzeug umgehen. Was jetzt mein Beruf mit genauem Hinschauen zu tun
haben könnte, weiss ich nicht wirklich, hoffe aber dem Fragesteller eine einfache Möglichkeit ange-
boten zu haben sich den Tisch/Hocker bauen zu können, ohne mit dem Urheberrecht in Konflikt
kommen zu müssen. Schöne Grüsse aus dem sonnigen Rheinland, Harald
 

Harzkiller

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RLP, TR-SAB
Hallo Jürgen
hast du recht, habe aber nur Bild 2 gesehen. Würde es trotzdem aus Leisten oder Brettern mit
Verleimen herstellen

Da stimme ich Dir zu. Davon mal abgesehen verstehe ich nicht wie man sich eine solch unnütze Tischplatte herstellen kann.

du weisst doch wir Holztechniker sind alles faule Hunde und können auch
nicht richtig mit Handwerkzeug umgehen
:emoji_grin:

Was jetzt mein Beruf mit genauem Hinschauen zu tun
haben könnte, weiss ich nicht wirklich, hoffe aber dem Fragesteller eine einfache Möglichkeit ange-
boten zu haben sich den Tisch/Hocker bauen zu können

Ich denke das hasst Du.

Schöne Grüsse aus dem sonnigen Rheinland, Harald

Von Sonne kann ich an der Saar nur träumen.
trotzdem schönes Wochenende.

Gruß
Jürgen
 
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