Auffrischung Ulmia Hobelbank

Oelfuss

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Hallo ihr Lieben,

ich bin hier schon ein Weilchen lesend unterwegs und habe schon etliche interessante Informationen bekommen.
Ich heiße Stefan, habe bald das halbe Jahrhundert voll und lebe im Norden Schleswig-Holsteins.
Heute habe ich mal eine Frage zu meiner kürzlich gebraucht erworbenen Ulmia Hobelbank. Ganz generell ist sie in einem prima Zustand, aber wie ihr auf den angehängten Bildern sehen könnt, ist das Holz an der linken Stirnseite stark geschrumpft wodurch sich am äußeren Ende der Vorderzange ein ca. 5mm breiter Spalt gebildet hat.
Was kann ich damit machen? Soll ich es so lassen? Kann ich einfach ein etwa 5mm starkes Hartholzstück aufleimen und bündig hobeln / schleifen?
Was würdet ihr tun?

Ich würde mich über hilfreiche Tipps freuen.

Herzlichen Gruß,
Stefan
 

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Fiamingu

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Wenn du mit der offensichtlich gut
erhaltenen Hobelbank arbeiten möchtest,
stelle sie zum Akklimatisieren in den Raum
in dem du sie später gebrauchst. Sie wird
zu feucht sein. Lasse sie Trocknen.
 

rafikus

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So wie ich das sehe, ist dort nicht etwas geschrumpft, sondern die Platte ist gequollen.
Sind eigentlich die Bohlen der Platte noch richtig verleimt? Für mich sieht es so aus, als ob die Fuge aufgeganen ist.

Rafikus
 

Oelfuss

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Oha,
könnte gut sein, dass ich einem Trugschluss aufgesessen bin und tatsächlich die Platte gequollen ist :eek:
Ich habe an mehreren Stellen Spalten in der Tischplatte. Ich stelle morgen gerne Bilder von der gesamten Arbeitsfläche ein.
Ich dachte nicht, dass die Bohlen miteinander verleimt gehören :eek:
Wenn ihr beide Recht habt, was mache ich dann? Erst mal trocknen lassen. Sie steht seit ca. 2 Wochen an ihrem Bestimmungsort. Allerdings habe ich da auch so um die 60-65% relative Luftfeuchte.
Wie lange mag das Trocknen dauern?. Und was mache ich dann?

Wie gesagt, morgen gibts weitere Bilder.
Schönen Dank an Euch erst mal.

Herzlichen Gruß,
Stefan
 

Oelfuss

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So, guten Abend miteinander.
Was lange währt wird endlich gut. Hier die Bilder der gesamten Fläche und noch einige Details. Am schlimmsten ist es an der Hinterzange. Der Spalt ist recht groß.
Ich würde mich freuen, wenn ihr mir ein paar Tipps geben könntet, wie ich damit umgehen kann.

Lieben Dank und herzlichen Gruß,
Stefan
 

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rafikus

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Die Bank sieht um einiges besser aus, als es meine war. Jetzt hängt alles davon ab, welchen Aufwand Du treiben möchtest um sie herzurichten?
Als wichtigstes würde ich die Verleimung der Hinterzange und die Verleimung der Bankhakenleiste mit der danebenliegenden Bohle ansehen.
Es wäre schade, wenn beim Anziehen der Hinterzange etwas zerfällt.
Danach kämen die Fugen zwischen den einzelnen Bohlen der Platte dran. Wenn diese aufgegangen sein sollten, auch nur teilweise, dann sehe ich es als unbedingt nötig, dass es wieder in Ordnung gebracht wird.
Was die Abschlußleiste links angeht, so müßte man sie wieder nach vorne verschieben können, nachdem die seitliche Schraube gelöst wird.

Prima-Zustand ist das vielleicht nicht, aber eine gute Grundlage.

Rafikus
 

Oelfuss

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Hallo Rafikus,

vielen Dank. Ich denke auch, dass die Substanz nicht so schlecht ist und eine gute Basis für ein schönes Stück ist.
Aufwand zum Herrichten scheue ich nicht. Allerdings habe ich keine Vorstellung davon, wie ich die aufgegangenen Fugen wieder verleimen kann. Einfach nur Leim dazwischen schmieren und das ganze irgendwie mit Gewalt zusammen drücken wird wohl nicht die richtige Vorgehensweise sein.
Wie macht man so was denn richtig?

LG
Stefan
 

Sägenbremser

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Guten Abend Stefan

deine Hobelbank schaut um einiges besser aus als es
ein Frischling in vergangenen Zeiten zu Beginn seiner
Ausbildung sich nur erträumen konnte.

Meine zwar grosse, aber leider arg verzogene Bank war
erst nach dem Abtrag von fast einem Zentimeter Holz
in einem brauchbaren Zustand. Die anderen Gesellen
haben zwar tunlichst weggeschaut, aber das Ergebnis
wurde schon als brauchbar bewertet.

Deine Ulmiabank hat wohl etwas wechselhafte Klimabe-
dingungen hinter sich, da ist Geduld gefragt bis sich das
Holz wieder auf Ursprungsmass eingefunden hat. Es kann
aber kaum schaden die vielen Fugen mit einem Sägeblatt
etwas vom Rückstand zu befreien. Die Schürze, also das
deutlich breitere Teil vor den Bankhakenlöchern ist aber
noch fest mit der dünneren Platte verbunden. Das ist so
schon einmal eine sehr angenehme Ausgangslage, da die
Bankwinkelkante dadurch bestimmt auch noch exakt passt.

Ob nun die Fugen in der Plattenfläche wirklich stören, sei in
der Form einmal in Frage gestellt, wirklich wichtig ist das für
die Arbeiten an der Hobelbank nicht. Wirklich relevant ist nur
die absolute Planebenheit der Bankoberfläche und die kannst
du nach der Trockenzeit mit etwas Fleiss natürlich herstellen.

Mein Jüngster hat sich beim Arbeiten in Namibia das schöne
Zitat auf die Rippen tätowieren lassen - sei glücklich mit dem
was du hast- das würde ich in deinem Fall so auch sagen.

Gruss Harald
 

rafikus

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Die Fugen auf keinen Fall mit etwas zupappen.
Im Gegensatz zu Harald bin ich der Meinung, dass aufgegangene Leimfugen in der Platte nicht bleiben sollen. Auf einer Hobelbank wird doch auch gestemmt, oder sonst mal fester gehauen und was ist, wenn die Fugen, nachdem die Bank aufgearbeitet ist, weiter aufgehen?

Wie klingt es, wenn Du an verschiedenen Stellen auf die Platte haust?

Die Hinterzange würde ich auf jeden Fall abnehmen und danach komplett instand setzen.
Da sieht es wirklich so aus, als da einiges locker ist.

Rafikus
 

Oelfuss

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Guten Abend, Harald,

das hört sich doch prima an.
Ja, ich glaube auch, dass die Bank wechselhafte Klimabedingungen hinter sich hat. Als ich sie gefunden habe, hat sie in einem ungeheizten und unisolierten Gartenschuppen gestanden. Wie lange, weiß ich allerdings nicht. Davor war sie wohl in einer Hobbywerkstatt, wahrscheinlich bis der Vorbesitzer verstorben ist.
Ich werde mich also erst mal in Geduld üben und der Bank Zeit geben sich vollständig zu akklimatisieren. Ich habe so um die 60% rel. Luftfeuchte in meiner Werkstatt. Ist das ok?
Ich bin tatsächlich auch so schon glücklich, dass ich das gute Stück bekommen habe. Ich möchte auch keinesfalls etwas verschlimmbessern. Aber wenn ich es mit Hilfe eurer Tipps hinbekomme sie zu einem echten Schmuckstück in meiner Werkstatt zu machen, würde ich den Aufwand gerne auf mich nehmen.

Herzlichen Dank an Euch. In diesem Forum ist wirklich ein sehr angenehmer Umgangston und eine inspirierende Atmosphäre. Das ist bei Weitem nicht selbstverständlich.

LG
Stefan
 

Oelfuss

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Hallo Rafikus,

ich werde morgen mal klopfen und horchen, ob manche Stellen auf der Arbeitsfläche hohl oder anders klingen.
Die Hinterzange muss auf jeden Fall ab denn sie ist schwergängig und ich muss die Mechanik reinigen und wieder leichtgängig bekommen.
Wie kann ich denn mit den Fugen sachgerecht umgehen?

LG
Stefan
 

Sägenbremser

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Stephan, lass die Hinterzange auch erst einmal
am zugedachten Ort, deine Hobelbank braucht
erst einmal etwas klimatische Anpassung. Es ist
schon möglich das sich danach alles wieder leicht
und gleichmässig bewegen läßt. Die Justierung
der Hinterzange ist bei den Ulmiabänken nicht so
ganz profan, deine schaut sogar noch so aus als
ob sie nicht hängt, das ist bei späteren Modellen
auch nicht immer ab Werkzustand ganz sicher.

Lass den gutem Teil etwas Ruhe angedeihen und
arbeiten kannst du damit trotzdem schon recht gut.
Das geht jetzt alles recht zäh und schwer, aber in der
Grundfunktion gibt es dabei keine Einschränkungen.

Gruss Harald
 

rafikus

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Die Fugen erst mal gar nicht anfassen.
Warte den Frühling ab.
Wenn die Leimfugen an mehreren Stellen über die ganze Plattendicke aufgegangen sind, dann würde ich alles auftrennen und neu fügen. Bei meiner Bank hatte ich Glück im Unglück, da waren die Fugen im Grunde genommen ganz auf. Das war dann eine gute Hobelübung.
Bei der Hinterzange hast Du nicht nur das Problem, dass die Mechanik schwergängig ist. Der ganze Holzkörper muss eine feste Einheit bilden, im Moment sieht es nicht so aus, als ob es so ist.

Rafikus
 

predatorklein

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Moin

Würde die Hobelbank jetzt mal eine Weile stehen lassen.

Voraussetzung ist natürlich , daß alles soweit funktioniert.
Würde eher mal die Vorder / Hinterzange reinigen und bei bedarf bißchen " schmieren ".

Und dann würde ich mit der Hobelbank mal arbeiten , dafür ist das Teil nämlich da :emoji_slight_smile:

Gruß
 
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