Auf dem Frästisch von hinten fräsen?

siggi.ch

ww-ulme
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Hallo,
wie ich jetzt festgestellt habe, kann ich mit dem MasterCut2000 und der eingebauten OF z.B. keine schmalen Leisten an der Stirnseite fräsen, da links vom Fräser keine Führung für den Parallelanschlag ist.

Jetzt habe ich mir überlegt - aber ich frage lieber vorher, bevor ich ein Risiko eingehe, ob ich wohl auch von hinten fräsen kann, dann natürlich wieder linksseitig vom Fräser und den Parallelanschlag einfach von hinten über den Tisch schiebe ......

Ich hoffe, Ihr wißt, wie ich meine - auch ohne Foto.

Bin gespannt auf die Antworten!

Gruß,
Siggi
 

knockwood

ww-ulme
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...Jetzt habe ich mir überlegt - aber ich frage lieber vorher, bevor ich ein Risiko eingehe, ob ich wohl auch von hinten fräsen kann, dann natürlich wieder linksseitig vom Fräser und den Parallelanschlag einfach von hinten über den Tisch schiebe...

Also, normalerweise wird im Gegenlauf gefräst, das heisst (Vektor der) Fräser-Drehrichtung und (Vektor der) Vorschubrichtung des Materials sind gegeneinander gerichtet.

Falls nun von "hinten" gefräst werden soll, sind (Vektor der) Fräser-Drehrichtung und Vorschubrichtung des Materials gleichsinnig gerichtet. Dieses Gleichlauffräsen ist höchst gefährlich, weil das Material vom Fräser hineingezogen werden kann. Beim Handfräsen ist Gleichlauffräsen verboten. Allenfalls bei CNC-Maschinen, die meist auch für Gleichlauffräsen ausgerichtet sind (z.B. kein totes Spiel in den Achsen) ist das zulässig, da Gleichlauffräsen neben der Minimierung der Vorschubwege auch den Vorteil hat, dass die Oberflächen glatter werden als beim Gegenlauffräsen.

Ok, manchmal fräst der Profi auch mit Oberfräsen im Gleichlauf, wenn es aufgrund geometrischer Restriktionen nicht anders geht. Aber der weiß dann was er macht (Aber auch dem Profi werden die Versicherungen, z.B. die BG, nichts zahlen, sollte es wegen Gleichfräsen zum Unfall kommen!)

Schau mal da: https://www.woodworker.de/forum/fraesen-gegenlauf-gleichlauf-t64245-3.html oder besser da: Fräsen ? Wikipedia
 

michaelhild

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......Falls nun von "hinten" gefräst werden soll, sind (Vektor der) Fräser-Drehrichtung und Vorschubrichtung des Materials gleichsinnig gerichtet........

Das klingt zwar wirklich alles richtig wichtig und ist auch korrekt, aber Siggi hat extra dabei geschrieben, dass er dann das Werkstück von links nach rechts am Fräser vorbei schieben will und dann ist das wieder im Gegenlauf. :emoji_wink:
 

knockwood

ww-ulme
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Das klingt zwar wirklich alles richtig wichtig und ist auch korrekt, aber Siggi hat extra dabei geschrieben, dass er dann das Werkstück von links nach rechts am Fräser vorbei schieben will und dann ist das wieder im Gegenlauf. :emoji_wink:

Da hast du auf den ersten Blick natürlich recht. Allerdings muss Siggi dabei auf der Hut sein, denn sollte er den Anschlag zum Fräsen der "Stirnseite schmaler Leisten" in dieser Variante nach rechts vom Mittelpunkt des Fräsers schieben, liegt wiederum Gleichlauffräsen vor (Tangentialvektor der Geschwindigkeit vom Fräser in gleicher Richtung wie Vektor der Geschwindigkeit des Materialvorschub) !

Viel Glück!

p.s. So "wichtig" finde ich die ganze Angelegenheit allerdings nicht!
 

siggi.ch

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???????
Also habe ich das jetzt richtig verstanden:
Solange ich mit dem zu fräsenden Holz als auch mit dem (mitzuschiebenden) Anschlag links vom Fräser bleibe (der ja auf dem Kopf steht), ist es immer Gegenlauf und damit richtig???

Siggi
 

schrauberman

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???????
Also habe ich das jetzt richtig verstanden:
Solange ich mit dem zu fräsenden Holz als auch mit dem (mitzuschiebenden) Anschlag links vom Fräser bleibe (der ja auf dem Kopf steht), ist es immer Gegenlauf und damit richtig???

Siggi

Wenn sich der Fräser im gegen Uhrzeigersinn dreht (wenn man von oben her auf den Fräser schaut)
musst du das Werkstück(wenn du vor den Frästisch stehst) von rechts nach Links bewegen.
Fräser --> <--Werkstück = Gegenlauf
Fräser--> -->Werkstück = Gleichlauf (nicht ausprobieren, endet fatal)

Ob du hinten oder vorne fräst ist egal. Die Metaller unter euch müssten das eigentlich alles wisssen:emoji_slight_smile:
 

jonasw92

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Ich kann aus erfahrung sagen im Gleichlauffräsen ohne Vorschub geht IMMER böse aus, immer so fräsen, das das Werkstück durch die Schneidenrichtung gegen den Anschlag gedrückt wird.
 

veter

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???????
Also habe ich das jetzt richtig verstanden:
Solange ich mit dem zu fräsenden Holz als auch mit dem (mitzuschiebenden) Anschlag links vom Fräser bleibe (der ja auf dem Kopf steht), ist es immer Gegenlauf und damit richtig???

Siggi

Ja, da hast du recht! Ich möchte es aber nicht so kompliziert ausdrücken wie meine Vorredner: Wenn du von oben auf den Fräser schaust (Oberfräse unterm Tisch) und der sich dann im Gegenuhrzeigersinn dreht, musst du dein Holzbrett links vom Fräser vorbeischieben, damit im Gegenlauf gefräst wird. (Bei einer Machinenfräse, z.B. Felder BF6, ist das etwas anderes, weil du da die Drehrichtung einstellen kannst, bei entsprechend montiertem Fräser). Dabei ist es egal, ob du vor oder hinter dem Frästisch stehst!

Gegenlauffräsen erkennst du auch daran, dass du mit Kraft das Holz Richtung Fräser drücken musst. Wenn dein Fräser dir diese Kraft erspart und das Holz einzieht, dann hast du Gleichlauf-Fräsen, was wegen der hohen Unfallgefahren laut Berufsgenossenschaft Holz bei manuellem Vorschub verboten ist.

lgv veter
 

veter

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Wenn sich der Fräser im gegen Uhrzeigersinn dreht (wenn man von oben her auf den Fräser schaut)
musst du das Werkstück(wenn du vor den Frästisch stehst) von rechts nach Links bewegen.
Fräser --> <--Werkstück = Gegenlauf
Fräser--> -->Werkstück = Gleichlauf (nicht ausprobieren, endet fatal)

Ob du hinten oder vorne fräst ist egal. Die Metaller unter euch müssten das eigentlich alles wisssen:emoji_slight_smile:

Das ist falsch, lieber Metaller!

Von oben auf den sich im Gegenuhrzeigersinn drehenden Fräser geschaut, musst du beim Gegenlauffräsen das Holzbrett immer auf der linken Seite des Fräsers vorbei schieben. Siehe z.B: Gegenlauffräsen oder schau auch mal da: http://www.hs-pforzheim.de/De-de/Technik/Maschinenbau/laborbereiche/fertigungstechnik/verfahren_fertigung/PublishingImages/Fraesen/Gegen_und_Gleichlaufraesen.JPG
 

jonasw92

ww-buche
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Also ich finde mein Beispiel war ganz gut, wobei auch die beschreibung mit: Wenn das Holz vom Fräser gezogen wird falsch, Wenn du drücken musst: Richtig,
gut fand :emoji_wink:
Wichtig ist, wird das holz eingezogen, SOFORT loslassen und fliegen lassen, das geht alles so schnell, anders hat man da keine chance,
So ne Tischfräse, bzw auch ein Frästisch kann sau gefährlich sein und auch verdammt schmerzhaft sein:emoji_wink:
 

siggi.ch

ww-ulme
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Also - auch nach den Skizzen, die ich jetzt auf Euren Hinweis hin gesehen habe, liege ich mit meiner Idee ja wohl richtig: von der "Rückseite" her fräsen, dann kann ich den Parallelanschlag nutzen.

Danke für alle Hinweise,
Siggi
 

schrauberman

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Das ist falsch, lieber Metaller!

Von oben auf den sich im Gegenuhrzeigersinn drehenden Fräser geschaut, musst du beim Gegenlauffräsen das Holzbrett immer auf der linken Seite des Fräsers vorbei schieben. Siehe z.B: Gegenlauffräsen oder schau auch mal da: http://www.hs-pforzheim.de/De-de/Technik/Maschinenbau/laborbereiche/fertigungstechnik/verfahren_fertigung/PublishingImages/Fraesen/Gegen_und_Gleichlaufraesen.JPG

genau meine Rede...(ist beim Holz wie Metall gleich)
Oder was möchtest du damit sagen?
Fräser bewegt sich gegen Uhrzeigersinn und wird von Rechts(ausgehend) nach links geschoben.
 
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