Außenlasur im Innenbereich

peter12435

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Hallo,

während meiner Recherchen zu einer Thematik die mich zur Zeit beschäftigt, bin ich auf dieses Forum gestoßen. Leider habe ich keine genauen Antworten die zu meiner Fragen passen gefunden, ist ja auch immer etwas fallabhängig.

Vor einiger Zeit bin ich mit meiner Freundin in eine neue Wohnung gezogen. Diese wurde teilweise von einem Verwandten ausgebaut und war früher eine Scheune (ist es zum Teil immer noch).

Es ist im Innenbereich ein Teil der tragenden Holzkonstruktion zu sehen. Jetzt kommt das Problem: der Onkel hat diese Balken mit Außenlasur gestrichen. Damals habe ich mir darüber keine Gedanken gemacht. Ich bin jetzt erst darauf gestoßen, da ich Lautsprecher gebaut habe und diese ebenfalls mit dieser Lasur gestrichen habe.

Es handelt sich bei der Lasur um Tixet Pro FS von Consolan. Als erwähnenswert erachtete der Hersteller die Inhaltsstoffe 2-Butanonoxim, Kobaltcarboxylate und Dichlofluanid.

Hier mal ein Bild einer Seite eines Zimmers:


Auf der Anderen Seite sieht es genauso aus.

Für mich stellt sich jetzt die Frage, wie schädlich ist das ganze auf Dauer für die Gesundheit? Wir leben hier seit April, der Anstrich geschah bereits einige Wochen vorher. Lösen sich jetzt die Schadstoffe noch in der Luft und man atmet sie ein, oder wird es nur bei dauerhaften Hautkontakt (=passiert eher nicht) problematisch?

Außerdem habe ich bereits 2 Bücherregale gebaut und damit bestrichen. Da stehen natürlich Bücher drauf die ich hin- und wieder anfasse...

Wäre es möglich/nötig die Balken über zu streichen und so möglichen Schadstoffaustritt zu verhindern?

Für Antworten auf meine Fragen bin ich sehr dankbar :emoji_grin:

Freundliche Grüße
Peter
 

WinfriedM

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Problematisch ist das Dichlofluanid, ist ein Biozid und dünstet permanent aus. Je größer die Fläche, die damit behandelt wurde, um so höher die Werte in der Luft. Ab wann das schädlich ist, kann dir niemand mit Bestimmtheit sagen.

Die schnelle Lösung wäre, irgendwas recht stark isolierendes drüber zu streichen.
 

Hans-Friedrich

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Wenn du sicher gehen willst, lass deine Luft auf Schadstoffe untersuchen. Alles andere sind nur Spekulationen.
Da es "nur" Balken sind, hast du auch eine relativ kleine Fläche. Andere streichen damit ganze Decken- und Wandvertäfelungen, da hats dann ne schöne Fläche zum Ausdünsten.
 

peter12435

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Problematisch ist das Dichlofluanid, ist ein Biozid und dünstet permanent aus. Je größer die Fläche, die damit behandelt wurde, um so höher die Werte in der Luft. Ab wann das schädlich ist, kann dir niemand mit Bestimmtheit sagen.

Die schnelle Lösung wäre, irgendwas recht stark isolierendes drüber zu streichen.

Was gibt es da zum Beispiel?

Ich habe auch schon überlegt, ob man nicht die größten Flächen mit einem Hobel bearbeiten könnte. Dabei sollten ja eher grobe Schnipsel entstehen im Gegensatz zur Behandlung mit einer Schleifmaschine (Bandschleifer o.ä.). Ist das eine Option?
 

Holz-Fritze

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Als Sperrschicht fällt mir jetzt nur Epoxidharz ein. Dieses gibt es auch für den Innenbereich (z.:emoji_sunglasses: Epoxi-Grundierung
EPG 522 von Sopro.
 

frankundfrei

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Sperrschicht für Schadstoffe

Als Sperrschicht geht auch eine Schellack-Maskierung.

Allerdings würde ich mir das noch mal überlegen. Solange hier keiner an dem Balken rumlutscht und keiner über gesundheitliche Störungen klagt, würde ich das lassen und lieber darauf achten, dass Ihr bei der weiteren Auswahl Eurer Einrichtung und Anstriche keine Gifte mehr einbringt.

Wenn Ihr Raucher sein solltet, dann hat sich hier sowieso jede Überlegung erledigt.

Grüße aus Frangn

Frank von Natural-Farben.de
 

WinfriedM

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Ich kenne auch nur Epoxy oder Schellack als Möglichkeiten. Leider kenne ich keine Untersuchungen, wie wirksam was in so einem Anwendungsfall ist. Ich weiß nur aus eigener praktischer Erfahrung, dass ich stinkende Lacke damit ganz gut isolieren konnte. Aber natürlich kann ich da auch nur über das Aussagen treffen, was man riechen konnte.
 

peter12435

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Als Sperrschicht geht auch eine Schellack-Maskierung.

Allerdings würde ich mir das noch mal überlegen. Solange hier keiner an dem Balken rumlutscht und keiner über gesundheitliche Störungen klagt, würde ich das lassen und lieber darauf achten, dass Ihr bei der weiteren Auswahl Eurer Einrichtung und Anstriche keine Gifte mehr einbringt.

Wenn Ihr Raucher sein solltet, dann hat sich hier sowieso jede Überlegung erledigt.

Grüße aus Frangn

Frank von Natural-Farben.de

Hallo,

also zusammengefasst:

Da es sich "nur" um die paar Balken handelt und wir hier vermutlich nicht jahrzehntelang wohnen werden (kleine Kinder gibt es auch nicht) könnten wir den Anstrich vermutlich ignorieren ohne davon je etwas zu merken. Wir wohnen hier ja auch schon einige Monate und ich nehme an die Ausdünstung des Biozides nimmt eher exponentiell statt linear ab (stimmt das?).

Aber um auf den eigentlich Grund, warum ich überhaupt angefangen mich damit zu beschäftigen, zurück zu kommen:
Ich suchte nach einer Möglichkeit meine Lautsprecher ein anständiges "finish" zu verpassen. Die Lasur ist nach dem trocknen immernoch klebrig und eher grobporig. Ursprünglich dachte ich an ölen oder wachsen, was nach einer Lasur scheinbar nicht möglich ist.


Ich habe bereits einen Bericht von jemanden gefunden der seine Lautsprecher mit Schellack behandelt hat. Der hat aber vorher nichts aufgetragen sondern den/das Schellack direkt auf das Furnier. Sah fertig sehr schickt aus (Link: How to: Oberflächenfinish mit Schellack (meine Sonus Faber Nachbau ), Projekte der Nutzer / Nachbauten - HIFI-FORUM).

Wird das ähnlich wenn man Schellack über Lasur aufträgt und später ein wenig poliert? Hätte für mich halt 2 Vorteile, schickere Lautsprecher und das Gewissen aufgrund der Biozide ein wenig beruhigt :emoji_wink:

P.S. Die Lautsprechersind aus Span mit Buchenfurnier bzw. an der Front aus einer Buchenleimholzplatte
 

WinfriedM

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Schellack wird nicht später poliert, das Auftragen mit Polierballen nennt man polieren. Das braucht aber viel Übung und Erfahrung. Und bei so viel Aufwand würde sicher keiner auf die Idee kommen, es über irgendeine Außenlasur aufzubringen, da wirst du auch keine vernünftige Oberfläche hinbekommen.

Bei den Balken geht es eher um Streichen von Schellack, genauso wie man das mit anderem Lack macht.
 

Hans-Friedrich

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Da es sich "nur" um die paar Balken handelt und wir hier vermutlich nicht jahrzehntelang wohnen werden (kleine Kinder gibt es auch nicht) könnten wir den Anstrich vermutlich ignorieren ohne davon je etwas zu merken. Wir wohnen hier ja auch schon einige Monate und ich nehme an die Ausdünstung des Biozides nimmt eher exponentiell statt linear ab (stimmt das?).

Das wären mir zu viele vermutlichs. Ohne eine Luftanalyse kann da keiner was zu sagen.
Es gibt Biozide, die dünsten über einen sehr langen Zeitraum recht kontinuierlich aus. Es gibt auch Biozide, die man nicht riecht. Und es gibt Biozide, die nicht sofort gesundheitsschädlich sind, sondern sich im Körper anlagern und dann irgendwann zu Problemen führen.
Willst du das alles wirklich riskieren?

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139€ finde ich günstig, im Vergleich zu deiner Gesundheit. Die Beraten dich sicher auch, welche Analyse für dich die richtige ist.
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