Astlöcher halbwegs professionell flicken

Toni-Makkaroni

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Hallo Forum,
ich müsste etwa 200 Astlöcher (von etwa 5 mm - 35 mm Durchmesser) in 22 mm starken, bereits gehobelten Fichtenbrettern flicken. Nun habe ich mich etwas erkundigt, wie dies bewerkstelligt wird und habe von den Zapfenschneidern gelesen. Allerdings erschließt sich mir die konkrete Vorgehensweise noch nicht wirklich. Ich bohre zunächst die Astlöcher zylindrisch mit einem Forstnerboher aus und kreise mir mit dem Zapfenschneider einen entsprechenden Zapfen aus einem Reststück. Dieser Zapfen müsste dann eine konische Form aufweisen, um einen einseitigen Formschluss zu bekommen? Im Gegenzug wäre auf der anderen Brettseite dann ein Ringspalt, bedingt durch den kleineren Durchmesser des Zapfens? Der Zapfen müsste ja dann auch aus etwas dickerem Material bestehen und anschließend plan geschliffen werden? Also wie Ihr seht, stehe ich diesbezüglich noch etwas auf dem Schlauch und bitte um Aufklärung bzw. Hilfestellung. Im Netz fand ich seltsamerweise keine hinreichenden Informationen diesbezüglich.
 

Holzrad09

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Hallo
Zapfenschneider sind nicht billig und lohnen sich nur bei der Herstellung großer Mengen oder eben mal einen Stöpsel machen den es nicht zu kaufen gibt ( Kirsche, Olive usw ).
Die meisten kaufen sich daher fertige Querholzplättchen. Der Stöpsel wird auch nicht durchgebohrt, sondern versetzt von beiden Seiten eingeschlagen.
mfg
Querholzplättchen Lärche Fichte Konus-Plattl Konusplättchen Holz-Stöpsel rund
 

rorob

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Zapfenschneider (HSS) aus eigener Erfahrung:

wenn man sie nachschärfen lässt, passen sie nicht mehr mit den Sacklöchern der gängigen Forstnerbohrer zusammen.

Die Firma Kohnle (Kolbermoor) hat mir dann einen handelsüblichen Forstnerbohrer so zugeschliffen, dass beide wieder zusammen passen.

War meine eigene Blödheit, diesen Zapfenschneider (35 mm) schleifen zu lassen. Er hatte sich wegen zu hoher Drehzahl ein bisschen blau verfärbt.

Also die Dinger pfleglich behandeln und mit passender Drehzahl bohren.

Gruß
Robert
 

Toni-Makkaroni

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Bei herausgefallenen Ästen wäre bei Verwendung von 10 mm Querholzplättchen dann innen 2 mm Luft (bei 22 mm dicken Brettern). Füllt man diesen Hohlraum irgendwie aus, oder bleibt es einfach hohl?
 

Hermann.

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Du bohrst nur etwa 8 mm tief, leimst das Querholzplättchen ein, schneidest, hobelst oder schleifst den ca. 2 mm Überstand ab. Dann das Gleiche auf der anderen Seite des Bretts. Der Hohlraum bleibt und stört nicht.
 

SteffenH

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Es gibt zum Ausflicken von Ästen mehrere Varianten. Kleine Löcher oder Risse mache ich manchmal mit Schleifstaub und Sekundenkleber zu. Intakte Äste, die lose sind kann man manchmal auch einfach wieder einleimen. Äste mit Querholzplättchen ausflicken sieht manchmal unschön aus, es gibt auch Plättchen, die aus Ästen gemacht werden, also Hirnholzplättchen, die sind oftmals unauffälliger. Insbesondere bei sowieso astiger Fichte. Zu guter Letzt muss man die "Schiffchen" erwähnen, für die es auch Fräser gibt, die in eine normale Flachdübelfräse passen.
 

Clemens J.

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Hallo,
um Astlöcher in Fichte auszuflicken habe ich mir einen Fundus verschieden dicker Fichtenäste bereitgelegt. Die passe ich mit Stemmeisen, Messer oder Schleifmaschine dem Astloch an (lasse den Flicken (Astende) etwas größer. Dann setze ich den Flicken auf das Loch und zeichne an, da der Flicken nicht kreisrund ist ist es ratsam einen Orientierungsstrich am Brett und Flicken zu machen, damit er genau so eingesetzt wird wie angezeichnet. Jetzt mit der Oberfräse und Nutfräser das Astloch bis zum Bleistiftstrich auffräsen (nach bisschen üben klappt das), lieber etwas zu klein fräsen und den Flicken unten etwas anvasen (Schleifmaschine), Leim angeben und Flicken entspr Orientierungsstrich einschlagen, eventuell Leim erst trocknen lassen, abschneiden und bündig Schleifen. Geflickt wird von beiden Seiten.

Gruß Clemens
 

Spyderco

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Hallo,
um Astlöcher in Fichte auszuflicken habe ich mir einen Fundus verschieden dicker Fichtenäste bereitgelegt. Die passe ich mit Stemmeisen, Messer oder Schleifmaschine dem Astloch an (lasse den Flicken (Astende) etwas größer. Dann setze ich den Flicken auf das Loch und zeichne an, da der Flicken nicht kreisrund ist ist es ratsam einen Orientierungsstrich am Brett und Flicken zu machen, damit er genau so eingesetzt wird wie angezeichnet. Jetzt mit der Oberfräse und Nutfräser das Astloch bis zum Bleistiftstrich auffräsen (nach bisschen üben klappt das), lieber etwas zu klein fräsen und den Flicken unten etwas anvasen (Schleifmaschine), Leim angeben und Flicken entspr Orientierungsstrich einschlagen, eventuell Leim erst trocknen lassen, abschneiden und bündig Schleifen. Geflickt wird von beiden Seiten.

Gruß Clemens

...das kann sich bei 200 Astlöchern aber ganz schön hinziehen....:emoji_wink:

NG Spyderco
 

Clemens J.

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Hallo,

...das kann sich bei 200 Astlöchern aber ganz schön hinziehen....:emoji_wink:

NG Spyderco

dem ist nicht zu widersprechen. An Korpusinnenseiten nehme ich auch die normalen Querholzplättchen. Aussen halt die Ast-Methode, Wenn man es sorgfältig macht und den Dreh raus hat, ist aber von einem gewachsenen Ast kaum ein Unterschied festzustellen, die kreisrunden "Hirnholzplättchen" fallen meiner Meinung nach mehr auf.

Die beigefügten Bilder sind leider nicht sehr scharf, aber man kann schon was erkennen. Beim zweiten Bild sitzt der Ast genau auf dere Kante der Abplattung einer Füllung.

Gruß Clemens
 

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uglyripper

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Der Vorteil, die Proppen (so heissen die Querholzplättchen hier nämlich) selber zu bohren ist, dass man die Maserung ziemlich perfekt an das zu reparierende Stück anpassen kann (entsprechendes Material vorausgesetzt), was bei gekauften Plättchen mehr oder weniger Glückssache ist.

Gruß, ugly
 

dascello

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Hm, 200+ Äste zusetzen?
Ist ganz viel Arbeit und sieht am Ende nur soso aus.
Wäre da nicht der Gang zum Holzhändler und der Kauf neuen Holzes der Klasse "0" die bessere Wahl?
Die vorhandenen Bretter lassen sich gewiss noch anders verwenden.

Aber ich weiß ja nicht, was Du vorhast.


Gruß

Michael
 
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