Arbeiten nur mit Handkreisäge ohne Tischkreissäge möglich?

castor

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Hallo geschätzte Tischler und Hobbytischler!

Ich hab da mal so eine grundsätzliche Frage die sich mir nach langem mitlesen im Formum stellt: Ich bin mit einer einfachen Tischkreissäge (ohne Schiebetisch) sozusagen in der Hobbywerkstatt meines Vaters aufgewachsen. Eine Hangkreissäge hatte ich nie zur Verfügung. Da ich nun ein eigene Werkstatt einrichte wollte ich mir zunächst einmal eine Tischkreissäge kaufen. Man liest also mal ein paar hundert Seiten im Forum mit. Hier wird aber immer die Meinung vertreten sich doch lieber eine super gute (also gleich Festool) Handkreissäge zu kaufen und zunächst auf eine Tischkreissäge zu verzichten!

Ich frage mich allerdings wie man ohne Tischkreissäge auskommen kann. Also konkret:

Dass ich mit einer Handkreissäge + Führungsschiene super große Platten schneiden kann ist klar. Aber wie schneide ich kleine Teile???

Wie länge ich dann Bretter genau rechtwinkelig ab?

Kann ich Bohlen mit der Handkreissäge der Länge nach auftrennen (wenn die Bohle schon sehr schmal ist und die Führungsschiene nicht mehr gut aufliegt)?

Ich habe den Eindruck, dass man mit der Handkreissäge vor jedem Schnitt super viel Arbeit mit dem Festspannen der Holzteile zu haben um überhaupt schneiden zu können!

Bin für Euren Rat dankbar!

LG,
Jürgen
 

wicoba

ww-robinie
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Hallo Jürgen,

ich bin erstaunt, was manche Handwerker oder Hobbyhandwerker mit einer Handkreissäge alles schaffen! Eine gute Handkreissäge gehört wohl zur Grundausstattung. Manche bauen sich damit sogar Möbel, wofür ich allerdings lieber eine Tisch- Formatkreissäge verwende :emoji_slight_smile:
Wenn ich es richtig lese, willst du dir eine Werkstatt einrichten. Da stellt sich schon die Frage, was du dort alles bauen- schreinern willst. Zum Bastelln allein barucht man nicht sofort eine TK. Willst du aber mehr Platten und Holz zuschneiden wirst du früher oder später nicht drum herum kommen, über eine TK nachzudenken.
Gruß, Wilfried
 

castor

ww-nussbaum
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Es ist eigentlich ungekehrt, ich wollte mir ursprünglich nur eine Tischkreissäge kaufen. Dann habe ich (durch lesen hier im Forum) realisiert, dass die Tischkreissägen die man so um den Preis bekommt den ich mir vorgestellt habe (bis ca. 800Euro) nicht genau genug sind für das MÖBELBAUEN. Wie viele andere Hobbytischler kann und vor allem will ich natürlich nicht mehr für die Tischkreissäge ausgeben. Im Forum herrst in diesem Fall die Meinung vor, sich doch lieber eine super Handkreissäge zu kaufen. Da ich aber wenig bis keine Erfahrung mit Handkreissägen habe denke ich jedoch, dass die Handkreissäge nur auf den Zuschnitt von großen Werkstücken vor allem Platten geeignet ist. Für den Rest bräuchte ich dann doch eine Tischkreissäge!?

Also um eine Frage zu formulieren: Viele Arbeiten kann man sicher mit einer Hand- oder einer Tischkreissäge hinbekommen, aber:

Welche Arbeiten kann man nur mit einer Handkreissäge erledigen?

Welche Arbeiten kann man nur mit einer Tischkreissäge erledigen?

Ich hoffe ihr könnt mein Dilemma verstehen und die Fragen stoßen nicht auf zu großes Unverständnis. Am liebsten wäre mir natürlich auch eine Profiwerkstatt!

LG aus dem Wienerwald,
Jürgen
 

castor

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@Wilfried: nicht dass du dich wunderst, weil ich in meinem anderen Beitrag über Gipsfaserplatten schreibe. Ich habe seit einem Monat eine billige Hankreissäge. Mit der glaube ich allerdings nicht, dass ich weit komme weil ich da nicht einmal die 90Grad hinbekommen. Allerdings habe ich gerade mit dieser Maschine die Erfahrung gemacht, dass es fast unmöglich ist kleine oder schmale Werkstücke zu schneiden, da ich einfach nicht weis wie ich sie festmachen soll. Verwende ich Zwingen, so sind die Zwingen beim Schneiden im Weg! Wie macht ihr das blos?
 

Mich985

ww-ulme
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Man kann mit der HKS alles schneiden und in jeder Größe...das hab ich damals im Lehrbetrieb so gelernt:emoji_wink:. Man kann dieses aber auch lassen. Gerade wenn die Stücke zu schmal, oder zu klein sind wird es echt gefährlich.
Ich hab mir zuerst eine Zugsäge gekauft, dann eine Oberfräse hinterher und erst zwei Jahre später fing ich an eine HKS zu vermissen...
 

castor

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Mir war nicht klar, wie man kleine Werkstücke so einspannen kann, dass man sie mit der Handkreissäge schneiden kann. Aber jetzt dämmert es bei mir. Spannt ihr die Werkstücke in der Hobelbank ein? So etwas besitze ich leider nicht! Und mit Schraubzwingen ist das Problem, dass die beim schneiden dann immer im Weg sind!

LG,
Jürgen
 

WinfriedM

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Also ich kann mir nicht vorstellen, auf meine Tischkreissäge zu verzichten und das irgendwie mit einer HKS hinzubasteln. Ich will auch nicht immer ewig rumbasteln, um einen Schnitt zu machen. Halte ich für wenig praktikabel, um Möbel und kleinere Teile aus Holz zu bauen.

Wenn du dir einen Tisch zu HKS kaufst, dann geht schon einiges, nur bei Festool bist du dann vermutlich so viel los, wie für eine vernünftige Tischkreissäge. Und wegen dem Alu-Leichtbau ist so eine Lösung auch nicht mit einer soliden Tischkreissäge vergleichbar.

Für 800 Euro kannst du eine gebrauchte Tischkreissäge bekommen, die für Hobbyzwecke hinreichend gut ist.
 

hotzenklotz

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Ich fürchte, die perfekte Lösung gibt es nur für viel Geld ("Profiwerkstatt").
Meine Erfahrungen beschränken sich auf das Festo-System, d.h. HKS und Basis-Plus.
Die Führungsschienen von Festool (und anderen?) kann man mit Zwingen spannen, die in einer Nut auf der Unterseite der Schiene laufen. Wenn es um schmale Schnitte oder Kappschnitte geht, kann ich die Säge in die Basis einbauen, ansonsten wäre ein Notbehelf das Unterlegen der Schiene mit entsprechendem Material und mehr Druck beim Sägen, um ein Verrutschen des Werkstücks zu verhindern.
Das aktuelle Modell der HKS hat eine sehr präzise Einstellmöglichkeit für Schrägschnitte, zusammen mit der Führungsschiene baue ich so Kleinmöbel aus Multiplex. Tischkreissägen haben mitunter zu kurze Anschläge oder zu kleine Tischflächen, oder zeigen Mängel an der Qualität (Rechtwinkligkeit der Zuschnitte..) oder Belastbarkeit (aufgrund der Leichtbauweise)
Kompromisse sind angesagt.
Wer seine Säge fest aufstellen kann/will und sie nicht zur Baustelle schaffen will, muß nicht in Richtung Mafell Erika oder eben Festo Precisio/CMS spekulieren, denn für das Geld ist man mit einer gebrauchten Stationärsäge besser bedient, also Richtung Ulmia, Frommia, Felder usw.
Aber auch für denjenigen ist eine HKS eine nützliche Maschine....

Gruß
Jürgen
 

holzlaus

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@heiko: echt super deine webseite.


@castor: es kommt halt immer darauf an. wenn ich keine andere möglichkeit hätte, dann könnte ich mir vorstellen es ähnlich zu machen wie heiko auf seiner webseite.
wenn ich aber den wunsch hätte es mir etwas einfacher zu machen, dann würde ich mir eine stationäre kreissäge zulegen.
ich denke wenn man tatsächliche schöne möbel aus vollholz bauen möchte sollte man über eine formatkreissäge, einen dickenhobel und eine abrichte verfügen.

ich perönlich kann mir nicht vorstellen, dass mich das endergebnis beim arbeiten mit einer baukreissäge oder einer handkreissäge zufrieden stellen würde.

einige sagen früher haben die auch ohne kreissägen gearbeitet. ich sage es war früher auch viel mehr arbeit und die möbel sahen auch so aus...als wären sie halt komplett von hand hergestellt worden. es geht auch...aber muss ja nicht sein :emoji_slight_smile:

gebrauchte maschinen oder in werkstätten gehen, wo man sich mit geld einmieten kann für eine oder zwei wochen/ tageweise.
ist mein tip

wie gesagt es kommt halt auch drauf an was du so machen möchtest. es gibt halt auch im möbelbau dinge, bei denen du so genau arbeiten musst, dass es schon mit einer guten formatkreissäge schwierig wird.
und es gibt möbel, für die brauchst du nur ne japansäge und nen winkel und streichmaß, stechbeitel und nen satz hobel.

ich bin in "ausbildung" und ne handkreissäge nehmen wir für den holz grobzuschnitt, d.h. zum ablängen von bohlen.

schonmal ne 70er buche bohle mit ner handkreissäge abgelängt?
wenn die richtig spannung hat, dann kann das schon schwer sein. von auftrennen möchte ich da garnicht reden. würde ich niemals auf die idee kommen sowas zu machen.
vielleicht an einer bandsäge, aber wozu wenn man eine altendorf formatkreissäge hat. und selbst da musst du manchmal nen extra keil nehmen, damit die buche hinterm spaltkeil nicht zusammenläuft und sich festfrisst und das sägeblatt zu butter wird durch die reibungshitze... wenn ich mir die aktion dann mit ner handkreissäge vorstelle...:eek: nein danke!

zum platten grobzuschnitt nehmen wir ne tauchsäge...auch um auf montage vor ort arbeitsplatten zu zuschneiden usw.

gruß holzlaus
 

damadi

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Servus,
ich hatte mir seinerzeits eine Festo Precisio mit Tischverlängerung und ein bisschen Zubehör gegönnt. Ist gut investiertes Geld.
Gerade für kleine Teile ist die Maschine perfekt. Für Möbel macht's aber ab Beistelltisch/Schuhschrankgrösse keinen Witz mehr - dafür ist einfach die Auflagefläche zu klein und teils schiebt man dann nicht mehr das Brett sondern die Maschine :emoji_wink: ... gut - liesse sich alles pimpen... wenn man lust und zeit hat.

Gruss,
-- Markus
 

predatorklein

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Moin

Sicherlich kann man mit einer HKS und Schiene schon einiges anfangen.

Gibt auch viele die mit der Oberfräse alle möglichen Arbeiten beim Möbelbau durchführen.
Allerdings eben auch mit mehr Aufwand verbunden.

Ich empfehle dem ambitionierten Heimwerker als erstes eine TKS mit Schiebeschlitten.
Zum Beispiel eine Kity 619.
Gestern ging eine weg für 500 € bei Ebay mit Schiebeschlitten,Tischverlängerung und Tischverbreiterung.

Richtig eingestellt leistet die auch im Möbelbau gute Dienste.
Dazu dann eine Handkreissäge mit Schiene,da kann man gebraucht auch mit bißchen Glück was für 200 oder 250 € kriegen.

Und wenn noch Geld da ist eine Oberfräse dazu.
Damit kann man schon wirklich viel anfangen.

Denn man merkt erst beim arbeiten wie viel Spaß das alles macht und wie schnell man mit schlechtem Werkzeug an seine Grenzen stösst.
Und rüstet dann doch auf :emoji_wink:

Gruß
 
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