Anpressdruck bei Leimholz

[Edwin]

Hallo,

ich will mir Leimknechte nach der Vorlage von Berthold Cremer bauen.

Hierzu will ich einen Druckluftschlagschrauber verwenden, der ein Drehmoment von 320 NM hat.

Auf Hobby-Schnitzen.de - Holz II habe ich nun gelesen, dass der Pressdruck bei Leimholz mindestens 15 N/cm2 betragen soll.
Ich bin kein mathematisches Genie, aber wenn ein Quadratmeter 10.000cm2 entspricht, sind dann 15N/cm2 dem zufolge 150.000 NM?

Ich hoffe, dass ich mich jetzt nicht dermaßen blamiere.

Oder kann mir jemand sagen, ob der Druckluftschlagschrauber den erforderlichen Pressdruck bieten kann?
Oder noch besser, bis zu welcher Breite, kann ich auf diese Art Leimholz pressen?

Gruß
Edwin

 

[Irubis]

Hallo,

du hast Recht, auf 1 m2 kommen 150.000 NM (das sind - grob überschlagen - 15 to Anpressdruck). Ganz schön viel, aber durchaus angemessen.
Für den Anpressdruck entscheidend ist die Anzahl der Leimzwingen und auch die Steigung des Gewindes/der Schraube, das du mit dem Bohrschrauber antreibst. Mit einer Schraube, sagen wir M 20, wäre durchaus ein Anpressdruck von 10.000 NM möglich, das Drehmoment deines Schraubers dürfte ausreichen, die Schraube derart anzuziehen. Meine alten Lust-Schraubzwingen sollen (Herstellerangabe) bis zu 1,5 to (also 15.000 NM) drücken, und die ziehe ich mit der Hand an.
Ich verleime häufig Leisten zu Leimhölzern bis max. 6 cm Dicke und 6m Länge. Ich habe mir dafür eine Vorrichtung gebaut und spanne mit Schraubzwingen.
Bei deinen Leimzwingen dürfte die Dicke auch begrenzt sein, denn wenn das Werkstück zu breit ist, biegen sich die Leimzwingen (und damit auch das Werkstück)durch oder es wird nur seitlich verleimt.


Gruss

Iru

 

[Edwin]

Vielen Dank

Hallo Iru,

vielen Dank für Deine rasche Antwort, sie beruhigt mich ungemein. Ich hoffe, dass meine Leimknechte den gewünschten Druck schaffen.

Gruß
Edwin

 

[civil engineer]

Anpressdruck von 10.000 NM möglich

Sorry Irubis,

Du weißt nicht wovon Du schreibst, oder!?

Einen Anpressdruck von 10.000 NM kanns nicht geben! Denn ein Druck ist eine Kraft, die auf eine Fläche wirkt. Und ein Drehmoment ist eine an einem Hebelarm angreifende Kraft. Das ist ein Unterschied.

Gruß
Jochen

 

[Irubis]

Hallo,

oke...hab das "M" zuviel geschrieben; streiche das "M", dann weiss ich wieder wovon ich schreibe.:rolleyes:

Gruss

Iru

 

[civil engineer]

Wohl eher nicht, denn auch einen Anpressdruck von 10.000 N kanns nicht geben. Denn 10.000 N sind eine Kraft und kein Druck.

 

[Irubis]

Oke...

reiben wir uns in Definitionen auf.
ein Newton ist die Maßeinheit für Kraft, wie z.B. Gewichtskraft und es sind ca. 0,102 KP oder kgf.
Wenn ich also etwas mit einem Newton belaste, lastet eine Gewichtskraft von 0,102 kgf auf diesem Etwas...und drückt sicherlich auch mit diesem Gewicht darauf.

Zufrieden?

Ich denke, dass ich mich mit meinem ersten Beitrag leicht fehlerhaft (mit einem "M" zuviel), aber dennoch verständlich ausgedrückt habe. Wenn du dich aber an Definitionen hochziehen willst - gerne.

Iru

 

[Mathematiker]

Ja, die Bruchrechnung!

Da ist wohl etwas durcheinandergekommen. Druck ist Kraft pro Fläche, als Formel: d = K/F, wenn d den Druck, K die Kraft und F die Fläche bezeichnen. Vergrößert man die Fläche, so wird der Druck kleiner, da man durch eine größere Zahl teilt (Bsp.: 20/2 = 10, 20/4 = 5). Rechnet man also die 15 N/cm^2 in N/m^2 um, so erhält man 15 * 10^-4 N/m^2 = 0,0015 N/m^2. Allerdings ist das im vorliegenden Fall ziemlich sinnlos, da ein Leimknecht eine Auflagefläche von wenigen cm^2 hat. Eine Schraube mit 10 mm Gewinde hat eine Auflagefläche von pi/4, also nahezu 1 cm^2. Um die für das Anziehen der Schraube nötige Kraft zu berechnen, können wir also bei den 15 N/cm^2 bleiben. Die Schraube muß also mit 15 N auf das Werkstück drücken.

Um diese Kraft mit einem 20cm langen Schraubenschlüssel zu erzeugen, brauchen wir verlustfrei gerechnet eine Kraft von 75 N oder ca. 8 kp. Die kann man gut von Hand aufbringen. Das ist noch nicht einmal für einen kleinen Akkuschrauber ein Problem.

 

[WinfriedM]

Ich glaub, das trifft es auch nicht. Es sind vielmehr 15 N/cm^2 an Anpresskraft verlangt, folglich muss man, wie ganz oben schon geschrieben, 150.000 N = 150 KN Kraft bei 1m^2 aufbringen, um die geforderten 15N/cm^2 zu erreichen.

Eine Schraube macht eine Kraftübersetzung, je nach Gewindesteigung. Da kann man nicht so einfach Drehmoment in Andruckkraft umrechnen. Auch die Reibung muss berücksichtigt werden.

Zur Berechnung siehe z.B. hier:
Aus Drehmoment einer Schraube "Anpresskraft" errec

 

[Dingsda42]

Könnt ihr das mal bitte in Mathematisch korrekte Formeln bringen, damit man sich nicht auch noch den ganzen Text dazwischen ansehen muss um an das wichtige zu kommen?
Ist ja echt nicht zum aushalten hier!

@Edwin: Wenn der Cremer die Dinger mit Hartlot gelötet (also nichtmal geschweißt) hat und mit einer normalen Ratsche anzieht, dann sollte dein Druckluftschlagschrauber sicher reichen. Ich würd lieber einen Balken mehr ansetzen als zu versuchen, die Dinger irgendwie mit noch mehr kraft anzuziehen.