Anfängerfehler mit Leinölfirnis. Wie recovern?

Dehnes

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Hallo zusammen,

ich habe diese Tage das erste Mal mit Leinölfirnis gearbeitet und leider bei der dritten Ölung den Firnis zu spät abgewischt - Anfängerfehler. Entweder war das Holz schon gesättigt bzw. alle Poren verschlossen oder ich habe zu dick aufgetragen. Jedenfalls ist nun eine Art klebrige Schicht auf den Werkstücken (Griffe/Stile von Werkzeugen) entstanden.

Ich habe versucht, diese herunterzuchleifen, aber das sieht erstens nicht schön aus und zweitens verklebt das Schleifmittel sofort.

Frage: Was ist der eleganteste Weg, diese Schicht abzubekommen? Geht das mit Hitze? Geht das mit Terpentin? Ich möchte es nicht verschlimmbessern und deshalb frage ich hier nach.

Danke im Voraus für jede Hilfe!
 

WinfriedM

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Mit Orangenöl/Orangenterpen anlösen und dann mit Ziehklinge runterziehen. Anschließend nochmal ölen.

Es liegt übrigens nie am zu dick auftragen, sondern am ausreichend gut abwischen, bevor das Öl anfängt zu trocknen.
 

skicu

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Soda mit Wasser anmischen und dann kräftig mit einigen Lappen abreiben. (5%ige Lauge)
Alternativ kann man wohl auch mit Leinölseife arbeiten.

Gruß
Hannes
 

WinfriedM

ww-robinie
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@Pedder: Stimmt, Aceton und Spiritus sind auch Möglichkeiten. Orangenöl hat den Vorteil, dass es nicht so schnell verdunstet. Es macht Öl eher weich, löst es also nicht direkt. Aceton hat den Vorteil, dass es recht aggressiv zu Werke geht, das löst es direkt.

@Hannes: Bist du sicher? Meine Versuche mit Sodalösung haben nichts gebracht, würde das aber nochmal testen, wenn das wirklich funktionieren soll.
 

skicu

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@Hannes: Bist du sicher? Meine Versuche mit Sodalösung haben nichts gebracht, würde das aber nochmal testen, wenn das wirklich funktionieren soll.

Ich war damals hochzufrieden. Ich hatte bei meinen ersten Leinölversuchen, vor Einsichtnahme von Literatur :emoji_grin: , angenommen "viel hilft viel". Ergebnis waren noch nach ca. sechs Monaten klebende Oberflächen. Der Tipp mit der Sodalauge hat geholfen: Einmal mit triefend nassem Lappen alles nass gemacht und ein paar Minuten später die dicke Substanz mit viel Küchentuch abgenommen. Das hab ich zweimal gemacht und selbst die ganz dicken Ölstellen waren wieder befreit.

Vorteile ggü. Orangenöl etc. ist m.E. natürlich der Preis - das Zeug kostet fast nix - und dass man kein Risiko eingeht und einfach mal probieren kann. Was soll wegen dem bisschen Wasser schon kaputt gehen...

Gruß
Hannes

Ergänzung: Das war natürlich eine schon "sehr alte" Ölschicht - keine Ahnung, ob das bei recht frischem Leinöl auch hilft.
Neulich habe ich, weil ich die Werkstücke nach dem Ölen "vergessen" hatte, ca. eine Stunde nach dem Auftragen von Natural Möbel-Hartöl eine Leinölseife ganz dünn aufgetragen und war mit dem anlösenden Effekt auch recht zufrieden. Das war ein paar Tage später auch sauber durchgetrocknet.
 

Dehnes

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Danke für die ganzen Antworten. Ich werde dsa eine oder andere ausprobieren und anschließend hier Feedback geben.
 

Dehnes

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Manche Probleme lösen sich von alleine: Nach ein paar Tagen warten, ist nun doch alles eingezogen bzw. verunstedt. Jedenfalls ist die klebrige Schicht weg und ich habe ganz tolle Griffe/Stile.

Danke an alle!
 
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