Amerik. Nußbaum verleimen

lunateide

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Guten Abend,

ich habe heute einige kleine Teile aus amerik. Nußbaum aufeinander geleimt. Klebefläche ca. 80 mm x 8 mm, benutzt habe ich Ponal express.

Die Beilagenhölzer aus Nadelholz haben sich durch den austretenden Leim derart fest mit dem Nußbaum verbunden, daß beim gewaltsamen Trennen Holzfasern auf dem Nußbaum verblieben sind.

Die beiden verleimten Nußbaumleisten hingegen konnte ich ohne Anstrengung mit einem verstellbaren Schraubenschlüssel auseinanderbrechen, ohne daß das Holz beschädigt wurde.

Beide Klebeflächen wurden mit Leim bestrichen.
An mangelndem Pressdruck kann es auch nicht gelegen haben.
Die Klebeflächen waren sauber gefügt.
Die Hölzer waren 4 Std. in der Presse.

Hat jemand eine Vermutung, warum keine bombenfeste Verbindung entstanden ist??

Ein später Gruß
Roland
 

WinfriedM

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Auffälligkeiten bei ami. Nuss sind mir noch nicht aufgefallen.

Da würde ich eher in andere Richtung gucken:
* zu alter Leim oder der hat Frost bekommen
* vorher mit Silikonspray rumgespielt :emoji_wink:
* sonstige Verunreinigungen auf der Oberfläche der zu verleimenden Teile

Auch die Bruchkante kannst du mal untersuchen: Hat sich der Leim von einer Seite gelöst? Oder ist er in sich gerissen, also klebt noch Leim auf beiden Seiten des Holzes an einer Stelle? Also herausfinden, ob der Leim gerissen ist oder ob eine der beiden Flächen genügend Haftung geboten hat. Den Test dann nochmal mit einem zweiten Muster wiederholen, welches du erstklassig vorbereitest.
 

SimonS

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Hallo,
bitte noch folgende Bedingungen überprüfen:
Temperatur beim Verleimen, Temperatur der Werkstücke, Zeitdauer bis die Teile vom Auftragen des Leims an zusammengepresst wurden (offene Zeit), Pressdruck (kann auch zu hoch sein, dann ist der Leim so dünn gepresst, dass die Verbindung nicht mehr hält), Luftfeuchtigkeit im Raum, Holzfeuchte der Werkstücke, bereits oben genannte Verunreinigungen.
Auch ist der von Winfried genannte Bruchtest sehr aufschlussreich.
Soweit
Grüße
Simon
 

uli2003

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Das geht wohl eher nicht.

Einfach länger trocknen lassen, dann hält das auch.


Grüße
Uli
 

narrhallamarsch

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ponal express ist ein teufelszeug mit einer extrem kurzen offenen zeit....

zum leimholz herstellen denkbar ungeeignet, wenn da auch nur ein wenig zu lange gewartet wurde beim fügen, ist es vorbei. gerade, wenn es in der werkstatt vielleicht auch noch etwas wärmer war.
 

lunateide

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Hallo,

ich habe jetzt einige andere Hölzer mit gleichgroßer Klebefläche mit Ponal Express verklebt.
Morgen werde ich dann am Bruchtest sehen ob evtl. der Leim nicht mehr in Ordnung ist.

Zwei Nußbaumleisten habe ich mit normalem Ponal verleimt.

Morgen wissen wir mehr.

Gruß
Roland
 

lunateide

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Schuld daran war nur....

...der Bossa Nova war es ganz bestimmt nicht.
Schuld daran war entweder zuwenig Leim oder zu kurze Preßzeit oder beides.

Ich habe den Nußbaum mit Ponal express und Ponal classic verleimt und über Nacht gepresst.
Alle Teile halten bombenfest und sind nicht mehr zu trennen.

Gruß
Roland
 

narrhallamarsch

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dann weißt du ja jetzt bescheid.

getreu der alten schreinerweisheit: "wo kein leim raus quillt, war auch keiner drin"..:emoji_grin: klingt lustig, ist aber was wahres dran.

ich lasse die werkstücke mindestens doppelt so lange in den zwingen, wie der hersteller angibt.
 

WinfriedM

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Presszeit ist das eine, Endfestigkeit das andere. Und da würde ich schon mindestens 24-48 Stunden warten.
 

uli2003

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Wie ich schon sagte - zu kurz gepresst.

Zu wenig Leim kann ich mir nicht vorstellen. Bereits ein Tropfen dürfte genügen, um ordentlich Schaden beim Brechen der Fuge zu erzeugen.

Wenn das Wasser bei dichten Hölzern schlecht abwandern kann, dauert es schon einmal länger. Bis zur Endfestigkeit durchaus mehrere Tage.

Grüße
Uli
 
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