Altes Radio, Sanierung

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Grüßt Euch!

Ich habe da ein altes Radiogehäuse liegen welches wieder schick gemacht werden soll.

Der Lack (???) ist lasierend aufgetragen, die Holzstruktur des Furniers ist deutlich zu sehen.

Weder mit Spiritus noch Nitroverdünnung läßt sich diese Schicht angreifen, dafür ist in dem Bereich wo der Lack (???) schon rissig ist ein weiteres Abkratzen recht leicht möglich. Auch Wasser hinterläßt keine Spuren.

Was für eine Art von Oberflächenbehandlung könnte das sein und wie bekomme ich sie runter?

Nach Demontage der Stoffbespannung ist doch ein sehr deutlicher Unterschied im Farbton zu sehen.

Wie und womit kann ich diese Bespannung zu reinigen?

Das Radio ist ein Philips Preludio, ein Sondermodell aus 1949 von dem nur 250 Stück gebaut wurden, falls diese Info von Nöten ist.

Dank und Gruß, André.

 

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Aceton!

Das Zeugs auf den Lack geschüttet und ich kann zusehen wie der Lack Blasen wirft und sich in Folge relativ leicht abwischen lässt.

Hilft das bei der Identifizierung des Lackes?

Desweiteren war ich heute bei einer Bekannten, die macht mir die Neulackierung. Ein eingefärbter Klarlack ist ihr unbekannt, ihr Vorschlag wäre Beizen und dann einen Klarlack auftragen. Das gefällt mir nur bedingt weil das nicht reversibel ist.

Irgend eine Idee dazu?

Dank und Gruß, André.

 

[welaloba]

Hallo Andre, dein jetziger Lack ist doch auch reversibel - siehe die Aktion mit dem Aceton. Warum sollte es keinen eingefärbten Klarlack geben? Es ist gang und gäbe, einen Nitro-Klarlack mit lacklöslichem Farbextrakt einzufärben und in mehreren Schichten zu spritzen. Braucht bisschen Übung, damit es gleichmäßig wird.
Ich grundiere zur Sicherheit mit nicht eingefärbtem Klarlack.
Gruß Werner
PS: Dein jetziger Lack ist wahrscheinlich ein früher Nitrolack oder eine Schallack - Kombination. In der Zeit wurde noch viel experimentiert, weil es ja schnell gehen sollte - man hatte grade einen "Aufschwung"... W.
PSPS: Das Logo war wahrscheinlich ein Abziehbild, was nach Entfernen der alten Lackschicht mit weg ist. W.

 

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Danke Dir, Werner.

Dass der jetzige Lack reversibel ist konnte ich der Lackierdame noch gar nicht mitteilen, ich werde sie - auch verbunden mit Deiner Anmerkung - darauf aufmerksam machen.

Und über zwei Ecken herausgefunden dürfte es sich hier tatsächlich um einen frühen Zweikomponentenlack handeln.

Dass das Logo verschwinden wird ist leider ein nicht vermeidbarer "Kollateralschaden", das ist wirklich nur eine hauchdünne Angelegenheit, da ist Letraset direkt dick dagegen.

Gruß, André.

P.S.: Hast Du auch noch eine Idee wie ich den Stoff reinigen kann ohne dass er danach zerfällt?

 

[welaloba]

Hallo Andre, ganz laienhaft würde ich das (dem Objekt entsprechend vorsichtig) mit Teppichschnee versuchen. Ansonsten Kontakt mit Radiorestauratorenforen (ist es nicht schön geworden, das Wort???) oder mit Museumsleuten (Stichwort Stoffrestaurierung) aufnehmen....
Gruß Werner