Altes Echtholzfurnier auffrischen durch Ölen?

AlGe

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Hallo zusammen,

kurze Vorgeschichte: Im neuen alten Haus, das wir gerade gekauft haben, gibt es zwischen zwei Räumen eine vom Schreiner eingepasste Trennwand mit Schiebetüren und allerlei Regalen. Furniert ist das Ganze mit einem Echtholzfurnier (in Eiche, wenn ich nicht irre).

Trockenbauwand kann nun jeder und wir finden diesen Einbau eigentlich recht gut. Also soll er erhalten werden. Die letzten 35 Jahre haben aber natürlich ihre Spuren hinterlassen und so ist das Furnier an einigen Stellen etwas abgenutzt (aber ohne größere Macken) und es hat einige Farbunterschiede, z. B. von versetzten Regalbrettern.

Bevor ich nun mit schwerem Schleifgerät und Lack an das schöne Teil rangehe und damit die feine Holzstruktur zerstöre, möchte ich es erst mit Ölen versuchen. Dazu dachte ich mir wie folgt vorzugehen:

1. Reinigen mit Terpentinersatz
2. Leicht anschleifen mit Schleifleinen bzw. Micro-Mesh 1500
3. Rustins Danish Oil mit Lappen auftragen
4. Überschüssiges Öl noch 10-15 Minuten abnehmen
5. Trocknung 1 Tag (evtl. eine Woche dazwischen -> Problematisch?)
6. Leicht anschleifen mit Micro-Mesh 2400
7. zweiter dünnerer Ölauftrag mit Danish Oil
8. Überschüssiges Öl noch 10-15 Minuten abnehmen
9. Trocknung 1 Tag (evtl. eine Woche dazwischen -> Problematisch?)
10. Leicht anschleifen/einpolieren mit Micro-Mesh 4000
11. dritter Ölauftrag mit Danish Oil
12. Überschüssiges Öl noch 10-15 Minuten abnehmen
13. Trocknung 1 Tag
14. Evtl. noch nachpolieren

Kommentare? Einwände? Bessere Ideen?

Danke euch!
Alex
 

ChristophW

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Mir erscheint das extrem aufwändig zu sein. Die Farbunterschiede werden sich von alleine geben, und auch Macken wird man vermutlich später nicht bemerken wenn erst mal eingeräumt ist. Oder soll die Wand als reines Anschauungsobjekt dienen?

Wie ist das den überhaupt aktuell behandelt? Wenn nur geölt, kannst du auch erst mal nur mit Öl+Baumwollappen "auffrischen".
 

AlGe

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Wie ist das den überhaupt aktuell behandelt? Wenn nur geölt, kannst du auch erst mal nur mit Öl+Baumwollappen "auffrischen".

Nicht lackiert, ansonsten kann ich das leider nicht sagen. Da das Haus schon länger ein Mietobjekt war würde ich mal sagen: Gar nicht weiter - wenn man mal von der ursprünglichen Behandlung vor >35 Jahre absieht.
 

ChristophW

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Gar nicht weiter - wenn man mal von der ursprünglichen Behandlung vor >35 Jahre absieht.
Und womit wurde ursprünglich behandelt? :emoji_stuck_out_tongue:
Probiere doch mal an "unauffälliger Stelle" ob das Holz das Öl annimmt, du kannst auch überlegen Leinölfirnis zu nutzen anstelle von dem "Rustins Danish Oil", das scheint doch einige Löse- und Hilfsmittel zu enthalten die mir persönlich nicht so gefallen wollen. Ein Polieren mit "grünem" Schleifflies (320er) nach dem ersten und mit weißem nach einem Tag Trocknung führt bei mir auch zu "seidigem Glanz" ganz ohne viel Chemie. :emoji_slight_smile:
 

WinfriedM

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Es könnte passieren, das das Öl dort, wo der jetztige Lack defekt ist, ins Holz einzieht und dort stärker anfeuert.

Ansonsten kann so ein Vorgehen funktionieren, man repariert damit sozusagen Defekte im Lack, ohne eine neue Schicht aufzubauen. Probiere es einfach mal an einer unauffälligen Stelle aus.

Wozu eigentlich die ganze Schleiferei? Was erwartest du davon?
 

welaloba

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Offensichtlich weisst du nicht, welches Material jetzt auf deinen Brettern drauf ist. Ich käme an der Stelle nicht auf die Idee, Öl aufzutragen. Wo Lack ist, klebts endlos, wo kein Lack mehr drauf ist, zieht es einfach weg. Also würde ich zuerst mal untersuchen, welches Oberflächenmaterial vorhanden ist und nach einer Reinigung mit Seifenwasser die Lack- (??) Fehlstellen ergänzen. Und wie Winfried schon sagte, was soll die ganze Schleiferei?
Ansonsten ist anzunehmen, dass du selbst unsicher bist, ob dein Restaurierungskonzept das richtige ist, sonst würdest du hier nicht nachfragen.
Besorge dir mal ein paar Tropfen Nitroverdünnung oder Aceton und teste an der berühmten unauffälligen Stelle, ob sich was löst. Wenn ja, Dann du mit bspw. Nitrofüllgrund und feinem Pinsel die Lackfehlstellen nachpinseln.
Gruß Werner
PS: Farbunterschiede nach unterschiedlicher Lichteinwirkung sind mit keinem Oberflächenmaterial zu beiseitigen. Meine ich.
 
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