Altersbestimmung und Aufarbeitung Schminktisch

Hans-Friedrich

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Hallo zusammen,

da ich mich damit selber nicht so gut auskenne, schreibe ich das mal im Neuling-Forum.

Wir haben für meine Schwester auf dem Sperrmüll diese Schminkkommode gefunden.

Kann jemand was über das ungefähre Alter sagen?
Einen "Wert" hat das Stück sowieso nur für meine Schwester, die es hübsch findet.

Die Kommode ist recht gut erhalten. Die Spiegel haben keine Schlagstellen, Türen und Schubkästen laufen vernünftig...
Selbst die Glasabdeckplatte ist unbeschädigt und die drei Plastikhaltenubsis sind vorhanden.

Zwei Füße waren unterraus gebrochen. Bzw. die stecken mit einem Holzgewinde in den Klötzen, und die Gewindegänge waren abgeschert. Ich habe die Löcher in den Klötzen dann aufgebohrt, passendes Rundmaterial eingeleimt und wieder mit einem kleineren Durchmesser aufgebohrt, auf den ich das Gewindeende der Füße abgedrechselt habe. Mit Leim und Keilen zusammengebaut halten die wieder.

Der Lack an den Fronten ist eigentlich noch recht gut. So viel will ich da nicht dran machen. Nur zwei, drei Stellen würde ich gerne angehen.
Der Lack hat eine recht starke Schichtdicke. Nitrolack? DD?

In Bild 4 sieht man die Schubkästen. Beim mittleren Schubkasten ist ein Stück Lack abgesplittert. Kann man das wieder anarbeiten?

Dann hat der Lack an einigen Stellen Risse. In Bild 4 kann man einen Riss beim oberen Schubkasten erahnen, etwa mittig zwischen Außenkante und Furnierstoß. Bessere Fotos habe ich davon nicht hinbekommen. Geschlossen bekommt man die ja sicherlich nicht. Aber kann man die irgendwie behandeln, dass die nicht weiter aufgehen?

Und dann noch Bild 5: Da hat wohl mal jemand eine zu lange Schraube in die Staubleiste gedreht und dadurch den Lack auf der Außenseite angehoben. Man merkt beim rüberfühlen, dass der Lack gerissen ist. Ich habe auch hier angst, dass das weiter aufplatzt oder beim feucht abwischen Wasser eindringt.
Was macht man da am geschicktesten?
Oberfläche anlösen und dadurch wieder verschließen wäre sicher ein Weg. Nur womit? Wenn es Nitrolack ist, sollte Nitroverdünnung funktionieren, oder?

Eine "unauffällige Stelle zum Testen" gibts leider nicht, da nur die Fronten mit dieser Schichtdicke lackiert worden sind. Der Rest des Möbels hat bestenfalls etwas Sprühnebel abbekommen :emoji_wink:
 

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elgarlopin

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Sieht - mit aller Vorsicht - und auf den ersten Blick nach 50-er Jahre aus.
Zu Bild 4: Kannst du ein detaillierteres Foto einstellen? Furnierstärke messen?
Zu Bild 5: Zu lange Schraube durch eine kürzere ersetzen. Schadstelle vorsichtig anschleifen (klein) und nachlackieren versuchen. Schwierig, aber machbar, vor allem, falls es sich wirklich um Nitro handelt.
:emoji_slight_smile: Franz
 

bello

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Hallo,

ich würde auch auf 50er tippen. Meine Eltern hatten damals ein Schlafzimmer in diesem Stil.

Gruß
 

Hans-Friedrich

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Danke für die Zeitangaben. Da lag ich gar nicht so daneben.

Zu Bild 4: Kannst du ein detaillierteres Foto einstellen? Furnierstärke messen?

Ich werde es versuchen.
Wofür die Furnierstärke? Das Furnier ist heile, es ist nur eine Ecke vom Lack abgesplitter.

Zu Bild 5: Zu lange Schraube durch eine kürzere ersetzen. Schadstelle vorsichtig anschleifen (klein) und nachlackieren versuchen. Schwierig, aber machbar, vor allem, falls es sich wirklich um Nitro handelt.
:emoji_slight_smile: Franz

Die Schraube ist natürlich längst getauscht.
Schleifen und lackieren sind genau die Dinge, die ich vermeiden will. Nachlackiert sieht man immer. Da müsste ich dann wirklich tröpfchenweise arbeiten, nur auf die winzige Stelle, aber angeschliffen bekomm ich die nicht, ohne auch was drumrum zu beschädigen.
Darum ja der Ansatz mit dem Anlösen. Ich weiß, dass das bei einigen Lacken möglich ist, habe das aber noch nie selber gemacht.
 

seschmi

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Mit dem "Sprühkönig" hat "mein" Tischler 'mal eine Schadstelle an einem Möbel repariert. Ich war verblüfft, wie perfekt das geworden ist - man findet sie nicht mehr wieder. Selbst habe ich es noch nicht probiert, daher kann ich nicht sagen, wie schwierig es ist.

Auf der Website gibt es auch allerhand Tipps zum Thema.
 

Hans-Friedrich

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Das sind mir immer noch zu viele "vielleichts" und "moglicherweises".
Hier laufen doch genug Leute rum, die sich wirklich mit sowas auskennen. Hat denn noch keiner hier reingeguckt?
 

Keilzink

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... den Zeitangaben habe ich nichts hinzuzufügen - eindeutig Nachkriegszeit, 50er sind gut möglich, 60er würde ich noch dazunehmen.

Von Oberflächen habe ich wenig bis keine Ahnung, deshalb sage ich dazu nur: das ist doch ein Fall für weloba! (Ich meine den user hier im Forum)

Andreas
 

welaloba

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..

Fall für weloba!

Andreas

Soso. Aber danke für die Blumen. Der war dieser Tage mehr in der Werkstatt als am Rechner. Der Lack wird wohl unlösbarer Polyesterlack sein, bei dem es keinen Spaß macht mit Überlackieren. Das dürfte unberechenbar sein. Ich finde, je weniger man an dem Möbel macht, umso besser. Angemackte Kanten würde ich vorsichtig retuschieren und mit einem feinsten Lackpinselchen nacharbeiten, da muss dann erst mal Füllgrund her. Reinigen der Lackfläche mit Zweihorn Hockglanzpolitur 10099 ist extrem wichtig, das wirkt oft Wunder. Ich habe ausserdem empfohlen, den Lack evtl. mit etwas Clou 500 aufzupolieren. So viel bis hierhin.
Gruß Werner, der hofft, dass er helfen konnte.
 

Hans-Friedrich

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Danke Werner für deine Hilfe, auch per PN.

Der Lack wird wohl unlösbarer Polyesterlack sein

Ich habe gestern mit Nitroverdünnung probiert. Es löste sich nichts an, also fällt Nitrolack weg. Der Polyesterlack, der es dann wohl ist, wird dabei aber schön sauber :emoji_wink:

Ich finde, je weniger man an dem Möbel macht, umso besser.

Ganz meine Meinung. Es geht mir im Grunde auch nur um die eine Stelle, an der die Schraube den Lack beschädigt hat. Ich kenne Möbel, bei denen solche Stellen schon beim feucht abwischen Wasser gezogen haben und sich der Lack dadurch erst getrübt hat um dann abzuplatzen. Das will ich gerne verhindern.
Oder besteht diese Gefahr bei Polyester nicht?

Reinigen der Lackfläche mit Zweihorn Hockglanzpolitur 10099 ist extrem wichtig

Ich hab gerade mal danach gesucht. 30€ für eine Literflasche finde ich einen fairen Preis. Allerdings brauch ich das dann nur für dieses Möbel. Danach steht die angebrochene Flasche dann wieder rum, bis sie nicht mehr zu gebrauchen ist. Dafür sind mir die 30€ dann doch zu viel.
 

Mathis

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30€ für eine Literflasche finde ich einen fairen Preis. Allerdings brauch ich das dann nur für dieses Möbel. Danach steht die angebrochene Flasche dann wieder rum, bis sie nicht mehr zu gebrauchen ist. Dafür sind mir die 30€ dann doch zu viel.
Nimm einfach eine Politur für Autolack, am mildesten ist eine, die für Klarlacke., also Metalliclacke gedacht ist. Auch andere klappen, du musst es einfach mal probieren.

Du wirst dich wundern, wie die Polyesterbeschichtung wieder strahlt, wenn du etwas Kraft beim Polieren aufwendest!
 

welaloba

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Die Empfehlung "Clou 500" kann ich hier wohl zurückziehen. Di Stelle mit der Schraube ließe sich wahrscheinlich mit Füllgrund verschließen, vielleicht auch mit einem Tropfen Sekundenkleber, ich würde da einfach experimentieren. Kommt denn da wirklich viel Wasser hin? Hast du das rausgedrückte Material schon wieder flachgedrückt?
Gruß Werner
 

Hans-Friedrich

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Di Stelle mit der Schraube ließe sich wahrscheinlich mit Füllgrund verschließen, vielleicht auch mit einem Tropfen Sekundenkleber, ich würde da einfach experimentieren. Kommt denn da wirklich viel Wasser hin? Hast du das rausgedrückte Material schon wieder flachgedrückt?

Sekundenkleber werd ich mal probieren. Danke für den Tipp.
"Viel Wasser" ist ja immer relativ. Eigentlich sollten Möbel ja sowieso höchstens feucht abgewischt werden. Aber es kommt ja doch immer mal wieder vor, dass der Lappen klatschnass ist.
Die Stelle ist Flach, man spürt aber deutlich die Risse beim drüberfühlen.
 
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