Alte Holztreppe renovieren (30er Jahre)

[Yves23]

Hallo ihr Holzwürmer ,

nach langem Überlegen habe ich mich entschlossen einen Forumseintrag zu schreiben.

Ich habe ein Haus (Baujahr: 30er Jahre) geerbt und möchte die alte Holztreppe, welche bis zum äußerten verschandelt wurde (unendlich oft und schlecht lackiert und mit Teppich belegt), retten.

Nach 2 wöchiger Arbeit habe ich die Wangen und das Holzgeländer abgebeizt und vom alten Lack befreit. Der Teppichkleber war weniger fies und ließ sich einfach beseitigen.

Um die Treppe zu stabilisieren, werde ich mit Z-Profilen aus Zink die Stufen von unten mit Schrauben befestigen. Durch die Jahrzehnte haben sich die Treppenstufen abgesenkt, wodurch sich Fugen zwischen Treppenstufe und Treppenstufewand gebildet haben.

So weit so gut.

Was mir allerdings sorgen bereitet....ich habe von den verschiedenen Holzarten überhaupt keine Ahnung. Da ich gerne die Stufen beizen möchte, würde mir die Holzart extrem weiterhelfen. Kann mir da jemand helfen?

Beim Thema Beizen bin ich verwirrt. Ich habe als Parkett Räuchereiche. Die darin enthaltene Gerbsäure reagiert mit Ammoniak und dadurch färbt sich das Holz. Das verstehe ich.

Die Beize im Baumarkt ist doch aber etwa anderes oder?

Wer hat schon einmal gebeizt und kann mir Tipps und Vorgehensweisen geben?

Über Hilfe wäre ich mehr als dankbar.
LG Yves

 

[Fiamingu]

Hallo Yves,
vom beizen der Treppe würde ich dir abraten.
Erstens da die Farb- und Klebereste dir eine
scheckige Oberfläche bescheren werden.
Das Holz der Treppe deute ich auf Kiefer
und wird schwerlich an den Farbton deiner
Räuchereiche erreichen. Ich würde die Fugen
mit Acryldichtmasse ausfugen und die Treppe
deckend lackieren. Zweifarbig gibt das sicher-
lich einen Hingucker.

 

[Sägenbremser]

Guten Abend Yves

muss dir leider das gleiche wie Mark
sagen. Bis du von der Nadelholztreppe
allen Kleber/Lack und Schmutz entfernt
hast um einen beizfähigen Untergrund
vorzubereiten, kannst du schon fast eine
neue Treppe in Auftrag geben.

Du hast da eine sparsam erstellte Treppe
in zeitgenössischer Ausführung für einfache
Wohngebäude im Haus. Die waren schon für
einen bauseitigen Anstrich gedacht gewesen.

Was du aber zur Verbesserung beitragen kannst,
ist ein erneutes Verspannen der Setzstufen.

Dazu müßten die Nägel der Setzstufen entfernt
werden und von der unteren Stufe aus mit einem
Hebelholz die Stufen überspannt werden um sie
danach "Stufe für Stufe" neu zu verschrauben.

Das verhindert zuverlässig ein Knarren der Stufen
und die unschönen Fugen zwischen Stufe/Setzbrett
werden auch verschwinden.

Danach die Wangen sauber anstreichen und die
Stufen am besten mit einem soliden Sisalbelag
belegen, oder mit etwas mehr Aufwand auch mit
einer treppenfähigen, eingefärbten Lackschicht
versehen.

Gruss Harald

 

[Yves23]

Danke für euren Beitrag. Nett von euch mir zu helfen. Bin zwar handwerklich nicht unbegabt, aber beim Arbeiten mit Holz bin ich recht unerfahren.

Reicht einfaches Abschleifen der Stufen nicht aus, um einen beizfähigen Untergrund zu bekommen?

Wenn Beizen keine Option ist, kann ich natürlich auch lackieren. Bleibt durch den Lack die Holzstruktur sichtbar?

Weil deckend möchte ich die Holzstufen nicht streichen.....

P.s. Die Wangen und die Setzstufe wollte ich sowieso lackieren, nur die Stufen würde ich gerne erhalten.

 

[Fiamingu]

Es kommt ja immer darauf an was du dir vorstellst.
Kiefer an Räuchereiche anpassen geht, mit Blendstufen
die aufgeklebt werden. Das ist auch eine Option.
Wangen und Setzstufen deckend lackieren und die
Stufen verblenden.

 

[Yves23]

Also das mit der Räuchereiche war eher als Beispiel gedacht, weil ich das Thema Beizen etwas näher beschreiben wollte. Deshalb das Beispiel mit der Räuchereiche und das Nichtverstehen der Produkte, die im Baumarkt erhältlich sind, welche eher wie Farbe aussehen.

Mir würde eine dunklere Stufe, egal welcher Ton, sehr gefallen. So hell wie sie jetzt ist, sollte sie nicht bleiben.

Das neu Verspannen der Setzstufen......ich habe mir das eben im Internet angesehen. Erfordert das etwas Übung oder geht das auch für einen geübten Handwerker? Ich bezweifle, dass ein Schreiner nur zur Neuverspannung der Setzstufen meinen Auftrag annimmt.

Gruß Yves

 

[WinfriedM]

Die üblichen Farbbeizen kannst du dir wie Füllertinte vorstellen: Ziehen ins Holz ein und färben die oberste Holzschicht. Wenn die aber nicht gleichmäßig saugfähig ist, gibts logischerweise Flecken. Und schonmal beschichtete Flächen lassen sich nur sehr schwer wieder so hinbekommen, dass sie gleichmäßig die Beize saugen.

Was wolltest du denn für einen Farbton erreichen?

Persönlich würde ich sie ölen, aber das ist Geschmackssache.

 

[Fiamingu]

Ja wie soll den nun der Boden aussehen?
Wenn du nun Rauspund nimmst kannst
du deine Stufen schleifen und ölen. Du
solltest schon mal konkretisieren wohin
das führen soll. Sonst tappen wir nur im
Dunklen. Ratespielchen sind nicht unser
Fall.

 

[Yves23]

Ok, dann scheint das Beizen doch etwas knifflig zu sein. Ich dachte an Nussbaum, also schon etwas Kerniges.

Ich hatte doch gesagt, wohin es gehen sollte. Ich wollte beizen, habe aber nichts davon erwähnt, dass es wie Räuchereiche aussehen soll. Wollte den Unterschied zwischen den Beizarten erklärt bekommen. Wenn Beizen keine gute Idee ist, da die Stufen fleckig werden können, muss ich den Gedanken eben verwerfen. Die Setzstufen, Geländer und Wangen werde ich deckend lackieren.

Welche Option besteht sonst noch die Stufen in Holzoptik zu erhalten, aber trotzdem etwas dunker zu bekommen? LAckieren?

 

[Fiamingu]

Du kannst deine Stufen ja mit einem
deinen Vorstellungen entsprechendem
Parkettöl einlassen. Da hat es im Forum
unsere Ölspezis. Winfrieeed!!!

 

[Sägenbremser]

Wie das gibt es jetzt auch schon
per Internet zu bestaunen?

Die meiste Arbeit wird das Ziehen der
alten Nägel sein, wenn du Glück haben
solltest sind es olle Schlitzschrauben.

Fast jeder alten Treppe wird damit eine
wirkliche Verbesserung angetan, mach es.

Die heutigen PUR Parketlacke kannst du
mit handelsüblichen Tinkturen wirklich gut
und sicher einfärben. Jeder eingefärbte Lack
ist aber leider an den Stufenkanten nicht so
wirklich lange standfest. Du könntest mit einer
Nadelholzbeize vorarbeiten, aber sehr tief dringt
die auch nicht ins Holz ein und die Gefahr der
Fleckenbildung ist bei einer alten Holzstufe mit
wechseltendem Farbaufbau schon sehr hoch.

Nur ist dein Wille zur Aufarbeitung schon richtig.
Unabhängig davon das die alte Treppe ein Bauteil
deines Hauses ist, die zur Ausführung einfach gut
passen wird, würde eine neue Treppe in der engen
Bauausführung auch wirklich recht kostspielig.

Also investierst du deine Muskelkraft bestimmt
nicht umsonst und das Ergebnis wird dir bedeutend
mehr Spass auf Dauer bescheren, als es ein neues
Treppengeläuf könnte. Kleine Einschränkungen der
Dauerhaltbarkeit kannst du mit deinen gewonnen
Erfahrungen danach auch immer wieder ausbessern.

Liebe grüsse, Harald

 

[Fiamingu]

Sarkasmusmodus aus!!

 

[Yves23]

Sarkasmusmodus aus!!

Wer hat dir denn heute morgen in den Kaffee gespuckt?

 

[Fiamingu]

Wer hat dir denn heute morgen in den Kaffee gespuckt?

Warte noch 23 min. Dann gibt es wieder frischen Kaffeee.
Immer Locker bleiben, wir verstecken uns zum Lachen nicht
im Keller.

 

[Yves23]

Ich bin cool. Hab nur gedacht du fühltest dich angegriffen....

 

[Sägenbremser]

Yves, ist schon gut

um den Mark aus seiner Eichenhöhle
zu locken, braucht es ganz andere Kaliber

Glaube das ein "Ausländer" in Korsika schon
ein recht dickes Fell benötigt. Ich kenne das
nur als Tourist, aber auch da wird schon ein
recht robustes Selbstverständnis erwartet.

Liebe Grüsse an euch beide, Harald

 

[Fiamingu]

Ich bin cool. Hab nur gedacht du fühltest dich angegriffen....

NEEEEE, immer locker durch die Hose atmen.
Wenn wir hier versuchen jemanden den Spass
mit Holz zu arbeiten näher bringen können.
Die Stammposter im Forum leben Holz und es
macht Laune mit gleichgesinnten zu Komuni-
zieren und Erfahrungen auszutauschen. Spass
muss dabei sein. Das ist auch die Bezahlung.
Unentgeltlich ist immerhin das Engagement der
Ratgebenden.

 

[Fiamingu]

Ja Harald,
momentan rückt uns eine alte frustrierte
Korsische Witwe wegen Lapalien auf die
Pelle. Neid und Ausländerfeindlichkeit.
Leider wird es auf einen Rechtstreit
hinauslaufen. Sorry für OT.

 

[had]

Hallo Yves,
ölen mit Leinöl-Halböl (50/50 leinöl/Terpentinersatz),dann einfach abwarten.Frisch geschliffene Nadelhölzer sind immer sehr hell,dunkeln aber immer nach,Kiefer sogar deutlich.Das Ölen beschleunigt und intensiviert diesen Prozess.
Gruss Helmut

 

[bello]

Ok, dann scheint das Beizen doch etwas knifflig zu sein. Ich dachte an Nussbaum, also schon etwas Kerniges.

Ich hatte doch gesagt, wohin es gehen sollte. Ich wollte beizen, habe aber nichts davon erwähnt, dass es wie Räuchereiche aussehen soll. Wollte den Unterschied zwischen den Beizarten erklärt bekommen. Wenn Beizen keine gute Idee ist, da die Stufen fleckig werden können, muss ich den Gedanken eben verwerfen. Die Setzstufen, Geländer und Wangen werde ich deckend lackieren.

Welche Option besteht sonst noch die Stufen in Holzoptik zu erhalten, aber trotzdem etwas dunker zu bekommen? LAckieren?

Hallo,

wie Harald der Sägenbremser schon schrieb könnten Lacke und Tinkturen ein Weg sein.
Ich würde erst eine Schicht Klarlack auftragen, dann eine abgetönte Lackschicht. Sollte bei der Abtönung etwas misslingen, so brauchst Du nur bis auf die erste Klarlackschicht abschleifen.
Anschließend als Endbeschichtung noch mal Klarlack. Das schützt dann auch die Kanten.

Gruß