Alte Fässer von Schimmel befreien

freeman

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Hallo zusammen!

Zu alten Fässern gibt es ja schon viele Anfragen hier im Forum, nur passen die nicht ganz zu meinem Problem, weshalb ich eine eigene Anfrage starte und auf eure Hilfe hoffe...
Ich musste im letzten Jahr den Haushalt einer verstorbenen Großtante auflösen.
Im sehr alten und sehr feuchten Gewölbekeller fanden sich unter anderem diese alten Fässer, die dementsprechend moderig waren.
Die noch vollen und damit wohl noch verwendbaren Fässer habe ich an Leute verschenkt, die damit auch noch was anfangen können.
Die verbliebenen Fässer wollte niemand und so habe ich sie mal mitgenommen, vielleicht um, sie aufgesägt oder nicht, als Deko zu verwenden.
Doch bevor ich mir darüber Gedanken mache, wollte ich die Fässer erstmal reinigen. Dazu habe ich sie von außen und innen gründlich mit dem Kärcher und einer Bürste gereinigt.
Innen sehen die Fässer nun wieder erstaunlich gut aus, wenn man bedenkt, wie verschimmelt sie waren. Leider kehren außen doch sehr deutliche und unschöne (Schimmel-?)Spuren zurück, wenn die Fässer wieder trocken sind.
Deshalb meine Frage: Bekommt man diese Flecken nochmal weg, und wenn ja, wie?
Außerdem würde mich interessieren, ob man solche Fässer eventuell aufsägen kann. Der örtliche Schreiner meinte, dass dies bei solchen Eichenfässern sehr schwierg sei (er will es jedenfalls nicht machen).

Beste Grüße,

Johannes

Leider sind die Fässer auf den Bildern noch nicht ganz trocken, man sieht aber schon gut die weißen Flecken.
 

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ChristophW

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Wo genau siehst du da den Schimmel? Grundsätzlich gibt es ja diverse Mittelchen zum abtöten des Schimmels dann waschen und gut trocknen lassen dann kann man entscheiden ob es noch "mieft" (dagegen soll angeblich ja eine Ozonbehnadlung oder diverse Hausmittelchen wie Kaffesatz o.ä. helfen).
Zersägen müßte man mal sehen ob es nicht die Stabilität beeinträchtigt, andererseits gibt es ja auch so halbierte Weinfässer als Gartenkübel...
 

freeman

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Ich meine diese weißen Ränder beim größeren Fass, die von den Eisenreifen ausgehen, bei dem kleinen Fass scheint eine "Schicht" über dem ganzen Fass zu liegen, das es usvorteilhaft aussehen lässt...das muss natürlich kein Schimmel sein, ich hab jetzt wegen der feuchten und modrigen Umgebung, in der die Teile standen, auf Schimmel geschlossen, lasse mich aber gerne eines besseren belehren...
 

Georg L.

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Beim großen Fass sieht es eher wie Korrosion der Ringe aus. Beim kleinen Fass würde ich auf anhaftenden Staub tippen.
Ich würde die Fässer einfach eimal mit einer Wurzelbürste und Seifenlauge abschruppen, mit viel Wasser nachspülen und dann trocknen lassen. Wenn die Fässer dann wieder trocken sind mal anschauen, was dann vom "Schimmel" noch da ist.
 

Friederich

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Hallo Freeman, Pilze brauchen saures Milieu, von daher sollte eine Sodalösung (basisch) geeignet sein. Gibts als Waschsoda.
Ein Winzer wird wohl am besten Bescheid wissen. Die reinigen ihre Holzfässer routinemäßig. Soweit ich weiß werden sie auch des öfteren komplett auseinandergenommen.
 

mutou89

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Hallo Johannes,
an anderer Stelle habe ich schon mal geschrieben, dass wir Imker unsere Beuten und Rähmchen mit Ätznatron saubermachen und auch von Pilzen, Viren reinigen.
Ätznatron in Perlenform im Landhandel z.B. kaufen, Wasser nach Anleitung dazugeben, erhitzen, damit die Fässer schruppen. Wichtig: Augenschutz, säurefeste Handschuhe und dichte Klamotten. Am besten unter freiem Himmel. Gut mit Wasser abspritzen, trocknen lassen.
Dann kannst Du sogar wieder Sauerkraut drin einlegen.
Grüße
Klaus
 

stefan w.

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Ich glaube bei den größeren Fässern sind die Fass reifen verzinkt.Die Zinkschicht gibt so langsam den Geist auf ,das sieht so ähnlich aus wie Schimmel.
Das aufschneiden,ist schwierig und auf einer stationären Säge glaube ich nicht, oder nur sehr gefährlich zu machen.
Entweder einen sehr guten Fuchsenschwanz kaufen und viel Handarbeit oder kennst du jemanden der sehr gut mit einer Kettensäge umgehen kann und erst mal grob auftrennt.
 

freeman

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Vielen Dank, das ist ja schon eine ganze Reihe an möglichen Vorgehensweisen...da weiß ich gar nicht, was ich zuerst probieren soll und schlaf jetzt mal drüber :emoji_wink:
Angenommen, das mit der Verzinkung, die sich auflöst, stimmt, was wäre dann zu tun bzw wie lässt sich diese Theorie bestätigen?

Beste Grüße,

Johannes
 

stefan w.

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Die Fassreifen könnte man abschleifen und mit einer Drahtbürste auf der Bohrmaschine bearbeiten bis auf den Stahl.Dabei das Holz gut und großzügig abkleben.Anschließend Einölen oder im Außenbereich klar lackieren..
Ein gebrauchtes Fass sieht am besten mit der Gebrauchs Patina aus.
 

dermike

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Fassreifen

Die Fassreifen sind tatsächlich verzinkt und die Verzinkung geht in Korrosion über.
Wenn Zink vergammelt entsteht so etwas wie weißes Pulver. Das gammelt auch unter dem Ring.
Viel Arbeit, ob sich das lohnt ?

dermike
 

fahe

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Hallo zusammen!
Außerdem würde mich interessieren, ob man solche Fässer eventuell aufsägen kann. Der örtliche Schreiner meinte, dass dies bei solchen Eichenfässern sehr schwierg sei (er will es jedenfalls nicht machen).

Hallo Johannes,
Was, genau, willst Du den aufsägen? Ich habe
mir in diesem Frühjahr ein paar Dauben eines
alten Whiskyfasses aus Islay mitgebracht. Zwei
davon habe ich schon zu einem Flaschen-Barständer
verbaut. Die riechen so lecker beim "Aufsägen", da
muss man auch mal den gesundheitlich wenig
förderlichen Eichenholzstaub in Kauf nehmen...:emoji_wink:

Längs habe ich die an je einer Seite aufgesägt,
um eine jeweils gerade Verleimkante zu kriegen.
Einfach auf ein paralleles Brett gespannt und einmal
über die Kreissäge damit.

Warum das Dein Schreiner nicht machen will? Ganz
einfach: Du musst die Mistdinger peinlich genau auf
Reste/Einschlüsse/whatever untersuchen... Metall,
Steine (vom Fässerrollen), whatever...

Ich habe die Dauben allerdings ohnehin vorher mehr
als nur gesäubert. Innen (Whiskyfässer sind heavy
"getoastet") mit der "böse" gezopften Bürste auf dem
Winkelschleifer, bis vom verbrannten Holz nur noch
ein Hauch Patina da war. Außen mit dem Bandschleifer
von 40 bis 120, dann gebleicht mit Oxalsäure. Da sieht
man relativ zuverlässig, was auf die Säge kommt. Aber
100prozentig sicher ist bekanntlich nichts im Leben...:emoji_wink:

LG,
Falk
 
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