Alte Eichenbohlen hobeln

Fumaro

ww-pappel
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Hallo zusammen,

ich habe etwa 2 Kubikmeter alter Eichenbohlen bekommen.
Diese sind als Bootsstege genutzt worden und nun ausgetauscht worden, da unansehnlich. Wenn man nur ein bisschen abhobelt kommt darunter perfektes und hartes Eichenholz zum Vorschein!

Problem: In den fugen hat sich sand und kleine Steine gesammelt die sich auch mit dem Hochdruckreiniger nicht restlos entfernen lassen.
Gern würde ich diese Bohlen hobeln und dadurch super Eichenbohlen erhalten.
Ich befürchte nur das mein Hobel sehr schnell dabei draufgeht. Welche Maschine würde zum groben "feinmachen" in Frage kommen, das auch Sand und kleine Steine überleben würde?

Danke schonmal!

Gruß Furmaro
 

Gast aus Belgien

ww-robinie
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Wahrscheinlich was Du lesen willst, aber meine ehrliche Meinung :emoji_frowning2:
Kettensäge und Kliefmaschine und dann in den offenen Kamin ..............

Oder in den sauren Apfel beissen und ein paar Hobelmesser verschleissen ......

Ich habe mir ein einziges Mal eine alte Eisenbahnschwelle aufgearbeitet, wohl mit dem kleinen Elektrohandhobel, die Messer waren vorher schon nicht gut, aber hinterher konnte ich sie endgültig ins Alteisen schmeissen.
Wäre aber auch eine Möglichkeit, Billig-Elektro-Handhobel um die ersten Zentimer abzutragen, aber wenn Du über Fugen sprichtst (wahrscheinlich meinst Du Ritzen oder Spalte) nehme ich an dass der Dreck ziehmlich tief sitzen kann und dann bleibt es bei Brennholz.
 

uli2003

ww-robinie
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Für solche Fälle habe ich eine alte Bäuerle Dickte mit HSS Messern, alle Wellen aus Stahl (nix Gummi oder so ein Gerümpel) und 7KW Motor.

Ich habe letztens Eichenbohlen einer alten Flussbrücke gehobelt und daraus Tisch und Bänke hergestellt. Das Holz ist hart wie Stahl, kein Vergnügen für die Messer..


Grüße
Uli
 

sif220

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Schönen guten Morgen,
als erstes würde ich mich fragen, ob das, was da rauskommt / rauskommen kann den Aufwand lohnt, den man gewillt ist zu betreiben; sprich Zeit & Kosten. Hat man das für sich positiv beantwortet, könnte ich mir folgendes vorstellen:
1. Behandlung der "schlimmen Seite"
Der Dreck / Sand dürfte sich ja nur in einer Seite gesammelt haben (d.h. oben). Da müßte man versuchen, die ersten 1 - 2 cm wegzubekommen. Danach kannst du dann ans "richtige" Bearbeiten gehen. Sprich mit Werkzeug arbeiten, das eine Oberfläche herstellen kann, wie du sie dir vorstellst.
Ich habe das - ähnlich wie mein Vorredner - schon mal bei alten Dachstuhlbalken (nur leidlich von alten Nägeln per Hand befreit) mit dem billigsten elektrischen Handhobel vom Lidl gemacht. War eine Arbeit von 2 Wochenenden; ging aber.
Gleiches könnte ich mir vorstellen erreicht man, wenn man das mit einer Bandsäge abnimmt. Hab ich nur noch nicht probiert, da ich keine habe.
Letzte Möglichkeit, die ich noch sehe ist, das man sich so ein Bürste Gerät ausleiht / nutzt. Damit kommt man auch schon recht tief in die Oberfläche rein. Mit ein wenig Glück kriegt man so den aller schlimmsten Schmutz raus und kann dann richtig loslegen.

2. Behandlung der übrigen Seiten
Bei einer Verwendung als Bootssteg dürfte nur 1 Seite schlecht sein (= oben). Die übrigen sollten nicht übermäßig schlimm sein. Das Nagel Problem mal aussen vorgelassen => Sichtprobe.

Dir viel Erfolg!

Herzliche Grüße

Tom
 

magmog

ww-robinie
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guude,

16-er band auf die breitbandschleifmaschine und durch damit, langband ginge auch.
oder einen satz messer in der dickte opfern, oder alten messern in der tersawelle den rest geben.
oder hochkant auf der kreissäge ein paar millimeter runterschneiden.
 

WoodenCarpenter

ww-esche
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Zum groben Vorreinigen und gucken, wo noch Steine eingedrückt sind würde ich hier einen kleinen Winkelschleifer mit einer Topfbürste hernehmen. Damit geht schon mal der Sand mit, gröbere Steine sieht man danach auch eher. Allerdings ne Riesensauerei, Handschuhe, Schutzbrille Staubmaske und Gehörschutz ist hier wohl Pflicht...

Danach dann alte Messer auf den Handhobel und ein paar Millimeter abnehmen, auch wenns nicht 100% eben ist, danach kann man das ja durch die Hobelmaschine lassen.
 

uli2003

ww-robinie
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Alte Messer auf den Handhobel? Meinen wir die gleichen HM-Messer auf dem elektrischen Handhobel? Die fliegen doch in 20 Stücke beim ersten Eisenkontakt, und kurze Zeit später gibt das Antriebsaggregat Rauchzeichen von sich..

Wer mal diese steinharte Eiche von Brücken und Stegen gehobelt hat, weiß wovon ich rede.

Die Qualität der Eiche ist eh bescheiden, die ganze Sache ist nur für Extrem-Rustikal-Liebhaber interessant. Möbelqualität kommt da nicht zum Vorschein.
Lohnend kann das auch nur für solche Zwecke sein, da es sehr authentisch wirkt.

Grüße
Uli
 

narrhallamarsch

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mach brennholz draus, alles andere dürfte den aufwand nicht wert sein.

oben wurde schon mal die bandsäge erwähnt, entsprechende schnittkapazität vorausgesetzt und die bretter sollten natürlich auch eine entsprechende dicke haben.

da kann man mal versuchen, einen halben zentimenter abzunehmen.
 

pcdoc

ww-ahorn
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Hi,

Ich würde je nach Größe mit der Bandsäge, falls vorhanden, 1-2cm wegschneiden (oder wieviel halt nötig ist). Sowas zu hobeln wäre für mich zu zeitaufwendig, je nachdem wie dick die Dinger sind würde ich da lieber etwas Material opfern, als zu viel Zeit.

Mfg
Andreas
 

Mathis

ww-robinie
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...Ich würde je nach Größe mit der Bandsäge, falls vorhanden, 1-2cm wegschneiden (oder wieviel halt nötig ist).
Suuuuper Tip, toll! Haste das schon mal selbst gemacht?
Von Eichenbohlen 1-2 cm in der Dicke hochkant weggeschnitten??
Wie willste denn nach den ersten 30 cm dann das Sägeband wechseln???

Diese Rubrik heißt Neuling fragt Profi, und nicht Neuling fragt, Ahnungslose rätseln rum und geben gefühlte Antworten!

Ich würde auch mit Topfbürste o.ä. vorreinigen und dann durch einen ollen massiven Hobel schieben, wenn dieser nicht meiner wär.
 

tomkaes

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Suuuuper Tip, toll! Haste das schon mal selbst gemacht?
Von Eichenbohlen 1-2 cm in der Dicke hochkant weggeschnitten??
Wie willste denn nach den ersten 30 cm dann das Sägeband wechseln???

Ich habe jahrelang in einer Zimmerei in der Denkmalpflege aus alten Scheunen-/Hausabrissen Eichenholz verarbeitet, und finde den Vorschlag recht praxistauglich.
Anders haben wir damals das Holz vor dem Hobeln auch nicht vorbehandelt (nach dem entnageln versteht sich wohl von selbst).
Das sowas nicht mit einer 220V Bandsäge aus dem Baumarkt funktioniert, ist wohl klar.

Gruss
Thomas
 

WoodenCarpenter

ww-esche
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Das sowas nicht mit einer 220V Bandsäge aus dem Baumarkt funktioniert, ist wohl klar.

Hmmm, und genau daran dürfte das dann auch wohl scheitern.

Und bei einer geringen Spanabnahme sollte das auch mit dem Elektrohandhobel funktionieren, ist ja eigentlich nur dazu, den Schmutz wegzubekommen. Klar daß keine 3 mm auf einen Satz gehen, muß aber auch nicht. Alles feinere (Absätze durch den Handhobel, Krümmungen, etc.) macht dann später die Abrichte / Dickte. Und daß das Holz irgendwann mal - auch wenn es noch so hart geworden ist - beim verarbeiten durch eine Hobelmaschine wandern muß ist eigentlich klar, oder?

Ansonsten bestünde ja überhaupt keine Möglichkeit, dieses Holz zu bearbeiten. Dann bliebe nur noch, einen Scheiterhaufen aufzuschichten und auf den 21.06. zu warten um das Ganze dann Sommersonnwendwirksam abzufackeln...
 

Holz-Ralle

ww-eiche
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Mit nem guten Hochdruckreiniger den Dreck rausholen. Eventuell geht dabei schon die erste Schicht Holz eh flöten.
Dann ab durch die Dickte.
 

muh

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mach brennholz draus, alles andere dürfte den aufwand nicht wert sein.
So was denke ich auch, aber so einfach ist es nicht.

Es gibt nichts schöneres als ein Holzstück mit Patina.
Nirgendwo auf der Welt liegt so was so einfach zum kaufen rum.
Wenn ich so was suche, woher nehmen?
Entweder so ein Holz liegt vor eine Brennholzsäge, oder man bekommt es nur wenn man es irgendwo gegen was neues austauscht. Dann wird es unbezahlbar.
Das selbe Teil kann einen Brennholzwert oder Möbelwert haben, und dann liegen vielleicht 2 000 Euro für den Festmeter dazwischen.

Und ich habe mal was gesehen, ein Hartholzmöbel, rissig, mit Patina, exakt rechtwinklig beschliffen, poliert. Sieht schön aus, hat aber nur Sinn
wenn man auch die passenden Ideen für ein Möbel dazu hat.

Ich würde die Oberfläche per Hand mit einem passenden großen, langen Schleifpapierhalter auf Maß bringen. Einzelne Sandkiesel raupullen sobald sie vom
Schleifpapier erwischt werden.
Da ich auch gelegentlich Autos spachtele und Spoiler oder Verbreiterungen beispachtele und abschleife weiss ich daß nur dafür gerne mal 8 Stunden weg gehen.
Manchmal 40 Stunden für eine Seite vom Auto.
Wer so viel Zeit in eine Sitzbank investieren will, bitteschön. Das Ergebnis zählt.
 

pcdoc

ww-ahorn
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Suuuuper Tip, toll! Haste das schon mal selbst gemacht?
Von Eichenbohlen 1-2 cm in der Dicke hochkant weggeschnitten??
Wie willste denn nach den ersten 30 cm dann das Sägeband wechseln???

Diese Rubrik heißt Neuling fragt Profi, und nicht Neuling fragt, Ahnungslose rätseln rum und geben gefühlte Antworten!

Ich würde auch mit Topfbürste o.ä. vorreinigen und dann durch einen ollen massiven Hobel schieben, wenn dieser nicht meiner wär.

Ich bin kein gelernter Tischler und wenn das das einzige Kriterium ist was deiner Meinung nach einen Profi ausmacht, dann bin ich keiner. Auch wenn ich schon einige viele Jahre mit Holz arbeite (privat) und diverse Kästen, Sideboards, Einbauschränke, ganze begehbare Schränke, Schuppen usw. selbst gebaut habe würde ich mich trotzdem nicht als Profi bezeichnen, denn es gibt sicher wesentlich erfahrenere Leute hier im Forum. Wenn du die Kategorie "Neuling fragt Profi" so eng auslegen willst, dann dürften hier vielleicht 10-15 Leute wirklich antworten, sonst keiner!

Mal abgesehen davon hab ich das schon mal gemacht, jedoch nicht bei Eiche und nicht in der Menge. (Ich kann dem Holz nicht viel abgewinnen, aber das ist persönlicher Geschmack) Wie gesagt mach ich das nicht beruflich und privat verarbeitet man kaum solche Mengen.

Aber wie Thomas (danke für deine Antwort!) aus der Praxis heraus bestätigt hat war mein laienhafter Vorschlag garnicht so abwegig und wenn du dir den Thread mal ganz durchgelesen hättest war ich auch nicht der erste der diese Möglichkeit aufgebracht hat!

mfg
Andreas
 
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