mopple

ww-pappel
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Hallo Leute,

da mir hier schon sehr umfassend und rasch geholfen wurde beim Thema Schrupphobel einstellen nun erneut eine Frage: Ich will ca 100 Jahre alte Balken aus einem Dachstuhl zu einem Bett machen. Ich habe mich entschieden zu hobeln und nicht zu schleifen, da ich das Endergebnis schöner finde, außerdem wollte ich Erfahrung mit Handwerzeugen sammeln.
Die Balken sind sägerauh. Ich habe momentan die Strategie mit einem Schrupphobel vorzuarbeiten und dann mit einem Schlichthobel no.5 von Dick zu glätten. Nach 3-4 Arbeitstagen bin ich jetzt nicht einmal mit der Hälfte der zu hobelnden Fläche durch. Das Hauptptoblem ist, dass das Eisen des Schlichthobels 1. stumpf ankam und 2. sehr schnell wieder stumpf wird. Habe mir deshalb auch einen 1000/6000 Schleifstein gekauft. Wenn ich den Hobel schleife besteht er den Haartest locker, allerdings muss ich mittlerweile alle halbe Stunde/Stunde nachschleifen, weil sonst überhaupt kein halbwegs vernünftiges Arbeiten mehr möglich ist.
Ist der Schlichthobel schlicht das falsche Werkzeug? Würdet ihr eher zu einer Raubank raten? Und gibt es gute Gründe das Ganze nicht mit einem Ehobel zu machen?
Danke schonmal!
 

icarus

ww-pappel
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Hallo mopple,
die Bezeichnung "Schrupphobel" habe ich zuletzt während meine Ausbildung zum Schreiner gehört.
Und das war vor etwa 45 Jahren!
Kaufe Dir ein einfaches Elektrohobel - muss nicht Teuer sein - und nutze Ihn.
Auch wenn das Ergebnis zuerst mal nicht Deinen Vorstellung entspricht Schafts Dir damit eine Grundlage um sauber Schlichten zu können.
Ich selbst wurde jedoch auf das Schleifen nicht verzichten wollen, da das Schlichten erfordert schlicht sehr viel Erfahrung.

Grüße
icarus
 

WoodenCarpenter

ww-esche
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Hallo, gerade bei altem Holz und Abbruchholz kann viel Sand und Staub auf der Oberfläche sein. Dadurch werden Hobelmesser natürlich sehr schnell stumpf.

Entweder mit einem Schrupphobel vorarbeiten und dann schlichten oder gleich einen e-Hobel nehmen und vorhobeln. Die Feinheiten kannst Du dann ja immer noch mit dem Schlicht- oder Putzhobel nacharbeiten.

@icarus: na, so lange ist jetzt meine Ausbildung noch nicht her (allerdings Zimmermann), aber den Schrupphobel kenn ich auch noch als solches... :emoji_grin:
 

mopple

ww-pappel
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Mit ehobel vorarbeiten

Danke! Dass ich mit einem EHobel vorarbeiten kann und dann den "schönen Rest" per Hand, daran habe ich gar nicht gedacht. Diese beiden ehobel sind recht günstig (fast zu günstig für die ausgewiesene Leistung), haben aber recht gute Bewertungen bei amazon. was ja aber bekanntlich nichts heißen muss. Ist dieses Preissegment zu optimistisch um damit gute Ergebnisse erzielen zu können?
Einhell: https://www.amazon.de/gp/product/B0...149?ie=UTF8&psc=1&refRID=6Q21CRA8J6B0M19NV84H

Meister (vorher nie gehört): https://www.amazon.de/gp/product/B00FJ1D8C2/ref=pd_cp_60_1?ie=UTF8&psc=1&refRID=KF1WR2G8QSZQNNQ08XXT

Schöne Grüße

mopple
 

falco

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Ich besitze einen Skil 1560 AA, der immermal für das ein oder andere herhalten muss und musste. Den würde ich bedenkenlos empfehlen und kostete in etwa das Gleiche.
 

mopple

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ich probiere mal den Meister aus. Den Skil gibt es nicht mehr im Handel. Werde dann berichten wies gelaufen ist. Schonmal Vielen Dank für den guten Rat=)

Schöne Grüße

mopple
 

moto4631

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Beide verlinkten Hobel sind eigentlich Müll.
Aber für Deinen Einsatzzweck genau richtig, alles was Geld kostet ist da nur schade drum.

Würde wohl auch den Meister kaufen und hoffen das er wenn er fertig benutzt wurde schon (oder erst? :emoji_slight_smile:) kaputt geht dann kriegst Du auch noch Dein Geld zurück. :emoji_grin:
 

WoodenCarpenter

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Hallo,
das gehört doch zu Ausbildung im ersten Lehrjahr.:emoji_grin:

Jo, das war bei mir BGJ Bautechnik.... :rolleyes:

und mittlerweile auch schon wieder 28 Jahre her :cool:

Meine Werkzeugkiste hab ich damals mit der Hand ausgehobelt. Das war unser Projekt im Holztechnischen Bereich. Und zum Ende des Schuljahres haben wir ein Fachwerkhäuschen gebaut welches als Buswartehäuschen aufgestellt wurde.

Aber zurück zum Thema :emoji_open_mouth:

Die Hobel sind für solche Arbeiten gut genug, gerade wenn man anfängt und sie nicht oft benötigt ist alles was teurer ist zwar qualitativ ein anderes Level, das man sich aber erst leistet wenn die Ansprüche dann auch steigen. Und wenn das Teil die Kohlen streckt oder die Lager aufgeben ist das kein Problem denn dann tauscht man es einfach um oder bekommt sein Geld zurück.

Viel Spaß noch beim hobeln...
 

zündapp

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Schlichthobel anders einsetzen

Hallo Mopple

Deinen Schlichthobel Nr 5 benutzt Du mit geradem Eisen (d.h. nicht bogenförmige Schneide)?
Könnte sein, dass Du hier Dir das Leben unnötig schwer machst: Beim Schruppen und Schlichten braucht es eine größere Spanabnahme, als es ein Hobel mit gerader Schneide zu leisten vermag.

Du wechselst dann also zu früh auf ein zu feines Werkzeug. Hobel mit gebogener Schneide sind auch etwas toleranter gegen stumpf werden.

Ich machs so:
1) Zuerst grob abrichten mit dem Schrupphobel (den hast Du ja), überwiegend quer zur Faser hobeln.
2) Dann schlichten mit dem Schlichthobel (Größe wie Nr 5 oder Nr 6 mit bogenförmiger Schneide. Radius des Bogens allerdings größer als beim Schrupphobel). Mit der Faser hobeln. Das heisst, du hast dann ganz flache Längs-“Rillen“ im Holz mit „Stegen“ dazwischen. Das Holz sollte bis auf die Rillen jetzt schon sehr plan sein.
3) Dann erst kommt ein Hobel mit geradem Eisen zum Einsatz und nimmt die „Stege“ weg. Das kann eine Nr 4 , Nr 5 oder auch eine Rauhbank sein. Je nachdem ob Dir die Geradheit oder die Oberflächengüte wichtiger ist. Wenn Du gut gearbeitet hast, ist aber beides perfekt.

So, wenn Dich dieser Weg interessiert, sag Bescheid, dann reiche ich mal ein Foto meines Schlichthobels nach und schreib noch was zum Radius des Eisens und zur Maulweite.

Viele Grüße vom Bodensee

Wolfgang
 
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