Alte Beschläge aus dem 3D Drucker

[Micha83]

Hallo

Ich habe bei einem Bekannten einen etwa 120 Jahre alten Schrank(neudeutsch Lowboard) vor der Vernichtung bewahrt.
Es ist ziemlich viel Arbeit, am meisten bereitet mir ein fehlendes Schlüsselschild Bauchschmerzen.
Eins als Muster ist noch dran.
Hat jemand von euch schonmal etwas 3D Scannen lassen und dann anschließend 3D Drucken lassen?
Das erscheint mir als einfachste Alternative das fehlende Teil zu ersetzen.
Ebenso würde ich mit zwei kleinen Profilleisten verfahren, die ebenfalls fehlen.
Wer hat schon Erfahrungen mit dieser Branche gemacht, vielleicht mit Kontaktadresse?

Schönen Sonntag, mfg Micha

 

[tirogast_2018]

Hallo,
zu deiner Frage selbst kann ich dir nichts berichten,
solltest du aber auf der Suche nach originalgetreuen Beschlägen
sein, so wäre das hier eine gute Adresse mit großer Auswahl:
Unsere Möbelbeschläge aus der Zeit der Gründerzeit

 

[Micha83]

Hallo

Danke für den Link.
Habe die Seite gleich mal gespeichert.
Das Problem ist, die Schlüsselschilder müssen zu den 4 Scharnieren passen.
Deshalb kam mir die Idee das origianl nachzudrucken.
Mit Silikonform bauen, die Form mit Harz ausgiessen und das Gussteil schick zu machen, vergeht massiv viel Zeit udnich habe es noch nie gemacht.

mfg Micha

 

[Sägenbremser]

Hallo Micha
bist du dir im Klaren darüber wie lange es dauert
für ein Leistchen/Türschild eine Datei zu erstellen?

Das kleine fehlende Leistchen kannst du mit ein
paar Sägeschnitten vorrichten und danach sicher
anarbeiten, so haben das schon Generationen von
Möbelaufarbeitern immer sehr erfolgreich gemacht.

Ganz feine Gesellen haben sich dazu einen Hobel in
die passende Form gebracht, bei dem vorgestellten
Manufakturmöbel halte ich das aber schon für einen
übertriebenen Aufwand an Arbeitszeit. Wobei du für
diese Profilabwicklung schon eher zwei Hobel benötigst.

Gruss Harald

 

[andama]

Ein Laser 3D Scan kostet richtig Geld, da die Scandatei nicht direkt zum Drucken verwendet werden kann, sie muss vorher in ein Volumenmenmodell umkonfiguriert werden, was ne Menge an Zeit kostet. Auch das Drucken ist zeitintensiv. Da kommen schnell für alles ein paar Tausend zusammen. Deshalb mein Tipp, such dir was ähnliches.
Die Leiste nachzumachen stellt doch einen Tischler vor kein Problem.

 

[Micha83]

Moin

Danke für die Einschätzung
Ich dachte das ganze 3D Zeug wäre ganz easy und schnell umsetzbar.
Dann scheidet das leider aus und ich muss mich anderweitig kümmern.

mfg Micha

 

[Friesenbengel]

Chr. Schallenberg GmbH - Ihr Fachhandel für Bau und Möbelbeschläge

Die bauen Beschläge auch nach

 

[Funnky]

Ein Laser 3D Scan kostet richtig Geld, da die Scandatei nicht direkt zum Drucken verwendet werden kann, sie muss vorher in ein Volumenmenmodell umkonfiguriert werden, was ne Menge an Zeit kostet. Auch das Drucken ist zeitintensiv. Da kommen schnell für alles ein paar Tausend zusammen. Deshalb mein Tipp, such dir was ähnliches.
Die Leiste nachzumachen stellt doch einen Tischler vor kein Problem.

Das kann ich leider nicht bestätigen.

Der 3D Scan wird meist als STL Datei ausgegeben was auch ein 3D-Drucker direkt verarbeiten kann.
Ich habe Beruflich mit CAD-Arbeiten zu tun und kenne mich daher aus.
Es ist auch nicht richtig das ein 3D Drucker ein Volumenmodell benötigt.
Die Frage die mich eher beschäftigt ist die Oberflächengüte.
Die lässt bei billige 3D-Drucken leider zu wünschen übrig, was sich aber auch mit Chemi und Erfahrung beheben lässt.

Ich persöhnlich würde davon wirklich einen Abguss mit Harz machen was im schlimmsten Fall vielleicht 4 Stunden in anspruch nimmt.

Oder hat das Teil irgend welche hinterschnitte oder Gegenformschräge die dies verhindert.
Wenn nicht wäre es Orginalteil nehmen.
Auf Beschichtete Platte kleben.
Eintrennen mit Trennwachs.
Negativ abgießen mit Sika G26 Schnellharz.
45min warten und dann ausformen.
Negativ schön machen.
Lackieren.
feinschleifen.
Eintrennen.
Ausgießen.
Wieder 45min warten.
Gussoberfläche plan fräsen oder schleifen.
Ausformen.
Und fertig ist dein Teil

 

[ölfisch]

Moin, ich sehe das wie Friesenbengel und Sägenbremser:
Die 5cm leiste sind doch fix nachgebastelt.
Und wenn du es original/Echt haben willst such dir einen Gürtler und lass das ding nachdengeln.
Bis auf die beiden Blumen würde ich das ja selber an nem Samstag nachmittag nachbauen können. Und ich hab das nicht gelernt!

Gruß M.

 

[berlinfler]

Moin

Danke für die Einschätzung
Ich dachte das ganze 3D Zeug wäre ganz easy und schnell umsetzbar.
Dann scheidet das leider aus und ich muss mich anderweitig kümmern.

mfg Micha

ja, aber nur in polymer. metall ist die königsklasse.


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[Micha83]

Hallo

In Kunststoff würde mir schon reichen.
Einen Gürtler kenne ich gleich gar nicht.
Hab den Schrank erstmal in die Ecke geschoben.
Brauch einen größeren Klotz Linde, um die 4 Füße neu zu drechseln.
Da hat der Wurm nicht viel von übrig gelassen.

mfg Micha

 

[berlinfler]

www.fabb-it.de


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[Micha83]

Hallo

Ich bin hobbymäßig im Zweiradforum unterwegs.
Dort hat sich jemand als Zahntechniker mit Zugang zu 3D Scanner und Drucker herausgestellt.
Bei dem liegt das Schließblech nun schon.
Der Scanner hat berufsbedingt leider nur einen begrenzten Erfassungsbereich. Deshalb muss die Scandatei aus zwei Teilen zusammengesetzt werden.
Der Drucker ist gerade neu gekommen und hat einen ausreichen großen Druckbereich. Ich bin gespannt.

mfg Micha

 

[Micha83]

Hallo

Hat ein halbes Jahr gedauert, aber das Ergebniss ist beeindruckend.
Zahntechnik sei dank.
Jetzt muss es nur noch farblich angepasst werden.

mfg Micha

 

[dermike]

Perfekt

dermike

 

[WinfriedM]

Wie ist das denn jetzt hergestellt? Abdruck genommen und gegossen? Oder doch 3D Druck?

Das Ergebnis sieht jedenfalls Klasse aus.

 

[Micha83]

Moin

Hochauflösend gescannt und dann gedruckt.

mfg Micha

 

[andama]

Danke für die Rückmeldung, kannst du was zum Aufwand sagen, dies interessiert wohl viele. Auch wenn es ein Freundschaftsdienst war ist der Zeitaufwand das Entscheidende.

 

[Micha83]

Bedingt durch den kleinen Scanbereichs des Zahntechnick Scanners, war der Aufwand schon nicht ohne, um aus mehreren Scans ein vollständiges Bild zusammenzusetzen.
Beim Drucker hatte ich Glück, das sich die Firma ein neues Modell, mit größerem Druckfeld zugelegt hat.
Das sind medizinische Präzisionsmaschinen und entsprechend teuer und auch gut ausgelastet.
Wir haben auf Arbeit ab und an mal gedruckte Teile für den Musterbau zugekauft.
Die waren sehr pixelig und hatten eine grobe Struktur.
Über den Aufwand in Stunden habe ich keine Ahnung.
Die Bearbeitung hat sich ja über mehrere Monate hingezogen und ich habe nicht nur eine Erinnerungsmail geschrieben. :rolleyes:
Irgenwann war der Ehrgeiz dann soweit geweckt, dann ging es relativ schnell.

mfg Micha

 

[WinfriedM]

Vermutlich brauchts dafür schon Hochpräzisionsdrucker. Was ich von so Hobby-3D-Druckern bisher gesehen habe, war viel gröber von der Struktur.

Das wird natürlich mal sehr spannend werden, wenn diese Technik auch im Hobbybereich hohe Präzision schafft. Gerade bei solchen Objekten, wie du jetzt gefertigt hast, wo man nur schwer später nochmal die Oberfläche nachschleifen kann.

Weißt du, was die im Dentalbereich regulär mit so einem Drucker drucken? Ich kenne dort bisher nur hochpräzise CNC-Fräsmaschinen.

 

[berlinfler]

bohrschablonen für implantate, modelle für brücken, kronen und teilgebisse um sie in kobalt chrom zu giessen.


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[Micha83]

Ich konnte mir ja aussuchen, aus was das Schlüsselschild gedruckt wird.
Mir reichte Kunstharz, da es ja noch farbig lackiert werden muss.
Es gab aber noch andere Kunststoffe zur Auswahl.
Die drucken auch Metall wie Titan oder Material was sich beim giessen auflöst.
Ich finde diese Branche auch extrem spannend.
Kenne Leute die kreieren mit einem optimierten 150 Euro 3D Drucker schon tolle Sachen.
Nur ist die Auflösung eben noch relativ grob.

mfg Micha

 

[andama]

Ich finde diese Branche auch extrem spannend.
Kenne Leute die kreieren mit einem optimierten 150 Euro 3D Drucker schon tolle Sachen.
Nur ist die Auflösung eben noch relativ grob.

Ja du hast recht, die Branche ist echt spannend und gerade etablieren sich auf dem Gebiet der additiven Fertigung einige Messen, allerdings ist das weit weg vom 150€ Conrad 3D Drucker.
Das Kreieiren und das detailgetreue Ausdrucken sind zwei verschiedene Paare Schuhe.
Gute Prototype Teile sind teuer und wenn dies aus Metall sein sollen, dann noch viel mehr. Mit Sicherheit werden zukünftig die Preise sinken, sobald die Verfahren in die Breite gehen, doch gerade bei Metallprototyping Verfahren sind die Bearbeitungszeiten hoch und die Anlagen extrem teuer.

 

[Micha83]

Hallo

Der Schrank ist jetzt fertig.
Hat lange gedauert, bin sonst kein Freund von Sprühkleber, hier habe ich ihn aber zum aufbringen des Furniers an den
Seiten und dem Deckel benutzt.

Die Fehlenden Zierleisten habe ich auf der Kreissäge vorgeformt und dann geschnitzt und geschliffen.

Das Original und das 3D Gedruckte Schlüsselschild habe ich mit Modellbaufarben farblich an die Bänder angepasst.
Die Bänder habe ich absichtlich mit der Messingbürste etwas durchgeschliffen.

Kurz vorm Finale, noch mit leichter Staubschicht.
Die Passende Beize für die Neu furnierten Teile hatt ein Kollege angerührt. Lackiert wurden die Flächen mit Rolle und Pinsel.

Alle gut erhaltenen Originalflächen habe ich nur gesäubert.


mfg Micha