Altbau Zimmertüren streichen

Avantgardist

ww-pappel
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Hallo,

ich wohne in einer Altbauwohnung, geschätzt 20er Jahre. Allerdings ist es hier in HH auch gut möglich, dass sie in den 50ern neu errichtet wurde.
Auf jeden Fall haben wir vermutlich noch die alten ursprünglichen Wohnungs- und Zimmertüren. Bis auf einige Macken, die man spachteln müsste, sind die Türen grundsätzlich noch gut erhalten.

Das größte Problem ist viel mehr der stümperhafte Anstrich, den irgendein Vormieter einmal anbrachte. Dieser ist so dick aufgetragen, dass man meinen könnte, dass einfach ein paar Eimer Lack über die Tür geschüttet worden sind. Die Konturen sind zum größten Teil "überschwemmt", überall Nasen und weder Türgriffe, noch Fester oben in den Türen wurden abgeklebt. Also absolut unansehnlich.
Dazu kommt noch, dass die Tür anscheinend vorher nicht geschliffen wurde, sondern einfach über die alte Farbe/den alten Lack gestrichen wurde. Der Lack blättert ab, man kann mit den Fingernägeln meterlange Streifen von der Tür einfach abziehen.

Genau das habe ich nun einmal zur Beschleunigung mit einem Spachtel getan und die Tür von ihrer letzten Schicht Lack entfernt.
Darunter kommt mindestens eine weitere Farbschicht zum Vorschein. Sie ist sehr viel weißer als der Lack, der über ihr lag und füllt sich sehr viel dünner an.
Mit Heißluft konnte ich es noch nicht testen, aber wenn ich den Fön nehme, lässt sich diese Farbe nur leicht erweichen, allerdings nicht wirklich entfernen.

Hier einmal ein Bild:
Pic-Upload.de - IMG_1410.jpg

Nun meine Fragen an euch:
Was ist das für eine Farbe darunter? Auch Lack? Wie bekomme ich diese am besten weg? Muss ich sie überhaupt komplett entfernen? Welche Farbe/welchen Lack verwende ich dann am besten, um zu streichen?

Ich stehe quasi dort, wo der Vormieter einst stand und sich falsch entschied. Natürlich möchte ich mich nun richtig entscheiden.
 

WinfriedM

ww-robinie
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Alles, was gut tragfähig und halbwegs glatt ist, brauchst du nicht entfernen. Anschliff für gute Haftung reicht dann. Je nach Situation dann noch spachteln, füllern, grundieren...

Für mich sieht das wie Lack aus, was darunter zum Vorschein kommt.
 

Avantgardist

ww-pappel
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Und welchen Lack nehmen wir dafür am besten?

Also, ich möchte im Endeffekt einen ebenso dünnen, gleichmäßigen und feinen Auftrag wie der Lack, der jetzt noch drauf ist.

Der Lack, den ich bereits entfernt habe war das absolute Gegenteil davon und das soll mir nicht passieren. Ich weiß halt nur nicht genau, welche Fehler ich nun vermeiden sollte. Ich denke mal es gibt sicherlich auch verschiedene Arten Lack hierfür, ich bin da aber absoluter Laie.
 

WinfriedM

ww-robinie
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So ganz grundsätzlich gibt es für diesen Zweck wasserbasierte Acryllacke (bzw. PU-Acryl) oder lösemittelbasierte Kunstharzlacke. Auch wenn der Trend im Lackbereich zu wasserbasierten Lacken geht, würde ich persönlich auf einen Kunstharzlack zurückgreifen. Deckt besser, ist meist belastbarer und bekommt man sauberer gerollt.

In Sachen Lack am besten in einen guten Fachmarkt gehen, lohnt sich. Die Produkte sind in der Regel wesentlich besser als das, was man im Baumarkt bekommt.

Unbedingt einen kleine Test machen, ob der Lack sich mit dem bisherigen Lack verträgt.
 

birgit_from_k

ww-kastanie
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Hallo,

habe meine Türen und Fenster dieses Jahr am Haus auch neu gestrichen.
Hatte geschwankt zwischen wasserbasiertem Acryllack oder die lösemittelbasierten Lacke. Letzendlich habe ich mich für einen wasserbasierten Lack (nach einem kurzen Test )von SIKKENS entschieden. IM Fachmarkt bekommt man auch alle Farbtöne gemischt. Bin bisher sehr zufrieden damit. Wie WinfriedM geschrieben hatte TEST machen in wieweit sich der lack mit dem anderen verträgt. Oder so wie ich es gemacht hatte komplett abschleifen :emoji_open_mouth:
Solltest Du dich dafür entscheiden nicht zuviel davon kaufen. Ist sehr ergiebig.
 

farbenprofi

ww-kiefer
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Hallo Avantgardist,

hänge Deine Türen aus, lege sie auf Böcke und schleife erst einmal die alten Pinselfurchen ab. Danach mit der Lackwalze einen guten lösemittelhaltigen Vorlack mit einer Schaumstoffwalze aufbringen. Den frischen Anstrich kannst Du auch ganz leicht mit einem Flächenstreicher durchziehen. Den Pinsel nur drauf legen und Bahn für über das ganze Türblatt ziehen. Noch einmal leicht anschleifen und mit einem guten Alkydharz-Lack (am besten seidenglänzend) in der gleichen weise wie den Vorlack fertig lackieren.

Gruß
farbenprofi von

Kunststofffensterlack, Lehm-Farbe, -Edelputz - Ammerland-Farben.de
 

tomcam

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genau, nur bissel anschleifen und noch mal drei Schichten Lack drauf, dann sind endgültig alle Konturen verschwunden.....so macht es der Profi....
 

dascello

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.... und bei den heutigen Qualitäten der Kunstharzlacke vergehen je nach Wetter schon mal Wochen, bis man überhaupt zwischenschleifen kann.
Ich hasse Lackieren!


gruß

Michael
 

uli2003

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genau, nur bissel anschleifen und noch mal drei Schichten Lack drauf, dann sind endgültig alle Konturen verschwunden
:emoji_grin:

...der Maler.

Ich habe kürzlich einen ganzen Schwung dieser Türen samt Futter überarbeitet im Rahmen des Denkmalschutzes.
Komplett 'abgefönt' und den Anstrich neu aufgebaut. Grundierung & Endlack von Sikkens, ersteres wasserbasiert, letzteres lösemittelhaltig.
Einmal grundiert, 2x lackiert mit Mohair-Rolle.

Ich habe mal 2 Bilder der Konturen vorher/nachher angehängt.

Grüße
Uli
 

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