Ahorn, Riegelahorn, Tiger Maple, Popping the maple

harris

ww-esche
Registriert
1. Juli 2009
Beiträge
527
Das hier möchte ich erreichen:

[ame=http://www.youtube.com/watch?v=IWCptCxNx4I]Make Tiger Maple POP - YouTube[/ame]

Dazu zunächst: Tiger Maple == Riegelahorn?

In den USA scheint Tiger Maple in rauhen Mengen verfügbar. Kann man das hier ebenfalls bekommen (als Leimholz)? Ich sehe vor allem Furnier-Angebote.

Wie viel von diesem Effekt lässt sich mit 'ordinärem' Ahorn erreichen?
 

Mitglied 24010 keks

Gäste
Also ich traue mich mal zu behaupten, dass du mit europäischem Ahorn genau den gleichen Effekt erzielen kannst. (Sicher bin ich mir aber nicht)
Ich vermute, dass dieser Effekt durch die "Spiegel" im Ahorn entsteht. Diese sind ähnlich der Eiche. Normalerweise verflucht ein Schreiner die... :emoji_slight_smile: Zu sehen sind die, wenn du hauptsächlich Riftware hast. Also schlichte Maserung.
Als Leimholz sowas zu bekommen... eher aussichtslos. Evtl. hast du die Möglichkeit beim Holzhändler besäumte Brettware Ahorn zu bekommen. (Wenn du GANZ viel Glück hast, darfst du dir dann die Mittelbretter raussuchen)
Meine Vermutung ist, dass der Gute mit zwei Beizen gearbeitet hat. Positiv und Negativ Beize. Aber das ist wirklich nur eine Vermutung.
Vielleicht weiß noch jemand was genaueres und mag meine Aussagen bestätigen/widerlegen.

Gruß Daniel
 

harris

ww-esche
Registriert
1. Juli 2009
Beiträge
527
Also ich traue mich mal zu behaupten, dass du mit europäischem Ahorn genau den gleichen Effekt erzielen kannst. (Sicher bin ich mir aber nicht)
Ich vermute, dass dieser Effekt durch die "Spiegel" im Ahorn entsteht. Diese sind ähnlich der Eiche. Normalerweise verflucht ein Schreiner die... :emoji_slight_smile: Zu sehen sind die, wenn du hauptsächlich Riftware hast. Also schlichte Maserung.
Als Leimholz sowas zu bekommen... eher aussichtslos. Evtl. hast du die Möglichkeit beim Holzhändler besäumte Brettware Ahorn zu bekommen. (Wenn du GANZ viel Glück hast, darfst du dir dann die Mittelbretter raussuchen)
Meine Vermutung ist, dass der Gute mit zwei Beizen gearbeitet hat. Positiv und Negativ Beize. Aber das ist wirklich nur eine Vermutung.
Vielleicht weiß noch jemand was genaueres und mag meine Aussagen bestätigen/widerlegen.

Gruß Daniel

Vielen Dank für die Antwort.

Das mit den zwei Beizen stimmt. Er nennt das erste Auftragen einer sehr dunklen Beize trail coating bei grober Oberfläche. Dann schleifen, dann der zweite Auftrag.
 

Mitglied 24010 keks

Gäste
Vielen Dank für die Antwort.

Das mit den zwei Beizen stimmt. Er nennt das erste Auftragen einer sehr dunklen Beize trail coating bei grober Oberfläche. Dann schleifen, dann der zweite Auftrag.

Ich glaube aber, dass die erste Beize eine Negativbeize ist. Sonst würden die Spiegel nicht dunkel werden. Die nehmen normalerweise keine Farbe auf. Negativbeize wird sonst für Nadelholz genommen wenn ich mich recht erinnere. Meine Ausbildung ist schon was länger her und ich habe mit solchen Sachen nicht mehr soviel zu tun. :emoji_slight_smile: Hat mit den Früh und Spätholzzonen beim Nadelholz zu tun. Die Spätholzzonen sind dichter --> nehmen nicht so viel Farbe auf. Daraus folgt bei "normaler" Beize, dass die Frühholzzonen dunkler werden und sich das Holzbild umdreht. Deswegen greift man da zur Negativbeize. (Alle Angaben ohne Gewähr) :emoji_slight_smile:

Gruß Daniel
 

Mathis

ww-robinie
Registriert
7. Juni 2007
Beiträge
3.140
Ort
Im Dorf in 'ner Stadt
Bei dem Video gehts um ein leicht geriegeltes Brett Hard Maple, dessen Maserung durch Beize akzentuiert und hervorgehoben wird. Eigentlich ein uralter Hut, aber hier wirds nochmal erklärt, wie das geht.

Riegelahorn gibts doch massenhaft im Internet zu kaufen, zb. hier und hier sogar mit Fotos der Stücke: Gitarrenbauer sind immer ganz wild auf diesen Ahorn.
 

Mitglied 30872

Gäste
Also,
Mathis hat Recht.
Allerdings ist es nicht so wie Daniel schreibt, dass der Spiegel von Ahorn dem von Eiche ähnelt. Das ist wohl eher im Gegenteil so. Pflanzenphysiologisch handelt es ich bei "dem Spiegel" um Markstrahlen, die radial im Holz verlaufen, also quer zur Längsachse des Baumes. Grundsätzlich findet man diese bei allen Holzarten. Allerdings sind diese beim Ahorn eher winzig in der Breite, bei der Eiche können die sogar bis zu 20 mm breit sein. Also ein wirklich riesiger Unterschied. Die Riegelung jedoch, wie man sie auf dem Brett im Video sieht und von Möbeln und Musikinstrumenten kennt, hat damit nicht wirklich etwas zu tun. Riegelung hat grundsätzlich etwas mit einem "unnormalen" Faserverlauf zu tun. Im Grunde kann man den bei allen Holzarten finden, am meisten jedoch beim Bergahorn. Wenn ein Brett keine Riegelung aufweist, kann man sie auch nicht mit einer Beize herbeizaubern. Eine leichte Riegelung läßt sich dagegen, wie gezeigt, hervorheben.
Nebenbei: Riegleung ist möglicherweise genetisch verursacht, weshalb man sich tatsächlich bereits mit Züchtungsversuchen beschäftigt.
 

Mathis

ww-robinie
Registriert
7. Juni 2007
Beiträge
3.140
Ort
Im Dorf in 'ner Stadt
Nebenbei: Riegleung ist möglicherweise genetisch verursacht, weshalb man sich tatsächlich bereits mit Züchtungsversuchen beschäftigt.
Das ist ein hochinteressantes Thema! Riegelwuchs wird durch einen wellenförmigen Faserverlauf in Längsrichtung erzeugt, sehr oft bei Ahorn, seltener bei Esche, Erle, aber auch bei Kastanie kann diese Abnormität vorkommen.

Es gab vor vielen Jahren Versuche zum Thema Wuchsabnormitäten mit ungarischer Blumenesche, die aber erfolglos geblieben sind.
In der DDR hat es auch Versuche mit Birken und deren Braunmaservarianten in Waldsieversdorf gegeben, da ging es auch um die gezielte Züchtung von Birken mit Flammung und Maserwuchs. Die Pflanzung ist vor 2 oder 3 Jahren gefällt worden, das Ergebnis war wohl doch nicht so erfolgreich.

Vielleicht ist das auch ganz gut so, sonst wäre Riegelahorn oder Maserbirke nichts so besonderes mehr und in 50 Jahren wäre dann jedes Frühstücksbrettchen daraus...
 

harris

ww-esche
Registriert
1. Juli 2009
Beiträge
527
Mir scheint, sowas ist für mich realistisch nur mit Furnier zu machen.

Ich überlege, Ahornleimholz mit furnierten Platten zu kombinieren, bzw. Ahornleimholz einseitig zu furnieren. Ist das abwegig?
 

Mitglied 30872

Gäste
zum Thema Riegelung

Ich hab' da mal ein paar Bilder von einem Dolch samt Scheide aus geriegeltem Holz angehängt. Den hab' ich vor etlichen Jahren mal gebaut. Ich wollte Euch zunächst die Holzart erraten lassen, lasse es dann aber doch besser sein, da die Bilder einerseits die tatsächliche Farbe leider nicht wiedergeben und ich andererseits das Holz damals mit Nussbaumbeize gefärbt hatte. Es handelt sich um Hainbuche.
 

Anhänge

  • 014.JPG
    014.JPG
    256 KB · Aufrufe: 20
  • 015.JPG
    015.JPG
    250,7 KB · Aufrufe: 19
  • 016.JPG
    016.JPG
    200,8 KB · Aufrufe: 11
  • 017.JPG
    017.JPG
    194,8 KB · Aufrufe: 12
  • 018.JPG
    018.JPG
    285,5 KB · Aufrufe: 16
Oben Unten