Abrichte zum bearbeiten beider Seiten

anulu

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Hallo,
Derzeit fertige ich viel Leimholzplatten aus Fichte an, Abmessungen ca. 120x 50

Die Bretter habe Sägerau eine Stärke von 24 mm. Zum Verleinem richte ich beide Seiten mit einer kleinen aber feinen Elektroabrichte ab. Teilweise sind die Bretter recht krumm und die Tische der Abrichte recht kurz, deshalb muss ich die Bretter oft erst noch mit Schiene und TS besäumen.
Da ich etwa 150 dieser Platten benötige und in Zukunft noch mehr frage ich mich ob es eine Maschine gibt die am besten gleich beider Seiten auf einmal perfekt abrichten kann.

Zufällig entdeckte ich diese Maschine:
Furniersäge SCHEER Zugsäge Besäumsäge 3m Schnittlänge | eBay

Soetwas bräuchte ich, nur halt mit Messerwelle und für beide Seiten.
Ein Vierseitenhobel ist keine Option, da zu teuer und die Platten werden später auf 20mm gehobelt (60er Dickte vorhanden) von da her ist nicht mehr viel Spielraum.

MfG Jakob
 

Sägenbremser

ww-robinie
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Hallo Jacob

warum besäumst du nicht erst auf der FKS und danach
auf deiner kleinen Abrichte weiter. Bei ausschliesslicher
Schmalkantenbearbeitung wird das schon am zügigsten
gehen. Wobei mir eine Brettverarbeitung ohne Abrichten
einer Auflagefläche auch etwas ungewöhnlich anmutet.

Gruss Harald
 

Holzrad09

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Hallo
Oft besäumen ? Wenn doch dann alle ? Oder verwendest Du Schalung ? Bei 24 mm Stärke bestimmt ?
Ich würde die Bretter auch nicht in ihrer vollen Breite verleimen, sondern auf 5 oder 6 cm Breite austrennen, dann wenigstens eine Seite fügen, und die andere Seite im Paket durchdickten.
mfg
 

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ww-ulme
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Alles auf Lamellen in 5-8cm Breite aufsägen, beide Seiten ansägen, dann alle hochkant nebeneinander stellen, Zwinge drum, ab durch den Dickenhobel. So würde ich das machen.
 

carsten

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Hallo

nur der Vollständigkeit halber das was du suchst nennt sich Vielblattkreissäge wobei das aus meiner Sicht nicht das Hobeln ersetzt.
Zum Hobeln großer Mengen ist ein Vierseiter die geeignete Maschine
 

anulu

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Mein Ziel ist es die Produktion der Leimholzplatten zu effektivisieren. Das Besäumen mit der Ts 55 geht schon recht fix. FKS habe ich leider keine.

Würde sich die Anschaffung einer großen schweren Abrichte lohnen? Kann man damit auch Bretter die einen leichten Bogen habe in wenigen durchgängen fügen?

Mit meiner kleinen Abrichte geht das gar nicht, weil die Tische zu kurz sind.
 

derdad

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Einen schönen Tag.
Kannst du uns kurz erzählen welche Maschinen und Werkzeuge du besitzt? Dann können wir dir sicher einen Weg Zeigen, wie du deine Leimholz Produktion effizienter gestalten kannst.
Denn es bringt nichts wenn du jetzt nach einem Ferrari suchst um schneller zu sein, aber nur Wiesenwege zur Verfügung hast- Falls du verstehst was ich meine.

Welche Pressmöglichkeiten hast du eigentlich?

lg
gerhard
 

anulu

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Werstattfläche: 40m²
Maschinen: - Tischkreissäge mit kurzem Schiebetisch (leider nur ca. 20cm Weg) also ohne Schiebschlitten

- Abrichte, 15 cm Arbeitsbreite, jedoch mit kurzen Tischen, jeweils nur 30 cm, russisches Fabrikat, Krasny Metalist, klein aber sehr Robust auch gut mobil einsetzbar

- Dickenhobel 60cm Arbeitsbreite, 4 kW Hobelwelle, Vorschub mit FU

- TS55 mit Schienen

- große Casals Oberfräse

und halt paar Handmaschinen

Verleimt wird mit Hilfe von Schraubzwingen.
Das geht recht fix und ist kostengünstig. Leim aufpinseln alles zusammenlegenund Schraubzwingen ansetzen, mit Übung geht das recht schnell.

Die meiste Zeit nimmt eben das Fügen in Anspruch, da möchte ich gerne ansetzen.
 

Holzmagnet

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Dann wäre doch beidseitig sägen und jede Seite einmal hobeln doch der beste Weg. Säge einmal eingestellt, alle Bretter durchschieben, Säge kleiner gestellt, durchschieben, fügen, und den ganzen Stapel beide Seiten einmal kurz durch den Dickenhobel.
 

anulu

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Schon krumme Bretter bekomme ich nur am Parallelanschlag nicht gerade, zum verleimen müssen die Kanten perfekt anneinader passen, ohne Spalt.
 

pedder

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Schon krumme Bretter bekomme ich nur am Parallelanschlag nicht gerade, zum verleimen müssen die Kanten perfekt anneinader passen, ohne Spalt.

Das klingt nach einem Besäumschlitten (Brett mit Schiene für die T-Nut) oder Zusägen mit der TS und Führungsschiene, wobei das bei mir nicht schnell und genau geht.

Tante Edit hat mir übrigens noch zu Outsourcen geraten.
 

derdad

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Hallo anulu,
du brauchst eigentlich nur eine bessere Abrichte. Längere Tische, mehr Hobelbreite.
Ich würde so vorgehen:
Bretter auf erforderliche Länge+ Übermaß ablängen.
sauber abrichten
abgerichtete Bretter Dicken hobeln
ausgehobelte Bretter in Leisten von der erforderlichen Leimholzdicke aufschneiden (+2-3mm Übermaß). Dabei ist es nicht erforderlich wirklich genau auf den mm zu schneiden.
Nun verleimen- die gehobelten Flächen bilden die Leimfläche (das Ganze geht recht schnell mit einer Gummirolle)
Wenn der Leim weggeputz ist (geht am Besten wenn er gerade anfängt fest zu werden), brauchst du am Schluss die verleimten Bretter nur mehr durch die Dickenhobelmaschine schieben und fertig.

Zum verleimen können selbst gemachte Zwingen, in der Art wie sie auf youtube des öftereen gezeigt werden, hilfreich sein.

Hier ein Beispiel:
https://www.youtube.com/watch?v=qfZMGJRVKsw

oder ein noch besseres Modell:
https://www.youtube.com/watch?v=yFR9gt7tIsg

lg, und ein schönes Wochenende
gerhard
 

Holzrad09

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Hallo Gerhardt
Damit macht man sich aber Stäbchenplatten, und ob dies jeden Geschmack trifft :rolleyes:
Gruss Holzrad
 

Holzrad09

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Hallo Gerhard nochmal :emoji_slight_smile:
24er Fichte abrichten und dickern, bleiben max 20mm, anschließend auf 22-23 austrennen, bleibt übrig .... leisten mit ausgesplitterten Ästen usw usw, anschließend verleimen ( unmengen an Leim), und das im Hobbybereich ...hhmmm
Nach dem verleimen wieder abrichten und dickern, das Endergebnis stäbchenmotiv mit 2 cm breiten Lamellen und unmengen an Kitt und Querholzplättchen.... naja
allein die Nacharbeit :rolleyes:
 

derdad

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Hallo Gerhard nochmal :emoji_slight_smile:

Nach dem verleimen wieder abrichten und dickern, das Endergebnis stäbchenmotiv mit 2 cm breiten Lamellen und unmengen an Kitt und Querholzplättchen.... naja
allein die Nacharbeit :rolleyes:

Nach dem Verleimen Abrichten erübrigt sich. 1x durch die Dickte das die Messer gerade greifen, (vorrausgesetzt der Leim wurde entfernt) und du hast ein gerades Brett. Dann kannst du normal weiter hobeln.

Jakob schreibt er hat 24er sägerauh, die sehr krumm sind. Da bleibt bei "normaler" Verleimung auch nicht mehr viel übrig.

Aber jeder wie er will. Habe nur geschrieben wie ich es mit dem vorhandenen Material am Schnellsten machen würde.

lg
gerhard
 

Holzrad09

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....wenn sich der Meister mit dem Altgesellen streitet :emoji_grin:
Ich würde alles auf eine einheitliche breite von 5-6 cm austrennen, bei Schalungsbrettern hat man häufig 12 cm Breite.
Anschließend jede Schmalfläche einmal fügen und im nachhinein die andere Seite im Paket von 8 - 10 Lamellen einmal dickenhobeln und zur Platte verleimen.
Die verleimte noch sägerauhe Platte anschließend beidseitig aushobeln und formatieren.
Gruss
 

anulu

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Hatte ja im ersten Post diese Zugsäge verlinkt. Im Prinzip könnte man leicht so eine Maschine konstruieren und anstelle des Motors mit dem Sägeblatt die Casals Oberfräse mit Nutfräser Einsetzen. Ein passender doppel T- Träger leigt noch herrum und ein Freund hat noch lange Linearführungen da.
 

Dukemaster

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derdad

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Hatte ja im ersten Post diese Zugsäge verlinkt. Im Prinzip könnte man leicht so eine Maschine konstruieren und anstelle des Motors mit dem Sägeblatt die Casals Oberfräse mit Nutfräser Einsetzen. Ein passender doppel T- Träger leigt noch herrum und ein Freund hat noch lange Linearführungen da.

Diese Säge ist eine Furnierfügesäge. Es gibt dazu auch eine Fräse-Fügeeinheit mit der man die Fuge nachfräsen konnte.
Solche Sägen dürften noch einige in Tischlereien stehen und z.T. günstig gebraucht zu haben sein.

lg
gerhard
 

Holzrad09

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Würde sich die Anschaffung einer großen schweren Abrichte lohnen? Kann man damit auch Bretter die einen leichten Bogen habe in wenigen durchgängen fügen?



In der Regel lassen sich beide Tische an Abrichthobelmaschinen verstellen, der Aufgabetisch je nach Ausführung mehr oder weniger, wobei 5 mm bei kleineren und bis zu 15mm bei grösseren Maschinen üblich sind.
Abrichthobelmaschinen haben je nach Modell Tischlängen von 1,80m - 3,00m.
Zu kurze Abrichttische kann man mit beigestellten Rollböcken verlängern.
mfg
 

Felix49 (RIP)

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Für meine Scheppach HM2 habe ich für beide Tische Verlängerungen in die je eine Zylinderrolle integriert ist. So kann man die Abrichtlänge auch vergrößern. Nur bei
Brettstärken von 24 mm bleibt bei krummen Brettern nicht viel übrig!
 

Sägenbremser

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die Frage von @anulu ist schon ein wenig
Sommerlochfüllung:emoji_grin:

Wenn du dir eine noch funktionierende Scheersäge
gesucht hast, das gute Stück ihres Motors beraubst
und auch noch alle anderen Linearführung plus der
genannten Handoberfräse/Werkzeug komplett hast,
wirst du die 5000 Euro für eine Logosol DH410 nicht
mehr als unangemessen betrachten.

"Im Prinzip" kann man aus jeder Maschine eine deine
Erwartungen erfüllende Konstruktion erstellen, nur
ist eine Grundfrage warum es in der Art noch keiner
gemacht hat, schon berechtigt.

Ein kameradschaftlicher Hinweis auf die Verwendung der
kurzen Leimholzplatten, hätte evtl. auch etwas mehr
Einsatz bei mir/anderen abgefordert, so ist das für mich
etwas schwer nachvollziehbar.

Gruss Harald
 

magmog

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Guude,

ich kenne Betriebe die mit genau der verlinktem Maschine 19-er Spanplatten angeschnitten haben.
Also ein Wechselzahnblatt mit wenig Zähnen drauf, möglichst die Schnittlänge nutzende Fichtebretter aufspannen und beidseitig anschneiden. Die Bretter verleimen und dickten, nach Bedarf ablängen.
Die Idee des Threadstarters finde ich nicht schlecht.
 

anulu

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Gibt es Tischfräsen mit Schiebeschlitten?

Dann könnte man einfach das Brett auf den Schiebeschlitten legen, einmal rüberschieben, das Brett umdrehen und nochmal drüber.

Bei mir wäre eine Tischfräse eh noch ein Wünsch, da ich in Zukunft Feder. Nut Bretter herstellen möchte, dafür müsste der Schiebeschlitten dann aber auch 4m lang sein, naja das gibts wohl nicht.



Irgendwie habe ich in Maschinen die mit einzugswalzen arbeiten kein Vertrauen, dass die bearbeitete Kante wirklich gerade ist. z.B meine meine Dickte zieht breitere Platten immer etwas schräg rein, sprich ich muss immer gegendrücken, damit die Platte sich nicht verklemmmt.
 
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