Abrichte/Dickte Kombi - wie genau ist "plangenau" der Tische zu verstehen?

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ww-fichte
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Ich habe mir so einen China-Böller Abricht/Dickenhobel gekauft (Woodster PT105). Ich habe nicht viel erwartet, wollte so ein Ding einfach mal testen. Um den ein oder anderen Mangel kann man ja oftmals "herumarbeiten".
Da ich kein Auto besitze, habe ich übers Internet bestellt und liefern lassen. Konnte die Maschine also vorher nicht begutachten. Ich wollte damit kleine Bretter für Schubladen und dergleichen bearbeiten. Also nix großes, keine Balken oder Hausbau.

Nun Frage ich mich aber: Bin ich es oder ist es die Maschine?
Alle Ergebnisse sind irgendwie krumm. Ich habe mich ausführlich zur Bedienung solcher Maschinen schlau gemacht (Einstellungen, Sicherheit, Gewicht am Aufnahmetisch, Abstände etc...)

Nach mehreren Tagen der Feineinstellungsversuche sind mir folgende Mängel aufgefallen:

- Beide Tische fluchten nicht, sind als ganzes nicht plan (in der Nullstellung). Haben also einen unterschiedlichen Winkel zur Messerwelle (wo sie sich berühren würden, wenn man sie verlängern würde). Der Abgabetisch fällt zum Aufnahmetisch auf einer Länge von 40 cm um ca. 3 - 4 mm ab.
- Der Aufnahmetisch fällt zum Ende hin auf 40 cm um ca 1 mm ab. Dadurch kommt es immer zu einer konkaven Kante am Brett.
- Der Aufnahmetisch ist nicht parallel zur Messerwelle (in der Höhe). D. h. ich muss die Messer entsprechend leicht schief einsetzen, um das auszugleichen. Allerdings müsste sich das wieder "krümmer" auf die Dickenhobelaktion auswirken. (oder der Dickenhobeltisch sitzt genauso schief).
- Der Aufnahmetisch ist leicht konkav zur Mitte hin in der Breite. D. h. an den äußeren Stellen des Tisches wird beim Abrichten weniger Span abgenommen als in der Mitte. Das ist nicht viel, aber deutlich spürbar und nach 2 bis 3 Durchgängen am Holz auch sichtbar und natürlich messbar. Ein rechter Referenzwinkel scheint mir dadurch unmöglich.

Leider können die Tische nicht eingestellt werden. Lediglich der Abgabetisch lässt sich als Ganzes in der Höhe verstellen.

Ist es aufgrund dieser Mängel überhaupt möglich ein akzeptables Ergebnis zu erreichen? Tische nicht plangenau = Unbrauchbar? Oder kommen solche Ungenauigkeiten als tolerabel auch bei besseren Maschinen vor und man gleicht so etwas mit Erfahrung und Handhabung aus?

Gibt man sowas als "defekt" zurück?

Danke vorab für eure Einschätzungen.
 

Sägenbremser

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Gibt man so etwas als defekt zurück?

Nein, nicht als defekt sondern als unbrauchbar.

Gruss Harald
 

Mathis

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Auch wenn es dich jetzt hart ankommt:
Du hast bekommen, wofür du bezahlt hast.
Schick den Böller zurück, leg noch 200 drauf und kauf die eine 20 Jahre alte gebrauchte Maschine aus deutscher oder europ. Fertigung, dann sind all deine Probleme Geschichte.
 

klangbild

ww-fichte
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Auch wenn es dich jetzt hart ankommt:
Du hast bekommen, wofür du bezahlt hast.
.

Ja, ich weiß. Wollte ich nicht ganz in solchem Maße wahrhaben. Dass Einstellungen und Handhabungen fummelig und unbequem und die Ergebnisse nicht supergenau sind bei diesen Angeboten war mir klar, ...aber das, das ist schon fast dreist - zumal "plangenau" in der Produktbeschreibung steht.
...und 300 Euro sind immerhin auch mal 600 DM gewesen :emoji_wink:, Scherz beiseite, dann schau ich mal in den etwas höheren Preisklassen.

Aber ich verstehe das schon richtig, oder? Die beiden Tische müssen für sich jeweils plan sein und zueinander horizontal im gleichen Winkel (ich weiß nicht genau, wie ich das besser ausdrücken kann). Also eine gerade Fläche wenn beide auf der gleichen Höhe sind.
 

Rani

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Das Wort was du suchst heißt planparallel. Ich würde die Maschine auch sofort wieder zurückschicken. Wenn du nur kleine Bretter für Schubläden oder kleine Kisten machen willst, würde ich mir überlegen, das mit dem Handhobel zu erledigen. Das wird immernoch genauer als mit so einer Plastekiste.
 

gleiter

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Grüße Dich!

Kurz:

Ist es aufgrund dieser Mängel überhaupt möglich ein akzeptables Ergebnis zu erreichen? Tische nicht plangenau = Unbrauchbar? Oder kommen solche Ungenauigkeiten als tolerabel auch bei besseren Maschinen vor und man gleicht so etwas mit Erfahrung und Handhabung aus?

Nein - Ja - Nein - Nein.

Eine HoMa MUSS zwangsläufig in allen Richtungen plan und winkelig sein - wie sonst soll mensch aus einem "krummen Hund" ein brauchbares Brett zur weiteren Bearbeitung bekommen?

Auf einen planen Untergrund hast Du sicher geachtet resp. - falls es so ist wie's ausschaut - die Maschine entsprechend ausgerichtet? Nicht, dass sich ein Verzug auf Grund unebener Aufstellung bis in den Aufbau fort setzt.

Die Messer sind absolut scharf? Wenn an unserer Griggio (ist allerdings eine ganz andere Liga...) vor Allem beim Abrichten der Schmalkante das Ergebnis krum ist liegt es nicht an einer plötzlichen Verstellung der Tische. Auch wenn noch immer sehr brauchbar in der Dickte gearbeitet werden kann, neue Messer sind fällig.

Muß allerdings zugeben, dass ich mit solch kleinen wie der Deinen Maschinen absolut keine Erfahrung habe.

Gruß aus dem Wein/4, André.
 

Dietrich

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Hallo,

bei "0"-Spanabnahme bilden plangenaue Abrichttische eine große Ebene.

"Unbrauchbar" heißt das es auch mit viel Fummeln nicht zu gebrauchen ist.

So etwas einem Kunden zu schicken ist vom Hersteller und vom Händler "unehrenhaft".

Aber da geht es schon lange nicht mehr um schöne oder auch nur brauchbare Maschinen, es geht darum für 300€ die geringst mögliche Arbeit abzuliefern


Gruß Dietrich
 

knockwood

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In Situ
Wer einen dieser unsäglichen Chinaböller des neuen Patriarchen Pfaff der ehrwürdigen Scheppach/Ichenhausen kauft ist selbst Schuld dran.

Wie schwärmte doch der Pfaff so schön davon als er 2005 mit der EMPU China die Woodster-Marke erfand, dass seine Scheppach Baumärkte und Discounter erfolgreich erobern werde. Nach zwei Konkursen wird es dem cleveren Pfaff mit Billigst-Woodster aber schon gelingen Scheppach den finalen Todesstoss zu geben! (Neckermann: Augsburger Zeitung)
 

tract

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Schick den Böller zurück, leg noch 200 drauf und kauf die eine 20 Jahre alte gebrauchte Maschine aus deutscher oder europ. Fertigung, dann sind all deine Probleme Geschichte.

schon alles richtig, allerdings werden zu solchen Preisen nicht selten alte kleine Maschinen von Bosch/Mafell angeboten, die von der Verarbeitung/Einstellmöglichkeiten kein Stück besser sind - nur das man dafür z.T. noch nicht einmal Ersatzteile bekommt.

Die, nüchtern betrachtet, wohl beste Wahl in dieser Preisklasse dürfte eine HC260 von ElektraBeckum sein.
Da in großer Stückzahl hergestellt (mit einigen Veränderungen von der Bauart her noch immer von Einhell, Metabo & Co angeboten), ist das auch im Ersatzteilfall (oder wenn Messer benötigt werden) die bessere Lösung als so manch' andere angebotene gebrauchte Maschine, welche im Prinzip noch 'toller' wäre.
 

Macchia

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Gibt man so etwas als defekt zurück?

Nein, nicht als defekt sondern als unbrauchbar.

Gruss Harald

Hallo Klangbild,

ich finde das sehr gut, dass du dir die Mühe gemacht hast die Maschine zu vermessen und hier dich nochmal versichert hast ob du mit deiner Kritik richtig liegst.

Nur wenn wir Endverbraucher reagieren/reklamieren wird sich etwas ändern.
Ansonsten schreibt uns die Industrie vor was wir zu akzeptieren haben.

auch aus anderen Gründen wird es Zeit hier mal auf den Tisch zu hauen.
Da werden 18kg gute Rohstoffe zu 18kg Müll verarbeitet...

Wenn Woodstar und Konsortien 100 Maschinen verkaufen und nur 8 reklamiert werden (geht ja meistens an unbedarfte Hobbywerker) dann ist das bereits im Preis mit einkalkuliert und der Firma schei......egal.

Schick das Teil zurück im Sinne von Sägenbremser.
das hilft auch allen anderen.

und nur so können wir die Kistenschieberei und die undurchsichtige Labelvertauscherei,
bei den jeder seinen Gewinnanteil draufschlägt eindämmen. :mad:

Viel Erfolg
Martin
 

Tom70

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Hallo zusammen,

wo wir gerade bei dem Thema "Abrichttische" sind. Welche Länge sollte dieser sinnvollerweise haben, wenn man ca. 2m Bohlen abrichten möchte.
Die "kleinen" Abrichttische der bezahlbaren Geräte für den Hobbybereich erscheinen mir mit 0,5 m viel zu klein. Gebastelte Verlängerungen halte ich auch nicht für brauchbar.
Aktuell behelfe ich mir mit einem 2,4m MPX-Schlitten und einem Dickenhobel. Geht, ist aber sehr sehr mühsam, da Schlitten + Bohle zusammen echt schwer sind :emoji_grin:.

Viele Grüße
Tom
 

klangbild

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Vielen Dank für die Einschätzungen und Meinungen.

Einfach zurückschicken im Sinne des 14-tägigen Widerrufsrechts geht leider nicht. Das Ding stand erstmal 2 Wochen bei mir rum, bevor ich die Zeit hatte mich den Feinheiten zu widmen.

Ich kann nun höchstens auf Gewährleistung pochen. Die Grundfunktion des Gerätes ist nicht gewährleistet - es sei denn der Hersteller ist der Meinung die Grundfunktion wäre der Stromverbrauch, oder dass sich die Welle dreht. Sollten solche Ungenauigkeiten im Sinne des Herstellers als "normal" gelten, kann ich notfalls noch auf Täuschung in der Produktbeschreibung pochen... Aber ich bin da erstmal der Gnade des Verkäufers oder Herstellers ausgeliefert.

Laut Gesetz, sofern Gewährleistung greift, hat der Hersteller die Möglichkeit den Mangel in 3 Durchgängen zu beheben. Danach gibt es ein neues Gerät oder Geld zurück. Ich ahne jetzt schon ein wochenlanges Hin und Her. Aber ich bin sauer und das sollte mir etwas Durchhaltekraft geben.

Gebraucht weiterverkaufen kann ich das ja auch nicht. So etwas wünscht man niemanden.

Und ja, es ist wirklich eine Schande, dass ca. 25 kg Material zu Schrott verarbeitet wurden. Und dass das mittlerweile normal ist (Das zieht sich ja durch fast alle Maschinentypen hindurch).
 

klangbild

ww-fichte
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schon alles richtig, allerdings werden zu solchen Preisen nicht selten alte kleine Maschinen von Bosch/Mafell angeboten, die von der Verarbeitung/Einstellmöglichkeiten kein Stück besser sind - nur das man dafür z.T. noch nicht einmal Ersatzteile bekommt.

Die, nüchtern betrachtet, wohl beste Wahl in dieser Preisklasse dürfte eine HC260 von ElektraBeckum sein.
Da in großer Stückzahl hergestellt (mit einigen Veränderungen von der Bauart her noch immer von Einhell, Metabo & Co angeboten), ist das auch im Ersatzteilfall (oder wenn Messer benötigt werden) die bessere Lösung als so manch' andere angebotene gebrauchte Maschine, welche im Prinzip noch 'toller' wäre.

Die Metabo HC260 ist nach dem gleichen Funktionsprinzip gebaut, mit denselben Materialien. Ich nehme an es gibt eine bessere Qualitätskontrolle aber einen großartigen Qualitätssprung sehe ich hier nicht. Wird auch nicht mehr in D zusammengebaut. Eine 20 bis 30 Jahre Gebrauchte würde ich nur als Gußeisenmonster in Betracht ziehen und das ist bei meiner derzeitigen Werkstattsituation unmöglich. Also eine EB hc260 ist mir bei den derzeitigen Gebrauchtpreisen einfach zu teuer für ihr Alter.

Mittlerweile schiele ich auf eine Jet PT260 oder eine Hammer a3 26. Das kostet mich erstmal viel mehr, aber ich bekomme funktiontechnisch wirklich bessere mechanische Lösungen und im Zweifelsfall einen soliden Wiederverkaufswert.
Ich weiß nur noch nicht, wie ich im Falle einer 250kg schweren Hammer das Ding über ein paar Treppenstufen und um die Ecke bewegt bekomme...
 

AhornBay

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Hallo Klangbild,

ich sehe das nicht ganz so pessimistisch.

Auszug aus Wikipedia (https://de.wikipedia.org/wiki/Gewährleistung)

Übersicht der Mängelrechte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelne Mängelrechte sind nach deutschem Recht:
im Kaufrecht:emoji_frowning2:zunächst nur) Anspruch auf Nacherfüllung (§ 439 BG:emoji_sunglasses:,
dann Rücktrittsrecht (§ 440, § 323, § 326 Abs. 5 BGB und die dort genannten Vorschriften),
oder Minderung (§ 441 BG:emoji_sunglasses:,
Anspruch auf Schadensersatz (§ 437 Nr. 3 BGB und die dort genannten Vorschriften),
Ersatz vergeblicher Aufwendungen (§ 284 BG:emoji_sunglasses:,


Ich würde an Deiner Stelle dem Verkäufer (= in Deutschland????) die Probleme schildern und ihn auffordern, dir ein Gerät zu schicken, das der Beschreibung entspricht (= § 439 BGBG). Wenn er das nicht machen will / kann dann vom Vertrag zurücktreten (§§ 440 ff BG:emoji_sunglasses:. Die restlichen Möglichkeiten werden nicht wirklich relevant für Dich sein, da nicht zielführend.

Problem: Du willst etwas von ihm; sprich, im Zweifel wirst Du klagen / aktiv werden müssen

Leider lästig, aber so ist es nun mal. Einfach wäre es, wenn man den Verkäufer das Spielchen mal vor Augen führt und es schafft, das abzukürzen. Sprich das Teil geht zurück (auf seine Kosten) und Du bekommst den Kaufpreis erstattet. Das wäre aber eine eigene, separate Vereinbarung zwischen euch.

Viel Erfolg!

Herzliche Grüße

Tom
 

tract

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Die Metabo HC260 ist nach dem gleichen Funktionsprinzip gebaut, mit denselben Materialien. Ich nehme an es gibt eine bessere Qualitätskontrolle aber einen großartigen Qualitätssprung sehe ich hier nicht. Wird auch nicht mehr in D zusammengebaut. Eine 20 bis 30 Jahre Gebrauchte würde ich nur als Gußeisenmonster in Betracht ziehen und das ist bei meiner derzeitigen Werkstattsituation unmöglich.
Also eine EB hc260 ist mir bei den derzeitigen Gebrauchtpreisen einfach zu teuer für ihr Alter.

schreibt jemand, der €300 für eine 40kg-Maschine mit 1,5kW/230V ausgegeben hat :emoji_wink:

Meine gebrauchte EB HC260K mit 4,2kW/400V und ~ 75kg hat mich z.B. €400 gekostet
Allerdings hatte ich mir Vorgaben gesetzt und so dauerte es einige Monate bis ich etwas gefunden hatte: es sollte die K-Ausführung sein, max. €400 und max. 100km Entfernung zum Verkäufer

Mittlerweile schiele ich auf eine Jet PT260 oder eine Hammer a3 26. Das kostet mich erstmal viel mehr, aber ich bekomme funktiontechnisch wirklich bessere mechanische Lösungen und im Zweifelsfall einen soliden Wiederverkaufswert.

finde solche Sprünge immer sehr eigenartig

Wenn einem das Budget von ~ €1500 zur Verfügung steht und einem die Maschine so wichtig ist, daß man bereit ist das auszugeben - warum kauft man dann zuerst eine €300-Maschine?
Ob wohl ein Landwirt, der weiß das er viel Leistung und hochwertige Technik benötigt statt einem €200.000-Fendt es auch erstmal mit einem kleinen €40.000-Trecker aus chin. Fertigung probiert?
Nicht das der chin. Trecker auch Sinn ergeben kann, aber eben nicht wenn das Anwendungsprofil nicht passt - und das weiß man doch vorher - oder?


Wenn Du z.B. auf klappbare Tische wert legst, könnte auch eine DeWalt DW50 (gibts auch noch älter als Elu) interessant sein. Habe ich auch schon für €300-400 gesehen, war mir aber immer zu weit weg - bzw. inkl. Versand mir dann zu teuer.

Ach ja, weil Du den Wiederverkaufswert erwähnst: so eine gebraucht gekaufte HC260 bekommt man normalerweise immer ohne Verlust wieder verkauft, je nachdem sogar mit etwas Gewinn.
 

Dietrich

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Hallo Tact,

Klangbild erliegt mit der Jet und Konsorten dem gleichen Irrglauben wie bisher, Geld sparen um jeden Preis, denn auch für 1500€ gibt es keine Handwerksmaschine oder eine Maschine die auch nur annähernd solche Qualitäten hat.
Die Verabschiedung von diesen Fernost-Globalisierungs-Müllprodukten heißt zurück zur Qualität kommen.
Warum werden die klassischen Heimwerkermaschinen der 80iger und 90iger denn "so teuer" gehandelt?
Weil sie oft aus privater Nutzung stammen, mir hat mal ein langjähriger Werkzeug/Maschinenhändler gesagt das die Frühverrentungswellen der 80iger und 90iger für einen regelrechten Boom bei Elektra-Beckum und bei den Magnums von Metabo sorgte.
Ganz viele dieser Maschinen waren und sind in "guten Händen", man hat damals 2-3000DM für so ein Maschinchen bezahlt und es gehegt und gepflegt und möglchst nie überlastet.
Dann geht so eine Maschine nach 20 oder 25 Jahren mit einigen Dutzend Betriebsstunden für 500€ an Oma´s Garagentor raus...und das soll zu teuer sein?
Und wie Tact erwähnte gibt es für die 260iger E-B noch alle Teile, weil man heute die baugleiche Maschine in Fernost statt in Meppen bauen lässt, das mit den Ersatzteilen für die E-B macht mich als Magnum Freund natürlich etwas sauer...immerhin war die 1626 rund einen Tausender teurer.

Gruß Dietrich
 

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schreibt jemand, der €300 für eine 40kg-Maschine mit 1,5kW/230V ausgegeben hat :emoji_wink:
Ja, das war ein Versuch. Ging gehörig schief. Wollte mir einfach selbst eine Meinung bilden. Konnte nicht glauben, dass das wirklich so gravierend sein würde. ...Kommt nicht wieder vor :emoji_open_mouth:

finde solche Sprünge immer sehr eigenartig

Wenn einem das Budget von ~ €1500 zur Verfügung steht und einem die Maschine so wichtig ist, daß man bereit ist das auszugeben - warum kauft man dann zuerst eine €300-Maschine?
Es stehen mehrere Anschaffungen an. Nicht nur Werkzeug. Alles in top Qualität ist für mich finanziell nicht stemmbar. Also positioniert man um und schaut wo man Kompromisse eingehen kann. Da ich erst begonnen habe mich mit dem Gebiet Abrichten/Hobeln zu befassen, dämmert mir auch jetzt erst langsam, wie wichtig es ist, dass die Referenzkanten genau sind. Bisher habe ich das fürs private eben alles beim Schreiner machen lassen und nur mit fertigen Brettern in meiner Wunschgröße gearbeitet. Das wird aber zunehmend unpraktisch. Die kleine Maschine sollte eine Zwischenlösung sein, dass ich nicht wegen jedem Brettchen zum Schreiner laufen muss. Leider kann sie das nicht - Fehleinschätzung meinerseits

Mir ist die Qualität der Abrichte jetzt "mehr wert" als noch vor zwei Monaten. Sie ist mir soviel wert, dass ich auf ein anderes Gerät erstmal verzichte. Ich hatte bis vor zwei Wochen auch noch einen Zuarbeiter für ein kleines Nebengewerbe (Instrumentenkoffer für spezielle Synthesizer), der hatte mir alle Holzvorarbeiten erledigt. Leider macht der nun was ganz anderes und hat keine Zeit mehr. Nun überlege ich das etwas ernsthafter zu lernen und zu betreiben. Ich wäge ab, wenn ja, also wenn das vl. mal in eine annähernd gewerbliche Sache münden soll, dann steigt das Budget für die Werkstatt. Aber ich wäge da noch zögernd ab.

Das mit dem Wiederverkaufswert kommt aus meinem beruflichen Umfeld. Meine teuren, alten Synthies verkaufe ich, egal welches Alter, zu 70 - 80% Neuwert. Alles was mal billig war im Studio habe ich über die Jahre verschenkt. Habe das eben noch nicht für andere Gebiete verinnerlicht.

Nun ja, lange Rede kurzer Sinn: Gehirn - Haben wollen - Internet - Gehirn - Übersprungshandlung :rolleyes:
Und dann mal im Forum nachfragen und sich beruhigen lassen, Ratschläge entgegennehmen, etwas lernen und sich dann etwas sicherer fühlen vor der nächsten Übersprungshandlung.
 

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Hallo Tact,

Klangbild erliegt mit der Jet und Konsorten dem gleichen Irrglauben wie bisher, Geld sparen um jeden Preis, denn auch für 1500€ gibt es keine Handwerksmaschine oder eine Maschine die auch nur annähernd solche Qualitäten hat.
Die Verabschiedung von diesen Fernost-Globalisierungs-Müllprodukten heißt zurück zur Qualität kommen. [...]


Gruß Dietrich

Hallo Dietrich,

das habe ich bei meiner kleinen TKS so gemacht (Magnum 1256). Alt aber fein. Ich bin sehr zufrieden. Habe da aber auch erst später gemerkt, dass die Aufhängung fürs Sägeblatt etwas abweicht, also das Blatt ist nicht ganz parallel zu den Tischnuten. Das ist nicht weiter tragisch, jetzt weiss ich es und kann entsprechend mein Vorgehen anpassen. Ich wusste auch damals nicht besser daruaf zu achten.
Aber mal direkt gefragt, fernab von Sinn und Unsinn einer Anschaffung. Aufgrund der Verarbeitungsqualität ist eine alte hc260 immer noch "besser" als ne aktuelle Jet oder Hammer für 1500 respektive 2000 Euro? Hat sich das Preis-Leistungsverhältnis in den letzten 20 bis 30 Jahren derart in den Keller entwickelt?

Und ...ich kenne mich nicht so gut aus. Deswegen frage ich hier ja auch nach. Jet ist nach Verkauf zu JPW oder auch schon vorher qualitativ zu bemängeln?
 

tract

ww-robinie
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Und wie Tact erwähnte gibt es für die 260iger E-B noch alle Teile, weil man heute die baugleiche Maschine in Fernost statt in Meppen bauen lässt, das mit den Ersatzteilen für die E-B macht mich als Magnum Freund natürlich etwas sauer...immerhin war die 1626 rund einen Tausender teurer.

in Details unterscheidet sich die EB von den Metabo-Maschinen.
Z.B. ist die Bedienung der Höhenverstellung anders angeordnet.

In den USA wird vom Anbieter Rikon die Maschine sogar inzwischen mit einer Welle für HM-Wendeschneidplatten angeboten
http://buymbs.com/images/Rikon/25-010H/Gallery/1.jpg

klangbild schrieb:
Aber mal direkt gefragt, fernab von Sinn und Unsinn einer Anschaffung. Aufgrund der Verarbeitungsqualität ist eine alte hc260 immer noch "besser" als ne aktuelle Jet oder Hammer für 1500 respektive 2000 Euro?

nein, sicher nicht.

Die HC260 ist eine leichte Maschine, welche Anforderungen erfüllt, die man als Heimwerker benötigt - also für jemanden der zu Hause mit Holz basteln möchte.
Natürlich hat so eine 70kg-Konstruktion irgendwo Grenzen.

Wenn man vergleicht, muß man immer vom Preis ausgehen: was bekomme ich für den Betrag?
Bei einem Budget von ~ €300+ kommt man in den Bereich einer ordentlichen HC260, welche besser als so eine Woodstar ist.
Geht man mit dem Budget auf 1500-2000 Euro, sehen die Möglichkeiten natürlich vollkommen anders aus. Dafür bekommt man, im Zweifelsfall auch was gebrauchtes in gutem Zustand, eine viel bessere Maschine.
 
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