Abplatzenden Schellack entfernen - wie?

maikeviviane

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Hallo Holzwerker-Profis,
ich habe zwei schöne alte Stühle (Bauhaus-Zeit?) auf dem Sperrmüll gefunden (siehe Fotos) und würde diese gern aufarbeiten. Sie haben wohl eine Zeitlang feucht gelagert, denn sowohl haben sich gerundete Teile verzogen, als auch platzt die Lack-Beschichtung ab. Ich vermute, es ist Schellack, da die Stühle eine rötliche Färbung haben und die sich ablösenden Teile gelblich sind.
Eigentlich möchte ich den alten Lack ablösen, um dann die Stühle neu zu lackieren (nicht mit Schellack, sondern mattweiß mit Farrow & Ball Fußbodenlack), aber die Placken sind schon ganz hart und splittern teilweise - kann ich da Spiritus und Stahlwolle nehmen, oder was empfiehlt sich?
Wie gehe ich am besten vor, um die Stühle "lackierbar" zu machen? (Die verzogenen Teile würde ich in Kauf nehmen - oder kann man das auch wieder hinkriegen?).

Vielen Dank für Eure Tipps und Unterstützung!
Maike Viviane aus Berlin
 

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dascello

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Liebe Maike,
Schellack wäre schön, das ließe sich mit spiritus ganz leicht entfernen. Hier ist aber gewiss eine Art kunstharzlack drauf.
"Sauber, fettfrei und trocken" ist für neue Farbaufträge immer gefordert. Du musst also nur loses abkratzen (Ziehklinge) und den Rest einigermaßen ab- und anschleifen. Dann hast du eine ordentliche Grundlage für neuen Lack.

Gutes gelingen wünscht

Michael
 

maikeviviane

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Danke, Michael, für die Tipps - besonders dass es wohl Kunstharzlack ist! Ich habe aber noch nie mit einer Ziehklinge gearbeitet. Krieg ich das als absolute Anfängerin hin, eine Ziehklinge zu schärfen und damit zu arbeiten?

Wie kriegt man den Kunstharz sonst weg? Schleifen?
 

dermike

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Hallo,

vergesse die Ziehklinge, die ist sowieso Steinzeit. Mit Schleifpapier geht es besser, weil da ja gar keine geraden Flächen sind.
Nimm nicht so feines Papier und schleife die Sache herunter. Anschließend mit Klarlack überpinseln, nicht zu dick auftragen, trocknen lassen ,nochmals leicht anschleifen und ein zweites mal streichen und alles wird gut.
Für diese alten Stühle reicht dies allemal.
Keine Wissenschaft daraus machen.


dermike
 

WinfriedM

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Schleifen geht fast immer, hier auf jeden Fall. Wird aber einiges an Arbeit sein.

Check mal, ob es vielleicht Nitrolack ist. Ist zwar unwahrscheinlich, aber trotzdem: Mit Nitroverdünnung mal testen, ob sich der Lack löst.

Es gäbe auch noch die chemische Variante: Abbeizer. Ist aber eine ziemliche Sauerei und gesundheitlich auch nicht so günstig.
 

bello

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Warum jetzt wieder so einen Exotenlack? Weil es sich schicker anhört als Südwest o.ä.?
Ich bin ja immer an Farben und Lacken interessiert, aber auch hier wieder kein Produktdatenblatt.
Ohne so etwas erlischt schlagartig mein Interesse.
 

dascello

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Liebe Maike,

wie das geht mit der Ziehklinge wurde hier (auch von mir) schon gefühlte 78 Mal erklärt.
Ja, das kann man leicht lernen, sofern man es per Suchfunktion gefunden hat.

Mit dem Bauhaus haben Deine Stühle übrigens so gar nix zu tun.
Eher der Gezeigte.

Stühle wie Deine kenne ich aus Veranstaltungshallen. Die wurden vor ca. zehn Jahren zu hunderten z.B. in Essen verramscht.

Es grüßt

Michael
 

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WinfriedM

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@bello: Ich glaub, du bist im falschen Thread gelandet. Hier gings noch nicht um Lacknachfragen...
 

dascello

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Imho haben die gezeigten die Stühle es ohnehin hinter sich. Das sind ja nicht nur Absplitterungen auf der Sitzfläche, das scheint sogar gebrochen zu sein.
Ich vermute, das Thema ist durch.
Thermische Verwertung bietet sich an.

meint

Michael
 

bello

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@Winfried. Irgendwie beschlich mich beim Lesen dieses Themas das Gefühl, dass nur diese Farbe beworben werden sollte.
 

yoghurt

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Hallo,
man kann zu Tussifarben stehen wie man will! Ich kenne F&B als Farbfächer und mein Lacklieferant rührt mir den in gewohnter Qualität an. Den interessiert einfach nicht, ob ich nun mit RAL-, NCS- oder eben F&B-Nummer zu ihm komme. Insofern ist das Datenblatt für mich kein Thema!
 

yoghurt

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Hallo,
das mit der Werbung halte ich für unwahrscheinlich!

Ich würde an dem Stuhl kratzen, schleifen und Universalverdünnung (gibt's geradebei Lidl) probieren. Das verfolgen, was am besten geht! Dann Polyesterspachtel für die Löcher und anschließend lackieren.
 

bello

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Den interessiert einfach nicht, ob ich nun mit RAL-, NCS- oder eben F&B-Nummer zu ihm komme. Insofern ist das Datenblatt für mich kein Thema!


Grundsätzlich interessiert mich zu jeder Farbe/ jedem Lack das Datenblatt, da ich gerne vorher wüsste, welches Anwendungsgebiet, welchen Charakter, ob Spritzen, Streichen, Rollen oder Gießen, Vorbehandlung, Endbehandlung in Frage kommt.

Ich versuche also grundsätzlich im Vorfeld festzustellen, ob eine Farbe / ein Lack für ein Vorhaben geeignet ist.
Verwechslungen von Farbdosen - wenn ich nur auf die Farbnummer in meinem Regal geachtet habe - haben schon überraschende bzw. niederschmetternde Ergebnisse zu Tage gefördert.

Ob Deine Vorgehensweise jetzt für einen Tischler die Übliche ist, wage ich einfach mal zu bezweifeln.

Gruß
 
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