Abend ... Gartenlaube nach 45 Jahren erneuern?

Luke.Skywalker

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Moin Moin ...

Wir übernehmen ca. Mitte Feb. 2013 einen Kleingarten mit einer ca. 45 Jahre alten Laube. Die Laube ist soweit trocken, jedoch befürchten wir das Dach erneuern zu müssen. Der Zustand des Daches wurde uns von Laubenbestizern als fraglich beschrieben. Es handelt sich hierbei um ein Dach (Laube hat ca. 24qm) mit leichter Neigung, aktuell ist dort Wellasbest verlegt.
  • Platten befeuchten, evtl. mit Sand arbeiten um Staubbildung zu vermeiden
  • Platten niemals brechen oder werfen, sondern immer vorsichtig behandeln
  • In spez. Säcken als Sondermüll entsorgen

Natürlich achten wir auch ordentliche und professionellen Atemschutz und weitere Schutzkleidung. Es bleibt aber dennoch eine gewisse Unsicherheit, weshalb ich um Rat bzw. Erfahrungswerte fragen möchte?

Der handwerkliche Teil sollte kein großes Problem darstellen, jedoch bitten wir auch hier um Erfahrung und Tipps in den folgenden Fragen.
  • Die Dachkonstruktion würden aus mit 90 x 90 mm (vllt. auch stärker) Kanthölzern fertigen, sofern die vorhandenen Dachbalken nicht mehr in Ordnung sind
  • Dämmung sollte aus Styroporplatten bestehen und die Hitze im Sommer ein wenig aufhalten.
  • Bitumen Dachpappe würden wir kleben

Ich hoffe, dass meine ungefähre Schätzung von 500 Euro realistisch ist.

Danke und Gruß,
Luke
 

Gast aus Belgien

ww-robinie
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lesepirat

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Kann ich nur unterstützen. Im besten Fall Hände weg von, nicht umsonst machen das Profis für Geld! Da wollte wohl jemand günstig seine Altlasten loswerden (ich weiss wovon ich da rede!) LG

PS: Als Sondermüll entsorgen?? Nicht das ich wüsste.
 

Luke.Skywalker

ww-pappel
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Ich weiß nicht so recht ... finde diverse Informationen zu dem Thema.

Beispiel: Bei einer Asbestentsorgung mit geringem Umfang dürfen die Abbruch-, Sanierungs- & Instandhaltungsarbeiten auch von anderen (Privat-) Personen durchgeführt werden. In diesem Fall sind jedoch ebenfalls die Sicherheitsvorschriften der TRGS 519 einzuhalten.

Weiterhin würde ich noch folgendes in den Raum werfen wollen ...
"Wellasbest, also Asbestzement ist in kompakter und unbeschädigter Form nicht schädlich". Natürlich hat Wind & Wetter diversen Einfluss darauf, aber das kann ich ohne genauen Blick nicht schätzen.

Habe nun zwecks einer Probe in Sachen Asbestkonzentration diverse Unternehmen im Ruhrgebiet angeschrieben ... vllt. bringt dies ein wenig mehr Licht ins Dunkel :emoji_wink:

Danke & Gruß
 

hütte

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Ich habe vor ein paar Jahren ein ca. 30m2 großes Garagendach aus Wellasbest entsorgt. Da es sich dabei um festgebundenen Asbest handelte, konnte ich die in Folie verpackten Platten beim Entsorgungsbetrieb des Landkreises abgeben, was mich nichts kostete. Das verlief vollständig im Rahmen der TRGS 519. Zur Anregung hier ein Link auf eine Broschüre unseres Abfallwirtschaftsbetriebs: AWB - Asbest.

Etwas ganz anderes ist es, wenn es sich um schwachgebundenen Asbest handelt. Da dürfen nur Fachfirmen ran, sagt die TRGS 519.

-- hütte
 

civil engineer

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Ich habe vor ein paar Jahren ein ca. 30m2 großes Garagendach aus Wellasbest entsorgt. Da es sich dabei um festgebundenen Asbest handelte, konnte ich die in Folie verpackten Platten beim Entsorgungsbetrieb des Landkreises abgeben, was mich nichts kostete.

Genau so kenne ich das und wird das bei privater Anlieferung in meinem Landkreis auch gehandhabt.

PS: Bei solchen Sachen frage ich nicht bei beim LRA oder anderen Behörden nach, sondern direkt bei der Restmülldeponie/Reststoffhof. Was bei der Behörde manchmal mords einen Aufwasch gibt, regelt vor Ort ein Fünfer in der Kaffeekasse.
 

uli2003

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Dem schließe ich mich auch mal an. Die Platten sind doch fest gebunden, und werden nicht beim Losschrauben plötzlich pulverisiert. Ich hätte kein Problem damit, die Platten zu lösen, vorsichtig abzunehmen und zu verpacken.

Man muss sie ja nicht mit der Flex kleinschneiden..

Grüße
Uli
 

Luke.Skywalker

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Danke für die Antworten.

So ungefähr habe ich dies auch an mehreren Stellen in Erfahrung gebracht. Die Antwort der Wirtschaftsbetriebe steht noch aus, jedoch denke ich dass die Antwort ungefähr ähnlich ausfallen wird.
Weiterhin hat bereits ein, ich nenne es mal "Asbestlabor" wie folgt geantwortet.

" ...
Sie regelt auch die Instandhaltungsarbeiten an Asbestzementprodukten, die nur bei geringfügigen Arbeiten zulässig sind, wie:
- „Der Ausbau einzelner defekter Asbestzementplatten einer Dacheindeckung oder Außenwandbekleidung und ihr Ersatz durch asbestfreie Produkte,
- das Anbringen, Durchführen von einzelnen Gerüstankern, Befestigungen, Leitungen, Masten oder Dachständern in Verbindung mit Asbestzementprodukten,
- das zerstörungsfreie Ausbauen, Beseitigen oder Wideranbringen lediglich einzelner Asbestzementplatten, -rohre oder Formstücke zur Inspektion, Wartung oder Instandhaltung darunter liegender Bauteile, Einrichtungen, Geräte oder Anlagen“ (TRGS 519 16.2 (1)).
... ... "

Ich denke, dass nach entsprechenden Schutzmaßnahmen aller Helfer und der unmittelbaren Nachbarschaft, wir das Dach zerstörungsfrei Abbauen und Entsorgen werden.

Danke für die Antworten & Gruß
 

civil engineer

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Hallo,

noch ein kleiner Tipp: einen ausreichend großen und stabilen Plastiksack habe ich mir damals bei einem Dachdeckerbetrieb besorgt.

Gruß
Jochen
 

Keilzink

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... Wellasbestplatten dürfen zB in BaWü selbst abgebaut werden.

Voraussetzungen sind: Ausreichender Atemschutz, Ganzkörperschutz ("Kunststoff-Overall"), Handschuhe. Es wird empfohlen, die Platten nass zu machen, bevor man rangeht. Die Platten nicht brechen oder über Kanten abrutschen lassen, nicht zerteilen - egal wie. Für den Kunststoffsack, in den sie müssen, gibt es Angaben zur Mindeststärke der Folie. So verpacken, dass jedes Paket noch von Hand bewegt werden kann. Die Schutzmasken und Overalls kommen zuletzt in die letzte Tüte, dann wird zugeklebt. Beim Entsorger muss selbst abgeladen werden.
Soweit unsere Sondermülldeponie, der Preis für ca 40 qm lag bei pauschal 100 Euro (war vor zwei Jahren).

Ich hab auch im Netz hin und hergesucht - aber am Besten ist folgendes Vorgehen: Herausfinden, welche nächstgelegene Deponie für dich zuständig ist. Dort anfragen und alles so machen, wie die das wollen. Dann gibts keine Probleme.

Andreas
 

Fraggle

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Macht ihr nicht gerade etwas viel Buhei um die paar Platten?

Bei unserem kommunalen Entsorger bekommt man einen Big-Bag für 8 € das Stück. Da kommen dann der Asbest rein und den ganzen Sack gebe ich beim Entsorger ab.

Das kostet 151 € pro Tonne incl. Märchensteuer.


Oder haben wir in Niedersachsen so paradiesische Verhältnisse?

Gruß
Dirk
 

Gladiator

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Ich würd nen spezialisten holen, oder du besorgst dir alles richtige, schutzanzug, atemmaske usw.
Ja nicht was weglassn davon. Falls es doch bricht oder sowas ists dann echt blöd.

Naja wenn du das selbst machen willst, mach es, jedem selbst überlassen, ich würd hald nix riskiern und spezialisten holen :emoji_grin:

Finde ich einfacher
 

civil engineer

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Ich würd nen spezialisten holen, oder du besorgst dir alles richtige, schutzanzug, atemmaske usw.
Ja nicht was weglassn davon. Falls es doch bricht oder sowas ists dann echt blöd.

Naja wenn du das selbst machen willst, mach es, jedem selbst überlassen, ich würd hald nix riskiern und spezialisten holen :emoji_grin:

Finde ich einfacher

Hallo,

Du weißt schon, wovon hier die Rede ist, oder? Wenn eine Platte bricht, was soll dann sein?

Also meine persönliche Meinung: Wenn Du in einer Innenstadt im Freien einen Kaffee trinkst, hast Du mehr kanzerogene Stoffe, die von Dieselfahrzeugen aus dem Auspuff kommen, eingeschnauft, als wenn Du beim Abbruch von den 24 qm jede Platte in Stücke haust, ohne Schutzanzug, Atemmaske und was weiß ich noch.

Bitte die Kirche im Dorf lassen, v. a. wenn man offensichtlich 0 Ahnung von der Materie hat.

Gruß
Jochen
 

Keilzink

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Faggle... was du "Buhai" nennst, läuft beim Gesetzgeber unter "Sicherheit am Arbeitsplatz".

Gladiator: Wenn man es richtig und sorgfältig macht, ist das kein Problem. Falls doch etwas bricht, hat man die Platten nass gehalten und verhindert so die Abgabe von Faser an die Umgebungsluft. Und BTW: Die Fachleute machen es offenbar genauso.

Civil engineer: Das Problem ist nicht, was du dir sonstwo holst. Wenn du beim Abbruch nicht sorgfältig arbeitest, setzt du Asbestfasern frei. Die können in deine Lunge wandern - aber eher nicht, du hast ja eine Atemschutzmaske. Also sind die Leute drumherum dran, die keine Ahnung haben, was du da machst und die zufällig keinen Atemschutz tragen. Asbestose ist eine Sch....-Krankheit. Von ein paar Fasern in der Lunge wird man nicht krank. Aber eine eingelagerte Faser genügt, um eventuell nach 20 bis 40 Jahren Lungenkrebs auszulösen. Ist also besonders schlimm, wenn relativ junge Leute das abbekommen.

Andreas
 

Luke.Skywalker

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Ich finde die Sicherheitsvorkehrungen plausible und notwendig, jedoch stimmen mich zwei Tatsachen relativ nachdenklich.

1) Auch bei mir in den Wirtschaftsbetrieben, wird die Asbestplatte ausgepackt und auf einen Haufen geworfen. Angerufen, Besichtigt und mich mit Mitarbeitern unterhalten. Wie kann man die vorgegebenen Sicherheitsvorkehrungen rechtfertigen, wenn im Endeffekt der Schadstoff ca. 2 Meter durch die Luft fliegt und dann irgendwo aufkommt.

2) Zur Untersuchung der Asbestkonzentration habe ich einige Dienstleister aus meiner Umgebung angeschrieben. Zur Entnahme der Probe zwecks Einsendung wurde mir zu folgendem Verfahren geraten: "Um Kontamination so gering wie möglich zu halten, sollten Sie den Teil den Sie entnehmen wollen feucht halten. ... ... ... kleines Stück der Platte z. B. mit einem Seitenschneider abzubrechen (max. 1 cm). Als Hygienemaßnahmen sollten Sie bei der Probenahme Einmal-Handschuhe (z. B. Nitrilhandschuhe) und als Atemschutz eine P3-Maske (FFP 3) tragen, die nach der Probenahme zu entsorgen sind."

Ich muss nach dieser Antwort an den ganzen Sicherheitsbestimmungen zweifeln. Diese sind meiner Meinung nach darauf ausgelegt, eine Faserbildung zu vermeiden. Genau dies wird aber bei einem Schnitt der Platte doch stattfinden. Eine Probeentnahme ist in VDI-Richtlinie 3866 Blatt 1 definiert. Haben die Richtlinie noch nicht genauer geprüft, aber diese Aussage stammt von einem zertifizierten Labor, weshalb ich dies einfach so vorerst annehme.
 

Keilzink

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... soweit man mir gesagt hat, gibt es nur zwei Typen von Faserzementplatten: mit Asbest und welche mit anderen Trägern. Wenn das Dach 45 Jahre alt ist, dann enthält es Asbest. Irgendwelche Proben sind dann auch nicht nötig, die "Konzentration" ist nicht wichtig. Sollte das Dach neu gedeckt worden sein, so zwischen 1980 und 90 besteht die Möglichkeit, dass es keinen Asbest enthält. Aber das sieht man eigentlich sofort an einer Brechprobe: Das neue Zeug ist in der Regel weniger spröde, bricht weicher und splittert weniger. Die, die ich verarbeite habe, sind auch etwas dünner als die alten. Aber das muss nicht generell so sein.

Dann: Meine Deponie nimmt die Platten nur verpackt in Empfang - nach ihren Vorschriften verpackt. Das Zeug wird dann in dieser Verpackung eingelagert, nicht mehr geöffnet, geworfen etc. Was in irgendwelchen "Industriebetrieben" damit gemacht wird, ist für mich kein Maßstab, wenn ich die Richtlinien kenne. Ich bin schon etwas älter: Wir haben das Zeug gesägt, gebohrt und gebrochen, bevor die Gefahren klar waren. Bei meinem Bruder ist heute noch eine riesen Lagerhalle mit dem Zeug gedeckt - das habe ich mitverlegt. Ich verfalle aber trotzdem nicht in Panik, hilft ja nichts. Aber seit ich weiss, was für ein Sch...zeug das ist, bin ich vorsichtig und halte mich an die Regeln.

Aber man kann und muss mit diesen Zeug nicht in "Reinraumbedinungen" arbeiten. Einzelne Fasern in der Atemluft sind kritisch. "Flugfähige" Fasern in grösserer Menge entstehen beim sägen, bohren schaben und schleifen. Mit Abstand am wenigsten entstehen beim brechen und diese Fasern werden daran gehindert in die Atemluft zu gelangen, weil sie nass und damit nicht "flugfähig" sind. Wenn du dann noch einen geigneten Atemschutz, Handschuhe etc trägst bist du auf der sicheren Seite - so sicher, wie es halt geht. Und was dein Nachbar so alles macht, weisst du ja auch nicht ... allgemeines Lebensrisiko eben.

Andreas
 

Fraggle

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Faggle... was du "Buhai" nennst, läuft beim Gesetzgeber unter "Sicherheit am Arbeitsplatz".


Hallo Andreas,

"Arbeitsplatz" (d.h. 8h jeden Tag) und die private Gartenlaube ist aber auch noch ein kleiner Unterschied.

Oder besorgt sich Deine Frau, bevor sie Euer Abendessen kocht erst ein Gesundheitszeugnis und hat im Haus eine separate Toilette? :emoji_wink:
(Dazu hat der Gesetzgeber auch Vorschriften!)

Gruß
Dirk
 

Keilzink

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... ich glaub ja nun eigentlich nicht, dass eine Asbestfaser, die sich in Lungengewebe einnistet, einen Unterschied macht, ob der Träger dieser Lunge sie in seiner Freizeit oder an seinem Arbeitsplatz eingeatmet hat.
Aber es geht ja immer bei sowas nicht nur um den, der es macht, sondern auch um die, die drumherumstehen und nicht verantwortlich sind, was einer macht oder nicht macht. Insofern halte ich es für vernünftig, gesetzte Standarts einzuhalten, wenn es um gefährliche Arbeiten geht. Bei meinen schnellaufenden Maschinen versuche ich auch, die Vorgaben der BG einzuhalten. Dazu kann mich in meiner Hobby-Werkstatt niemand zwingen, aber das ist mit bisher gut bekommen. :emoji_wink:

Andreas
 
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