19 mm Forstnerbohrer "wandert" in MDF ?

jsberg

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Schönen Feiertag allerseits,

ich lese jetzt schon sehr lange in diesem interessanten Forum mit und habe schon jetzt viele wertvolle Informationen erhalten.
Da ich mich wieder intensiver mit meinem Hobby beschäftigen möchte habe ich mir jetzt eine kleine stabile Werkbank nach der Idee einer U.S. Web-Seite gebaut.
Die Tischplatte besteht aus 3 Lagen MDF 18mm die verleimt und verschraubt sind.
In diese Platte habe ich jetzt ein paar Reihen 19mm Bohrungen gemacht um diverse Hilfsmittel ( Bankhaken, Holdfast usw. ) benutzen zu können.
Die Bohrungen habe ich Freihand mit einem Forstnerbohrer von FAMAG gemacht.
Beim Bohren habe ich neben dem Bohrloch einen Schlosserwinkel stehen und ich behaupte, dass ich den Akkubohrer die ganze Zeit zeimlich senkrecht gehalten habe.
Leider waren die ersten Löcher überhaupt nicht senkrecht sondern in einem Winkel von etwa 5-6 Grad zur Senkrechten. Die runden Bankhaken liessen sich auch nicht sauber mit der Hand eindrücken.

Deshalb die Frage :
Kann es sein, dass der Bohrer im MDF wandert? Wer hat das schonmal erlebt?
Liegt es daran, dass die Bohrungen Freihand gemacht wurden? Oder hätte ich mit einer Bohrführung ( Bohrmobil ) das gleiche Ergebnis?

Nach dem dritten schiefen Loch habe ich es dann wie bei der Seefahrt gemacht. Einfach die 6 Grad Drift vorgehalten und schon blieb das "Boot" auf Kurs! :emoji_slight_smile:
Bei diesen Löchern lassen sich die Bankhaken auch mit zwei Fingern wie geölt einsetzen.

Für eine Aufklärung bzw. Verbesserungsvorschläge für meine nächsten Löcher bedanke ich mich schonmal.

Herzliche Grüsse

Jörg
 

WinfriedM

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Ich denke, das hat schon was mit Freihandbohren zu tun. Wenn ich mit der Ständerbohrmaschine bohre, ist mir ein "wandern" noch nicht aufgefallen.
 

fritz-rs

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Bohrer mit Außenführung wandern gerne.
Vorzugsweise wähle ich Bohrer mit Führung im Zentrum.
Bei sehr tiefen Bohrungen sind Kanonenbohrer (Tieflochbohrer) am sichersten.

Gruß Fritz
 

raziausdud

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Hallo,

zwei Dinge könnten helfen:

a) mit einem kleinen Bohrer vorbohren, wenn der Forstner eine zentrale Spitze hat. Dann folgt die Spitze dieser Bohrung.

b) ein Schablone verwenden, also eine erste Bohrung durch irgend ein Stück Holz, dann dieses über der Bohrstelle befestigen und dann "da durch".

Problem: zumindest für letzteres brauchst Du eigentlich einen Bohrständer, damit Du ein genaues Loch hast.

Herzliche Grüße
Rainer
 

jsberg

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Das mit der Führung des Bohrers scheint plausibel.

Muss mal sehen wie ich das hinbekomme. Diese kleine Zentrierspitze ist wohl nicht ausreichend.

Kanonenbohrer in 19 mm hab ich jetzt nirgendwo zu akzeptablen Preisen gefunden.

Ich werde mal den Vorschlag mit dem vorbohren ausprobieren. Vielleicht klappt das.
Ansonsten muss ein Bohrständer angeschafft werden. Brauche ich früher oder später sowieso. Welches Modell hat sich bewährt?

Das mit der "Schablone" wird nicht funktionieren. Der Forstner ist nur ein paar Millimeter hoch, danach kommt der Schaft mit geschätzt 8 mm. Da führt die Schablone dann nix mehr. Ausserdem kann man den Forstner leider nicht verlängern.

Vielen Dank schonmal für die ganzen Ratschläge

Jörg
 

Sägenbremser

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Guten Abend Jörg

dein Satz über deinen verwendeten Forstnerbohrer macht
mich etwas unsicher. Du schreibst von wenigen mm Höhe
der Umfangsschneide, ist merkwürdig da ein Forstnerbohrer
ja eigentlich dazu vorgesehen ist eine saubere Führung zu
gewährleisten. Bei deinen 6cm ist ein normaler Holzbohrer
doch schon Mittel der Wahl, da kannst du dir eine schöne
Führung bohren und wirst immer rechtwinklig bleiben.

Viel Glück bei den restlichen Löchern, Harald
 

jsberg

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Okay, das mit den wenigen Millimetern war etwas grob geschätzt. Es dürften so etwa 10 mm sein.
Ist der normale Famag Bormax.

Normalen Holzbohrer wollte ich auch erst nehmen, hab ich aber in 19 mm nicht gefunden.

Und dann habe ich gesehen das die Jungs von startwoodworking.com das in dem Video auch mit nem Forstner gemacht haben...

Ich habe von Festool so einen Satz Forstner die haben ein Loch in der Mitte. Da kann man entweder eine Zentrierspitze oder einen Zentrierbohrer montieren. Gibt es aber auch nicht in 19 mm.

Wer kann einen robusten Bohrständer empfehlen, der nicht wackelt und ne saubere Führung hat?

Danke

Jörg
 

Sägenbremser

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Na ja, Jörg

dann werde ich mal zur Kenntnis nehmen, das die "Jungens
von was auch immer" es mit einem Forstner machen.

Viel Erfolg, Harald
 

Fiamingu

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Hallo Jörg,
bei mir haben die Löcher auch geringe Abweichungen. Ich habe leider keinen Zugriff auf CNC-Maschinen.
Meine 150 Löcher habe ich mit einem Famag Bohrmax und dem Bohrmobil vom starken Wolf gebohrt. Mit ein wenig Gefühl und Geduld kommt man zu einem guten Ergebnis. Der Bohrer ist nach der Anzahl in 40 mm Siebdruck schrott.
 

Gast aus Belgien

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Na ja, Jörg

dann werde ich mal zur Kenntnis nehmen, das die "Jungens
von was auch immer" es mit einem Forstner machen.

Viel Erfolg, Harald

Lieber Namensvetter, und dann wunderen wir uns wenn nach den Super-Ergebnissen der "Jungens-von-was-weiss-ich.com" die Leute hier Fragen stellen weil sie die Super-Ergebnisse nicht hinbekommen.
Das erste was jetzt bei mir aufkam war TV-Teleshopping :emoji_grin:, da ist auch immer alles so perfekt und doch so einfach .....

Aber genug OT, das Freihandbohren mit einem Maschinenwinkel als Bezugslinie klappt nicht um senkrecht zu bohren, das Auge wird von zuviel anderen Linien abgelenkt.
Um auch nur einigermassen senkrecht zu bohren muss man seinen Bohrer im Auge halten und ihn auch fühlen, das verlangt aber schon einiges an Erfahrung.
 

lunateide

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Hallo Jörg,
ich habe für Werkbank und viele andere Einrichtungen in meiner Werkstatt hunderte von 19 mm Bohrungen in 40 mm Buchemultiplex mit Famag Bormax gemacht.

Ich habe viele Varianten ausprobiert, Lochreihen mit präzisen Abständen und rechten Winkeln der Bohrungen herzustellen.
Erfolg hatte ich nur mit einer, der aufwendigsten, Methode.

Schablone mit 2 Lochreihen aus Siebdruck,
diese mit Zwingen auf der Platte befestigt.

Benutzt habe ich einen mobilen FAMAG Bohrständer, der ebenfalls vor dem Bohren fixiert wurde.
Das Problem liegt darin, daß ein Forstnerbohrer ab einer bestimmten Tiefe die Späne nicht mehr auswerfen kann, deshalb bei 40 mm Bohrtiefe mindestens viermal auf und nieder.
Sehr hilfreich ist auch eine dritte helfende hand, die die Späne absaugt.

Nur so kannst Du präzise Bohrungen erreichen.

Ich weiß, Du kriegst einen Wolf dabei, aber das Ergebnis wird Dich belohnen.

Gruß
Roland
 

raziausdud

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Hallo nochmal,

ich hab oben das mit Vorbohren oder Schablone geschrieben. Aber ehrlich gesagt, versteh ich jetzt nach Lesen all der Beiträge nicht, wie es ursprünglich zu so großen Abweichungen (freihand und ohne Hilfsmittel) kommen kann. Nach den ersten Millimetern führt sich doch ein Forstnerbohrer im Grunde selbst. Unten schneidet er, oben liegt er in einer sich selbst gerade geschnittenen Schablone. Da muss man m.E. schon sehr schief liegen.

Aber ich denke dabei glaube ich ehr an größere Durchmesser.

Noch etwas: ein oder besser zwei kleine Spiegel sollen beim Freihandbohren auch helfen.

Und die kleine Vorbohrung nutze ich bei Bedarf, um von beiden Seiten dann die "Hauptbohrung" zu machen. So sind beide Lochränder ausrissfrei.

Rainer

p.s. schöne Fomulierung ... ich denke dabei glaube ich ...:emoji_wink:
 
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