100 Bohrungen in Multiplex von 19.5 auf 20 mm aufbohren

longley

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Hallo zusammen,

ich habe mir bei einem Freund eine Multifunction Slab-Platte (Platte mit ca. 100 Bohrungen wie beim Festool MFT mit zusätzlichen Möglichkeiten zum Spannen) aus 21 mm Birke Multiplex günstig CNC-fräsen lassen. Leider sind die Bohrung etwas klein geworden (ca. 19,5 mm im Durchmesser und nicht 100%tig rund).

Meine Frage:
Macht es Sinn, die Bohrungen mit einem 20 mm Forstnerbohrer aufzubohren oder sollte ich versuchen diese durch Schleifen auf das richtige Maß zu bekommen? Aufgrund der Vielzahl der Löcher hätte das Bohren (mit Akkuschrauber) einen gewissen Reiz.
Ich würde gerne später den MFT Schnellspanner sowie Bench-Dogs nutzen.

Eine Oberfräse kann ich leider nicht mein Eigen nennen.
Wie ist eure Einschätzung? Bohren, Schleifen, Plan B?

Vielen Dank.

Longley
 

Fiamingu

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Guten Abend Longley,
mit dem Forstnerbohrer wird das nix.
Der hat eine Zentrierspitze und wird
in deinen Löchern nur herumeiern.
So auf die Schnelle fällt mir da jetzt
auch keine Lösung ein... 20 mm HSS-
Bohrer kaufen, Bohrmaschine mit zu-
zatzgriff und dann die Löcher aufwei-
ten. Wenn es der Arm hergibt. Der
wird da aber sofort reinziehen. Also
mit vorsicht zu geniessen.
 

rorob

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Ich bin kein Profi.

Frage:
kann man davon ausgehen, dass der Mittelpunkt der Bohrungen 2-dimensional (x-y -Achse) in einer "Flucht" liegt?

Freihändig bohren mit Akku-Schrauber löst das Problem nicht.

Gruß

Robert
 

rorob

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Ja Mark,

da hast du wohl Recht. Dachte daran, irgendwie eine Schablone zu bauen, aber wenn keine Regel vorhanden?

Gruß

Robert
 

dascello

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Ein brett mit dem forstner durchbohren und dieses ganz fest über der zu kleinen ovalen bohrung festzwingen. Dieses loch ist nun die führung für die erweiterungsbohrung. Geht gut mit akkuschrauber.
 

TomfromMuc

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Hallo Longley,

Michaels Variante funktioniert und ist die bessere, wenn es ganz genau sein soll (Brettstück durchbohren als Führung). Da kannst Du ein Richtscheit o.ä. nehmen, aufspannen und die Schablone sauber dran schieben und nachbohren, dann hast Du die Löcher sauber in einer Linie. Ist aber auch etwas aufwändig.

Wenn es Dir nicht ganz so genau auf die Linie / Achsen ankommt, besorge Dir einen 20er Spiralbohrer (nur den) und bohre die Löcher auf, und zwar im Linkslauf!!! Klingt jetzt vielleicht blöd, funktioniert aber gut. Hab das schon mehrfach gemacht, wenn in Holz ein wenig aufgebohrt werden muß. Im Rechtslauf frißt sich der Bohrer rein und macht nur Schaden, im Linkslauf mit etwas Druck geht das wunderbar.

Viel Erfolg, LG Tom
 

lunateide

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Hallo Alle,

da mich das Thema interessiert hat, bin ich jetzt noch einmal in die Werkstatt und habe unter leicht anderen Bedingungen folgende Lösung ausprobiert:

Falsche Bohrung von 19mm in 40 mm Buche-Mpx.

1. Mit einem 20 mm Senker die 19er ein Stück aufgefräst (mit Schrauber)
2. Bohrmaschine im mobilen Bohrständer mit 20 mm auf der Platte fixier und mit langsamster Drehzahl vorsichtig den Rest gebohrt.#

3. Variante (fällt mir jetzt erst ein, deshalb nicht getestet): Mit dem Senker etwas tiefer fräsen und den Rest mit einem Forstner, der ja dann Führung hat.

Gruß
Roland
 

tharwan

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Ist die Idee bei dem Multifunctionslab nicht genau so wie beim MFT gerade das die Löcher ganz exact positioniert sind damit man mit den Benchdogs etc. auch exakte Winkel etc. hat?
 

longley

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@ tharwan
Die Idee ist die gleiche wie beim MFT. Ich würde jedoch erst ausprobieren wollen, ob mir die Platte ausreicht, wenn ich erstmal nur die guten Spannmöglichkeiten nutze und noch nicht die Rechtwinkligkeit der CNC-Fräslöcher (habe damit noch keine Erfahrung). Sollte ich jedoch feststellen, dass mir das fehlt, würde ich mir eine neue Platte machen lassen müssen, wie von WinfriedM angemerkt. Irgendwie will ich die Platte aber auch noch nicht ganz verloren geben.

@ rorob
Ich glaube schon das die Löcher irgendwie in einer Flucht liegen, aber wie von Fiamingo angemerkt, kann ich das aufgrund der nicht Rundheit der Löcher wahrscheinlich eh knicken.

@ dascello @TomfromMuc
Das mit dem vorgebohrten Brett klingt ganz gut. Das könnte ich auf der Arbeit auf einer Ständerbohrmaschine machen. Und über den Richtscheit hätte ich noch eine gewisse Ausrichtung, jedenfalls in einer Richtung.

@ lunateide
da ich leider keinen mobilen Bohrständer habe, würde ich deinen Vorschlag mit dem Senker mal ausprobieren.

Habt vielen Dank für die guten Vorschläge. Das hilft mir schon mal weiter.

Longley
 

tharwan

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Ich habe ein ähnliches "Problem" an meiner Werkbank die von Haus aus mit 17mm löchern kam.

Mein Plan war die mit der Oberfräse aufzuweiten. Dazu wollte ich mir zwei Hilfsmittel bauen eine Schablone mit 20mm Bohrung und einen Holzstab mit zwei Durchmessern 17mm und 20mm. Dann den Holzstab in die zu kleine Bohrung stecken und die Schablone darauf, die Schablone wird dadurch zentriert. Dann Schablone festklemmen, Holzstab entfernen und mit Oberfräse und Bündigfräser loslegen.

Hab es aber noch nicht gemacht und weiß nicht wie gut es klappt.
 

Ace_MS

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Die Platte noch mal auf die Maschine zu nehmen und nachzuarbeiten ist keine Option?

Wenn du 20mm Löcher bestellst und 19,...mm Eier bekommst würde ich darüber nachdenken.
 

Helibob

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Würde auch in Richtung Reibahle tendieren - womöglich versuchen diese evtl. zu leihen.
Damit hat man mehr Gefühl und Kontrolle (kein Hinein-Ziehen).
Der 0,5 mm Sprung bei MDF sollten durchführbar sein. (In der Regel wird beim Reiben um 0,25 mm kleiner als das Endmaß gebohrt.)
 

WinfriedM

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Nur mal als Idee: Mit einer Reibahle dürfte man doch auch bohren können. Vorne etwa schräg anschleifen, damit man gut eintauchen kann. Und dann in den Bohrständer und damit nachbohren. Du brauchst nur einen Bohrständer, den du auf die Platte stellen kannst.

Reibahlen mit 20mm scheint es für so 20 Euro zu geben.
 

Mitglied 42582

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Mir scheint mal mit dem Freund reden und das ganze einfach neu machen lassen wäre am einfachsten. 100 Löcher vernünftig nacharbeiten ist ein extremer aufwand, vor allem wenn diese nicht wirklich rund sind.
Da wäre es einfach gewesen das ganze von vornerein selber zu machen:emoji_wink:
 

Helibob

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...Vorne etwa schräg anschleifen, damit man gut eintauchen kann...

Bei einer Hand-Reibahle ist das nicht anders - 'ne 20-er Reibahle wird es allerdings nur als Maschinen-Reibahle geben :emoji_wink: .

Anschleifen könnte man bei laufender Maschine z. B. mit einem Schmiergelleine K320 - habe ich auch schon angewand bei neuen Reibahlen, um das Bohrungs-Maß besser einhalten zu können.
 
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