Überstunden-vergütung

Holzbasti

ww-buche
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Tach zusammen!

Ich hätte nach einiger Zeit mal wieder eine Frage, die mir zur Zeit sehr auf der Seele brennt.

In der Firma, in der ich arbeite, schieben wir sehr sehr viele Überstunden.
Habe meinen Sommerurlaub mit Überstunden abgefeiert (56 Stück) und trotzdem noch 75.
Ich hatte mit der Chefin schon mal darüber geredet und dann zuerst mal ein E-Werkzeug für einen Teil der Überstunden bekommen. Ist aber länger her.

Wenn es nun darum geht, wieviel eine Stunde wert ist, die ich länger da bin, steht meine Firma auf dem Punkt, dass ich da etwas weniger bekomme als der reguläre stundenlohn (11 €) ist.

Jetzt habe ich mal darüber mit verschiedenen Bekannten und sogar meinem direkten Kollegen geredet, und die sind alle auf dem Stand, dass man mindestens den regulären Lohn bekommt (das klingt ja recht logisch, schließlich will ich nicht noch Geld mitbringen bzw. da lassen wenn ich schon meine Freizeit für die Arbeit opfere.).
Andere hingegen sagen, dass auf den regulären Lohn noch ein Zuschlag von
25 % draufkommt weil man ja Freizeit opfert usw.

Ich arbeite in Hessen (wenn das was zur Sache tut) und in dem Vertrag steht darüber nichts drin.

Ich habe nur mittlerweile echte Probleme weil meine Freundin doch recht sauer ist, wenn ich fast täglich statt halb 5 Uhr erst um 6-7 Uhr auftauche, dadurch bin ich öfters demotiviert und gereizt. Und das macht sich teilweise auch bei meiner Arbeit bemerkbar, zumal mein Chef nicht der Typ für Lob und das Wort "Danke" ist.
Er meckert höchstens noch weil nicht alles geschafft wurde was er sich vorgenommen hat am Tag.

Da das alles an mir knabbert habe ich auch schon in betracht gezogen die Firma zu wechseln, auch wenn ich dann statt 5 Minuten Rad mit dem Auto fahren müsste. Die Nähe zur Arbeit ist halt nicht alles. Ich würde mich über Antworten sehr freuen, damit ich mal wieder Licht am Ende des Tunnels sehe.

Vielen Dank im Voraus!
 

Eurippon

ww-robinie
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Überstunden werden im Normalfall mindestens gleich wie der Stundensatz regulär vergütet. Wenn Zeitausgleich erfolgt geht es normal 1 zu 1. Nach Feierabend hat die Stunde auch 60 Minuten....
In anderen Firmen ist es auch nicht besser...nur anders. Die Zeiten im Handwerk sind grösstenteils vorbei dass man punkt 4 den Hammer fallen lässt. Das mag für grosse Firmen noch praktikabel sein, allerdings sollte im Klein - und Mittelstand auch hier fairness herrschen.
Mit anderen Worten: Wenns mal wieder um den "Nach Feierabend Stundensatz" geht und dieser geringer als der reguläre sein soll, mal den Chef auf die Zeitrechnung hinweisen. Weigert der sich würde ich keine Überstunden mehr machen und mich woanders umschauen. Am besten mit den Kollegen geschlossen hingehen und die Situation klären.
 

Ekahard

ww-buche
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Hi
Meine Angestellten müssen natürlich mal Überstunden machen, aber ich kann doch nicht verlangen das sie das für weniger Geld als sonst tun. Es ist doch schließlich deren Freizeit die dabei drauf geht. Außerdem ist der Markt heute nicht gerade mit Toptischlern überfüllt , so muss ich meine Leute doch wenigstens bei Laune halten wenn die schon länger arbeiten. Ich als Unternehmer will natürlich Geld verdienen, das kann ich aber nur mit motivierten Mitarbeitern die auch angemessen bezahlt werden.


P.S Eigentlich müsste dein Chef die 35 Stunden Woche einführen und euch 45 Stunden arbeiten lassen, mehr Geld kann er doch nicht verdienen oder:eek: :eek: :eek: .


Lass Ihn das bloß nicht lesen.:emoji_grin: :emoji_grin:

Gruß Jürgen
 

heiko-rech

ww-robinie
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Hallo,

bei uns ist es so, dass Überstunden, die ausgezahlt werden mit einem Zuschlag von 25% vergütet werden. Nimmt man Freizeit in Anspruch, wird 1:1 Aufgerechnet. Die 25% Gibts auch für Stunden, die man sich vom Zeitkonto auszahlen läßt.

Wenn dein Chef für die Überstunden weniger Zahlt, frag ihn mal, ob du dann auch weniger Arbeiten mußt. Ist zwar jetzt vielleicht provokant ausgedrückt, bringt es aber denke ich auf den Punkt.

Durch Überstunden in bestimmten Größenordnungen spart die Firma ja Geld, da sie keine zusätzlichen Mitabeiter einstellen muss, die zusätzliche Fixkosten verursachen. Ich glaube kaum, dass es daher noch Argumente geben kann, mit denen dein Chef glaubhaft belegen könnte, warum er für Überstunden weniger zahlen soll.

Hast du ihn mal ernsthaft und sachlich gefragt, warum er für Überstunden weniger Zahlt? Denn auf den ersten Blick bedeuten doch Überstunden auch, dass genug Arbeit da ist, der Laden also laufen sollte. Es sei denn, dein Chef kalkuliert absichtlich mit "Überlast" zu geringeren Kosten, drückt somit den Preis und hält auf diese Weise eine schlecht laufende Firma am Laufen. Das wäre dann zumindest fragwürdig.

Vieles ist auch eine Frage des Zeitraumes. Wenn es einer Firma mal schlecht geht, kann man als Mitarbeiter mal fü eine gewisse Zeit Abstriche machen. Dann sollte der Chef aber soviel Rückrad zeigen und es den Mitarbeitern klar und deutlich sagen. Wenn sowas über lange Zeitäume geschieht, ist die Firma entweder marode oder der Chef nutzt seine Mitarbeiter aus.

Gruß

Heiko
 

WinfriedM

ww-robinie
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Wer Überstunden macht, ist in dieser Zeit nicht mehr so konzentriert, hat ja schon 8 Stunden Arbeit hinter sich. Insofern ist das schon richtig, dafür weniger zu bekommen.

Nein, war ein Scherz :emoji_wink:

Bin aber wirklich gespannt, mit welchen Argumenten dein Chef die geringere Bezahlung rechtfertigt.
 
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