Übersicht Lacke

Auflauf

ww-ahorn
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Gibt es irgendwo eine Übersicht über Lackeigenschaften?

Es gibt Einteilungen nach dem Aufbau (Acryl/wasserbasierte; Kunstharz/Lösungsmittelhaltige; Urethan-basierte(?); Nitrolacke), nach dem Verwendungszweck (Außen, innen, Parkett, Bootslack) und dann kann man noch nach der Verarbeitung unterscheiden (für Spritzen, Rollen und Streichen geeignet), das ganze als 1K- und 2K.

Manches kriege ich zusammen:
-Wasserlacke feuern weniger an als Lösungsmittelhaltige
-2K-Lacke sind härter und widerstandsfähiger.
-Bootslacke sind wasserfest
-Nitrolacke sind empfindlich
-Parkettlacke vergilben
-schnelltrocknede sind eher zum Spritzen geeignet

Aber ein Gesamtbild gibt das noch nicht. Gibt es irgendwo eine Tabelle oder übersichtliche Zusammenstellung der Eigenschaften der verschiedenen Klarlacke auf Holz? Bisher finde ich immer nur Teilbereiche.

Was ich suche: ein möglichst stark anfeuernder streich- oder rollbarer Lack seidenmatt oder matt für den Innenbereich, wenig beanspruchte Möbel, furniertes Sperrholz.

Vielen Dank!
 

WinfriedM

ww-robinie
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Was ich suche: ein möglichst stark anfeuernder streich- oder rollbarer Lack seidenmatt oder matt für den Innenbereich, wenig beanspruchte Möbel, furniertes Sperrholz.

Probier mal Clou-Holzsiegel, den du auf jeden Fall verdünnen musst. Dann ist der gut verarbeitbar, feuert gut an, lässt sich rollen oder streichen und ist recht beanspruchbar. Ok, letzteres war ja nicht gewünscht. :emoji_wink:

Vorteil auch: Gibts in jedem Baumarkt.

Ansonsten: Nein, die Eigenschaft von Parkettlacken ist nicht, dass sie vergilben. Wenn du wenig Vergilbung haben willst, nimmst du einen Acryllack. Die meisten Parkettlacke sind heute wasserbasierte Acryllacke.
 

magmog

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Mit der Liste wird es nichts werden. Es sind hunderte ,wenn nicht tausende,
für Holz geeignete Lacksysteme auf dem Markt. Im konkreten Fall einfach
fragen. Bereits da kommen hier alleine mehrere Vorschläge, bei denen Du letztlich
auch nur Deinen Vermutungen folgen kannst.
Für den Verarbeiter stellt sich heutzutage meistens als erstes die Frage: "Kann oder will ich mit wasser- oder lösemittelbasierten Systemen arbeiten?"


Zu Deinem Wissen:

-Wasserlacke feuern weniger an als Lösungsmittelhaltige >ist so pauschal nicht richtig<
-2K-Lacke sind härter und widerstandsfähiger. >2K-Lacke sind häufig zäher als 1-K-Systeme<
-Bootslacke sind wasserfest >die meisten anderen Lacke auch<
-Nitrolacke sind empfindlich >sind kaum noch verfügbar weil technisch überholt<
-Parkettlacke vergilben >früher mal<
-schnelltrocknende sind eher zum Spritzen geeignet >so pauschal nicht richtig<


PS.: Die meisten Parkettlacke sind heute wasserbasierte Polyurethansysteme.
 

tomcam

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Es kommt auch noch dazu, dass gerade im Fachhandel die meisten Lacke zum Spritzen eingestellt sind, da ist mir z.B. bei Acryllacken nur die Firma Zweihorn bekannt, die zum Lack noch ein "Streichmittel" anbietet, wenn man nicht spritzen möchte/kann.
 

Hamburger Jung

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Das macht aber z.b. Remmers und Lignal auch. Steht zwar nicht im Katalog, aber Du bekommst fast alles was Du willst. Ob Streich oder Rollqualität, ob Hochglanz als PUR Buntlack oder Glanzgrad 15, wenn Du es brauchst stellen Sie es für Dich ein.
Ich gehe mal davon aus das das alle bekannten Hersteller von Möbellacken machen.
 

tomcam

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Ich hab das so nur von Zweihorn erlebt, auch erst auf einer Hausmesse meines Farbhändlers, andere Hersteller boten dies so nicht an. Aber gut zu wissen, dass es das auch von anderen gibt.
 

WinfriedM

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Mit der Liste wird es nichts werden. Es sind hunderte ,wenn nicht tausende,
für Holz geeignete Lacksysteme auf dem Markt.

Das sehe ich anders. Es ist wie bei Klebstoffen oder auch Reinigungsmitteln: Alle konkreten Produkte lassen sich auf wenige grundsätzliche Systeme zurückführen. Und wenn man die Basis eines Produktes kennt, kann man grundsätzliche Produkteigenschaften ableiten.

Nicht umsonst lernt man sowas auch in der Ausbildung. Da wird nicht von hunderten Lacken gesprochen, sondern auf die Basis von Lacken eingegangen.

Beispiel: Wer einen vergilbungsfreien Weißlack haben will, weiß z.B., dass Alkydsysteme zu Vergilbung neigen, Acrylsysteme hingegen nicht.

Ebenso weiß man, dass wasserbasierte Systeme bestimmte typische Eigenschaften haben und lösemittelbasierte Systeme wieder andere spezifische Eigenschaften. Ob man einen Alkyd Lösemittellack oder einen PU-Alkyd-Lösemittellack verarbeitet, die sind sich alle sehr ähnlich. Ein Nitrolack - auch auf Lösemittelbasis - hat hingegen andere Eigenschaften, trocknet z.B. sehr schnell und wird wieder angelöst, wenn man die nächste Schicht aufträgt. Das ist spezifisch für alle Nitrolacke.

Wenn du eine Übersicht über Lacke haben willst, würde ich mal in eine Bibliothek gehen. In Lehrbüchern wirst du vermutlich schnell fündig werden.

Ein Beispiel:
https://books.google.de/books?id=zo...z&hl=de&pg=PA1#v=onepage&q=lacke holz&f=false
 

Auflauf

ww-ahorn
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Anfeuerungsgrund

Wenn du eine Übersicht über Lacke haben willst, würde ich mal in eine Bibliothek gehen. In Lehrbüchern wirst du vermutlich schnell fündig werden.
Danke für den Tip/die Erinnerung und auch den guten Link. Die Fachkunde Holztechnik von '97 habe ich mir vor kurzem antiquarisch gekauft, da steht schon ein bisschen was drin.

Was ich suche: möglichst kräftige Anfeuerung, Verarbeitung in der Wohnung im Flur mit Rolle oder Pinsel, kaum mechanische Beanspruchung.

Also wg Anfeuerung eher lösungsmittelbasierte Lacke, wg Geruch (ich mag das, aber ob das ganze Haus das so gut findet…) eher wasserbasierte Lacke.

Als Kompromiss scheint sich Anfeuerungsgrund anzubieten, wenn eben durch wasserbasierte Lacke die Struktur nicht deutlich genug rauskommt. Zwei habe ich gefunden:

Remmers und Clou. Beide sollen wasserbasiert überlackiert werden. Bei Remmers müssen die Arbeitsgeräte mit Wasser ausgewaschen werden, bei Clou mit DD-Verdünnung. Also müßte der Anfeuerungsgrund von Reimers wasserbasiert und der von Clou lösungsmittelbasiert sein. Ist das so? Habt Ihr Erfahrungen damit?
 

WinfriedM

ww-robinie
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Hast du schonmal über ölen nachgedacht? Ist sehr leicht machbar, ergibt super Oberflächen auch mit bescheidenen Heimwerkermöglichkeiten und feuert sehr gut an. Gibts auch in Lösemittelfrei.
 
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