Ölen ohne Holzmaserung hervorzuheben

amarzahn

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hallo,

ich habe eine akazienholztisch (siehe bild) der vom hersteller mit farbpigmenten geölt wurde.
die oberfläche ist ziemlich empfindlich und ein leinöl wird als pflege emfohlen.
ich habe bereits an einem anderen modell leinölfirnis Leinöl-Firnis - Ultranature und ein wasserfestes pflegeöl auf leinölbasis Möbel-Öl - Ultranature ausprobiert. beide öle haben den tisch gedunkelt und die maserung sehr stark und unangenehm herausgearbeitet. zur zeit probiere ich auch noch reines leinöl aus dem reformhaus aus.
die oberfläche ist sehr rauh und uneben. ich möchte diese auch gerne so unruhig erhalten. kann ich den maserungseffekt mit einem ölschliff verringern? welche körnung sollte das schleifpapier haben um trotzdem die rauhe oberfläche zu erhalten?
 

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carsten

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Hallo

STOP ! das mit dem Leinöl aus dem Reformhaus las mal sein, das dauert ewig bis das trocken würde, oder auch gar nicht.
Mit schleifen wird die Oberfläche immer glatt und ist eigentlich auch notwendig damit eien optimale Nutzbare Fläche entsteht. Die Rauhe Oberfläche erleichtert Flüssigkeiten das Eindringen unter bzw in die eigentlich schützen sollende Ölschicht, was dann zu sehr unschönen flecken führen kann.
Als schützende schicht könnte man ein "klares" Wachs nehmen. Klar ist ne eigenbezeichnung von mir. Ich bezeichne damit ein Wachs ohne große eigene Farbe. Die meisten Öle und Wachse sind eben leicht gelblich. Das einzige "klare" Wachs das ich kenne ist das Hesse-lignal Proterra Cera Wachsbalsam GE 100. Aber da Holz als auch Wachs weitgehend ein Naturprudukt ist kann man das nicht 100 % sagen wie das Ergebnis wird, da hilft nur Ausprobieren. Auch ob sich das Wachs mit der "alten" Öloberfläche verträgt.
 

amarzahn

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also das mit dem wachsen ist zumindest von der herstellerempfehlung am weitesten entfernt. gut das leinöl lange braucht ist mir bekannt. aber in dünnen schichten aufgetragen? was ist mit den anderen beiden ultranature ölen? die haben beide trockner drin - allerdings dunkelt da die maserung sehr stark...
ich würde die poren gerne offen halten - wachs wäre eine endgültige entscheidung dagegen...
 

carsten

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Hallo

ich kenne die ultranature Öl nicht. Aber wenn du schn die Erfahrung gemacht hast das sie stark anfeueren ( so nennt man das) wir das auch bei einem anderen Möbelstück nicht viel anders sein.
Man könnte mit pigmentierten Ölen vielleicht ein geringeres Anfeuern erreichen. Da ist aber ausprobieren angesagt. Zusatz von weiß (sehr gering um die 1 %) damit würde ich die Versuchsreihe starten. Die Öle mit denen ich bis dato Erfahrungen sameln dufte haben alle zu einer mehr oder wenig starken Anfeuerung geführt was auch durch die gelbliche Eigenfarbe der Öle kommt.
 

amarzahn

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IKEA Behandla Möbelöl

hallo,
also das IKEA Möbelöl enthält anscheinend weisse pigmente (die zellulose?) da es einfach weiss aussieht. steht aber nichts drauf

IKEA:
Holzöl, Leinöl, Methylzellulose, bleifreies trockenmittel, emulgatoren auf pflanzenbasis, wasser

ultranature möbelöl:
leinöl, standöl-verkochung, isoparaffine, leinöl-standöl, Co/Zr/Zn-Trockner

ultranature leinöl-firnis:
leinöl, Co/Zr/Zn-Trockner

kann man das anfeuern vermindern indem man die ölfeuchte oberfläche mit einem feinen schleifpapier bearbeitet? ich möchte die öberfläche nicht glattschmirgeln nur aufrauhen...

vielen dank
 

carsten

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Hallo

methylzellulose ist kein weißfärbemittel bzw Pigment. Es hat zwar eine weißlich Eigenfarbe und macht sicher auch das Ölgemisch etwas weißlicher aber als färbendes Mittel würde ich es nicht bezeichnen. Es dient in der Regel als Verdickungsmittel, braucht man vermutlich weil man auch Wasser zugegeben hat.
Das was ich meinte sind wirklich färbende Pigmente, frag mal in Bastelgeschäften oder Künstlerbedarf nach, die dürften sowas haben. Aber vorsicht nicht alle Pigmente vertragen sich mit Öl bzw "lösen" sich darin auf. Da reichen sehr geringe Prozentsätze um das Ziel zu erreichen. Eine Anleitung kann ich da nicht geben, ich kenne die Öle nicht und nicht zuletzt spielt auch das Holz bzw. der Holzfarbton eine große Rolle. Da hilft nur eiens Muster machen. Das macht der Profi auch nicht anders. Mit schleifen erreichst du keine Farbveränderung.
Eine gut geschützte Öloberfläche setzt ausgiebiges Schleifen voraus, sei dir also im klaren das du mit einer rauhen Oberfläche keine gut Oberfläche erreichst.
 

Saittam01

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Walnussöl

Hallo,

auch ich experimentiere immer wieder mit unterschiedlichen Ölen. Grunderfahrung: Je nach Holzart un dessen Schnitt gibt es sehr unerschiedliche Ergebnisse - dafür ist es ja auch ein "lebendes" Material.

Für helle Hölzer, die nicht oder nur wenig nachdunkeln sollen/dürfen, die auch nicht stark angefeuert werden sollen, habe ich gute Erfahrungen mit Walnussöl gemacht (reines Walnussöl, raffiniert, muss bei Gebrauch sikkativiert werden, z.B. mit Kobalt-Sikativ trocken).

Viel Erfolg,

Matthias
 

amarzahn

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hallo,
ist das sikkativ ein trockenmittel?
könnte ich das auch zu einem Leinöl dazugeben?
das scheint nämlich wie auch das IKEA holzöl am wenigstens anzufeuern.
nur trocknet das leinöl natürlich schlecht.
wie kann ich eigentlich leinöl-firnis selber herstellen?
ich habe mal jemanden das zeug kochen sehen...

danke
daniel
 

Saittam01

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Sikkativ

Hallo,

ob technisch ganz richtig - weiss ich nicht, aber Sikkative beschleunigen den Trocknungsprozess. In den meisten mir bekannten Ölen ist bereits Sikativ enthalten.

Ich persönlich arbeite, wenn ich mit Leinöl arbeite, dann mit Leinölfirnis, den ich fertig beziehe. Reines Leinöl kann man zwar auch verarbeiten (ich kenne einen alten Möbeltischler, den reines Leinöl verarbeitet), aber das "Klebproblem" ist wirklich nicht zu unterschätzen.

Entscheidend ist aber immer: Öl dünn mit Ballen auftragen, je nach Temperatur nach wenigen Minuten den eventuellen Überschuss mit einem anderen Ballen abnehmen. Dann: Trocknen, trocknen = viel Geduld. Ggf. Zwischenschliff und zweiter Auftrag dünn und wieder gleiche Prozedur. Und ganz am Schluss: Polieren (mache ich mit einer Rotex und Polierpads bei kleineren Teilen).

Soweit viel Glück,

Matthias
 
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