Wie Sparrenauflagerung umsetzen?

Gerdi

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Hallo zusammen,

ich möchte am Wochenende meine Terassenüberdachung endlich aufbauen - bei dem momentanen miesen Wetter wird sie sehnlichst erwartet :emoji_wink:

Die Sparren des Daches sollen an der Hausseite auf einer am Haus angebrachten und auf der anderen Seite auf einer auf Ständer aufliegenden Pfette angebracht werden.
Da die Sparren ja ein Gefälle von ca. 5° haben, soll man die Sparren ja nicht einfach so drauf schrauben, sondern eine Sparrenauflagerung herstellen. Ich würde daher gerne eine Klaue von ca. 3cm Tiefe in die Sparen einbauen (an beiden Pfetten).

Bei der Wandpfette ist das meiner Meinung nach einfacher, da die Sparren hier enden. Ich kann dort also einfach mit einer (Hand-)Säge das entsprechende Stück aussägen (siehe roten Bereich im Bild 1).
Bei der anderen Pfette hingegen enden die Sparren noch nicht (hatte ca. 50cm Dachüberstand eingeplant). Auch ist die Dachneigung so gering, dass es nicht einfach ein Dreieck auszuschneiden gilt (siehe Bild 2). Meine Frage ist daher nun, wie man das auf dieser Seite am besten lösen könnte? Momentan kämen mir da zwei Ideen:

1. Den entsprechenden Bereich am Sparen mit der Kreissäge in unterschiedlichen Tiefen einsägen und dann mit Stecheisen freischlagen.

2. Mit elektrischem Fuchsschwanz das Ganze bearbeiten.

Meine Frage wäre nun, wie man das richtig macht, bzw. wie ich es mit meinem beschränktem Werkzeug machen könnte.

Vielen Dank schonmal für Eure Ratschläge.

Mfg,
Gerd

PS: Die Bilder sind natürlich nicht Maßstabsgetreu :emoji_wink:
 

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Harzkiller

ww-eiche
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Bei 5° würde ich an deiner Stelle nicht die Sparren ausschneiden sondern einfach die Tragbalken schrägschneiden. Bei einer so geringen Dachneigung kann da nichts passieren und du kannst die Konstruktion besser ausrichten. Wenn du mit einem Fuchsschwanz anfängst garantiere ich Dir das deine Sparren nachher schräg liegen.


Gruß
Jürgen
 

narrhallamarsch

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ich habe damals bei meinem carport das mit einer hks und führungsschiene erledigt.

von beiden seiten eingeschnitten und den rest mit einem stemmeisen dann rausgehauen.

nochmal würde ich das so allerdings nicht machen, denn die lösung vom harzkiller ist schon sehr charmant:emoji_grin:
 

McBride

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Die Lösung ist charmant, aber nicht fachmännisch, du machst oben und unten eine Kerve!
Allein schon aus dem Grund weil dir der Sparren inkl. Kerve das Maß vorgibt beim Aufstellen der Überdachung.
Die Kerve machst du maximal so tief, dass du nur ein Dreieck ausschneiden musst, das wird bei 5 Grad höchstens 1cm sein.
Gehst du tiefer wirds viel aufwendiger das auszuarbeiten.
Die Kerve schneidest du mit dem Fuchsschwanz oder Handkreissäge ein,
die lange Seite der Kerve, wo der Sparren aufliegt musst du wohl oder übel mit dem Stemmeisen bearbeiten, aber das geht ganz gut.
Dann bohrst du noch ein Loch mittig Kervenauflage für den Sparrennagel/Schraube.
mfg:emoji_slight_smile:
 

holz2006

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Hallo,
elegant hin und elegant her, für einen nicht Fachmann finde ich die Variante mit dem schräg schneiden der Tragbalken bei 5 Grad Neigung total o.k.. Sieht sauber aus und mit ordentlichen 8 mm Sparrenschrauben (Tellerkopf) passiert da nix.
Bleib am Holz.
Axel
 

Harzkiller

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Die Lösung ist charmant, aber nicht fachmännisch, du machst oben und unten eine Kerve!
Allein schon aus dem Grund weil dir der Sparren inkl. Kerve das Maß vorgibt beim Aufstellen der Überdachung.
Die Kerve machst du maximal so tief, dass du nur ein Dreieck ausschneiden musst, das wird bei 5 Grad höchstens 1cm sein.
Gehst du tiefer wirds viel aufwendiger das auszuarbeiten.
Die Kerve schneidest du mit dem Fuchsschwanz oder Handkreissäge ein,
die lange Seite der Kerve, wo der Sparren aufliegt musst du wohl oder übel mit dem Stemmeisen bearbeiten, aber das geht ganz gut.
Dann bohrst du noch ein Loch mittig Kervenauflage für den Sparrennagel/Schraube.
mfg:emoji_slight_smile:
Wir wollen doch nicht päpstlicher sein als der Papst selbst. Gerade für einen nicht-Fachmann ist die von mir beschriebene Methode die beste. Ich kann Dir Garantieren des es gerade weil es nur 5° sind für einen Anfänger sehr schwierig sein wird die Sparren gerade hinzubekommen. Was ist denn jetzt besser? dir von Dir beschriebene Methode und alles ist schief und krumm oder die von mir beschriebene, und es sieht wesentlich besser aus. Ganz davon abgesehen ist es wesentlich weniger Arbeit die Pfetten schräg zu schneiden, als die Sparren zu kerven.

Gruß Jürgen
 

McBride

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Naja, aber anstatt einer Kerve musst du den Tragbalken 2 mal Einschneiden und quer zur Faser ausstemmen.
Da macht die Kerve weniger Arbeit, man schneidet nur einmal ein, stemmt längs zur Faser und der richtige Abstand der Pfetten ist auch garantiert.

.....ooooooder du willst die Pfette auf ganze Länge abschrägen?
Das ist aber auch nicht ganz so einfach, da brauch er zumindest einen (elektrischen) Handhobel.
 

Harzkiller

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Naja, aber anstatt einer Kerve musst du den Tragbalken 2 mal Einschneiden und quer zur Faser ausstemmen.

Nö, ich hatte mich wahrscheinlich nicht richtig ausgedrückt.

.....ooooooder du willst die Pfette auf ganze Länge abschrägen?
Das ist aber auch nicht ganz so einfach, da brauch er zumindest einen (elektrischen) Handhobel.

:emoji_grin: Da ich faul bin, hatte ich es genau so gedacht. Wobei man dazu nicht unbedingt einen el. Handhobel braucht.

Gruß
Jürgen
 

McBride

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...aber meinst du wirklich ein Nicht-Fachmann ist in der Lage den kompletten Balken abzuschrägen? Mit nem Handhobel?
Ich kenn die Pfettendimension nicht, aber. da traue ich ihm eher die Kerven zu.:emoji_slight_smile:
 

Gerdi

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Hallo zusammen,

nochmals Danke für die ganzen Antworten.

Die Variante mit dem schräg schneiden der Pfette wird - denke ich - sehr mühsam, da die Pfette 6m lang ist (12x12cm). Dazu kommt, dass ich gar keinen Hobel habe :emoji_open_mouth:

Ich denke ich werde es mit der Kerve versuchen. Bzw. werde ich das heute erstmal an zwei kleineren Reststücken ausprobieren und dann entscheiden :emoji_wink:

Wie gesagt, vielen Dank für Eure Antworten!

Gerdi
 

McBride

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...probier das mal, den einen Zentimeter im 5Grad Winkel einschneiden, und die Auflagerfläche mit einen richtig scharfen Stemmeisen abstemmen.
Muss auch nicht aalglatt sein, sieht man später nicht mehr.
Viel Erfolg!
 

waulmurf

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google bringt sowas:
Sparrenkerve

Das finde ich als Laie einfacher als das Hobeln der Pfette - und habe das auch so gemacht. Das geht sogar mit einer Stichsäge, wenn man denn nicht mit dem Fuchsschwanz will oder kann.

kerve.gif
 

McBride

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Die Legende ist soweit korrekt.:emoji_slight_smile:
Mit der Stichsäge mag das bis maximal 60mm Sparrenbreite funktionieren,
bei einen "Standard"sparren von 80mm 100mm Breite läuft das Stichsägeblatt zuweit weg.
Vor allem bei der flachen Neigung musst du auch ganz flach ins Holz einsägen, das wird nicht genau!
 

McBride

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....ja sicher, sowas hat der Gerdi als absoluter Vollprofi bestimmt in seinem Werkzeuglager:rolleyes::emoji_slight_smile:
 

Frank S

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Ne, aber jetzt mal im Ernst...
Für solche Arbeiten lohnt es sich unter Umständen schon, 100€ auszugeben.
Wenn das Ding die Sparren und Pfetten noch überlebt, kann man die Säge auch noch für viele andere Aufgaben rund um Haus und Hof nutzen. :emoji_slight_smile:

Gruß, Frank
 

Gerdi

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So ich habe das jetzt mal getestet.
Bin mit dem Ergebnis eigentlich recht zufrieden, passte danach sehr gut auf die Pfette. Allerdings habe ich Bedenken ob ich wirklich alle 7 Sparren exakt identisch hinkriegen werde. Ich denke kleinere Schwankungen werden bestimmt drin sein.
Wie ist das denn bei den Profis? Sind dort die Kerven 100% identisch? Oder nimmt man da die Schwankungen in Kauf?

Getestet habe ich es an einem KVH-Reststück. Die Sparren werden allerdings aus BSH sein. Gibt es da große Unterschiede in der Bearbeitung?

Sorry für die doofen Fragen, ich will nur auf Nummer sicher gehen, ansonsten würd ich mir nen Zimmermann dafür holen...

Danke,

Gerd
 

sachsejong

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als ich noch jung war...

...und wir nen Kaiser hatten, damals...

ich habe mal ein halbes Jahr Praktikum in ner Zimmerei gemacht, damals gab es noch keine Abbund- Anlagen (zumindest nicht dort). Da wurden die Sparren auf Böcke gelegt, einigermassen passend ausgerichtet, dann mit Rohrzwingen zusammengepresst, ein langes, gerades Brett als Anschlag draufgenagelt und dann die Kerven eingefräst. Das Ding war, soweit ich mich erinnere, sowas wie ein Elektrohobel, an dem man eine Schräge einstellen konnte und dann mit der Kante den passenden Winkel rausgefräst hat.
Abländen dann analog, halt mit ner handgeführten Band- oder Kettensäge.

Ist aber auch schon was her... Ich würde versuchen, den einen Schnitt mit ner Kreissäge zu machen und den Rest wegstemmen oder mit ner Stichsäge rauszunehmen. Oder eine Frässchablone bauen.
 

Frank S

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...Das Ding war, soweit ich mich erinnere, sowas wie ein Elektrohobel, an dem man eine Schräge einstellen konnte und dann mit der Kante den passenden Winkel rausgefräst hat...

Das ist eine Kervenfräse. Eigendlich von der Bauart eine spezialisierte Handkreissäge mit Kervenfräskopf drauf. [ame="http://www.youtube.com/watch?v=u1WKcg76tRo"]Hier wird gerade mit gearbeitet.[/ame] Eigendlich sollte aber noch eine Schutzhaube über dem Fräser sein. :eek::eek::eek:

Gruß, Frank
 

McBride

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Das Maß von oberer zu unterer Kerve sollte ziemlich gleich sein. Der kleine senkrechte Schnitt der Kerve,
der liegt an der Pfette an und das kann man von unten sehen.
Bei Ungenauigkeiten passt der Sparren nicht zwischen die Pfetten oder du hast Luft an der Kerve, ist optisch nicht schön.
Sollte schon etwa auf 2-3mm genau sein. Aber da kann man zur Not auch viel passend machen und etwas nachschneiden.

KVH oder BSH macht für die Bearbeitung keinen Unterschied.
Gib dir bei einem Sparren besonders Mühe, den nimmst du dann als Muster,
legst ihn auf die anderen drauf und übernimmst die Maße.
Das wird ausreichend genau.

In Zimmereien gibts dafür Kervenfräsen, haben wir oft gemacht, aber das lohnt sich alles nicht mehr.
Dachstühle werden im Abbundwerk bestellt, das geht mit den computergesteuerten Abbundanlagen so fix, da brauchts eigentlich keine Zimmerleute mehr.
Werd wohl umschulen müssen:emoji_slight_smile:
 

andama

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Verstehe nicht was ihr hier mit elektr. Hobel wollt. Mach dir eine Schablone aus einem Brett das so lang ist wie der Sparren. Dort schneidest du dir die Kerven rein wie oben beschrieben. So überträgst du die Kerven auf deine Sparren, anschließend sägst du sie mit einem scharfen Fuchsschwanz aus. Hat zwei Effekte du lernst das genaue Sägen und tust was für deine Muskeln. Früher wurde das auch nicht viel anders gemacht.
 

Gerdi

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Hallo zusammen,

habe die Sparren entsprechend mit Stecheisen und Hammer soweit vorbereitet und will sie nun auf die Pfetten setzten. Dabei kam mir noch ne Idee, zu der ich noch mal Euren Ratschlag bräuchte:

Leider ist der Dachüberstand vom Haus nicht besonders hoch und so habe ich nicht mehr genug Platz um die Sparren an der Wandpfette so zu befestigen, wie ich es bei der anderen Pfette vorhabe: Lange Spax von oben durch den Sparren in die Pfette.

Für die Wandpfette habe ich daher eigentlich mit Sparren-Pfetten-Ankern geplant. Nun brachte mich ein Bekannter auf die Idee, an der Hausseite die Schrauben nicht von oben durch die Sparren in die Pfette zu drehen, sondern anders herum. Also "von unten nach oben". Da ich somit die - optisch nicht gerade schönen - Sparren-Pfetten-Anker weglassen könnte, reizt mich diese Lösung schon. Meine Frage wäre aber, ob dies nicht irgendwelche Nachteile hätte, bzw. genauso stabil ist?

Danke und viele Grüße,
Gerdi
 

Harzkiller

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Wenn wir oben nicht genug Platz haben schrauben wir diese auch von unten nach oben. Solange die Schraube lang genug in den Sparren geht gibt es da keine Probleme. Nimm dir aber am besten Schrauben mit Bohrspitze oder Schneidkerbe, dann reißen die Sparren nicht so gerne auf.

Gruß
Jürgen
 

jonasw92

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Kann jetzt leider nicht alles Lesen, aber ich habe das bei 6 cm Breiten Sparren mit meiner Stichsäge gemacht, war allerdings das Neue Modell von Bosch mit Sägeblatt fixierung, hat Super Geklappt, der Schnitt war Fast exakt Winklig:emoji_wink:
 

Kugelgnom

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Mit einer guten Stichsäge geht das ganz gut.Am besten vorab mit der HKS den Senkelpunkt bei allen Sparren auf einmal auf Tiefe schneiden anschließen von rechts und links mit der Stichsäge die Glaue raus sägen.
 
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