schellack mit schleier(schlieren?)

anfänger

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hallo liebe forumsfreunde,
heute habe ich wieder eine ganz spezielle frage, es geht dabei um schlieren oder schleier im schellack.
ich will meinen schrank neu aufbauen. schrank ist funiert. alte farbe runter geschliffen neu gebeizt und mit einen oelfinisch bearbeitet. ca. 1 woche trocknen lassen. so jetzt geht es los: habe mir schellack von livos besorgt dazu reinen alcohol für schellack bimsstein fein und ballen. (alles aus dem internetz.b. dieter schmid-feine werkzeuge usw.) dann ging es los habe bimsstein aufgestreut und imm ballen schellack und diesen verdünnt mit alcohol (dünne mischung) die oberfläche ist glatt wie ein kinderpo aber es sind schleier darauf(darin?), so wie ich die kreise gezogen habe so sind auch diese schleier.(von glanz keine spur) nun meine frage:
gehen die schleier von alleine weg je dicker die schellackfläche wird?
ziehen die schleier sich durch die ganze prozedur der politur und werden am ende auspoliert?
oder dürfen diese schleier überhaupt nicht auftretten so das ich alles noch mal von vorne beginne. wäre nicht schlimm da ich ein(mehrere) übungsstück habe.
vielleicht kann mir ja hier einer weiterhelfen.
vielen dank schon mal im vorraus.
axel
 

Cornelius Adam

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Schellack-Oberfläche

Hallo Axel,

eine Schellack-Oberfläche darf nicht vorher geölt werden, sondern wird auf das rohe, feingeschliffene Holz aufgetragen.

Mit freundlichen Grüßen

Cornelius Adam
 

anfänger

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guten morgen cornelius, danke für die schnelle antwort.
habe hier im forum gelesen das ein bearbeiten vorher mit oel sogar positiv wäre.
unter der suchfunktion schellack ein ausschnitt von"edelress":

Zum Aufbau einer Schellackpolitur, wird das Holz mit Lackleinoel oder Leinoelfirnis versiegelt. Damit wird das unterschiedliche Saugverhalten des Holzes ausgeglichen. Als Nebeneffekt des Oeles wird das Holz angefeuert, d. h. es wird etwas dunkler. Es geht auch ohne Oelgrundierung/Versiegelung, doch dabei dauert der Aufbau der Schell-lackschicht sehr

ich habe tungoel benutzt. doch habe ich leider keine antwort auf die schleier dort gefunden.
 

anfänger

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guten morgen georg, danke.
gefühls mäßig war es trocken.
ich habe auf bildern gesehen das diese schleier(schlieren) beim grundieren auftraten. ich weiß jetzt allerdings nicht ob es da einen zusammenhang gibt >grundieren schlieren< und wenn sich keine schleier mehr ergeben beginnt der politur aufbau? oder gibt es dort keinen zusammenhang?
solange ich poliert hatte waren schleier vorhanden ungefähr zehn aufträge!
werden denn die schleier immer weniger oder sind diese bis zum schluss vorhanden und werden zum schluss aus poliert?
 

Rühl

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Das wird wahrscheinlich das Polieröl sein welches du zum Schluss abpolierst.

Dieses legt sich immer wieder auf die Oberfläche.

Mit der Politur für das Finish sollte auch der Polierölschleier verschwinden.



Gruß Ulf
 

anfänger

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hallo ulf, danke.
das heißt also das sich die schleier durch den prozess des polierens zieht und erst zum schluss beim abpolieren auflöst?
axel
 

Rühl

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Das Polieröl brauchst du ja zwingend damit der Ballen nicht auf der Oberfläche kleben bleibt.
Es bleibt auch nach hundert Schichten Schellack noch an der Oberfläche.

Erst wenn du mit der "Politur" (nicht der Schellack) die Oberfläche überpolierst trägst du es ab.
Das nennt sich dann Auspolieren.


Dafür bekommst du von Zweihorn z.B. Abpolierwasser.
 

anfänger

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danke ulf, dann bin ich beruhigt. dachte schon das irgendetwas falsch ist.
nch dem deckpolieren wird mit benzoe.politur abgezogen und dann muß noch das oel runter. hab gelesen das man dafür auch normales mehl nehmen kann. weiß einer was darüber oder ist hochglanzpolitur besser?
danke
 

edelres

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Schellack Schleier

Hallo Axel,


Die Schleier haben mit der geoelten Flaeche uebehaupt nichts zu tun, falls es sich bei dem von dir verwendetem Oel um Lackleineol, Leinoelfirnis, Tungoel oder aus einer wachsfreien Mischung dieser Produkte handelte. Um welches Produkt (Zusammensetzung) handelt es sich bei dem von dir verwendetm Oelfinisch


Das Oelen vor der Schellackpolitur, versiegelt die Holzoberflaeche, so dass der Schellack nicht vom Holz Auf/eingesaugt wird. Das Versiegeln der Oberflaeche unterbindet die Kapillarwirkung des Holzes. Es geht auch ohne Oel. Doch kann das Spaetfolgen haben, naemlich, dass die polierte Flaeche einsinkt, in der Trockenphase des Schellack. Der Schein truegt dabei, es kann sechs Wochen dauern bis eine Schellackflaeche durchgetrocknet ist!

Ohne dein Vorgehen naeher zu kennen, der Bims wird verwendet als Porenfueller. Jedes einzelne Bimskoernchenn muss vollkommen vom Schellack durchdrungen sein um sich unsichtbar Anzulagern. Fuer das Porenfuellen, verduenne ich den Schellack soweit mit Alkohol, dass er beim Fuehlen mit Daumen und Zeigefinger gerade noch klebt. Ist der Schellack zu dick, kann er nicht von den Bimskoernchen aufgesaugt werden, da kann es vorkommen, das sich einzelne Bimskoernchen als weisse Punkte zeigen, bei mehreren zeigt sich das als Schleier. Dies kann auch durch zuviel Bims auf der Oberflaeche verursacht werden. Oder von der Verwendung von Polieroel beim Porenfuellen.


Die Schleier koennen auch von einem zu kalten Raum kommen, die Oberflaechen muessen warm
sein, waehrend der ganzen Zeit des Poliervorganges. Bei Arbeitsunterbrechungen in der kalten Jahreszeit, das Moebel fuer vierundzwanzig Stunden in eine warme Umgebung bringen. Deshalb waren frueher die Polierraeume ueber der warmen Schreinerwerkstatt.

@Cornelius Adam,
Auf welchen Erfahrungen beruht deine Aussage, vielleicht kannst du das naeher Erklaeren.

Dass das Oelen als erster Schritt in der Schellackpolitur falsch ist/sein kann, dem moechte ich wiedersprechen.

Es geht auch ohne Oelen, jeder muss da selbst herausfinden wie und was er mit welchen Mitteln auf dem kuerzesten Weg erreichen kann und welches Ergebnis fuer ihn ausreicht , ist seine Sache.

mfg

Ottmar
 

anfänger

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hallo ottmar,
vielen dank für die gute ausführung. ich habe für das oelfinish tungoel benutzt, werde jetzt die oberfläche wieder abschleifen und neu aufbauen. habe nämlich streichschellack verwendet. streichschellack von livos hat einen harzanteil beigemengt und soll für eine handpolitur ungeeignet sein:emoji_frowning2: ! (wer lesen kann hat mehr vom leben)! naja im schleifen bin ich ja schon geübt und fluchen kann ich auch schon. was mir noch etwas fehlt ist geduld. nichts desto trotz bin ich gewillt mir eine schöne oberfläche au zu bauen und was mein vorteil ist, ist die ausdauer.
und dann kann ich auch das bimsmehl besser einarbeiten und schauen ob dort die schleier wieder auftreten.
aber warum ist streichschellack für eine handpolitur ungeeignet und kann ich diesen schellack denn als porenfüller oder grundierung verwenden?
werde für das auspolieren benzoe-politur benutzen doch wie sieht das mit dem letzten arbeitsgang aus, dem entfernen vom oel, kann ich dafür normales mehl nehmen (haushaltsmehl für kuchen und so) habe ich mal gelesen?
und nochmals vielen dank für die professionellen antworten.
axel

ps. nein, kalt ist es nicht. mach ich in der wohnung. und machen tu ichs weil es mir spaß macht!!
 

raftinthomas

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das es dir spass macht ist gut! denn du brauchst vieeeel geduld.
im enrst: was ottmar da kann, ist schon eine besondere kunstfertigkeit. schellackpolituren sind nicht umsonst ausgesprochen teuer: sie sind sehr zeitaufwändig und auch sehr empfindlich. man kann locker in 5 minuten das werk von vielen stunden zerstören.
btw: ich kann es nicht, trotz (oder wegen) einiger versuche dahin gehend. ein kollege, der selbst ein jahr auf einer restauratorenschule in venedig verbracht hat, rollt bei dem thema auch nur mit den augen. mir sind nur 2 tischler in unserer ecke bekannt, die an antiquitäten so etwas ausführen.
 

anfänger

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danke thomas,
habe also nochmals schön geschmiergelt und dann wieder neu aufgebaut. sieht sehr schön aus. trotzdem sieht man auf der oberfläche unebenheiten so in etwa wie "wellen". ist keine orangenhaut da für ist es zu unregelmäßig. ist auch nur in einen bestimmten winkel zum licht zu sehen. kleben geblieben bin ich nicht.
habe ich zu viel schellack auf dem ballen? und wie bekomme ich das jetzt noch gerade, oder ist das normal (bin ich nur zu penibel)? abschleifen mit 1000?
gruß axel
 

edelres

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Schellackpolitur

Hallo axel,


Vergiss 1000er Schleifpapier, dies laesst sich nur fuer den Nass-schlif einsetzen. Bei Schellack setzt sich das Papier beim ersten Strich zu, d. h. Der Schellack haengt sich am Papier an. Das so verschmierte Schleifpapier, reiss die Oberflaeche auf.

Das feinste hier verkaufte Bimspulver liegt ungefaehr in der 1200/1400 Koernung und beim Schleifen schleifen sich die Bimskoernchen noch gegenseitig feiner. Das gleiche Bimspulver ist hier in Zahnpasten "extra white" enthalten.

Wie verwendest du den Ballen und aus welchem Material setzt er sich zusammen, wie bringst du den Schellack an/in diesen?

Beim Betrachten einer Oberflaeche in einem Winkel von 0° - 45° sieht man viel, welches im Winkel von 45° - 90° nicht sichtbar ist. Die von dir beobachteten Wellen (?), kenne ich nicht, Streifen, koennen entstehen, durch das verkleben des Ballentuches. Wenn der Ballen beim Grund- und Deckpolieren klebt, wasche ich das Ueberzugstuch in Alkohol aus. Ich verwende in diesem Stadium kein Oel.

Zu deiner Frage wegen dem Entfernen von Oelresten von der Oberflaeche, dazu wird Wiener Kalk verwendet (das ist der weisse Stoff in der Zahnpasta) auf keinen Fall Mehl oder aehnliches verwenden.

Als Gedankenanstoss

mfg

Ottmar

PS: Der Ballen und die Anwendung desselben ist ausschlaggebend fuer den Erfolg in der Schellackpolitur.
 

anfänger

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hallo ottmar vielen dank für deine ausdauer.
die wellen kommen nach näherer beobachtung von meiner seite von zuviel schellack auf dem ballen. bei einigen druck setzt sich der schellack am rand des ballens ab und ergibt so eine anhäufung auf der oberfläche. da ich in kleinen kreisen mit druck arbeite, den ich optisch konntrolliere. das heißt, wenn ich sehe das die oberfläche feucht ist, ist es gut. wenn die oberfläche trockener wird gebe ich mehr druck drauf, dadurch wird mehr schellack an die oberfläche abgegeben und sie ist wieder feucht. durch den hohen druck und und die große menge schellack im ballen wird der rand des ballens gut durchtränkt und gibt dadurch eine menge schellack unkontrolliert ab und setzt sich dann (durch die kreisende bewegung) am rand ab, trocknet und hinterläßt "wellen". folglich weniger schellack und nochmal beginnen.:emoji_frowning2:
nach dem setzten das schellackes, ist die oberfläche wieder uneben, einfach weiter polieren und dadurch die unebenheiten ausgleichen oder wieder mit bimsmehl aus.-und zuschmiergeln?
der ballen besteht aus haushaltswatte 100% baumwolle, darüber ein küchentuch fein zum abtrockenen, und darüber ein putztuch grob. das ist mein nballen zum füllen und grundieren. weiter bin ich noch nicht, da mir die oberfläche bisher noch nicht richtig zusagt.
arbeite jetzt mit wenig schellack und hohen druck und mit "akustik und gefühl". nichts geht über probieren und nochmals probieren.:emoji_slight_smile:
vielen dank nochmals an alle
axel
 

edelres

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Schellackpolitur

Hallo Axel,

Es freut mich zu hoeren, dass du an der Schellackpolitur gefallen gefunden hast und nicht so schnell aufgibst.
Ich vermute, dass es bei deiner Arbeit in erster Hinsicht am Ballen liegt. Es wird oft uebersehen, dass der Ballen das Instrument ist mit welchem nur ein gleichmaessiger Schellackauftrag moeglich wird.
Ich verwende fuer meinen Ballen, als Inneneinlage, einen xmal gewaschenen alten reinen Woll- Socken(*), Stopfstellen schneide ich heraus. Als Ueberzug verwende ich feines altes xxxmal gewaschenes Leinen(**), nachdem ich im Moment kein Leinen habe benutze ich reines Baumwolltrikot aus einem Tshirt, ich wasche auch dies xmal aus. Polierleinen wurde frueher in D im Handel angeboten. Das Leinen muss duenn und durchlaesseig sein, damit es guten Kontakt mit der Flaeche herstellt. Die wollene Inneneinlage falte ich so zusammen, das ich eine flache ballaehnliche faltenfreie Form an der Unterseite erreiche, manchmal naehe ich die Inneneinlage mit einigen Stichen hinten zusammen, damit der Ballen seine Form behaelt. Manche Materialien bleiben auch ohne Naehen in Form. Als grobe Richtlinie, die Groesse der Inneneinlage ist zwischen einem Tischtennis und Rasentennisball. Je nach Flaeche groesser oder kleiner. Der Uberzug muss an der Unterseite glatt und Faltenfrei aufliegen.(Herausfinden welche Groesse du brauchst)
Zum Porenfuellen, benutze ich eine extra Umhuellung aus groben Leinen( oderTrikot) auf die Innenseite dieser Umhuellung staube ich den Bims auf. Dadurch werden die Bimspartikel innig mit Schellack umhuellt und werden beim Trocknen unsichtbar. Oder ich staube Bims auf eine Glas/Kunststofflaeche (nichtsaugendes Material) und nehme dann den darauf gepuderten Bims durch darauftupfen mit dem Ballen auf, dies geht etwas schneller, doch besteht die Gefahr, vonn grauen/weissen Poren.
Der Ballen muss so richtig federn, d. h. er muss beim Zusammendruecken zurueckspringen, auch wenn er mit Lack gefuellt ist und das verwendete Material muss sich mit dem Lack vollsaugen und diesen gleichmaessig abgeben. Leinen wird durch das viele Waschen erst weich und saugfaehig. Federt der Ballen nicht mehr, d. h. er klebt zusammen, dann wasche ich die Inneneinlage mit Spiritus aus oder mache einen neuen Ballen.
Den Ballen fuelle ich von Hinten mit Schellack, arbeite den Ballen durch kneten auf einer Unterlage durch. Lack einfuellen Kneten...... bis beim Zusammenpressen Lack heraustritt. Ist der Ballen zu nass, streife ich den Ueberfluss auf einem Brett ab. Die Lackauftragsmenge, wird durch mehr oder weniger Druck auf den Ballen geregelt. Die richtige Menge muss du selbst herausfinden, dies ist genausowenig beschreibbar als wollte ich dir Griffe auf der Geige beschreiben.
Die Schellackmischung, mit welcher ich arbeite, ist 100gr Schellack auf 1 L Alkohol, eine 250gr Mischung verwende ich nur zum Anstreichen ( manchmal wenn sich die Schicht nicht aufbaut fuelle ich eine kleine Menge davon in den Ballen. Loeffelweise) Ich verwende grundsaetzlich nur genau abgemessenen Mischungen (100gr/L) damit arbeite ich seit ca 40+ Jahren, wenn noetig fuege ich Alkohol oder Lack 250gr/L zu. Die Mischung Lack/Alkohol ist nicht so wichtig, nur muss diese immer im gleichen Verhaeltnis bleiben.
Ich hoffe dass das von mir geschriebene verstaendlich ist. Ich habe mir lange ueberlegt wie ich das Beschreiben soll, so dass es nachvollziehbar ist. Da ich nur selten Schellack verwende, brauche ich immer einige Zeit bis ich mich eingearbeitet habe. Einer jungen Frau habe ich gezeigt wie ich es mache, diese arbeitet regelmaessig mit Schellack und ist ohne Neid besser als ich. Uebung !!!! Kleinere Sachen lasse ich gegen Bezahlung von ihr ausfuehren.
(*) Fuer lange Zeit benutzte ich Material von einem mottenzerfressenen Wollkleid. Wichtig bei den Wollmaterialien! Diese uebernacht in Spiritus einlegen um festzustellen ob diese Abfaerben. Schafwollfliess oder Baumwolle/Watte finde ich als Fuellung ungeeignet, der Ballen federt nichtmehr wenn mit Lack gefuellt.
(**)Ein Ueberzug aus neuem Leinen, verklebt sehr schnell, der Ballen verstopft, der Lack fliesst nicht bzw. unregelmaessig. Bei der Verwendung von Bims schmiert er, dies ergibt eine minderwertige Oberflaeche.
Als Gedankenanstoss
mfg
Ottmar

PS: Bei Arbeitsunterbrechungen, bewahre ich den Ballen in einem echten Schraubglas(*), ca 1cm mit Alkohol gefuellt auf. Nach Beendigung bzw laengeren Unterbrechungen fuelle ich das Glas so ca halb mit Alkohol. Bei der Wiederverwendung, presse ich den Akohol aus dem Ballen. Dadurch arbeitet der Ballen sehr viel schneller als bei einem neu zusammengestellten Ballen.

(*) Die heutigen Einwegglaeser mit einem Bayonettaehnlichen Verschluss sind dafuer unbrauchbar, da wenn diese einmal geoeffnet wurden, schliessen diese nichtmehr dicht. In D verwendete ich ein Standart 1 Pfund Honigglas, des deutschen Imkerbundes, das Gewinde (Glas und Deckel) hielt ich besonders sauber, heute verwende ich vor dem Zuschrauben die ganz duenne Kuechenfolie, dann laesst sich der Deckel auch nach langer Zeit wieder Oeffnen.
 

anfänger

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Muenchen
hallo ottmar,
was für eine tolle ausführung. recht herzlichen dank. habe ich berücksichtigt. alte socke (baumwolle) zusammengelegt. leinen drüber und ein grobes altes baumwolltuch.
so da ich mein erstes element schön glänzent hatte, aber noch nicht fertig, habe ich mir das nächste element vom schrank vorgenommen. (insgesammt sieben+tueren+schubladen) voller euforie und tatendrang habe ich die dekorativen stücke von einen element auf das andere gestellt. ab in den garten, element abgeschliffen und wieder nach hause. mittagessen und wie von einer tarantel gestochen schnelle ich hoch, ins wohnzimmer und meine schöne schellackfläche betrachtet, die voll gestellt war mit dekorativen stücken. ich habe nicht daran gedacht beim umstellen.:emoji_frowning2:die fläche hatt alle abrücke und ist im a...! so ein mist! nun gut, das schreibe ich meinen jugendlichen leichtsinn zu gute.(werde im febuar 49) jetzt meine überlegung: komplett abziehen oder mit bimstein schleifen, meine wahl viel auf bimstein. käftig die kratzer und eingedrückten stellen bearbeitet, aber über die gesamte fläche geschliffen. die tiefen kratzer habe ich rausbekommen, aber jetzt sieht meine oberfläche aus wie eine kraterlandschaft. WAS HABE ICH FALSCH GEMACHT?
und da wir einmal dabei sind. wenn die oberfläche nach dem trocknen (x-tage) eingefallen ist wie bearbeite ich sie dann weiter? wieder mit bimsmehl oder nur mit schellack?
nochmals vielen dank für die grosse mühe die ihr euch mit mir macht.
axel
 

edelres

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Schellackpolitur

Hallo Axel,

Man lernt nie aus! Erfahrungen muss jeder selber machen. Ob du etwas falsch gemacht hast, wuerde ich unter dem Sammeln von Erfahrungen buchen. Fehler werden es erst dann wenn man das gleiche wiederholt und einen anderen Ausgang erwartet!!

Wie hast du mit Bimsstein geschliffen? Solange die Oberflaeche einsinkt, fahre ich mit Bims und duennem Schellack fort. Es kann vorkommen, dass beim Deckpolieren, noch einzelne Stellen einsinken, ich fuelle diese Stellen weiter mit Bims, hier ist nicht soviel Bims notwendig, wie beim Porenfuellen. Die gewuenschte Glatte Schicht, wird mit Bims und Schellack aufgebaut. Schellack alleine fuellt nur sehr langsam (wenn ueberhaupt, habe ich noch nicht mit Erfolg ausprobiert).

Ich schleife gelegentlich alte oder nicht so gut aussehende durchgetrocknete neue Schellackoberflaechen, mit einem an einen kleinen Holzstueck befestigten Hartfilz, bespruehe die Flaeche mit Testbenzin/Terpentinersatz und pudere Bimspulver auf die feuchte Flaeche. Mit dem Filz schleife ich die Flaeche ab, dabei halte ich die Flaeche immer mit Testbenzin feucht. Durch Abwischen mit Papierhandtuechern, pruefe ich den Fortgang, hier kommt es mir darauf an, dass ich eine matte ebene Flaeche erreiche, ohne zuviel abzuschleifen. Wichtig ist dabei Trockenschliff zu vermeiden.

Wuensche dir weiter Geduld (!!!) und Ausdauer, der Erfolg kommt dann von allein.

mfg

Ottmar
 

anfänger

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vielen dank ottmer für die guten erklärungen und aufmunternden worte, dir auch danke rafinthomas.
nun eine weiter erklärung meiner ganzen unwissenden tätigkeit(fehler): als ich die kratzer mit bimsmehl raus schleifen wollte habe ich zu viel bimsmehl benutzt das sich dann anghäuft hat und mir so eine kraterlandschaft hinterließ. also abgeschliffen mit 400 trocken leicht drüber poliert. sah schon besser aus aber immer noch schlecht. irgendwo im net hatte ich gelesen das man auch mit nasschliff eine schöne ebene fläche bekommt aber nur benutzen wenn man auch die oberfläche vorher mit oel behandelt hat(z.b. oelfinish). hab ich doch:emoji_slight_smile: also oel drauf 400 genommen und geschliffen, abgewischt polieren und wiederholt. jetzt hab ich eine fast ebene fläche:emoji_slight_smile:! sieht jetzt schon schön aus. werde jetzt mit 1000 naß schleiffen und polieren. müßte dann plan sein! werde dann noch ein paar mal drüber gehen (10x?) und auspolieren mit benzoe politur. und dann bin ich mal gespannt wie es dann aussieht.
wenn ich jetzt eine ebene fläche habe reicht dann so ca10x drüber polieren?

nochmals vielen dank für die guten anregungen und den zuspruch
axel

p.s. die von mir hier gemachten erfahrungen und beschreibungen sollen denen helfen die sich auch mit schellack befassen wollen.
 

Käferthias

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Ich hänge mich mal hier an, weil ich auch ein Experiment mit Schellack geplant habe. Ich besitze seit neuestem ein altes Röhrenradio, das ich aufarbeiten möchte. Als ich es bekommen habe, war der Lack in erbarmenswürdigem Zustand. Ich habe ihn abgekrazt und stehe nun vor der Entscheidung, wie ich die Oberfläche behandle. Die Oberfläche ist ein Nussbaumfurnier, wenn ich mich nicht irre. Es hat leider einige Wasserflecken, bei denen ich nicht weiss, was ich machen kann. Aber als Abschluss möchte ich es mit einer Schellackpolitur versuchen. Im Sabaforum habe einige Bilder eingestellt, die das Gehäuse zeigen:
Saba Lindau WIII Restauration 2nd Edition - Privates SABA-Forum
(Ich hoffe, man kann auch unangemeldet die Bilder sehen...)
Kann man das mit Schellack versiegeln, so dass es schön aussieht? Speziell würde mich interessieren, wie man an den Messingleisten arbeitet, die lassen sich leider nicht ohne weiteres entfernen.

Was ist eigentlich genau der Unterschied zwischen Streichschellack und Schellackpolitur? Denn leider habe ich mir in einem Anfall von Unüberlegtheit eine Flasche Clou Strechschellack gekauft.
 
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