Handhobel Kaufberatung / Erfahrungen

Lorenzo

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Die Briten waren hatten in der Industrialisierung die Nase vorne, und so haben sie eben auch die Hobelproduktion industrialisiert. Gewisse Vorteile in den damals sicher genauso toll klimatisierten Werkstätten wies meine ist hat der Metallhobel ja durchaus.
Drum ist bei mir zum Beispiel der Bestosshobel auch aus Metall, der soll immer gleich präzise sein.
Ich mag für viele Arbeiten trotzdem die Holzhobel lieber. Hab mich dafür aber auch durch alle möglichen Varianten durchprobiert.
Mein Tipp: Mach ein Thema auf "Kann mir jemand in Hamburg ein paar Handhobel im Gebrauch zeigen?"
Dann weißt du im Idealfall wies sein sollte, und kannst dir auch das Einstellen zeigen lassen.
Und dann wär ich auch zum Einstieg bei gebrauchten Holzhobeln. Die gibt's günstig, oft sehr wenig benutzt und sie sind leicht herzurichten wenn doch was nicht passt. Und wenn dich das Fieber packt dann Werdens von alleine mehr.
Wenn nicht, weiterverkaufen ohne großen Verlust, wenn überhaupt.
 

Roterbischof

ww-robinie
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Hallo,
@agnoeo
Du hast dir deine Frage ja selbst schon größtenteils beantwortet, sie sind wirklich zur gleichen Zeit entstanden. Was die Schreiner im jungen Amerika noch brauchten waren Reformputzhobel zum Nacharbeiten der maschinengefertigten Flächen (die waren nicht auf dem Niveau heutiger Profimaschinen) und hier braucht man eben nur noch Reform Hobel (selbst die großn rauhbänke verfügen ja über die Reformausstattung). Deswegen gibt es in dieser Bauform eigentlich auch keine z.B. schrupphobel (Veritas hat ganz kurz Mal einen heraus gebracht). Deswegen spielt ihr hohes Gewicht der Metallhobel eigentlich auch gar nicht so eine große Rolle. Unsere Reform Hobel (die von den amerikanischen inspiriert sind) sind mit ihren 48° bis 49° auch Harthölzern angepasst, also dem endbelag unserer guten möbel dieser Zeit. Die amerikanischen mit 45° verfolgen einen Mittelweg zwischen hart und Weichholz optimierten Winkel.
 

pedder

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Hallo,
@agnoeo
Du hast dir deine Frage ja selbst schon größtenteils beantwortet, sie sind wirklich zur gleichen Zeit entstanden. Was die Schreiner im jungen Amerika noch brauchten waren Reformputzhobel zum Nacharbeiten der maschinengefertigten Flächen (die waren nicht auf dem Niveau heutiger Profimaschinen) und hier braucht man eben nur noch Reform Hobel (selbst die großn rauhbänke verfügen ja über die Reformausstattung). Deswegen gibt es in dieser Bauform eigentlich auch keine z.B. schrupphobel (Veritas hat ganz kurz Mal einen heraus gebracht). Deswegen spielt ihr hohes Gewicht der Metallhobel eigentlich auch gar nicht so eine große Rolle. Unsere Reform Hobel (die von den amerikanischen inspiriert sind) sind mit ihren 48° bis 49° auch Harthölzern angepasst, also dem endbelag unserer guten möbel dieser Zeit. Die amerikanischen mit 45° verfolgen einen Mittelweg zwischen hart und Weichholz optimierten Winkel.
Du veraufst hier Interpretation als gesichertes Wissen.
 

elchimore

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[...]
Und dann wär ich auch zum Einstieg bei gebrauchten Holzhobeln. Die gibt's günstig, oft sehr wenig benutzt und sie sind leicht herzurichten wenn doch was nicht passt. [...]
das funktioniert aber meiner Meinung auch nur, wenn man jemanden an der Hand hat, der sich die Dinger mal anschaut und feststellen kann was wo und wie im Argen liegt. Vielleicht hab ich mich nur zu blöd angestellt, aber den Gegenwert eines Juuma Nr5 hatte ich in Holzhobeln versenkt und hab das damals nie so richtig zum funktionieren gebracht...... Aus der Erfahrung weiß ich heute, dass 2 Hobel einfach Mist waren, da sie aus Teilen bestanden, die nicht zusammengehören, bei dreien das Eisen so kaputt und mies war, dass ich mich auch heute davor streube sie herzurichten. Beim einzigen, der so wie ich ihn bekommen hatte, halbwegs brauchbar gewesen wäre, war mir dann nach einem halben Jahr echt die Lust darauf vergangen. Die neu gekauften Eisen für die Holzhobel hatten eine doch sehr rustikale Spiegelseite, sodass ich da da mit der Schärfanleitung von Friedrich im Hinterkopf schnell die Lust dran verloren habe. Heute würd ich sie vielleicht mit dem Rulertrick richten können, aber ich baue lieber Möbel als Werkzeug zu restaurieren. Ich kaufe lieber ein Hobeleisen von Veritas, in dass ich vielleicht maximal noch 5min investierren muss (incl rauskramen der Schärfutensilien), als an einem billigen Eisen Stunden dran rumzudoktorn.
Das is meine persönliche Einstellung zu dem Thema!
Grüssle Micha
 

rhinelander61

ww-birnbaum
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Moin Keegan (ich nehme mal an, das ist Dein Vorname).
Wo aus HH bist Du denn weg von?
Ich habe einen Sack voller verschiedener Holzhobel und eine ziemliche Palette Veritas und Lee Nielsen.
Ich sitze im NO von HH.
Je nachdem könntest Du da mal probieren.
Abgesehen davon, dass ich einen Teil der Holzhobel und meinen Clifton 5 1/2 bei Gelegenheit eh verkaufen möchte.
HG Andreas
 

Roterbischof

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Hallo
@pedder
Ich weiß, was du meinst, muss dir sagen, das es das aber hier nicht gibt und nicht geben wird. Gesichertes wissen wie du es nennst, bedeutet heute in der Geschichtswissenschaft, ein Professor beschreibt in einer Arbeitsthese einen zu sammenhang, schick diese an eine renommierte wissenschaftliche Zeitschrift ( c, b, a, a+ Liga), die Zeitschrift nimmt den Artikel an und fragt zwei renommierte Professoren unabhängig von einander um Bestätigung des Inhalts. Kommen die Professoren mit der Schrift überein, Veröffentlicht die Zeitschrift den Artikel, dieser Inhalt gilt nun als wissenschaftlich gesichert. ( Bis er widerlegt wird) es gibt aber leider keine Hobelforscher ( und auch keine nicht Reform Hobel aus den Zeiten zwischen 1830 bis 1850 als Stanley anfing diese hobelart zu etablieren), außer im privatem.
(Erster Holzreformhobel soweit ich das weiß, von weiß und söhne von 1850 bis 1870).
@agnoeo
Es ist ja schön, wenn sich hier wer etwas baut. Aber einen Reform Hobel inklusive spanbrecher umzuschleifen, naja ein Holz schrupphobel für 20 Euronen aus der Bucht hätte es auch getan.
Ein schrupphobel schaft in Weichholz bis 3 mm ein Reform Hobel nur was der spanbrecher zurück steht minus Verlust durch den Winkel.
 
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MJCV

ww-ahorn
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@Roterbischof
Es tut mir leid, das so sagen zu müssen, aber die Geschichtswissenschaften sind meine Disziplin und damit fühle ich mich doch ein wenig zuständig: Du hast einfach keine Ahnung. Weder von der Wissenschaft als Tätigkeit, noch von ihren Inhalten. Wenn wirklich Interesse besteht, kann ich gern etwas dazu sagen, wie Genese und Geltung von Erkenntnissen in den Geschichtswissenschaften funktionieren, aber hier würde das den Rahmen sprengen. Deshalb nur in Kürze: Relevant ist, dass man seine Aussage durch ein historisches Zeugnis belegen kann. Wenn wir das auf Hobel anwenden wollen etwa, in dem wir uns Metallhobel aus der Römerzeit ansehen, die unter anderem auf Ausgrabungen in Trier gefunden worden sind und auch im dortigen Landes-Museum betrachtet werden können - ein Museum, das ich jedem nur ans Herz legen kann - oder hier auf Fotos.

Die Behauptung Hobel würden nicht erforscht, ist ebenfalls einfach unwahr. Menschen wie Wolfgang Jordan, Wolfgang Gaitzsch oder auch Reinhard Pascher, um nur drei aus einer Vielzahl zu nennen, erforschen diese sehr wohl. Von Wolfgang Gaitzsch wusste ich bis vor drei Minuten selbst nicht, er lässt sich aber aufs Einfachste mit Google finden, wenn man nach der Geschichte des Hobels sucht. Weshalb mich deine Aussagen auch so wundern, das ist alles kein Geheimwissen oder schwierig zu finden. Es fehlt bei dir nur die "Mühe" nachzusehen.

Reformhobel ist übrigens ein Patent von Ulima aus dem Jahre 1894 und kann daher gar nicht 20 Jahre zuvor von Weiß & Sohn gebaut worden sein. Was du wahrscheinlich meinst, ist der Patent-Stellhobel.

Und schließlich hier hätten wir mit dem Stanley 40 einen Metall-Schrupp-Hobel aus dem 19. Jahrhundert.
 

agnoeo

ww-robinie
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Es ist ja schön, wenn sich hier wer etwas baut. Aber einen Reform Hobel inklusive spanbrecher umzuschleifen, naja ein Holz schrupphobel für 20 Euronen aus der Bucht hätte es auch getan.
Ein schrupphobel schaft in Weichholz bis 3 mm ein Reform Hobel nur was der spanbrecher zurück steht minus Verlust durch den Winkel.

Es geht nicht um die Situation hier und jetzt, sondern in den USA und evtl. GB. vor 100+ Jahren.

Aus Bench Work in Wood, W.F.M. Goss, 1890:

Being used for heavy work and frequently removing shavings as thick as one-sixteenth of an inch, the jack-plane, if its cutting edge were straight, would produce in the work at each stroke a rectangular channel from which the shaving must be torn as well as cut. Such a shaving would be likely to stick fast in the throat of the plane, or, under most favorable conditions, would require a large amount of force for its removal.
A shaving removed by the iron represented by Fig. go, however, is not rectangular in section, but thick
in the middle, tapering gradually to nothing at the edges.
This form of iron is best adapted to the removal of a large amount of material at a stroke, but it leaves a succession of grooves upon the work which must be smoothed off by another plane.

Also zumindest im angelsächsischen Raum war diese Verwendung üblich und das wurde so auch bei den Metallhobel beibehalten, siehe auch https://en.wikipedia.org/wiki/Jack_plane#Use

Nichts für ungut, aber Metallhobel als wenig mehr als Putzhobel für machinengehobeltes Material zu bezeichnen scheint mir etwas weit hergeholt ohne weiterführende Belege.

Gruß, David
 

Nesta

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ich mach das nur grob, damit die Bohle nicht mehr kippelt.... Das geht in der Regel auch mit dem Nr6 recht flott (mein Lieblingshobel) Mein hölzerner Schrupphobel ist nicht so meins.
Auf jeden Fall. Ich hab mit zwei billig Hobel von Obi angefangen. Der "Haushalthobel" mit 39mm Eisen kostet 20€.
Das etwas weichere Eisen war bei meinen ersten Schärfversuchen eigentlich ganz praktisch :emoji_slight_smile:

Aktuell finde ich Holz Hobel angenehmer und weniger ermüdend. Das hängt aber wahrscheinlich auch mit meiner etwas zu niedrigen Hobelbank zusammen. Sind doch ein paar cm die man beim Holzhobel "gewinnt".


Mal sehen ob die Erwähnung eines Baumarkt Hobel ausreicht, um die Diskussion in neue Bahnen zu leiten
 

Roterbischof

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Hallo,
@MJCV
@agnoeo
Naja wenn ihr in einem Forum schon wissenschaftliche Maßstäbe setzen wollt, dann dürfen euch so grobe Fehler aber nicht passieren.
Erstens ich sprach von der Entstehung der Metallhobel 1830, nicht von irgendeinem Nachweis, das tatsächlich schon 60jahre später irgendwer bei Stanley oder anderen Firmen Mal einer auf die Idee kam, das könnten wir auch noch anbieten. Dazu wird in dem verlinkten Artikel der sehr leidlich ist auch noch gesagt, dieser Hobel wurde so selten produziert, das man bei den deutschen nach einer Holzvariante suchen soll, also das beweist eher meine These als eure.
Zweitens kenne ich circa 15 Dr die größtenteils aus der Forschung stammen. 2 davon sind veröffentlicher von mehreren a+ Papieren ( Mathematik). Also meine Beschreibung wie das in der Forschung läuft ist als Kurzbeschreibung absolut korrekt und der erste von euch hat keine Ahnung.
Herr Jordan ist Sammler der sich hervorragend auskennt und soweit ich weiß Schreiner und Maschinenbau- ing. Ihn als Wissenschaftler für Hobel auszugeben ist komplett daneben. Die anderen Herren kenne ich glaube ich nicht.
Mir wird das jetzt auch ein bisschen zu blöd mit irgendwelchen selbst ernannten experten in einem Forum Sonntags mittags zu zanken wie wissenschaftlich korrekt meine vom Handy getippt Texte sind. Mfg
 

MJCV

ww-ahorn
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Herr Jordan ist Sammler der sich hervorragend auskennt und soweit ich weiß Schreiner und Maschinenbau- ing. Ihn als Wissenschaftler für Hobel auszugeben ist komplett daneben.
1. Man braucht keine Dissertation geschrieben haben, um sich wissenschaftlich zu betätigen.
2. Dr. Wolfgang Jordan hat eine Dissertation verfasst.
3. Würde je einer meiner Studenten so renitent Unsinn erzählen statt sich grundlegend zu informieren, ich würde ihn aus meiner Lehrveranstaltung werfen.
 

AhornBay

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Guten Morgen,

nachdem ich einen "Wolfgang Jordan" persönlich kenne und sich dieser auch noch sehr gut mit Hobeln aller Art auskennt, möchte ich ihn am besten selbst sprechen lassen (https://holzwerken.de/autor.phtml).

Euch noch eine (wieder) sachliche, konstruktive und fundierte Diskussion, bei der's um die Sache geht.

Herzliche Grüße

Tom
 
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