Weihnachtsgeschenke 2022

lunateide

ww-robinie
Registriert
9. April 2010
Beiträge
1.672
Hallo Marsu,
meine Vorgehensweise:

Schritt 1 Zuschnitt der Segmente (jeweils 12 Stück bei meinen stehrümchen.

Ich habe die Segmente mit der Tischkreissäge zugeschnitten.
Wichtig dabei ist möglichst genaue Winkel und exakt gleiche Größe der Segmente.. Deshalb habe ich auch die leisten am Winkelanschlag fixiert.
Wichtig ist auch ein scharfes Sägeblatt für möglichst saubere glatte Schnitte, da jede Art von Nachbearbeitung zu Ungenauigkeiten führen, die im Einzelfall unbedeutend erscheinen, aber bei 12 Segmenten zu unbrauchbaren Ergebnissen führen.
 

Anhänge

  • IMG_20220808_142618.jpg
    IMG_20220808_142618.jpg
    164,9 KB · Aufrufe: 54
  • IMG_20220808_142706.jpg
    IMG_20220808_142706.jpg
    179,9 KB · Aufrufe: 54

lunateide

ww-robinie
Registriert
9. April 2010
Beiträge
1.672
Schritt 2 Adern zwischen den Segmenten
Ich habe die Adern mit einem geringen Übermaß zugeschnitten und wie auf den Bildern zu sehen ist, mit den Segmenten verleimt,
Die Überstände an den Längsseiten wurden mit einer Prxxon Feinschnittsäge und einem Winkelanschlag bündig geschnitten. Die kurzen Seiten wurden beigeschliffen.
Grundsätzlich kann man das auch mit einem Bündigfräser machen, aber da waren mir die Finger zu nah am Fräser.
 

Anhänge

  • IMG-20221005-WA0019-1.jpg
    IMG-20221005-WA0019-1.jpg
    119,2 KB · Aufrufe: 53
  • IMG-20221005-WA0020.jpg
    IMG-20221005-WA0020.jpg
    89,2 KB · Aufrufe: 53
  • IMG-20221005-WA0021-1.jpg
    IMG-20221005-WA0021-1.jpg
    123 KB · Aufrufe: 53
Zuletzt bearbeitet:

lunateide

ww-robinie
Registriert
9. April 2010
Beiträge
1.672
Schritt 3: Segmente verleimen
Dies ist das schwierigste Kapitel der Stehrümchen überhaupt.
In einschlägigen Videos wird oft gezeigt, wie zwölf Segmente mit einer dicken Leimwurst dazwischen ind eine Rohrschelle gedrückt und dann zusammengeprsst werden.
Das kannst Du vergessen!
Das Ergebnis wird bestenfalls so aussehen:

https://i.pinimg.com/564x/e1/3e/ac/e13eace83e8823ea718bfa6452493821.jpg
Zwölf einzeln hergestellte Segmente plus 12 Leimaufträge werden niemals einen geschlossenen Ring mit kaum sichtbaren Leimfugen ergeben.
Und je enger der Ring zusammengeschnürt wird, umsomehr entsteht ein Versatz zwischen den einzelnen Segmenten.
Ich habe wochenlang experimentiert, mit Spannvorrichtungen, mit Sekundenkleber - alles vergeblich.

Die Lösung wurde mir in diesem Forum von dem Kolegen derdad in Form der sog. Reibemethode zuteil (den Link reiche ich nach).
Auf diese Weise verleime ich zweimal 6 Segmente zu Halbkreisen. Diese passen dann auch noch nicht hundertprozentig zusammen, können aber mit einem Tellerschleifer oder Kantenschleifmaschine angepasst werden.
Die beiden Hälften spanne ich dann mit einer Rohrschelle.

Der Link: https://www.woodworker.de/forum/threads/versatzfreie-verleimung.124163/
s.#16
 

Anhänge

  • IMG-20221019-WA0004.jpg
    IMG-20221019-WA0004.jpg
    57,9 KB · Aufrufe: 43
Zuletzt bearbeitet:

Marsu65

ww-esche
Registriert
16. Januar 2011
Beiträge
534
Ort
Ruhr
@lunateide
Hallo Roland,
danke bis hierhin ... soweit hätte ich es genauso gemacht.
Die nächsten Schritte (Fräsen) würden mich interessieren.
M.a.W. wie wird aus dem Vieleck ein Kreis?
Gruß Marsu
 

lunateide

ww-robinie
Registriert
9. April 2010
Beiträge
1.672
Schritt 4: Segmentring zentrieren

Für die weitere Bearbeitung, Fräsen der äußeren und inneren Kontur, muß sich der Segmentring um die eigene Achse drehen können, d.h. er muß zentriert werden.
Dazu klebe ich eine möglichst genau passende runde Scheibe mit Mittelachse mit Heißkleber in das innere Zwölfeck.
1670358569852.png
In diesem Bild ist der Segmentring bereits gerundet; das bitte ich zu übersehen. Es soll lediglich die Zentrierung zeigen.
 

lunateide

ww-robinie
Registriert
9. April 2010
Beiträge
1.672
Schritt 5: Fräsen

Ich fräse die äußere und innere Rundung der Dose mit einem Fräsmotor, der in einen WABECO Bohr- und Fräsständer eingespannt ist.
Auf dem Bohrtisch fefindet sich ein Klotz mit Bohrung, in der sich die Achse der Segmentscheibe dreht.
Mit dem Ausleger bestimme ich den Punkt, an dem ein Nutfräser eintaucht.
Gedreht wird von Hand.
In der Regel fräse ich von beiden Seiten, wobei in der Mitte ein steg von ca. 2 mm stehen bleibt, den ich anschließend mit der Stichsäge entferne.

Zur Zeit habe ich davon keine Bilder. Auf Wunsch werde ich Bilder von der nächsten Fräsung nachreichen.
 

Batucada

ww-robinie
Registriert
11. Juni 2019
Beiträge
1.743
Alter
77
Ort
Auf'm Land und nicht in der Stadt
In der Regel fräse ich von beiden Seiten, wobei in der Mitte ein steg von ca. 2 mm stehen bleibt, den ich anschließend mit der Stichsäge entferne.
Du kannst schon im letzten Arbeitsgang durchfräsen, wenn zum Schluß ein Steg über 10...20° stehen bleibt. Da ist genügend Stabilität drin, um bis zum Schluß nicht die Zentrierung zu verlieren.
 

lunateide

ww-robinie
Registriert
9. April 2010
Beiträge
1.672
Ich kann nicht von einer Seite durchfräsen, da mein Nutfräser nur 20 mm lange Schneiden hat, die Wandhöhe der Dosen jedoch meist größer ist.
 

Marsu65

ww-esche
Registriert
16. Januar 2011
Beiträge
534
Ort
Ruhr
Hallo Roland,
danke dir für die ausführliche Darstellung. Also mit Frässpindel von oben.
Wenn ich mal wieder Zeit und passendes Holz finde, werde ich das mal auf dem Frästisch ausprobieren.
Gruß Marsu
 

Batucada

ww-robinie
Registriert
11. Juni 2019
Beiträge
1.743
Alter
77
Ort
Auf'm Land und nicht in der Stadt
Ich kann nicht von einer Seite durchfräsen, da mein Nutfräser nur 20 mm lange Schneiden hat, die Wandhöhe der Dosen jedoch meist größer ist.
Nee, nee. So war das nicht gemeint, schon von beiden Seiten fräsen, so wie von dir beschrieben. Lediglich im letzten Arbeitsgang fräse ich so weit durch, dass ein Teil der bis dahin noch bestehenden Verbindung zwischen Außenring und dem Rest der Zentrums-Scheibe weg gefräst wird, aber eben nur so viel, dass die Zentrierung des wertvollen Außenrings nicht verloren geht, wäre schde um das schöne Stück.
 

lunateide

ww-robinie
Registriert
9. April 2010
Beiträge
1.672
Nachtrag: Fräsen der Stehrümchen am Wabeco mit einer Frässpindel
 

Anhänge

  • IMG_20230110_125512.jpg
    IMG_20230110_125512.jpg
    126,6 KB · Aufrufe: 51
  • IMG_20230110_125528.jpg
    IMG_20230110_125528.jpg
    138,2 KB · Aufrufe: 53
  • IMG_20230110_124935.jpg
    IMG_20230110_124935.jpg
    201,3 KB · Aufrufe: 51

Batucada

ww-robinie
Registriert
11. Juni 2019
Beiträge
1.743
Alter
77
Ort
Auf'm Land und nicht in der Stadt
Du solltest mal deine Werkstatt in Szene setzen. Es scheinen sich dort interessante Vorrichtungen zu verstecken. Mach mal. Das weckt bestimmt das Interesse bei einigen Foristen, mein Interesse ist schon geweckt.
 

Astlochfräser

ww-esche
Registriert
7. Februar 2021
Beiträge
532
Ort
Berlin
In einschlägigen Videos wird oft gezeigt, wie zwölf Segmente mit einer dicken Leimwurst dazwischen ind eine Rohrschelle gedrückt und dann zusammengeprsst werden.
Das kannst Du vergessen!
Das Ergebnis wird bestenfalls so aussehen:
Sorry, aber das ist Quatsch. Wichtig ist einen exakten Winkel zu sägen, dann passt auch alles zusammen.

Ich habe aus Abfallholz noch einige Weihnachtsgeschenke in Form eines Coffee-Cups gebastelt. Grundform war ein Zwölfeck, welches dann rundgedrechselt und ausgebohrt wurde. Dazu braucht man keine übermäßigen Leimaufträge sondern exakte Schnitte, dann passt das. Zusammengezwungen habe ich alle zwölf Teile mit simplen Draht. Von fünf Exemplaren hat kein einziges Mängel in Form einer schlechten Leimfuge auf einer Länge von 170mm

IMG_20221231_093738.jpg IMG_20221231_093852.jpg IMG_20230101_114512.jpg IMG_20230101_122833.jpg IMG_20221215_080355.jpg IMG-20221221-WA0005.jpg

/Georg
 
Oben Unten