Korrosion an Spax

rele

ww-ahorn
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Hallo zusammen,

Ich habe mein Sortiment Spanplattenschrauben von Reisser, weiss verzinkt (silberne Optik). Nach einigen Monaten Lagerzeit beobachte ich Korrosion: hässlicher grauer bis dunkler Belag mir rauher Oberfläche an einzelnen Stellen, vor allem im Bereich des Torx-Antriebs. Ich glaube das nennt sich "Zinkpest". Ich muss zugeben, mein Schraubenlager ist in einem ungeheizten etwas feuchten Raum ...

Habt ihr sowas schon beobachtet, bei Reisser oder anderen Herstellern? Abhilfe?

Gruss Reimund
 

gleiter

ww-robinie
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Ich muss zugeben, mein Schraubenlager ist in einem ungeheizten etwas feuchten Raum ...

Abhilfe?

Schrauben zumindest in einem trockenem Raum lagern, besser noch in einem beheizten Raum.

Deine Beobachtung habe ich noch bei jeder Art von Schrauben gemacht, wird wohl Herstellerunabhängig sein.

Gruß, André.

P.S.: Edelstahl- und Messingschrauben natürlich ausgenommen. :emoji_grin:
 

L00N

ww-robinie
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Wobei ich eine lustige Beobachtung bei den Reisser-Dingern gemacht habe. Zwei Holzkisten mit MischMasch-Schrauben wurden dummerweise unter meinem Eloxierbecken/-tisch "geparkt", und ich hab' dann leider vergessen eine Abdeckung drauf zu legen. Die Schwefelsaeure-Daempfe die waehrend des anodisierens entstehen sind schwerer als Luft und sacken somit ab......schoen Richtung Schraubenkiste. Korrosionstest der harten Gangart :emoji_grin:
Ende vom Lied: Nach 2 Wochen waren die Spax (gelbverzinkt) noch einigermassen schraubbar.....die Reisser (weiss verzinkt) nur noch ein Klumpen, fast kein Gewindegang zu erkennen...

Ob's an der unterschiedlichen Verzinkung lag? Gelb verzinkte Teile werden ja anders passiviert, als weiss verzinkte.

MfG Alex
 

Montageprofi

ww-kastanie
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Unterscheide: Verzinkt und Galvanisiert!

Man muss aufpassen mit der Bezeichnung!
Es wird unterschieden zwischen: Verzinkt, Galvanisiert und Chromatiert!
Gelbe Holzschrauben (Spax) sind meist "Galvanisiert"
Weiße Holzschrauben (Spax) sind meist "Chromatiert"

Sechskant-Holzschrauben häufig "Verzinkt"

Es handelt sich bei allen Varianten um eine "Oberflächenveredelung", die auch dem Schutz dient! Ist aber diese Oberflächenveredelung beschädigt, dann folgt Rost egal ob "braun" oder "weiss". Zu lange feucht gelagert bedeutet ebenfalls "Rost".

Beim galvanisieren wird das Metall in eine Zinklösung getaucht. Durch Stromzufuhr (metall=kathode) wird das in der Flüssigkeit enthaltene Zink gleichmäßig auf atomarer Ebene mit dem Metall verbunden. Beim feuerverzinken wird das Metall in geschmolzenes Zink getaucht. Deswegen auch die dickere Beschichtung. Muss aber nicht so gleichmäßig und fest mit dem Metall verbunden sein wie beim Galvanisieren.

Einfacher:
Galvanisch ist oberflächlich beschichtet.. Gefahr des Abblätterns.. bei Feuerverzinkt verschmelzen die beide Stoffe oberflächlich, es ist dauerhaft..

Ist Korrosionsschutz gefordert, dann immer A2 oder A4, verwenden!

Hoffe das war nicht zu umfangreich!?
 

mick

ww-fichte
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Chromatieren ist doch auch "bloß" galavanisieren mit einer chromhaltigen Schutzschicht, davor wurde das Teil aber meist noch verzinkt (oder ist selbst aus Magnesium, Silber, Cadmium....). Solch eine galvanische Schutzschicht kann aus vielen Metallen hergestellt werden (Nickel, Kupfer,....), dann heißt das oft dementsprechend auch "vernickelt", "verkupfert", etc. Die Technik ist die gleiche (Kathode das zu beschichtende Teil, Anode das Metall, das aufgebracht werden soll, da ganze in einem elektrolytischen Bad).

Die weiße Oberfläche ist wohl verzinkt und soll der Korrosion entgegenwirken, sie verlangsamen. Zink ist hierfür gebräuchlich, billig und auch ausreichend für viele Anwendungsfälle. Sobald aber Salze und Feuchtigkeit wie bei Euch dazu kommen, reicht eine Verzinkung oft nicht mehr, dann entsteht Zinkkorrosion (Weißrost).

Deswegen werden verzinkte Oberflächen oft noch passiviert. Gebräuchlich hierfür ist eine Chromatierung der Zinkschicht und dann entsteht die meist gelbe Oberfläche. Hier wurde dann in der Regel Chrom-6 verwendet. Das ist so ziemlich der beste Oberfächenschutz vor Einsatz von V2A oder V4A (die aber eigentlich ja auch nicht korrosionsfrei/rostfrei sind, sondern nur seeehhrrr korrosionsträge, aber anderes Thema). Dumm ist jetzt aber, dass Chrom-6 giftig ist und im Verdacht steht Krebs zu erzeugen. Ich will hier keinem Angst machen, aber auf Grund dessen dürfen z.B. im Automobilbau keine Chrom-6-veredelten Schrauben/Bauteile mehr eingesetzt werden. Der Abrieb der beim Schrauben entsteht ist hier "der Böse" ....

In der Zwischenzeit gibt es Chrom-6-freie Verfahren zur Chromatisierung oder entsprechender Oberflächenbehandlung, bloß sind die alle meines Wissens noch nicht so gut wie das ursprüngliche Chrom-6.

Bei uns hieß es früher immer : "was nicht stinkt, wirkt nicht", scheint hier auch noch so zu sein..... an "gelb Chromatisiert" (also mit Chrom-6) kommt halt einfach nichts ran......
 
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