Haustür aus Mahagoni - welche Stärke?

Grenzgaenger

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Guten Tag,

ich habe mir für nächstes Jahr vorgenommen, eine Haustür für meinen Altbau zu bauen. Ganz in Ruhe und ohne Stress. Nach den bisherigen Projekten traue ich mir das zu.

Eigentlich wollte ich sie in Normstärken aus Eiche bauen. Jetzt habe ich die Möglichkeit, zu einem verhältnismäßig günstigen Preis an lange abgelagertes Mahagoni zu kommen. Das Problem ist, dass die Kanteln 12-16 mal 6,5 cm sind. Ich habe jetzt zwei Optionen.

Option 1: Ich begnüge mich mit einer Blattstärke von 6,5 abzüglich abrichten und hobeln. Sagen wir mal, es bleiben min. 6cm. Die sehen sehr gerade aus.
Option 2: Ich trenne die Kanteln, die 16 breit sind, auf und leime sie mit den Seiten, die 6,5 haben, wieder zusammen. Dann entstehen daraus 8x13 (grob, ohne abrichten).

Bei Option 1 bekomme ich Kanteln in 6,5x16, womit ich ich meine Stege (Rahmenbauweise) bis 16cm Breite gestalten kann, was ich für sinnvoll halte. Dafür wird alles nur knapp über 6cm stark. Bei Option 2 wird alles knapp 8cm stark, dafür bekomme ich aber nur Stege von etwa 12 cm. Und auch die Frage, ob eine Stärke von knapp 6cm reicht? Die Blattstärke ist für mich eigentlich die wichtigste.

Ich könnte natürlich mehr kaufen und dreifach leimen. Aber dann wird das Holz wieder unverhältnismäßig teuer. Ich hoffe ich konnte mich nachvollziehbar ausdrücken.

Beste Grüße
Frank
 

Holz-Christian

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Servus Frank, hast Du die Möglichkeit die Kanteln in der Dicke zu halbieren, also aufzutrennen?
Dann würde ich das machen und die erhaltenen Lamellen mit etwa 30mm Dicke in drei Lagen verleimen.

So kommst Du auf mindestens 85mm fertige Flügelrahmendicke, da bekommt man auch eine ordentliche Dreischeibenverglasung oder doppelschalige Füllungen mit Zwischendämmung rein.
Auch zwei Dichtungen und Mehrfachverriegelung lassen sich da problemlos realisieren.

Bei lediglich 60mm ist das kaum möglich und auch nicht mehr zeitgemäß.

Edit, die Kanteln in der Breite verleimen würde ich auf keinen Fall, sonst hast Du bewitterte Leimfugen, und sieht auch nicht so toll aus.
 

brubu

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Hallo
Für nächstes Jahr wäre es ideal jetzt die Kanteln aufzutrennen und in beheizten Räumen zu lagern damit sie nachtrocknen können, falls sie bis jetzt nur lufttrocken sind.
Gruss brubu
 

carsten

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Hallo

schließe mich den Kollegen an. Wenn man schon eine Haustür baut dann richtig. Gerade bei Bauteilen die Klimatrennend sind würde ich keine Experimente eingehen.
Mehrfach verleimte Kanteln sind im Fenster und Türenbau seit Jahrzehnten Standard. Und das hat seinen Grund.
Hab jahrelang bei Bekannten (eher meiner Eltern) die Haustür (alte Holzhaustür 70er Jahre auch noch einfaches Holz also keine verleimte Kantel) jährlich mehrfach nachgestellt. Alles mgl über die Jahre ausgereizt, weil die auf Grund des Alters nix mehr investieren wollten. Letztendlich musste ich sie dann doch an einen Schreiner verweisen, der dann den großen Ausrichtbeschlag eingefräst hat, glaube sogar Band- UND Schloss-seitig.
 

Mitglied 92456

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Kommt ja auch immer etwas drauf an in was für ein Haus die Tür gebaut wird. Wenn es sich um ein Mfh handelt, bei dem es zu einem unbeheizten Treppenhaus geht, muß es ja nicht so einen hohen Dämmwert haben. Da würde auch 60 mm gehen.
 

magmog

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Guuden,

Siehe was der sonnige Hamburger schreibt, zuerst die Situation beschreiben
die der Tür angedacht ist. Ein Altbau in Nordschweden hat andere Probs als eine in Sizilien.
Knallt die Sonne drauf oder der Schlagregen, ist innen auf 28°geheizt, oder Null Heizung,
oder ein Aquarium aufgestellt.
Fragen über Fragen!

PS. Welche Füllungen, Glas, Isoglas, Holz, Aluverbundplatten,...????
Sicherheitsansprüche??
 
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Grenzgaenger

ww-ulme
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Servus Frank, hast Du die Möglichkeit die Kanteln in der Dicke zu halbieren, also aufzutrennen?
Dann würde ich das machen und die erhaltenen Lamellen mit etwa 30mm Dicke in drei Lagen verleimen.
Das wird einfach das beste sein. Leider habe ich momentan keine Bandsäge. Aber ich werde mir eine besorgen und es dann so machen. Alles andere wird nur Mist. Und damit erledigen sich dann auch alle anderen Fragen. Es ist übrigens ein MFH mit zwei separaten Wohneinheiten. Trotzdem soll die Tür kein schlechter Kompromiss werden.

Vielen Dank an alle.
 

K2H

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Es ist übrigens ein MFH mit zwei separaten Wohneinheiten. Trotzdem soll die Tür kein schlechter Kompromiss werden.
Finde ich eine sehr gute Entscheidung! Es spielt keine Rolle ob "nur" ein unbeheiztes Teppenhaus dahinter ist oder 28°. Vor allem wenn der Mehraufwand relativ gering ist. Die Zeiten solcher Überlegungen haben sich geändert.
 

Mitglied 92456

Gäste
Finde ich eine sehr gute Entscheidung! Es spielt keine Rolle ob "nur" ein unbeheiztes Teppenhaus dahinter ist oder 28°. Vor allem wenn der Mehraufwand relativ gering ist. Die Zeiten solcher Überlegungen haben sich geändert.
Das sehe ich anders. Man sollte da schon mehr differenzieren.
Es macht mehr Sinn die Wohnungseingangstüren zu Dämmen wenn das Treppenhaus unbeheizt ist.
Du willst ja nicht mit Deiner Heizung in der Wohnung das Treppenhaus beheizen.
Wenn man nur von 2 Wohneinheiten ausgeht wird die Haustür bestimmt 30 bis 40 mal am Tag geöffnet, mit entsprechenden Energieverlust.
Ich empfehle meinen Kunden für Ihre Zinshäuser immer eine HET mit nur 2-Scheiben Isolierglas und auch nur in IV 68.
Warum: weil diese Türen leichter sind und auch günstiger. Das gesparte Geld kann man lieber in einen guten Türschließer mit einstellbarer Öffnungsdämpfung und Feststeller, Drückergarnituren mit Gleitlagern und ein Sockelblech in 2 mm Stärke investieren.
Leider werden Türen in MFHs oft von den Mietern mit dem Fuß aufgetreten, insbesondere wenn der Türschließer schwer geht.
Wenn es um Energie sparen geht empfehle ich das dort zu tun, wo die Wärme gehalten werden soll. Das ist nun mal in der Wohnung, daher also erst mal die WE Türen ertüchtigen.

Aber wie gesagt, es ist immer Objekt und Nutzerabhängig. Daher sollte man genau überlegen wo die Dämmmaßnahmen erfolgen sollten. Einfach nur Dämmen ist nicht effektiv.
 

K2H

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Es macht mehr Sinn die Wohnungseingangstüren zu Dämmen wenn das Treppenhaus unbeheizt ist.
Da gebe ich dir absolut recht.

Einfach nur Dämmen ist nicht effektiv.
Auch da stimme ich zu.
Es sollten/müssen auch schon "begleitende Maßnahmen" (gedämmte Wohnungstür, Türschließer, Unterlegkeil nur gegen Pfand :emoji_grin:, usw.) dazu gehören. Nur, wenn man jetzt eine neue HET einbaut, kann man die anderen Maßnahmen auch später/bei passender Gelegenheit "nachrüsten". Ist die Tür aber (in einer schlechter gedämmten Version)erst mal eingebaut, wird sie i. d. R. nicht mehr so schnell ausgetauscht.
Deswegen finde ich die Überlegung:
Trotzdem soll die Tür kein schlechter Kompromiss werden.
gut.
Unabhängig davon, auch in einem ungeheizten Treppenhaus machen sich 2 - 3° Temp.-unterschied im Heizenergieverbrauch des gesamten Gebäudes bemerkbar. Auch wenn die HET 30 - 40 mal am Tag geöffnet wird. Mindestens nachts ist sie aber länger zu. Aber es stimmt schon, es kommt natürlich auch auf das Verhalten der Bewohner insgesamt an.
 
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