Unterschied Längs/ Querschnittverzahnung?

jackdoe

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Hallo,kann mir jemad den Unterschied zwichen einer Querschnittverzahnung und einer Längsschnittverzahnung erläutern?Wofür braucht man das?Bei meiner suche nach eine Säge für Schwalbenschwänze bin ich darauf gestossen.GrußJD
 

yoghurt

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Hallo jackdoe,
für Längsschnitte nutzt man gröbere Zahnungen als für Querschnitte. Grund: je gröber die Zahnung, desto gröber die Schnittfläche. gleichzeitig sägen grobe Zahnungen aber schneller. Längsschnittflächen hobelt der Tischler aber eh nach, wenn er sie als "gute Seite" braucht.
Zu Deiner eigentlichen Frage: Fürs Zinken nimm eher eine Querschnittzahnung, das ist eine feine Arbeit, bei der die Schwalben und Zinken auch nicht gehobelt werden...

Gruß

Heiko
 

jackdoe

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Super! Danke yoghurt.Mal wieder ne Frage kurz und bündig beantwortet!Kaufe also ne Thomas Finn, sind die OK? oder langt was günstigeres?
 

yoghurt

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Hmm, wer ist denn Thomas Finn? Hast Du einen Link?

Gruß

Heiko

PS und was heißt das: Quod tibi fieri non vis, alteri ne feceris.?
 

Hunzenstrunz

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und wie wärs mit einer japansäge ?
feinsägen sind meistens (jedenfalls die die ich bisher in der hand hatte) stumpf wie nichts und mit gestellsägen ist es ähnlich zu dem sind japansägen auch zum transport um weiten praktischer...
 

jackdoe

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Hi,
@ yoghurt:
1. Der lateinische Spruch ist von Kaiser Severus Augustus und bedeutet " Was du nich willst, das man dir tu, das füge keinem anderen zu!". Finde ich wichtig :emoji_wink:), so genug auf Oberstudienrat gemacht :emoji_wink:
2. schau mal bei Feinsägen der Reihe "Pax" und "William Greaves", außerdem eine japanische Feinsäge (kann das leider nicht als link einfügen, funzt bei mir nicht.) Und hatte mich verschrieben Thomas Flinn, also mit L.
@Hunzenstrunz
Deswegen wollte ich mir eine vernünftige Feinsäge zulegen. Klar die billigen Dinger sind ruck zuck stumpf. Aber soeine europäische Dovetail Säge hat schon was!

Gruß

JD
 

yoghurt

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Hallo jackdoe,
mit den Sägen - wie überhaupt mit dem Tischlerwerkzeug - ist das so eine Sache....
(Jetzt kommt ein Meinungsbeitrag)
Gerade und passend sägen zu können, liegt in der Hand des Anwenders. Voraussetzung ist lediglich, dass die Säge scharf und nicht verbogen ist sowie der Anwender konzentriert übt. Z.B. habe ich in meinem beruflichen Grundjahr Holz ewiglich mit der Absetzsäge gezinkt, weil meine Feinsäge eine Krücke war. Ich finde das japanische Prinzip mit einem dünnen Sägeblatt auf Zug zu sägen logischer und kraftökonomischer als mit dicken Sägeblättern auf Stoss zu sägen.
Die Sägen die Herr S., dessen links Du hier eingestellt hast, vertreibt sind - wie bei den Preisen nicht anders zu erwarten - sicherlich alle von sehr guter Qualität und für die Aufgaben für die Sie verkauft werden gut geeignet.

Gruß

Heiko
 

Rei123

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Zur Ergänzung des obrigen Beitrags
...sind aber auch wirklich teuer und etwas für Werzeug-Fetischisten.
Mit einer Japansäge zum halben Preis bekommt man das gleiche Ergebnis.

Ist aber alles Ansichtssache!

Grüße

Reiner
 

jackdoe

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Ja, ihr habt sicher recht, da muss nen vernünftige Japaner auch reichen! Dann schau ich mich da mal um. Habt ihr irgendwelche Empfehlungen? sowas Kleines Süsses mit verstärktem Rücken stelle ich mir vor.Hinweis DICK GmbH Onlineshop
 

Adlerauge

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Japansäge

Hey, ich kann dir diese empfehlen.
DICK GmbH Onlineshop Homepage
( und im Suchfeld Artikelnummer eingeben : 712111 )

die ist echt super, habe mir die auch gekauft vor jahren und immer noch super scharf :emoji_slight_smile:. Lassen sich sehr gute Zinken anarbeiten.
Gruß Adlerauge
 

SpessartEiche

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Hier ein kleines Feedback zu den Schnitt und Spanwinkeln:
die schnittgeschwindigkeit per handsäge ist sicher auch ein Grund, aber hauptsächlich geht es darum überhaupt erst zu sägen zu können!

lasst mich das kurz erklären:

Vergleichen lässt sich holz mit einem bündel Strohhalme, die Halme stellen die leit/stützzellen dar,die Fasern ggf auch Tracheen oder ggf tracheiden genannt.

quer zur Faser.
ist euer Schnittwinkel und ZT zu grob, fressen sich die zähne fest und reissen aus.
sie keilen sich zwischen die einzelnen fasern.
Ergo: ein Schnitt quer zur Faser muss das holz langsam abtragen, dies geht mit einem feinen Spanwinkel (schwach auf stoß 110 grad) und einer feinen Zahnteilung, wie sie bei einer Absetzsäge zu finden ist.

Längs zur Faser:
wie schon erwähnt wurde, werden die geschnittenen kanten nachgehobelt, hier ist eine Verharzung der Zähne möglich UND bei einem längsschnitt werden die fasern in schnittrichtung rausgerissen, dh. der Schnittwinkel kann grob ausgefeilt sein,dies ist auch notwendig - sonst würde die säge zu schwer gehen-
bei der groben zahnteilung und zahngrund, die aufgrund der potentiellen verharzung erforderlich sind

zu den Sägen:
die japanischen sägen sind ne feine sache, so für simple montagearbeiten.
jedoch ist durch die "kaum vorhandene Schränkung" keine korrektur im angesetzten schnitt mehr möglich. wo bei der absetzsäge nur ein kleines löchlein auszuwachsen wäre, kannste hier durchpissen ohne dass es nass wird.

ich persönlich präge die Holzverbindungen sei es zapfen, bügel, blattungen oder Zinkungen immer mit der gestellsäge aus.

Dennoch lasst euch eins sagen:
Jede säge ist nur so gut wie der der hinten dran steht. Ein guter Schreiner muss mit jeder säge sägen können!

Hochachtungsvoll,
Rolf
 

pedder

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Hallo,kann mir jemand den Unterschied zwischen einer Querschnittverzahnung und einer Längsschnittverzahnung erläutern?Wofür braucht man das?Bei meiner suche nach eine Säge für Schwalbenschwänze bin ich darauf gestoßen.GrußJD

Hallo Jack Doe,

Also: Wenn Du von "deutschen" Sägen ausgehst, liegt der Unterschied im wesentlichen im Zahnabstand, der ist bei einer Absetztsäge kleiner als bei einer Längsschnittsäge.

Im anglo-amerikanischen Raum feilt man darüber hinaus Zähne für Querschnitte so an, wie Du es vielleicht von den modernen Handsägen mit lasergehärteten Zähnen kennst. Die Zahnspitze ist eine aus drei Flächen gebildete Pfeilspitze. Diese Zahnform eignet sich nicht, gar nicht, für Schnitte längs zur Faser.

Daher solltest Du für Dein Vorhaben die Säge mit der Längsschnittbezahnung wählen.

Viel (!) intensiver ist das von Friedrich Kollenrott in seiner Schärfanleitung für Handsägen dargestellt. Wenn Du das gelesen hast, weißt Du alles wissenswerte über Handsägen!

Das Schärfen von Handsägen

Mehr links zum Thema westliche Sägen habe ich auf meinem Blog zusammengestellt.

Old Ladies

Liebe Grüße
Pedder
 

pedder

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Fürs Zinken nimm eher eine Querschnittzahnung, das ist eine feine Arbeit, bei der die Schwalben und Zinken auch nicht gehobelt werden...

Hallo Heiko,

Du meinst wahrscheinlich nicht Querschnittbezahnung, sondern empfiehlst eine Absetzsäge? Letztere hat auch eine, wenn auch feinere Längsschnittbezahnung!

Mit einer Querschnittbezahnung von Thos. Flinn wird man sich beim Sägen von Schwalben, also Schnitten längs zur Faser, unnötig schwer tun.

Liebe Grüße
Pedder
 

pedder

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Zur Ergänzung des obigen Beitrags
...sind aber auch wirklich teuer und etwas für Werzeug-Fetischisten.
Mit einer Japansäge zum halben Preis bekommt man das gleiche Ergebnis.

Ist aber alles Ansichtssache!

Grüße

Reiner

Hallo Reiner,

eine westliche Säge hat halt die Eigenschaft, nachschärfbar zu sein, im Gegensatz zu der von Dir empfohlenen billigen japanischen Säge. Gerechnet auf ein Holzwerkerleben dürfte eine Thos. Flinn daher billiger werden. Man muss allerdings auch schärfen können.

Es ist aus meiner Sicht der gleiche Unterschied wie zwischen Rali-Hobel und Nachschärfbarem ECE. Hat alles seinen Platz.

Liebe Grüße
Pedder
 

yoghurt

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Hallo Pedder,
Du hast sicher Recht. Ich bin Tischler und sicherlich kein Fachmann für Sägen. Ich habe gelernt, dass man mit der Schlitzsäge längs sägt und mit der Absetzsäge quer sägt. Insofern entschuldige ich mich, wenn ich hier falsche Informationen geliefert habe.
Im Bereich der professionellen Tischlerei spielen aber die klassischen Gestellsägen ohnehin keine große Rolle mehr.
Was ich wirklich auch unterstreichen möchte ist, dass es mehr auf den Sägenden ankommt als auf die Säge! Das gerade Sägen ist aber durch Übung erlernbar.

Gruß

Heiko
 

pedder

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Ich habe gelernt, dass man mit der Schlitzsäge längs sägt und mit der Absetzsäge quer sägt.
Hallo Heiko,

das ist ja auch richtig. Nur hat eine Absetztsäge, wie Du sie vor Augen hast, keine Querschnittbezahnung in dem Sinn, wie es der Fragende meinte. Der bezog sich nämlich auf die Seite von Feine Werkzeuge und dort ist mit Querschnittbezahnung etwas anderes gemeint als ein Absetzsäge. Übrigens: Wir reden da auch nicht über Gestellsägen, sondern über Rückensägen.

Was ich wirklich auch unterstreichen möchte ist, dass es mehr auf den Sägenden ankommt als auf die Säge! Das gerade Sägen ist aber durch Übung erlernbar.

Ja! "Mehr" aber auch nicht ausschließlich. Gutes Werkzeug hilft schon, ersetzt aber keine Übung.

Liebe Grüße
Pedder
 

jackdoe

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Insofern bedanke ich mich erstmal und werde mal die von Pedder empfohlene Seite studieren.
Ich kaufe mir also erstmal ne vernünftige Rückensäge und werde mal etwas üben, bevor ich mir dann doch ne woodrat oder ne Leigh kaufe. :emoji_wink:
Nee, schaun wir mal, vielleicht kriege ich das ja doch einigermassen hin nach etwas Übung.
Ich probiere jetzt erstmal aus.

Gruß
jackdoe
 
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