Zuschlagfaktor Massivholz

de_max89

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Gude,
Ist bei der Materialbeschaffung und Kalkulation von Eiche Schnittholz ein Zuschlagfaktor von "2", bezogen auf die Fertigmenge in Ordnung oder betrachtet ihr das als zu viel?
 

ChrisOL

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Das kann man so pauschal nicht sagen. Es kommt stark darauf an was es werden soll.

Bsp. Du willst einen Tisch bauen 2,5m lang. Die Bohlen gibt es aber nur mit 4m Länge, dann hast du mehr Verschnitt. Wie bei 6m langen Bohlen

Bleiben wir bei dem Tisch. Die Platte hat später 35mm. Die Bohlen haben 52mm. Der Hobelverlust muss bedacht werden.

Bei dem Holzkauf musst du in etwa die Dimensionen der Holzteile vor Augen haben.

In der Regel kaufe ich immer zu viel :emoji_wink:
 

magmog

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Guuden,

dass die bei Überlängen anfallenden Teile Verschnitt sind,
ist bei deren sinnvollen Verwendung nicht richtig.
Verschnitt ist das Material dass nicht verwendet werden kann,
teilweise auch dass, was nur unter Wert zu verwenden ist.

Bei Eiche z.B. können Splint, rissige und verfärbte Bereiche,
Äste und sonstige Wuchsstörungen Verschnitt sein,
für den, der jedoch einen rustikalen Tisch mit Baumkante will, ist es nicht so.
Verluste durch die Zerspanung sind natürlich Verschnitt.
 

de_max89

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Sprich, man müsste es theoretisch wirklich jedesmal, anhand der einschlägigen Formeln neu berechnen?
 

PurplePony

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Sprich, man müsste es theoretisch wirklich jedesmal, anhand der einschlägigen Formeln neu berechnen?

Meiner Meinung nach Ja.
Pauschal kann man das nicht sagen.
Wird der Stamm als Fassadenschalung genutzt, dann mag man mit 30% Veschnitt hin kommen.
Im Möbelbau kommt es durchaus auch zu einem Verschnittfaktor der ein vielfaches der netto genutzten Holzmasse beträgt, 300 - 500 % kommen in den Hacker.
Letztendlich spielen da mehrer Faktoren mit rein, sicher auch die Qualität des Materials selbst.
 

magmog

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Guuden,


Wenn das zugrunde gelegte Schnittholz nicht in Länge,
Breite oder Stärke verfügbar ist, hilft alles formeln und rechnen nichts!
Das Arbeiten mit Formel kann bei der Kalkulation helfen,
aber nur mit viel Erfahrung.
Anders ist es bei Plattenmaterial oder vorgefertigten Kanteln,
evtl. noch bei parallel besäumtem Schnittholz.
 

de_max89

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Das Möbel ist fertig - demnach ist die Fertigmenge die bekannte Größe. Jetzt würde ich gerne ausrechnen, wie viel Rohmenge ich benötige (Nach dem Bau weiß ich es ja), aber was ist bei weiteren Projekten? Wie rechne ich das? Dachte vielleicht, Fertigmenge x 2 (oder ähnlich) ist ein halbwegs guter Richtwert.. mhhh
 

Mitglied 59145

Gäste
Das ist halt nicht zu sagen, da hat jeder seine Erfahrungen. Je dicker die Teile, umso weniger wird weggehobelt.....
Kommt drauf an wie das Material verfügbar ist und welche Qualität es hat.
Wir bleiben bei Tischplatten eigentlich immer unter 30% Zulage. Das ist aber sehr rustikal, Fehler sind gewollt und Splint Holz haben alte Balken meist auch nicht.

Gruss
Ben
 

teluke

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Kommt an auf

Holzart
Holzqualität
Holzdimensionen

Verluste sind

Schnittverluste wie Splint und Holzfehler.
Hobelverluste

Kann bei Eiche leicht sein die 3fache (und mehr) Menge (m³) nötig ist gegenüber dem fertigen Möbel (m³).

Wenn lange Holzteile benötigt werden ist der Verschnitt deutlich höher als bei kurzen Teilen.
Bei kurzen Teilen kann eine Hobelzugabe von 5mm gut reichen.
Bei 2m langen Teilen reicht das so gut wie nie.


Kommt also immer drauf an.
Eine Formel (die zudem funktioniert) kann ich mir nicht vorstellen.
 

yoghurt

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Hallo,
jedes Fachmathematikbuch hat die passenden Formeln und Tabellenwerte. Kein Problem für jeden auch nur mittelmäßigen Azubi.

Warum das nicht wirklich brauchbare Ergebnisse bringt beschreiben die Kollegen oben sehr genau. Ich habe Eiche immer mit Faktor 2 bestellt.
 

chips

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Servus,
ich rechne immer mit Faktor 2,4 und bin damit immer ganz gut gefahren wenn die Holzqualität gut war.
Ciao
Harald
 

magmog

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Guuden,

letzte Woche mal schnell ein paar Brocken richten.
Kiefer, sauber. 3 Stück 900x400x32mm, 2 Stück 240x400x32.

Ein schönes Brett 5200x390x40mm bekommen.
Alles wunderbar gefertigt, ein Brocken 1200x320x40mm Rest übrig.
Wie ist es nun mit dem Verschnitt? Oder was hätte mir irgend ein Prozentsatz vorher sagen können?
 

Hondo6566

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So pauschal kann man den Verschnitt nicht benennen. Wenn ich von einer 4m langen Bohle 1,5m am Schluss übrig habe ist das kein Verschnitt sondern einfach zusätzliche Lagerware die für ein anderes Projekt verwendet wird. Auch wenn ich Bohlen besäume ist das nicht zu 100% Verschnitt sondern Brennholz für den Kachelofen, und je nach dem wie teuer/günstig ich das Holz eingekauft habe habe ich dann zwischen 25% und vieleicht 60/70% Verschnitt daran.
Wer gewerblich unterwegs ist der wird am Anfang zwischen Einkaufsmenge und der Menge die er dann tatsächlich bis zum Jahresende in Projekte stecken konnte ein Prozentsatz ermitteln, der in seine Kalkulation einfließen wird. Für uns Hobbyisten spielt das aber eher keine Rolle, weil i.d.R. haben wir das Holz bevor wir es brauchen - zumindest auf mich trifft das zu. Holz wird gekauft wenn man es günstig bekommt, nicht wenn man es braucht. :emoji_grin:
 

brubu

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Hallo
Verschnitt geht von super gut, bis extrem daneben. Unsere Verbände geben Richtwerte an die viel zu tief sind, die Leute haben wohl
selber nie Holz zugeschnitten oder die Rechnung gemacht.
Aus meiner Sicht rechnen die Schreiner zu wenig, mir ist schon aufgefallen was in Grossbetrieben Massivholzarbeiten kosten.
Wohl deshalb weil sie den Verschnitt richtig kalkulieren.
Unser Verband gibt bei Eiche nur einen Zuschlag von 60% auf das fertige Teil an, das reicht fast nie. Die Händler geben als Richtwert mal 2 an.
Wohlverstanden nur in der Fläche gerechnet, die Stärke wird mit der Stärke des Rohmaterials berechnet.

Gruss brubu
 

predatorklein

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Moin

Unser Verband gibt bei Eiche nur einen Zuschlag von 60% auf das fertige Teil an, das reicht fast nie.

Das reicht , wenn du mit deinem Holzhändler " gut kannst " :emoji_wink:

Deshalb kaufen wir Massivholz nur noch bei 2 Händlern , die einen wirklich guten Ruf haben und keine 20 km von unserer Schreinerei weg sind .
Die kaufen ihr Holz auch noch selbst ein , meistens wird es sogar vorher angekuckt , das ist schon mal ein Garant dafür , dass kein Murks geliefert wird .
Und die kann man auch direkt ins Gesicht fragen , wie die Qualität der Ware ist .
Und kriegt eine ehrliche Antwort :emoji_slight_smile:

Dauert aber sicherlich einige Jahre , bis sich so ein Verhältniss aufbaut .

Allerdings muss man dann auch bereit sein , etwas mehr zu zahlen .
Rentiert sich aber , da man deutlich weniger Ärger mit mieser Ware hat .

Gruß
 

brubu

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Hallo
Predatorklein, genau einen solchen Händler haben wir auch, aber der sieht es selber anders. Kommt auch speziell bei Eiche drauf an wie der Splint
gerechnet wird, nach unseren Regeln wird er verrechnet. Aber gut es kann ja jeder selber rechnen....
Gruss brubu
 
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