Fusion 360 und Schreiner CNC

Eder Franz

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Hattest du schon mal einen ähnlichen Beitrag geschrieben oder bist du der zweite, der das bemängelt?

Was meinst du mit Verarbeiter? Einen Schreiner, der nach deinen Plänen baut?

Zu 1. Ich hatte das in dem verlinkten Thread in Post #61 festgestellt. Vielleicht meinst du diesen Beitrag?

https://www.woodworker.de/forum/threads/kostenloses-programm-für-zuhause.60795/page-3

Zu 2. Mit Verarbeiter meine ich Firmen, die unter Begriffen wie "Zuschnittservice", vorkonfektionierte Möbelfertigteile an Schreiner, Messe- und Innenausbauer liefern. Du bekommst da deine Teile im Flat-Pack auf Palette.

Meist sind es Betriebe mit hohem Industrialisierungsgrad und andererseits Schreiner, die arbeitsteilig agieren und nicht den Anspruch haben, jede Bohle selbst gehobelt haben müssen.

https://www.woodworker.de/forum/thr...beschlagbohrungen-macht-ihr-das-selbst.87343/

Es werden immer mehr Firmen, die das Sägen, Bohren und Bekanten als Servie anbieten. Darunter sind Möbelhersteller, Holz-Großhändler, aber auch kleine Betriebe, die einfach fertigungsorientiert sind und keinen Bock auf Endkundenkontakt haben und nur Bretter und Geld sehen wollen.

Mit Fusion360 kombiniert, könnte man auf diesem Weg schöne Sachen realisieren, ohne selbst sägen zu müssen. Man montiert nur noch seine "selbstentworfenen" Billy-Regale.
 
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odul

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Damit wir hier weiterkommen habe ich shnell mal eine nutzlose Geometrie erzeugt und einen public Link erzeugt:

https://a360.co/2LYceaM

Hier müsstet ihr jetzt meine "Konstruktion" sehen. Es ist ein Bauteil 19mm Stark mit 2mm Kantenradius und einer 35mm Topfbohrung, die 13 mm tief sein sollte. Ich habe das schnell zusammengeschoben und absichtlich so gestaltet, dass man da garantiert nichts mit anfangen kann. (Nicht das noch einer kommt und mich abmahnt)

Unter dem Link sollte man das Bauteil sehen, begutachten und auch in verschiedenen Formaten herunterladen können. Nu spielt mal schön. Ich gehe dann essen. Bis später...



Also, so eine Schranktür bekomme ich inzwischen auch konstruiert. Wo ich noch nicht durchblicke:

1) Wenn ich SCharniere importiere, wie bekomme ich die dann platziert?

2) Wenn ich mir so eine Tür konstruiert habe, kann ich die dann so parametrieren, dass ich alle unterschiedlichen Türen einer Küchenfront damit abdecken kann ohne jede unterschiedliche Tür neu zu konstruieren?

3) Wenn ich den Bogen etwas weiter spanne: in den Architekturprogrammen gab es Bibliotheken mit unterschiedlichen Wandaufbauten, Möbeln, Treppen, Fenster, Türen, usw. Da draus konnte man sich bedienen für die aktuelle Konstruktion. Wenn Fusion sowas schon nicht hat, wäre es toll, sich solche Bibliotheken zu erstellen und vielleicht auch auszutauschen.
 

Eder Franz

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1) Wenn ich SCharniere importiere, wie bekomme ich die dann platziert?

Wie das mit importierten Teilen funktioniert kann ich dir nicht sagen. Wie man ein neues Teil positioniert kann ich dir schon erklären. Du brauchst eventuell eine Stütz- oder Referenzgeometrie zum Ausrichten.

1) Du zeichnest dazu einfach einen Punkt in die Mitte von der Topfbohrung. Wenn du dann ein zweites teil erzeugt hast, kannst du es mit der Funktion...

Ändern >> Ausrichten

...an den gewünschten Platz schieben. Ich habe das gerade mit einem Zylinder gemacht. Schau in meinen Link.

2) Nicht so einfach. Türen mit zwei Topfbändern kannst du nach beliebn variieren. Eine 2500mm hohe Tür braucht aber mehr als zwei Topfbänder. Die zaubert Fusion dann nicht automatisch, wie man es eventuell von einem Korpusgenerator gewohnt ist. Die müsste man schon von Hand anlegen.

3) Da musst du mal in das Autodesk Forum schauen. Ich denke, da gibt es bestimmt etwas derartiges.

Ich bin da selbst noch gaaaanz am Anfang.
 

carsten

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Hallo

ich kenne keine CNC die direkt irgendwelche CAD 3D Daten einlesen und verarbeiten kann. Es muss den Zeichnungsobjekten immer noch eien Bearbeitung zugewiesen werden. Das funktioniert auch erstaunlich gut als 2D dxf. Ich würde auch nie allein auf Grund einer erhaltenen CAD datei eine CNC programmieren und direkt starten. Ich programmiere die CNC nicht irgendwelche Daten. Über solche vermeintlichen fertigen Programme ist schon so mancher Crash entstanden. Ein einfacher Schrank ist mit einem entsprechend angelegten Programm eine Sache von 5 vielleicht 10 min . Da braucht es keine CAD Daten.
Üblich ist aber heuet dass das CAD mit Korpusgenerator auch gleichzeitig das CAD programm generiert. Dahinter steckt aber als Schnitsstelle ein entsprechender Postprozessor. Und das ist das was ein CAD CAM heute Leistungsfähig aber auch komplex und erst recht teuer macht.

Eine einfache Bohrung oder selbst ein Makro für ein Topfband ist keine Herausforderung das ist schnell erledigt. Wenn heute jdm mit eienr fertigen Planung kommt wird der Schrank in den meisten Fällen doch noch mal neu gezeichnet, erst recht wenn es komplizieretr wird, weil eben nicht nur die CAD daten daher kommen sondern auch Kalkulation, evtl sogar Arbeitszeitplanung, Einkauf von Material, Zuschnitt , Zeiterfassung der Mitarbeiter usw.
Wenn solche Schnittstellen in einer Fa passen ist das fast ein Selbstläufer. Aber genau solche Firmen sind Zulieferer. Ich würde mich da nie auf externe Daten verlassen. Wenn da irgendwo ein Fehler drin liegt weil zwei Linien falsch interpretiert wurde, der Fräser einen Sauger schrottet, oder ein Bauteil nachher nicht passt oder gar die Maschine im Extremfall einen crash fährt.... wer ist dann Schuld, wer zahlt.
 

Eder Franz

ww-robinie
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CAM befindet sich jenseits meins eigenen Erfahrungshorizonts. Was du mir beschreibst, kenne ich leider nur aus den Berichten von Leuten, die dort heimisch sind. Die Sorge mit dem Maschinen-Crash verstehe ich sehr gut. Ich hatte dies oben selbst schon geäußert.

Unsere Ausbildungsschreinerei war rein handwerklich ausgerichtet und hatte nur Fräsen mit manuellem Vorschub. Später habe ich dann direkt in 3D CAD reinschnuppern dürfen. Zwischen analog Handwerklich und dem Fusion 360 von heute erstreckt sich mir völlig unbekanntes Land - Terra incognita. 2D dxf Bearbeitungen zuweisen x,y,z, Achse, t=19, Layer, das alles habe ich nie selbst kennengelernt und kenne es allenfalls vom Zuhören. Das alles ist mir völlig fremd. Du bist dort offenbar zu Hause vielleicht sogar ein echter "Native".

Stichwort CAD-CAM-Anbindung:

Ich habe nun ein simples Bauteil erzeugt und es in Post #45 öffentlich geteilt. Du darfst es dir gerne einmal ansehen. Wie würde es nun weitergehen, wenn ich dises Bauteil in dekorgleich bekanteter Platte bestellen wollte? Du hast über die Vorschau im Browser quasi die freie Auswahl. Jedes erdenkliche Datenformat steht dir zur Verfügung. Komfortabler geht es eigentlich nicht.

Fusion 360 Datenformate.JPG

Ich nehme an: Bei nur einem Teil dieser Art sagst du: "gib mir die Maße" und hackst das vermutlich mit Links direkt an der Maschine in die numerische Tastatur. Richtig?
 
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ccknif

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Als Dienstleister für Schreiner kommt bei mir noch selten vor, dass ich Teile direkt für die CNC bereitstelle. Die Übergabe funktioniert nur in den Betrieben direkt reibungslos. Also CAD-CNC in einer Hand. Und das erfordert Disziplin und Sorgfalt. Konturen funktionieren gut.
Ich würde immer demjenigen, der es fertigen soll, eine CAD-Datei UND eine bemaßte Zeichnung schicken. So mache ich es immer und es klappt dann auch. Wie schon gesagt, ich verdiene mein Geld damit, zu Planen und zu Zeichnen. Und es wird alles auch gefertigt.
Zu Deinem Teil:
Ich könnte schon mit den Bohrungen in der Form nichts anfangen. Bohrungen sind bei mir nur Flächen auf bestimmten Layern mit maschinenspezifischen Bezeichnungen. Das hat jeder CNC-Bediener schneller in der Maschine als Du gezeichnet und übergeben.
Hinzu kommen firmenspezifische Standards, wo und welche Verbinder gemacht werden. Da muss man sich vorab erkundigen. Die Firmen werden es immer überarbeiten. Der Austauch zwischen CAD-Systemen ist immer noch eine Sache für sich und meist nicht ohne Verluste machbar.
Schau Dir blos mal die vielen Versionen von dxf und dwg bei AutoCad an.
Wenn Du Dich nicht mit Bearbeitungszentren auskennst, wie du geschrieben hast, solltest Du es dem überlassen, dem du die Daten zur Bearbeitung gibst, was und wie er es macht. Da kann ich Carsten nur voll und ganz zustimmen.

Mein Vorschlag für Dich:
Zeichne im CAD, meinetwegen Fusion360, mach eine anständige Zeichnung und schicke diese zusammen mit der CAD-Datei weiter. CAD-Format in Absprache mit dem Fertiger. Wenn es nicht passt, konvertieren oder anderen Fertiger suchen oder anderes CAD benutzen. Wer so viele CAD-Programme wie Du kennst, sollte das doch hinbekommen. Ich kenne mich nur in einem richtig CAD aus.

Carl
 

Eder Franz

ww-robinie
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Als Dienstleister für Schreiner kommt bei mir noch selten vor, dass ich Teile direkt für die CNC bereitstelle.

Das habe ich nicht vor, auch wenn es im Metallbereich sicherlich ginge, da die Extensions fürs Manufacturing und die NC Prozessoren für namhafte Maschinenhersteller (DMG Mori, Mazak etc.) bei Fusion mit an mit an Board zu sein scheinen.

Ich würde immer demjenigen, der es fertigen soll, eine CAD-Datei UND eine bemaßte Zeichnung schicken.

Das ist eine gute Idee. In welchem Format sollte die Zeichnung dann bereitgestellt werden?

Ich könnte schon mit den Bohrungen in der Form nichts anfangen. Bohrungen sind bei mir nur Flächen auf bestimmten Layern mit maschinenspezifischen Bezeichnungen. Das hat jeder CNC-Bediener schneller in der Maschine als Du gezeichnet und übergeben.

Genau das ist meine ernüchternde Erfahrung. Man macht sich die Mühe des Zeichnens und am Ende überträgt einer händisch x,y,z von einem Blatt Papier in die Maschine. Das Erscheint mir irgendwie nicht sinnvoll. Stell dir vor, mein Nachbar, odul und ich kommen morgen mit 100 oder 1000 Varianten dieses Bauteils. Ab wann schaltet der CNC Bediener und denkt um?

Schau Dir blos mal die vielen Versionen von dxf und dwg bei AutoCad an.

Ja genau, deshalb halte ich von dxf und dwg und dem ganzen AutoCAD gedöns auch gar nichts. Ich habe Autocad 14 schon ganz schnell fallengelassen. Versuch doch mal mit deinem CAD eine Freiformfläche zu definieren, dann merkst du rasch, 2D ist gar kein "richtiges" CAD. :emoji_wink: Wie würdest Du mit 2D z.B. deine Computer-Maus zeichnen? Nun sagst Du vielleicht: Warum soll ich eine Computer-Maus aus Plattenware bauen?

Klassisches aber seltenes Fallbeispiel aus dem Holzbereich wäre ein Treppenhandlaufkrümmling. Bekommt 2D CAD das hin?
 
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ccknif

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Eine Computermaus muss ich nicht zeichnen können, obwohl mein Programm das hergibt.

Zeichnungsübergabe immer als pdf-Datei, Maßstab 1:10 und 1:1
Das händische Eingeben an der Maschine entfällt, wenn Du die Daten GENAU erzeugst oder der CNC-Betrieb die Daten im CAD überarbeitet.
Treppenkrümmlingen mache ich in 3D. Ich zeichne ALLES in 3D. Daraus werden dann die nötigen Schnitte erzeugt, die sich bei Änderungen im 3D mit ändern. Als Programm habe ich Pytha im Einsatz.

Erkläre mir mal:
Willst Du das professionell machen, also so wie ich als Planer oder nur im Hobbybereich. Für ersteres solltest Du dich mit einer CAD-Anwendung beschäftigen, die für Schreiner angepasst ist Sonst wird es mühsam. Für jede Tätigkeit braucht es das passende Werkzeug.
Für das Hobby kannst Du machen was du willst. Vergiss die direkte Übergabe an eine CNC-Maschine ohne Nachbearbeitung. Das spart Ärger.

Carl
 

Eder Franz

ww-robinie
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Zunächst einmal danke für die rege Anteilnahme und das Interesse.

Zeichnungsübergabe immer als pdf-Datei, Maßstab 1:10 und 1:1

OK

Das händische Eingeben an der Maschine entfällt, wenn Du die Daten GENAU erzeugst oder der CNC-Betrieb die Daten im CAD überarbeitet.

GENAU so stelle ich mir das vor. Die Genauigkeit müsste eigentlich schon gegeben sein. Die verlinkte Geometrie ist vollständig bestimmt und vermaßt - auch wenn nicht jedes Maß gleich angezeigt wird. Im dxf Download werden noch zwei Layer erzeugt auf denen "alte" Skizzen liegen, die in der Bauteil-History mal erzeugt wurden, aber eigentlich nichtmehr gebraucht werden. Ich verstehe jetzt noch nicht, was an der Konstruktion "ungenau" sein soll?

Willst Du das professionell machen, also so wie ich als Planer oder nur im Hobbybereich.

Nein, das ist inzwischen Hobby. Beruflich ist der CAD-Zug für mich schon lange durch. Auf Fusion bin ich unter dem Forenbeitrag "Kostenloses Progrann Für zu Hause" aufmerksam geworden. Dass das Programm nicht zu schreinerspezifisch ist, und ich damit auch eine Blechgeometrie zeichnen kann, finde ich sogar ganz vorteilhaft.

Vergiss die direkte Übergabe an eine CNC-Maschine ohne Nachbearbeitung.

Das war auch gar nie mein Ziel. Es wäre aber für den Anfang schon schön, wenn ein Profi-Forianer mit BAZ "hobbymäßigen" Spaß daran hätte, die Daten einmal auf die Möglichkeit der Übernahme und auf die Möglichkeiten der Nachbearbeitung zu prüfen.

Ich glaube, das bringt dieses Forum weiter - eventuell sogar in Richtung >> 4.0
 
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ccknif

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Die Konstruktion ist sicher nicht ungenau. Ich würde aber immer "reine" Datenstrukturen übergeben. Keine unnötigen Layer und Bauteile(history).
Es kann nur sein, dass der Fertiger mit "gebohrten" Löchern im Bauteil nix anfangen kann und dadurch die ganze Struktur unlesbar wird.
Wenn Du mit dem BAZ-Betreiber Rücksprache hälst, welche Daten er wo braucht, kann es funktionieren. Er wird es aber, schon wegen seiner Maschine, nie direkt starten....
Mit einem CAD, das schreinerspezifisch erweitert wurde, kann man auch Blechgeometiren erzeugen. Es wird sogar der K-Fakor berücksichtig. Zumindest bei mir.

Das Forum mag nicht immer die Realität wiedergeben. Viele Schreiner sind schon sehr weit, arbeiten mit CAD, CNC und was sonst noch die neue Technikwelt hergibt. Das Zeitalter ohne Papierzeichnung hat auch schon angefangen.

Carl
 

Eder Franz

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Danke für den fruchtbaren Gedankenaustausch.

Ich habe hier allerdings sprachliche Verständnisprobleme:

Reine Datenstrukturen = nur Bauteil ohne Skizzen und Hilfsgeometrien D.h. alle unnötigen Layer raus.

Keine gebohrten Löcher? Soll ich stattdessen im CAD nur die Mittelpunkte "ankörnen"? Wo steckt dann die Info welcher Bohrer genommen wird? Was wenn der CNC Spezi die Topfbohrung als Tasche fräsen möchte? Ich finde ein "gebohrtes" Loch kommuniziert sehr eindeutig, was ich als Kunde hier erwarte. Allerdings bin ich auch ein visueller Typ und keiner, der Maschinencode liest.
 

ccknif

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Was die CNC für Infos für das Bohrloch braucht, musst Du in Arfahrung beim CNC-Menschen bringen!
Bei mir sind es Kreisflächen, die auf bestimmten Layern liegen.
Datenstruktur: nur die Layer benannt, die auch Beuteile enthalten. Keine Bauteile, die fürs Fräsen uninteressant sind, Layernamen nach Angabe vom BAZ-Betreiber. Die info, welcher Bohrer für was genommen wird und wie tief er bohren soll, steckt im Layernamen.

Carl
 

Eder Franz

ww-robinie
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Ich dachte immer, da gäbe es entsprechende Schittstellen und Übersetzer, die das können? Was machen denn zum Beispiel Produkte wie Woodwop oder Alphacam in diesem Workflow? Mit was arbeiten deine Partner an dieser Stelle?

Ich habe langsam das Gefühl, einen 3D Druck oder ein Spritzgusswerkzeug hat man aus Fusion 360 bald schneller in der Hand als eine simple Möbelfront. :emoji_wink:
 

ccknif

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Die Schnittstellen sorgen dafür, das alles automatisch in der richtigen Layerstruktur übersetzt wird. Das könnte ich auch alles manuell machen - theoretisch.
Bei 3D-Druck brauchst Du schon mal keine verschiedenen Werkzeuge und Bohrtiefen.
Bei mir geht es CAD - Schnittstelle Woodwop - Woodwop - Maschine

Carl
 

Eder Franz

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das alles automatisch in der richtigen Layerstruktur übersetzt wird.

Ich habe es ausprobiert. Ich habe bei Fusion 360 noch keinen Weg gefunden, Layer bewusst zu erzeugen und zu benennen. Die Layer werden hier scheinbar erst beim dxf-Export erzeugt. Was dabei am Ende dann an Layern herauskommt, ist eine Wundertüte und kann von mir nicht beeinflusst werden.

Mein nächster Schritt könnte sein, dass ich mir mal eine Testversion von WoodWOP lade und gucke wie sich das Gaznze darstellt, wenn man von der anderen Seite draufschaut.
 

pasch

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Hallo,
1. Layer gibt es in FUSION nicht.
2. Wenn du DXF verwenden willst um sie in der Homag/Weeke - Umgebung einzusetzen, musst du sie in eine CAD-Awendung laden, in der die nötigen Layer für die anschließende „Konvertierung“ in einem Postprozessor erstellt werden können.
3. In Fusion gibt es das „Fertigungsmodul“ für die Erstellen von Werkzeugwegen. Diese müssen dann mit einem „passenden“ Postprozessor in das Format mpr/mprx übersetzt werden. Derzeit gibt es meines Wissens einen PP für mpr. Bekannterweise haben Weeke und andere Systemanbieter keine Interesse an der Entwicklung von PP für ihre Maschinen. Deutlich wird das an der fehlenden Bereitschaft, Daten für die PP-Entwicklung zur Verfügung zu stellen.

Gruß
günther
 

Eder Franz

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Vielen Dank für das geteilte Hintergrundwissen.

1. Layer gibt es in FUSION nicht.

Das war auch mein erster Eindruck. Layer kennt Fusion offenbar nur für die Entwicklung von Elektronik-Platinen.
Vielen Dank für die Bestätigung. Ich kann mir das weitere Suchen nach einem Layer-Modus in Fusion also sparen.

2. Wenn du DXF verwenden willst um sie in der Homag/Weeke - Umgebung einzusetzen, musst du sie in eine CAD-Awendung laden, in der die nötigen Layer für die anschließende „Konvertierung“ in einem Postprozessor erstellt werden können.

Das ist ein gehaltvoller Satz, den ich zerlegen muss, weil darin zu viele Begriffe stecken, die ich nur unvollständig begreife.

Ich interpretiere die Aussage so: Der Weg von Fusion 360 bis zum BAZ ist mindestens dreischrittig? Fusion >> CAD mit Layern >> Konvertierung im Postprozessor >> BAZ

2. Ich kann nicht sagen, dass ich zwingend dxf verwenden will. Fusion 360 ist hier im Forum mehrfach als kostenloses Tool erwähnt worden. Ich prüfe nun, was es dem Hobby-Tischler oder sagen wir besser dem Hobby-Möbelbauer bieten kann und bis zu welchem Punkt es uns ggf. nüztlich ist. DXF möchte ICH eigentlich gar nicht verwenden, weil ich denke, dass idealer Weise der Verarbeiter entscheidet, welches Datenformat er braucht. Fusion 360 bietet mE einen komfortablen Übergabepunkt mit vielen interessanten Datenformaten:

https://a360.co/2LYceaM

Nehmen wir an, Du bist ein Verarbeiter. Über die Browseroberfläche kannst du das "Projekt" ansehen. Wir können uns über Änderungen austauschen. Hier wäre nun meine Schnittstelle - oder sagen wir besser mein Übergabepunkt. Als "Verarbeiter" hast Du an dieser Stelle jetzt die freie Auswahl an Datenformaten: .iges, .stp, auch dxf. Welches Format hier für Dich als Empfänger oder Verarbeiter praktikabel ist, möchte ich eigentlich gar nicht vorschreiben. Eigentlich sollte meine Zuständigkeit und mein Arbeitsbereich hier enden.

Dass ich das Ganze inzwischen auch schon aus der Perspektive des Verarbeiters betrachte, hängt nur damit zusammen, dass ich gemerkt habe, dass es an dieser Stelle der Datenübergabe zu "Reibungsverlusten" kommt. Von der anderen Seite der Wand kommt die Rückmeldung: "Geht nicht." Wie bei einer Black Box frage ich mich, was geht da auf der anderen Seite vor sich, woran liegt das? Deshalb habe ich überlegt, mir das Ganze auch noch einmal aus der Verarbeiterperspektive anzusehen. (Obwohl ich da eigentlich gar nicht hinwollte...) Damit zu 3:

In Fusion gibt es das „Fertigungsmodul“ für die Erstellen von Werkzeugwegen. Diese müssen dann mit einem „passenden“ Postprozessor in das Format mpr/mprx übersetzt werden. Derzeit gibt es meines Wissens einen PP für mpr. Bekannterweise haben Weeke und andere Systemanbieter keine Interesse an der Entwicklung von PP für ihre Maschinen.

Vielen Dak für das Hingergrudwissen und den Einblick in die Tiefe.

Du beschreibst den theoretisch ebenfalls denkbaren, direkten Weg von Fusion 360 über das integrierte Fertigungsmodul auf die Maschine. Bei den Metallern scheint das genau so zu funktinieren. Man findet die direkte CAM-Anbindung zu Bearbeitungszentren, die im Metallbereich das sind, was Weeke/Homag im Bereich Holzverarbeitung zu sein scheinen. Das wäre natürlich schön, geht für mich aber doch zu sehr in die Tiefe und zu weit weg von dem was ich eigentlich möchte. Ich möchte diesen gesamten Teil der Arbeit (CAM und Fertigung) doch eigentlich an extern verlagern/vergeben.

Letzteres wäre vielleicht für Forianer mit entsprechendem Maschinenpark interessant. Für mich persönlich führt es zu weit. (Selbst wenn es mir gelänge, ein mpr/mprx aus Fusion 360 zu erzeugen, ich selbst habe keine Maschine und welcher verrückte Dritte würde damit schon seine Maschine starten?)
 

Eder Franz

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Update:

Ich habe mir eben die WoodWOP 7.1 Demoversion gezogen und installiert.

Ziel war, wie oben schon gesagt, der testweise Import von 3D bzw. DXF Files aus Fusion 360.

Im ersten Versuch hat der Import eines DXF-Files tatsächlich nicht funktioniert. Bei WoodWOP sah man im Ergebnis nur eine horizontale Linie. Weil die dxf-Datei, die Fusion erzeugt, keine Layer hat, ist offenbar alles auf eine Ebene reduziert.

Um in der Sache weiterzukommen, musste ich zunächst das CAD-Plugin aktivieren. Man setzt dazu in WoodWOP 7.1 einfach ein Häkchen unter:

Extras >> Einstellungen >> Plugins >> CAD-Plugin

Dann muss man das Programm neu starten, damit die Einstellungen wirksam werden. Jetzt stehen im Import-Dialog plötzlich ganz andere Optionen zur Verfügung. Datei >> Import >> CAD

datenformate.jpg

Wenn man dann zum Beispiel eine dxf oder eine igs Datei importiert, wird (m)ein 3D Objekt angezeigt.

WoodWOP 3D Import.jpg

Oben sieht man das erforderliche CAD-Plugin. Im Hauptfenster mein Bauteil.

Ich denke, ab hier müsste der WoodWOP Professionist eigentlich komfortabel weiterkommen. Vielleicht kann einer von Euch mehr dazu beitragen, wie es ab hier dan weitergeht.

Ich gebe zu, es wäre eventuell noch einfacher, wenn man mit Fusion auch gezielt Layer erzeugen könnte, aber das gibt Fusion 360 leider nicht her.
 

carsten

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Hallo

kann nur auf Basis meiner Erfahrungen mit 6.1 inkl cad plugin nur 2D dxf antworten.

Dort war es nicht möglich aus den CAD Daten direkt eine Bohrung zu generieren. Ich bin hingegangen und habe die Koordinaten des Mittelpunktes für die Bohrung übernommen. Sehr effektiv war das zur Übernahme von Konturen. Aber auch nur bei einem Auftrag mit sehr vielen Konturteilen die hier und da mal eine Bohrung bekommen haben. Lochreihe und damit auch die Position von den Topfbohrungen habe ich durch ein variables Programm anhand des Startpunktes der Lochreihe programmiert
 

Eder Franz

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odul

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an die Moderatoren:

In diesem Thread hatte ich angefangen, links zu Tutorials, etc. zu sammeln. Das Thema Datenexport ist doch etwas expandiert. Könnte man das in einen anderen Thread schieben, damit weitere links und Tipps nicht untergehen in dem ganzen DXF, WoodWOP und was auch immer?
 

carsten

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Hallo

hab mal ein CAD Bild angehängt von einem einfachen Schubkastenkorpus so aufbereitet dass ich die CNC programmieren kann.
Bemaßt sind nur :
  • Größe der Seite
  • Position von nicht logischen Bohrungen wie Traverse oder Schubkasten. Aber auch nur das Maß in X das Maß in Y hat der Progrmmierer die frei künstlerische Entscheidung eines Schreiners es muss letztendlich nur zur Traverse selbst passen.
  • Die Position für die Dübel des Bodens der Traversen oben und der RW ergeben sich aus einer variabel angelegten Vorlage. Hier wird nur das Maß der Platte benötigt. Plattenstärke ist der Stückliste zu entnehmen. In 98.6 % :emoji_wink: aller Fälle wird das bei einem solchen Korpus 19 mm sein
  • Auch die Bohrungen für den Schubkastenbeschlag basieren auf einem variablen "Programm". Ein Blockmakro in dem letztendlich alle Bohrungen für alle längen der Schubkastenbeschläge hinterlegt sind. Die Auswahl erfolgt über eine Variable die hier den Wert 500 also Nennlänge des Auszugs hat. welche Bohrungen auszuführen sind wird anhand der Bedingung ausgewählt.
  • bleibt noch das Loch mit Ø 60 mm , das ist eien Kreistasche die über den Mittelpunkt programmiert wird.
Die Programmierung einer solchen Seite dauert auf Grund der Vorlagen eine bis max zwei Minuten.
 

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ccknif

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Wenn Fusion nur ohne Layerstruktur arbeiten kann, kommt man bei komplexeren Konstruktionen im Schreinerbereich schon mal an die Grenzen.
Oder können da Bauteile andersweitig ausgeblendet werden oder Eigenschaften zugewiesen werden.
Klar ist mir bei den ganzen Diskussionen hier geworden, dass ein CAD, welches gut für Maschinenbau oder Produktentwicklung ist, nicht unbedingt gut für den Schreiner sein muss. Umgekehrt gilt natürlich das gleiche.
Für jede Tätigkeit brauch es ein passendes Werkzeug. Sei es an der Hobelbank oder am Schreibtisch.
Die Hobbyschreiner können natürlich hier einfacher Entscheidungen treffen. Hier ist Zeit nicht unbedingt Geld.

Ich kenne die Vorgehensweise wie zuvor von Carsten beschrieben. Bei meinen Übergaben sind nicht mal Maße drin, wenn es für die CNC weiterverarbeitet wird.

Carl
 
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