Fermacell an Kellerwänden

bedos

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Guten Tag

Ich möchte 2 Kellerwände mit Fermacell beplanken. Die Betonmauer ist erdberührend und von Aussen aber gut abgedichtet und gedämmt. Unter die Fermacell Platten kommen 30mm Holzfaser. Die Innendämmung dient vor allem dazu, dass man den Raum (Töpfern am Wochenende) innert vernünftiger Frist heizen kann.
An der Betonwand kommt innen noch eine Bitumendickbeschichtung drauf weil ganz wenig Feuchtigkeit über das Fundament aufgenommen werden kann (Altbau)

An die rote Ziegelmauer kommt eine durchgehende Edelstahlabdeckung und ein Becken. Die Wand wird gefliest.
Unsicher bin ich nun:

- Muss ich die Ziegelmauer mit 2x Fermacell Gipsfaser 12.5mm oder mit einer Fermacell H20 beplanken. Auf beide kommen noch elastische Abdichtungen. Beide Versionen werden vorgeschlagen.
- Ist es richtig, dass ich alle 50cm eine Latte befestige? (Auch bei 2 x 12.5 Gipsfaser)

Danke für eure Tips

Michael

_DSC1824.JPG _DSC1825.JPG
 

Ernstl

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Hallo!

Gips an Kellerwänden keine gute Idee, weil er Feuchtigkeit bindet und diese schwer wieder abgibt. Ebenso ist es keine gute Idee an den Betonwänden innen eine Bitumendickgeschichtung aufzutargen, weil die Feuchtigkeit aus dem Fundament nicht daran gehindert wird, aufzusteigen. Statt am Fundament triff sie dann im Bereich der Kellerdecke aus.

Besser wäre es das Fundament abzudichten. Diesbezüglich beraten dich Fachfirmen.

Ich würde die Ziegelwand nur mit KZM verputzen und keinerlei Verkleidung auf den Wänden. Ausmalen mit Kalk halte ich für sinnvoll.

Lg
Ernstl
 

bedos

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Das Fundament abdichten ist schwierig und teuer. Die Kellerwand ist aussen mit 3.5mm Bitumen und Alufolie abgedichtet. Sickerschicht. Drainage auf Betonbanket. Viel Wasser kommt da nicht mehr ins Fundament. Innen hats auch eine Drainage. Wir müssens Innen irgendwie dämmen. Was wäre dein Vorschlag?

Die Backsteinmauer ist übrigens sehr trochen. Die ist von unten abgedichtet und steht auf Schaumglasisolation und kann auf der gegenüberliegenden Seite abtrocknen. .
Wie auch immer. Meine 2 Fragen waren bezüglich der Aufbauweise der Fermacell Platte.

Wie wäre es mit Holzpanel anstelle von Fermacell?
 

Ernstl

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Hallo!

Ich bin zwar als Laie diesbezüglich nicht ganz unbedarft, Genaueres zu allfälligen Sanierungsma0nahmen bzw. einer fachlich nicht ganz richtigen Außenabdichtgung, kann dir nur ein Fachmann sagen. Auf alle Fälle verschiebst du mit einer Innendämmungden Taupunkt.

Rein informativ: https://www.ubakus.de/u-wert-rechner/?

Lg
Ernstl
 

DZaech

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Ich würde in einem eher feuchten Raum (was ein Keller ist) die H2O bevorzugen. Lattenabstand passt schon mit 50cm. Achtung, dir H2O muss mit den originalen H2O-Schrauben befestigt werden, schiessen kann man sie nicht, auch normale Fermacell-Schrauben sind nicht ideal.

Weshalb eigentlich überhaupt eine Fermacell? Die verputze Wand macht den Keller nicht viel angenehmer, vor allem wenn darin kreativ gearbeitet werden soll. Ich würde die Wände täfern oder mit OSB verkleiden. Ist aber nur meine Meinung.

Gruss David
 

Bastelheiko

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Gibt ein Buch von Edmund Bromm. "Gesund wohnen in Altbauten".
Wenn du nicht Kohle ohne Ende hast, mach dich dein Haus betreffen möglichst schlau. So das jemandem der dir was nutzloses an Sanierungsmaßnahmen andrehen will der Kiefer herunterklappt.
Gerade hier wird Pfusch unter Umständen erst nach Jahren sichtbar.
 

andama

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Nichts passt besser in eine Töpferwerkstatt als eine Ziegelwand, diese mit irgendetwas zu verkleiden ist ein Frevel.
Wenn der Keller von außen gedämmt ist, dann ist doch ok. Es soll ja kein Wohnraum werden, sondern eine Werkstatt, in der gelegentlich dem Hobby nachgegangen wird. Für das Geld was du hier verbauen willst, um etwas an Energie zu sparen dafür kannst du wahrscheinlich lange den Raum beheizen.
 

magmog

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Guuden,

nur heizen, wenn der Raum genutzt wird, ist nicht anzuraten, besonders beim Töpfern.

Das Material braucht Tage um wärmer zu werden, und mit kaltem nassen Ton ist es nicht schön händisch zu arbeiten.
Außerdem erhöhst Du die absolute Feuchte der Luft beim Arbeiten und Erwärmen.
Die wird beim Abkühlen an den kühlsten Stellen des Kellers kondensieren.
Das Isolieren sparen und dafür durchheizen, 15-16° könnten reichen.
 

seschmi

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Wie Ernstl schon geschrieben hat, könnte die Lage des Taupunkts kritisch werden. Warum?

Von innen tritt ja feuchte Luft durch die Fermacell-Platte und die Weichfaserplatte hindurch. Dabei kühlt sie ab, weil es nach außen immer kälter wird. Wenn sie dabei den Taupunkt erreicht, kondensiert das Wasser und wird flüssig, die Dämmung also an dieser Stelle feucht. Das darf also nie passieren, sonst gibt es Schimmel.

Bei 20 Grad Raumtemperatur und 70% Feuchte (kann beim Töpfern ja schnell erreicht werden) ist der Taupunkt 12 Grad, d.h. nirgends in Deiner Weichfaserplatte darf es unter 12 Grad werden. Oder Du hinderst die Luft daran, diese Stelle zu erreichen. Dazu ist Fermacell aber nicht geeignet, der Dampfdiffusionswiderstand ist gering.

Üblicherweise erreicht man das, indem man innen eine dampfdichte Schicht aufbringt, und nach außen hin eher Diffusionsoffen arbeitet. Deshalb gibt es beim Dach innen eine Dampfbremse oder Sperre, und außen eine diffusionsoffene Unterspannbahn. Beim Keller hat man innen meist Beton, und die Dämmung außen - das bisschen Wasserdampf, was es durch den Beton schafft, kondensiert außerhalb des Kellers in der Dämmung, wo es keinen Schaden anrichtet.

Dein System ist aber nach außen komplett diffusionsdicht. Du kannst jetzt entweder sicherstellen, dass die Temperatur in der Dämmung nie unter den Taupunkt fällt. Das wird aber schwierig - wenn an einem schwülen Tag getöpfert wird, und es zB 24 Grad und 80% Feuchte hat, liegt der Taupunkt schon bei 20 Grad.
Oder Du dichtest innen so gut ab, dass kein Wasserdampf in die Weichfaserplatte gelangt. Da die Außenwand aber extrem dicht ist, muss dazu die Dampfsperre innen super-extrem dicht sein.

Daher ist das ein etwas riskantes Unterfangen. Es gibt ja entsprechende Rechner online, da kannst Du mal Deine konkreten Daten eingeben.

Wenn nur temporär geheizt wird, verschärft das die Situation noch. Dann kühlt ja die Wand deutlich ab, und wenn es dann innen warm und feucht wird, kondensiert es fast sicher irgendwo.

Ich habe zwar zuletzt in der Schule getöpfert, kann mich aber dunkel erinnern, dass da Wasser im Spiel war... :emoji_slight_smile:
 

FredT

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Da wirst du wohl noch einen Trockner aufstellen müssen, der die Luftfeuchtigkeit in der Grenze hält...
 

Dominik Liesenf

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Sorry, aber du hast da echt alle Punkte in deinem Aufbau bedacht...damit es auch wirklich in die Hose geht.
Bitumenpampe hat innen nix verloren.
Dämmung an kalten und ggf leicht feuchten Wänden noch weniger.
Gipsbasierte Platten im Keller..brauch man auch nicht.
Wie weiter oben schon gesagt, diffusionsoffen und -wichtig:durchgängig! beheizen sind die Zauberwörter.

Für den Sommer noch einen luftentfeuchter..
 

bedos

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Danke für eure Ratschläge. Bin extrem froh darum.

Mir wurde gesagt, dass im erdberührenden Bereich die Feuchtewanderung genau umgekehrt sei. Von Aussen nach Innen. Daher innen nur 30mm Dämmen und 10-20mm hinterlüften (zwischen Putzträgerplatte und Dämmung). Für eine gute Durchlüftung sorgen wir auf alle Fälle. Türen etc. sind ganzen Haus so arrangiert, dass eine leichte Luftbewegung vom Keller her bis ins Dachgeschoss stattfindet. Eintritt der Luft im Keller (im besagten Töpferraum) durch einen kleinen Lüftungsschlitz oder eventuell die obere Dichtung des Fensters entfernt. Austritt durch ein Dachfenster das auf "Lüften" eingestellt ist. D.h. bei Velux den Öffner nur eine Stufe runterklappen. Lüftung läuft, aber Fenster ist geschlossen.
Die Betondecke ist nur 13cm und wird nicht gedämmt. Wenn, dann kommt ein Kalkputz drauf.

Und im ganzen Haus wird viel Massivholz, Kalkputz und Lehm verbaut. Das sollte helfen Feuchtespitzen ab zu fangen.

Wir ziehen auch in Erwägung einen Lüftungsdurchgang zum Wohnzimmer über dem Kellerraum ein zu bauen.

Geheizt wird nur punktuell mit einem Holzofen. Die Wände sind 45cm dick und strahlen auch nach stundenlangem Heizen viel Kälte ab.
Daher die Idee, innen leicht zu dämmen.

Dazu kommt, dass die beiden Wände auf dem Foto die einzigen sind welche abgedichtet werden. Die "grosse" Mauer (rechts im Bild) führt in einen unbeheizten Raum nebenan der permanent belüftet ist (Gemüsekeller). Da sollte auch viel Feuchtigkeit entweichen können.

Dennoch wird hier vor der Durchfeuchtung der Dämmung gewarnt. Wäre es eine Möglichkeit, die untersten 50cm mit Schaumglas zu dämmen?

Wie sehr ihr das mit den zusätzlichen Informationen die ich geliefert habe?

Danke nochmals

Michael
 

Dominik Liesenf

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Bleibt Unsinn.

Im Sommer warme feuchte Luft in den Keller leiten.....was da wohl an kalten Wänden passiert?

Die Hinterlüftung bringt bei Verkleidung was, aber hinter der Dämmung Fords ja dannnnich kälter. Eine offene Fuge= Tauwasser...

Punktuell heizen kann man sich dann auch heften.
 

bedos

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Danke für eure Antworten. Dann lasse ich das mit der Innendämmung bleiben.

Michael
 
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