Welche Hobel / Unterschiede

Mitglied 59145

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Holz und auch sonstige Werkstücke muss man kennen und verstehen, sonst hilft die beste Maschine nichts.
Wer die Hobelrichtung bei Handhobel begriffen hat, der begreift auch wie die Hobelrichtung an der Maschine das ganze beeinflusst. Wer das nicht kennt, der braucht lange um rauszufinden wie man diese merkwürdigen Ausrisse beim dickten vermeidet.
Ebenso kann man einiges von Handsägen und deren Verhalten auf FKS und Bandsägen übertragen.

Es sind die Grundlagen, diese sollte man schon erfahren haben.
Das macht einiges einfacher, auch sicherer ob für Material, Maschine oder Mensch.

Der Werkstoff ist die Basis!

Gruss
Ben
 

Lico

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Das Bild ist ein "Symbolfoto". Mit dem Hobel sind die abgebildeten Späne nicht entstanden. Die müssten sonst 2mm dick sein. Unmöglich.
Der Hobel ist aber auch so in einem schlechten Zustand.

Lico
 

ChrisOL

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Wer sein Hobby zum Beruf macht, der hat kein Hobby mehr. Den Spruch habe ich schon ein paar mal gehört, der passt hier auch ganz gut.

Bei mir ist das Spaß an der Sache und das Gefühl selbst etwas hergestellt zu haben. Klar lernt man mit der Zeit langsam wie etwas geht. Ich würde aber nie auf die Idee kommen einen Tischler belehren zu wollen.
Durch das Hobby habe ich mich erst mit Tischlereien beschäftigt, was passiert da abseits der verklärten Vorstellung (Meister Eder) überhaupt passiert . Als Laie habe ich da auch heute nur eine vage Vorstellung.
Ein Kunde bin ich da aber geworden, das wäre sonst wohl nie passiert. Die Küche, der Esstisch und ein Bett habe ich beim Tischler gekauft und war über Beratung und Tipps ganz angetan.

Man muss aber auch sagen ab einem gewissen Grad ist das schon ein spezielles oder gar exotisches Hobby. Ich mache das nun schon einige Jahre. Wenn ich sehe was ich das an WerkzeugWert (€) angeschafft habe dann grenzt das schon an Verrücktheit.

Handhobel oder eine Hobelmaschine für viel Geld , das begreifen viele aus dem Freundeskreis nicht :emoji_wink: Mir sind auch nur ganz, ganz wenig Leute direkt bekannt, die sich Möbel selbst bauen können, die vorzeigbar wären und nicht sofort als Amateur Projekt zu erkennen sind.

Ich kann mich an den Maschinen wie auch am Handwerkszeug und der Arbeit damit erfreuen. Noch mehr Befriedigung geben mir jedoch fertige Projekte wie das hier:

upload_2020-5-21_0-26-40.jpeg

Jeden Tag nutzen wir die Bank und den Tisch, die kleinen Macken und Fehler sehe nur ich und trotzdem ist es ein gutes Gefühl sich das selbst geschafft zu haben.

Sinnvoll ist das nicht, es wäre viel billiger gewesen das selbst zu kaufen. Aber das ist ja gar nichts das Ziel. Das Hobby ist nicht zum Geld optimieren da :emoji_wink:

Und daher mag ich auch teures Werkzeug, den mit billigem habe ich mich schon oft rumgeärgert. Dann kann ich auch die Schuld nicht auf das Werkzeug schieben wenn mal wieder was nicht klappt. Also liebe Profis seht es uns verrückten Dilettanten einfach nach wenn wir der Verrücktheit frönen.
 
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ChrisOL

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Zum Dilettant, das Wort ist umgangssprachlich leider sehr negativ besetzt. Die Definition lt. Wikipedia gefällt mir jedoch ganz gut wenn Tischlern im weitesten Sinne eine Kunst ist.
——
Ein Dilettant ist ein Liebhaber einer Kunst oder Wissenschaft, der sich ohne schulmäßige Ausbildung und nicht berufsmäßig damit beschäftigt. Als Amateur oder Laie übt er eine Sache um ihrer selbst willen aus, also aus Interesse, Vergnügen oder Leidenschaft und unterscheidet sich somit von einem Fachmann. Dabei kann er vollendete Kenntnisse und Fertigkeiten erlangt haben; solange er die Tätigkeit (als „Liebhaberei“) nicht beruflichbzw. für seinen Lebensunterhalt ausübt oder eine anerkannte einschlägige Prüfung bestanden hat, gilt er als Dilettant.
 

19rudi99

ww-esche
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Und daher mag ich auch teures Werkzeug, den mit billigem habe ich mich schon oft rumgeärgert. Dann kann ich auch die Schuld nicht auf das Werkzeug schieben wenn mal wieder was nicht klappt. Also liebe Profis sehr es uns verrückten Dilettanten einfach nach wenn wir der Verrücktheit frönen.

Ich habe auch gestaunt, als ich mit meinem Versicherungsvertreter die Kosten für die Werkstatt errechnet habe:emoji_frowning2:. Beim Stromanbieter habe ich einen Kleinunternehmertarif:emoji_slight_smile:.
Einen Vorteil hat das ganze aber, wir sehen täglich, was wir mit unserem Hobby geschaffen haben.
 

Lorenzo

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Danke @ChrisOL fürs zurückbringen auf den Teppich! Ich muss mich auch entschuldigen, bei allen Profis die sich auf den Schlipps getreten gefühlt haben durch meine Äußerungen. Die Selbstherrlichkeit die unser @Hamburger Jung wohl klar vor allem auf mich bezogen hat, war mehr oder weniger eine Verteidigungsreaktion auf ein nicht-ernst-genommen-werden Gefühl. Ich möchte auch als Amateur (oder Dilettant) etwas zu Themen beitragen dürfen. Und da werd ich dann auch manchmal etwas drastisch. Ich bin vor allem hier um Forum um zu lernen. Und ja, es fühlt sich auch gut an mal jemandem etwas zu erklären. Ich tu das aber vorsichtig und nur wenn ich zu dem Thema genug eigene Erfahrung gesammelt hab. Im Profi fragt Profi gehts oft um Dinge die für euren Alltag sicher sehr relevant sind. Dann darfs doch bei den Amateuren auch um Dinge gehen die dem Amateur in seinem Hobbyalltag begegnen und relevant sind, auch wenn sie euch Profis nicht tangieren.
Ums nicht wieder zu viel blabla werden zu lassen... Sorry nochmal!
 

predatorklein

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Moin

Ich würde aber nie auf die Idee kommen einen Tischler belehren zu wollen.

Und warum nicht :emoji_thinking:

Geht doch nicht drum , ob der Schreiner ist oder nicht .
Geht eher drum , ob das , was er macht , Hand und Fuß hat .
Egal ob Laie oder Profi :emoji_wink:

Dann darfs doch bei den Amateuren auch um Dinge gehen die dem Amateur in seinem Hobbyalltag begegnen und relevant sind, auch wenn sie euch Profis nicht tangieren.

Soll doch auch niemandem verboten werden :emoji_slight_smile:

Es geht hier aber doch eher drum , dass man nicht gleich Unsummen für Werkzeug ausgeben muß , welches man vielleich gar nicht braucht ?
Heute wird einem gerade im Netz aber gerne eingeredet , dass das " Beste vom Besten " gerade mal gut genug ist .
Klar , damit kann man nämlich verdammt viel Geld verdienen .

Läuft in vielen anderen Bereichen aber auch nicht anders ( Mode , Sport , Autos , Urlaub ) .


Wenn ich sehe was ich das an WerkzeugWert (€) angeschafft habe dann grenzt das schon an Verrücktheit.

Immer noch besser als die Kohle zu versaufen .
Oder sie zu verzocken .
Oder 4 mal im Jahr in Urlaub zu fliegen und Weihnachten noch eine Schiffsreise zu machen :emoji_thumbsdown:

Gruß
 

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Morgen ihr Lieben
Was herstellen mit Hand und Fuß ist doch garnicht so schwer

Für mich waren früher spezielle Werkzeuge immer der Lösungansatz zu meinen Problemen

Und auf Qualität hatte ich immer schon geachtet.

Mittlerweile ist mir bewusst das es bei mir meistens nicht an den Werkzeugen lag.

Aber ich geb noch immer gerne und oft Unsummen für sehr oft total unnötige Werkzeuge aus.

Ich finde ,,heute,, ist es oft ein großes Problem selbstständig Entscheidungen zu treffen und eigene Erfahrungen zu sammeln .

Das Internet ist doch so informativ, selbstlos und hilfreich.

Und ich schaue mir auch immer noch vieles im Internet an , obwohl mir bewusst ist ,dass ich so etwas in meinem Leben nicht mehr machen werde.

Gestern z. B. die Erklärung zu gratleisten
Aus diesem Bericht konnte ich sehr viele lehrreiche Dinge für mich gewinnen.

https://www.zinkenundzapfen.com/gratleiste/

Wie man sowas wertet und nutzt bleib jedem selbst überlassen

Einen entspannten Feiertag wünscht ich :emoji_wink:
 

Holzrad09

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Praktische Arbeitsprobe ca. 6 Stunden in der Werkstatt nach Kundenauftrag
In meinem Fall mussten wir die Zwischenprüfungen bei der Handwerkskammer ablegen, da war ein großer Raum mit vielen Hobelbänken.
Werkzeug war aus der Fa. mitzubringen und vom Prüfungsstück erfuhren wir am Prüfungstag.
Wie aber bereits schon geschrieben ist es 30 Jahre her, vielleicht wurde mittlerweile einiges geändert.
LG
 

Holzrad09

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Zum Dilettant, das Wort ist umgangssprachlich leider sehr negativ besetzt.
Joa, avanti Dilettanti oder vorwärts ihr Stümper ! https://www.paradiso.de/avanti-dilettanti-oder-vorwarts-ihr-stumper-mit-sabine-genz-und-lina-wendel
Stümper ? :emoji_astonished:
Der heutige verächtliche Gebrauch, vor allem im übertragenen Sinne, als Dilettant, als „Nichtskönner“, „der sich an etwas versucht, das er nicht recht versteht und beherrscht“, liegt damit nahe.[4]
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Stümper
LG
 

pedder

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Gestern z. B. die Erklärung zu gratleisten
Aus diesem Bericht konnte ich sehr viele lehrreiche Dinge für mich gewinnen.

https://www.zinkenundzapfen.com/gratleiste/
Komisch, ich sehe als erstes das Bild. ...
Und wenn ich mir die entstandene Gratleiste auf dem Bild ansehe, ist das Murks. Die Innenecke ist rund. Wie soll man die Leiste denn einsetzen? Dazu muss man den offensichtlich runtergekommenen Hobel herrichten. Der Vorschneider ist auf dem Bild komplett zurückgezogen. Die Kante des Hobels ist ebenfalls rund. Und das Eisen fluchtet nicht mit der Kante des Hobels.

Die Anleitung endet dann wieder ohne das Ergebnisbild. Und entgegen der Empfehlung, die Gratleiste immer aus Hartholz zu machen, ist sie aus Kiefer.

Kann es sein, dass die Bilder gar nicht selbst gemacht sind, sondern irgendwo aus dem Netz stammen?
 
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Hansi17

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Genau die gleiche Kiste musste ich bei meiner Gesellenprüfung als Arbeitsprobe machen.
Werkzeug und Holz musste selbst mitgebracht werden. Wir haben allerdings eine Woche vorher eine Stückleiste und Zeichnug bekommen.
Ist jetzt 8 Jahre her.
 

Gelöschte Mitglieder 44249

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Morgen Pedder
Ich bin seit fast zwanzig Jahren Gast beim Nachbarn
Hab noch hartge mit seinem Brett zeitnah erlebt
Und Pohlmann
Und die Entwicklung von Friedrichs schleifanleitung
Eigentlich müsste ich perfekt Möbel bauen können
Ich kann’s nicht
Was ich gelernt hab , ist das lesen von Bildern
Alleine das Bild mit dem Grathobel und dem Leistchen sagt viel
Der Mann kann alles, nur.......
Für jemanden der sich Lehrer und Meister betitelt ist die Vorstellung sehr schwach.
Arme Lehrende


Gruß Joachim
 
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Die richtige Entscheidung zwischen "wer billig kauft, kauft doppelt" und unnützem Luxus zu treffen ist unglaublich schwer. Und ganz oft hat derjenige der eine Empfehlung ausspricht ein Eigeninteresse. Sei es um vom Verkauf zu profitieren oder um seine eigene Kaufentscheidung im Nachhinein zu legitimieren. Die eigene oder eben dann auch die wiedergegebene Meinung basiert ganz oft auf einer geringen Stichprobe. Ich werkele ja in einem Makerspace mit vielen anderen leidenschaftlichen Dilettanten. Dort sieht man die verschiedensten Werkzeuge und auch die verschiedensten Ergebnisse. Dort konnte ich klassische deutsche Ulmia Hobel (Rauhbank/Reformhobel/Simshobel/Grathobel), japanische Hobel und englische/amerikanische Hobel ausprobieren.

Mein persönliches Fazit ist, das ich als Nutzer erstmal an dem Thema wachsen muss bis ich die Unterschiede zwischen den Hobelmodellen überhaupt konkret benennen kann und je nach Zweck den Richtigen wählen kann. Ich habe schon seit vielen Jahren 2 japanische Küchenmesser und dachte ich könnte schon ganz gut mit Wassersteinen schärfen. Pustekuchen, Stechbeitel und Hobel zu schärfen ist auch noch eine Wissenschaft für sich. Was allein richtig schärfen und einstellen ausmacht ist der Wahnsinn! Ich habe sogar einen Silverline No. 4 Hobel für 15 EUR scharf bekommen und konnte ganz gut hobeln. Und dann möchte der richtige Umgang mit dem Hobel gelernt sein. Da liegt noch ein weiter weg vor mir. Und meist geh ich den einfachen Weg und nutze Abrichte und Dickenhobel. Und die Gratverbindung wird mit der Oberfräse erledigt. Letztens habe ich eine Nussbaumbohle mit einer Rauhbank abgerichtet - perfektes Fitnesstraining. :emoji_sunglasses: Oberseite mit einer Rauhbank von Ulmia und die Unterseite mit einer von Veritas. Ich kann keinen Unterschied feststellen, außer das Veritas deutlich schwerer ist.

Ich würde persönliches Können und Erfahrung höher einschätzen für den Projekterfolg als sehr teures Werkzeug. Jedenfalls wenn man keinen Plunder aus dem Discounter oder Baumarkt gekauft hat.
 

uwe_

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habe eine Frage zum Ursprungsthema "Hobel".
ich habe ein paar geerbte Holzhobel (Schrupp, Schlicht und Raubank), soweit wunderbar, aber noch keinen Putzhobel.
Ältere Holzhobel werden ja oft in der Bucht angeboten, aber meisstens unspezifisch. Woran erkenne ich denn, ob es ein Schlicht- oder Putzhobel ist?
 

rafikus

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Woran erkenne ich denn, ob es ein Schlicht- oder Putzhobel ist?
Wenn du schon einen Schlichthobel hast, wird es doch ganz einfach. Hölzerne Schlichthobel haben ein Einfacheisen, also ohne Spanstaucher/Spanbrecher.
Ein Putzhobel hat ein Doppeleisen, ist kürzer als ein Doppelhobel oder Schlichthobel und der Schnittwiklel ist größer als bei beiden anderen. Das Eisen ist also steiler im Hobelkasten eingebaut.
Putzhobel werden öfter auch als Reformputzhobel angeboten. Ein verschiebbares Hobelmaul ist da auch gerne dabei.
 
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