Welche Hobel / Unterschiede

pedder

ww-robinie
Registriert
19. Oktober 2007
Beiträge
8.271
Ort
Kiel
Es ist so: So gut wie kein Tischler/Schreiner benutzt in der Produktion ausführlich Stechbeitel und Handhobel und Handsäge.
Geht nicht, ist zu teuer. Und Maschinen können das nicht nur schneller, sondern auch genauer. Das machen Spezialisten und Restauratoren.
Die letzten ihres Standes.

Und Freizeittischler.Unter denen Sind viele, die eine teure AUsrüstung haben und nur wenig schaffen. Ich zähle mich in teilen durchaus dazu. Vor allem mein Bestand an Sägen ist völlig zweckfreier Luxus. :emoji_slight_smile: Aber andere bauen tolle Möbel mit tollen Werkzeugen. zB Bernhard, der Unter Holzzeitung bloggt. Oder Tom @AhornBay

Trotzdem meinen hier einige Profis, dass sie allgemein Nachhilfe in der Benutzung von Handwerkzeuge geben könnten.
Der oben zitierte Blog von C Hase ist ein erschütterndes Beispiel dafür.

Ich lasse mich gern von jemanden belehren, der Ahnung hat und mit Handwerkzeugen arbreitet. Aber nicht von jemanden, der eigentlich nur Verachtung dafür über hat.
 
Zuletzt bearbeitet:

benben

ww-robinie
Registriert
8. Februar 2013
Beiträge
15.320
Ort
Woanders
Ich gucke mir sehr gerne tolle Handwerkzeuge an und probiere das auch aus. Auch besitze ich Japansägen. Aber als beruflicher Anwender wird das ganz sicher nicht auch noch mein Hobby, da bleibt mir nur das "befingern und bestaunen" wenn es sich ergibt.
Das dann aber auch sehr fasziniert.

Sonst muss ich @pedder da recht geben. Mag sein das irgendjemand ein Stecheisen mit einer Flex bearbeitet und damit irgendwas Zinken kann. Nur werden das immer noch Welten sein zu einem, zum Beispiel von Friedrich Kollenrodt, bearbeiteten Eisen sein.

Für mich sind das 2 Welten und Friedrich braucht definitv wirklich nicht lange um so ein Eisen zu schärfen.

Für mich trotzdem nicht praktikabel, hauen wir doch zuviele Macken rein und beschmieren unser Werkzeug mit allem möglichem.

P.S. ich freue mich aufs Treffen:emoji_laughing:

Gruss
Ben
 

Lorenzo

ww-robinie
Registriert
30. September 2018
Beiträge
6.476
Ort
Ortenberg
Ich finde dass sich mancher Profi mal Gedanken über die Einstellung gegenüber den Hobbyisten machen sollte. Warum wird das immer so belächelt? Beim Amateur steht selten der richtig teure Maschinenpark rum. Und ich mein: "RICHTIG TEUER". Da kommt doch auch wenig Hohn weil da "nur" Plattenmaterial drüber geschoben wird.

Es sind einfach 2 Grundverschiedene Ansätze!

Wie Pedder schon gesagt hat, beim Profi is n Stemmeisen meistens absichtlich stumpf und wird zum Leim abkratzen verwendet, und an Hobeln kommen die Ralis auf der Baustelle zum Einsatz, und mal n Einhandhobel um schnell ne Kante zu brechen. Und klar haben die meisten in der Ausbildung noch ein bisschen gelernt wie mit den Handwerkszeugen umzugehen ist, aber hier gilt wie bei vielem: Übung macht den Meister. Und mit den Handwerkszeugen brauchts sehr viel Übung! Beim Maschineneinstellen brauchts Hirn, keine Frage. Die macht nicht alles von alleine und man kann mit der sehr schnell arbeitenden Maschine auch sehr schnell was verbocken.

Bei den heutigen Maschinen werden die scharf gelieferten Schneidwerkzeuge meistens schon bei der Installation justiert, welcher Profi steht denn noch mit der Lehre da um die Hobelmesser auszurichten. Kostet alles Zeit, und dem Lehrling das beizubringen eben auch. Die Tatsächlich benötigten Fingerfertigkeiten werden immer weniger. Produktion is angesagt.

Wenn dann selbst von den Profis bemängelt wird dass es in so manchen Berufen nur noch ein paar wenige "letzte ihres Standes" gibt dann könnte man sich ja auch drüber freuen dass es andere gibt die den eigenen Beruf in seiner ursprünglichen Ausübung weiter leben lassen. Sonst kann bald nur noch der Schnitzer auf Bali wirklich von Hand schnitzen, der Rest der Welt lässt die 5-Achs ran. Und im Urlaub denkt man sich dann dass es schon erstaunlich und schön ist was der Mensch mit seinen Händen schaffen kann.

Ich hab mit der Fotografie Geld verdient. Und ich hab mir da auch immer wieder gedacht dass ich teilweise gerne die Ausrüstung zur Verfügung hätte die mancher Hobbyist vergammeln lässt, oder benutzt um seine Ausrüstung zu fotografieren (am Besten auch noch schlecht). Aber ein weiterer Gesichtspunkt ist dass die Ausrüstung ohne die 100000en Hobby-Fotografen auch für den Profi unerschwinglich wären.

Und wer weiss, vielleicht gibts ja den ein oder anderen Profi Schreiner der zu seiner Rente auch mal noch n Möbel bauen will. Dann auch mit Platte und im Akkord? Oder kauft man sich dann vielleicht auch mal nen schönen Veritas oder Lie-Nielsen?

Ich benutz Hobel und Handsägen und Stemmeisen tatsächlich, und viel viel mehr als die Maschinen. Ich hab ne Mischung aus günstigem Zeug vom Flohmarkt oder eBay-KA. Ich hab aber auch n paar teure Teile. Die haben auch ihren Vorteil. In der Praxis! Der Bestosshobel von Veritas zum Beispiel, für mich gibts da keine Alternative die preislich drunter liegt.

Das Hobby hält hier teilweise ein altes Kulturgut hoch das sonst schlicht verloren geht. Ich fänds schade! Und mir machts Spaß so zu arbeiten. Ich will auch kein Orden dafür haben. Aber ich will auch nicht verhöhnt werden!
Hart ausgedrückt kann ich sagen dass ich kein Plastik auf ne Pappmatschplatte kleben möchte, das is der Grund warum ich bisher nicht beruflich schreiner. Aber es hat absolut seine Berechtigung dass es getan wird. Sonst wären viele viele Wohnungen ziemlich karg ausgestattet!

Ich hoff aber dass ich irgendwann gut genug bin um als "Kunsttischler" Geld zu verdienen.
Bis dahin arbeit ich an meinen Fähigkeiten.

Seids freindlich :emoji_slight_smile:

Edit: da hat der Ben ja aus der Profisicht praktisch in die gleiche Kerbe geschlagen. Danke :emoji_slight_smile:
 

19rudi99

ww-esche
Registriert
9. Oktober 2019
Beiträge
503
Ort
Berchtesgaden
Sonst muss ich @pedder da recht geben. Mag sein das irgendjemand ein Stecheisen mit einer Flex bearbeitet und damit irgendwas Zinken kann. Nur werden das immer noch Welten sein zu einem, zum Beispiel von Friedrich Kollenrodt, bearbeiteten Eisen sein.

Ich verstehe die Häme auch nicht. Es ist doch jedem selbst überlassen, was er mit seinem Geld kauft und dann daraus macht, oder?
Andere sammeln Autos, Uhren, Golfschläger, Boote, Frauen, Schwerter, Weine, Häuser usw.
Ich kann und möchte das auch nicht alles nachvollziehen, aber ich gönne jedem seinen Spass. Also was soll der Neid.

Zu der 5-DM Säge: Ich habe auch noch so eine und die ist verdammt gut. Da merkt man, dass es damals noch keinen 1 € Grabbeltisch (jedenfalls für Werkzeug) gab.
 

pedder

ww-robinie
Registriert
19. Oktober 2007
Beiträge
8.271
Ort
Kiel
Das Blech für eine kleine Säge egal ob Feinsäge, Dovetailsaw oder Japanisches Wunderwerk kostet weniger als 1 €.
Es hängt immer an der Verarbeitung. Und wenn man seine Feinsäge zweimal geschärft hat und die Schränkung raus ist, dann sollte sie deutlich mehr wert sein als € 5. Eher 50.
 
Zuletzt bearbeitet:

Lorenzo

ww-robinie
Registriert
30. September 2018
Beiträge
6.476
Ort
Ortenberg
Sorry, war bisschen ausschweifend und nicht wirklich aufs eigentliche Thema bezogen.

Meine bisherigen Erfahrungen:
Die PM-V11 Eisen von Veritas sind saulange scharf, aber das Versprechen dass sie so einfach zu schärfen wären wie der klassische Kohlenstoffstahl ist NICHT wahr. Bei den Eisen muss ich am allersaubersten und längsten schärfen.
Das sehr dicke Japaneisen das ich hab ( und ja, teuer Hobel, der weiche Eisenteil is aus alten Ankerketten und so weiter. Volles Programm :emoji_wink: ) lässt sich sehr leicht unfassbar scharf machen. Nicht nur Marketingbullshit in dem Fall.
Bei Ulmia und Co. Hab ich unterschiedliches erlebt. Sehr schlechte Eisen die die Schärfe nicht halten und Top Eisen.
Ich hab aber auch nicht viele verschiedene Schärfmöglichkeiten. Die japanischen Handwerker die zuständig sind für die Tempelbauten (da darf keine Maschine eingesetzt werden, nur traditionelle Handwerkszeuge) sagen dass man für jedes Eisen den richtigen Stein finden muss. Mag übertrieben sein, aber unterschiedliche Eisen erfordern tatsächlich verschiedene Steine.
 

Holzrad09

ww-robinie
Registriert
3. Februar 2015
Beiträge
10.468
Ort
vom Lande
Und klar haben die meisten in der Ausbildung noch ein bisschen gelernt wie mit den Handwerkszeugen umzugehen ist
Ein bisschen ? Schon mal bei einer Zwischenprüfung zugeschaut ?
Ich kann mich noch an eine erinnern, da mussten wir einen Schuhputzkasten herstellen, Zeit gab es 2 Std. dafür.
Download (12).jpg
Bei der 1. Ecke gab es Fingerzinken, bei der 2. Schwalbenschwanzzinken, bei der 3. halbverdeckte Zinken https://encrypted-tbn0.gstatic.com/...4lkWeqjPvxIuVryCnTjTplkAHNkX3DfCEMH6&usqp=CAU und bei der letzten verdeckte Zinken https://www.schreiner-seiten.de/verbindungen/images/v_gehrungszink_bild.gif

Und von diesen Zwischenprüfungen gab es mehrere und jedes mal wurde was anderes gebaut. Ohne Übung fällst Du da glatt durch die Prüfung, von ein bisschen was gelernt kann da keine Rede sein.
LG
 

Lorenzo

ww-robinie
Registriert
30. September 2018
Beiträge
6.476
Ort
Ortenberg
Bei einer Zwischenprüfung musste ich ne Werkzeugkiste bauen. Die Ecken ähnlich wie die von dir genannten, mit dem "kleinen" Unterschied dass die Gehrungszinken nur stumpf gedübelt wurden. Ich hab aber auch schon Gehrungszinken gemacht, und ganz ehrlich, bei 2 Stunden für das alles was du genannt hast kann man selbst vom gestandenen Profi keine wirklich sauberen Ergebnisse erwarten! Vor allem wenns wie bei den meisten wohl schon Jahre her ist mal ne offene Zinkung von Hand gemacht zu haben.
 
Zuletzt bearbeitet:

Lico

ww-robinie
Registriert
9. August 2019
Beiträge
1.413
Ort
Ostheide
Ich kann mich nicht mehr erinnern, wie viel Zeit wir bei den Arbeitsproben damals hatten, bin mir aber sicher, dass das mehr als zwei Stunden waren.
Bei uns im Landkreis ist das erste Ausbildungsjahr komplett in der Berufsfachschule. Das sind rund 1600 Stunden, zwei Drittel davon Fachpraxis. Natürlich gibt's wie früher auch einen bestimmten Prozentsatz, der lernt es einfach nicht. Der Rest kann es dann aber.

Lico
 

Lorenzo

ww-robinie
Registriert
30. September 2018
Beiträge
6.476
Ort
Ortenberg
Das "ein bisschen" nehme ich zurück! Das wird gelernt. Aber nach n paar Jahren Pause müssen die meisten wohl trotzdem erstmal schauen wie man das überhaupt anreisst.
 
Zuletzt bearbeitet:

Lorenzo

ww-robinie
Registriert
30. September 2018
Beiträge
6.476
Ort
Ortenberg
Wir haben für sowas 8 Stunden Zeit bekommen, und nicht nur die allerschlechtesten haben am Ende entweder Einzelteile, oder ein unschönes Endergebnis abgeliefert.
 

Holzrad09

ww-robinie
Registriert
3. Februar 2015
Beiträge
10.468
Ort
vom Lande
Wir haben für sowas 8 Stunden Zeit bekommen
Ist bei mir nun mittlerweile 30 Jahre her.
Aber Ich meine mich zu erinnern, das für eine Zwischenprüfung 1 Tag aufgewendet wurde, von 8 - 15 Uhr. Die meiste Zeit nahm die theoretische Prüfung ( Fachzeichnen, Werkstoffkunde etc. ) in Anspruch.
LG
 

19rudi99

ww-esche
Registriert
9. Oktober 2019
Beiträge
503
Ort
Berchtesgaden
2 Stunden für das Werkstück halte ich für sehr sportlich. Anreißen, sägen, stemmen, einpassen, verputzen und das an jeder Ecke und anschließend kommt noch der "Rest", wie Griff, Boden und Deckel einnuten (wenn ich das richtig sehe.
Aber ähnlich dem Berliner Hocker ein nützliches Teil, sehr schön.
 

wasmachen

ww-robinie
Registriert
6. Januar 2013
Beiträge
4.023
Ort
Tirol
...vll sollt man mal differenzieren, was so mancher heute in D oder so lernt oder nicht lernt....
Und was, zumindest noch vor n paar Jahren der Anspruch an Tiroler Tischlerlehrlinge war bzw ist.

War schon zu meiner Lehr- und Meisterzeit so, dass wir hier n viel höheres Level hatten & n Ruf zu verteidigen.

Viel Spaß allen,
Amen.
 

19rudi99

ww-esche
Registriert
9. Oktober 2019
Beiträge
503
Ort
Berchtesgaden
Ich glaube keiner zweifelt hier daran, dass diese Kenntnisse an einer Berufs- oder Meisterschule vermittelt werden.
Was aber kommt danach?
 

Lorenzo

ww-robinie
Registriert
30. September 2018
Beiträge
6.476
Ort
Ortenberg
Und nicht jeder Amateur kauft sich die teuren Hobel nur um sie anzukucken und mal drüber zu streicheln. Is auch ne Pauschalisierung.
Ich hab mich mit 32 entschieden die einjährige Berufsfachschule Holz zu machen. War top motiviert und hatte auch durch etwas mehr Lebenserfahrung als der Rest der Klasse schon bisschen mehr Fingerfertigkeit aufgebaut. Ich will nicht angeben, aber ich war schnell und gut. Ich bin zwar kein Tiroler, aber ich glaub da leben auch nur Menschen, und keiner der sowas nicht schon 1000 mal gemacht hat baut so n Ding wie in der genannten Zwischenprüfung gefragt war in 2 Stunden. Ich war in meiner Werkstattgruppe der einzige der das Ding komplett fertig verputzt gerade noch so im Zeitlimit abgegeben hat. Man kann sich ja auch in seinen Erinnerungen mal täuschen.
Die Praktika die ich gemacht hab waren bei zwei sehr kleinen Schreinereien, ein 1 Mann Betrieb, und ein 3 Mann Betrieb plus Azubi. Fast ausschließlich Massivholzverarbeitung. Solche Betriebe sind inzwischen einfach die absolute Ausnahme. Das werden ja wohl die meisten Profis hier bestätigen. Mein Lehrer an der Berufsschule hat den Einzelkämpferbetrieb mehr oder weniger, und ohne mein Wissen, überredet mich doch als Praktikanten aufzunehmen um mich an ne Stelle zu vermitteln wo ich lern was mir liegt und Spaß macht.
Ich hab auch nie von "allen" und "jedem" gesprochen.
Ich glaube dass ein Schreiner der seinen Beruf liebt, kein Problem mit den Amateuren hat die sich teures Werkzeug kaufen um traditionell von Hand zu arbeiten.
Und ich wünsch jedem Schreiner dass er seinen Beruf gerne ausübt, egal ob mit Platte oder Massivholz!
Geile Möglichkeiten gibts in beiden Bereichen.
Ich kann mir vorstellen das manche halt leider ein bisschen desillusioniert sind wegen der alltäglichen Tätigkeiten die so anstehen, und ihren Frust dann auch mal am Amateur auslassen der tut was sie gerne täten.
 

Mitglied 92456

Gäste
Ich glaube das wir für die nächste Berufsweltmeisterschaft der Tischler / Schreiner keinen deutschen Teilnehmer mehr ermitteln müssen.
Wenn ich so manch einen Kommentar von dem einem oder anderen Amateur hier lese, bekomme ich den Eindruck das man unter diesen einfach wahllos einen Aussuchen und dort hinschicken kann.
Da braucht man ja scheinbar auch nur einen Einzigen aussuchen und hinschicken, da für die Fertigung ja nur die halbe Zeit gebraucht wird. Somit kann diese Person dann ja den Wettbewerb der Bautischlerei, wie auch den Wettbewerb der Möbeltischlerei in einem Aufwasch machen.
Gibt ja eh in beiden Teilen die volle Punktzahl und somit den Weltmeistertitel.
Naja wir Profis sind ja sowieso nur alle Dilettanten die nur Platten zuschneiden und von Vollholz keine Ahnung haben.

Schön auch das mir von Amatreuren erklärt wird wie heute in Tischlereien gearbeitet wird und welche Handwerkzeuge dort alle nicht mehr verwendet werden, da die Profis ja zu unfähig sind.
Komisch ist bloß das ich mindestens 20 Tischlereien von Kollegen im Jahr besuche und es dort ganz anders erlebe.

Aber wie schrieb Predatorklein ganz passend
"DAS HIER ist das Internet , hier sind alle Profis , alle Gewinner , alle Macher .
Nur komisch , dass einem im echten Leben da draußen nur so wenige von denen über den Weg laufen"

Viele Grüße von Hamburger Jung, der den Hobel nicht von der Kloschüssel unterscheiden kann, dafür aber viel Freude am dilettantieren hat

P.S. Ist nicht böse gemeint ist, ist bloß resignation und erstaunen über so viel selbstherrlichkeit
 

benben

ww-robinie
Registriert
8. Februar 2013
Beiträge
15.320
Ort
Woanders
Das ist zweifelsohne eine schöne Sache, wenn man das macht wenn man Lust zu hat. Arbeit dient immer auch zum Erwerb von Lohn und Brot. Das ist dann der Punkt wo die schönsten Tätigkeiten, zum Grossteil durch Wiederholungen, irgendwann auch nerven. Wiederholungen sind aber wichtig um Planungssicherheit zu erlangen und so auch Gewinne zu erzielen. Die schönsten/spannendsten Projekte sind immer, wenn es gut lief, gerade so hingekommen. Geld verdiene ich mit dem was wir oft machen und man nicht viel überlegen/probieren muss.

Das ist mit der Handarbeit dasselbe, wenn man muss, dann ist das bestimmt auch nicht mehr toll.

Wie gesagt ist es für mich als Hobby auch nichts, wegen dem Beruf.

Ich mag Garten im Moment echt gerne, mein bester Jugendfreund ist Gärtner selbstständig. Als ich dem erzählt habe ich hätte mein Gemüsebett von Hand umgegraben hat der mich auch nur entgeistert gefragt warum ich mir nicht seine 15PS Fräse geliehen habe. Spass hatte ich trotzdem:emoji_wink:.
Aber nächstes Jahr wird das mit Motor gemacht.......

Edit: auch @Hamburger Jung , ich denke dass das was teilweise an Handwerkzeugen inzwischen so verfügbar ist, weit weg ist von den alten Holzhobeln die ich so kennen gelernt habe. Ob jede Hobeleisenwissenschaft wirklich wichtig ist um gute Ergebnisse zu erzielen, weiß ich nicht. Es ist einfach, für mich jedenfalls, eine komplett andere Welt. Im Vergleich zu mir traue ich einigen schon mehr Handarbeitsgeschick zu. Klar kann ich Putzhobel bedienen und nutzen, da hört es dann aber eigentlich auch schon auf. In der Ausbildung habe ich einmal eine kleine Platte von Hand ausgehobelt, danach nie wieder. Mehr als Kanten putzen war dann nicht mehr.

Gruss
Ben
 
Zuletzt bearbeitet:

ChristophHAse

ww-kastanie
Registriert
10. August 2011
Beiträge
35
Toller Tipp, warum befolgst Du ihn nicht zunächst selber? Wenn ich mir den Hobel auf der Seite ansehe,
https://www.zinkenundzapfen.com/wp-content/uploads/2020/04/handhobel-schreiner-hobelkörper.jpg
muss ich leider Deine Expertise bezweifeln. Das Eisen ist stumpft, seht viel zu weit aus dem Körper hervor und der Span hat schön gestopft.

Was hast du für ein Problem mit dem Hobel? Du kannst dir gerne auch die Anleitungen mit den Bildern ansehen, wenn du an meiner Expertise zweifelst :emoji_slight_smile: Ich freue mich auf dein Feedback und den fachlichen Austausch! Und Gestellsägen arbeiten immernoch auf Stoß ^^

Für welche Hobel hast du dich jetzt entschieden?
 

ChristophHAse

ww-kastanie
Registriert
10. August 2011
Beiträge
35
Jetzt habe ich gerade noch das Werkstück von der Zwischenprüfung gesehen.

Hier sind einige Informationen zur Zwischenprüfung mit Quellenangabe aus der Ausbildungsverordnung für Tischler:


Was ist die Zwischenprüfung?
Mit der Zwischenprüfung soll der aktuelle Ausbildungsstand des Lehrlings festgestellt werden. Sie sollte vor dem Ende des zweiten Lehrjahrs durchgeführt werden.

  • Arbeitsschritte und Arbeitsmittel festlegen
  • Technische Zeichnungen lesen und anwenden
  • Sicherheit und Gesundheitsschutz bei der Arbeit umsetzen
  • Qualitätssicherung
  • Begründende Vorgehensweise
Was wird bei der Zwischenprüfung abgefragt?
Es wird der Unterrichtsstoff der Ersten 18 Monate und die Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten des Lehrlings geprüft.

In welchem Rahmen findet die Zwischenprüfung statt?
  • Praktische Arbeitsprobe ca. 6 Stunden in der Werkstatt nach Kundenauftrag
  • Schriftliche Aufgaben zum Kundenauftrag in ca. 2,5 Stunden bearbeiten
  • Fachgespräch führen ca. 10 Minuten
Quelle:
Verordnung über die Berufsausbildung zum Tischler/zur Tischlerin §8 Zwischenprüfung

Das oben gezeigte Werkstück baut NIEMAND in 2 Stunden! Bestandteil der Zwischenprüfung ist auch eine Maschinenarbeit an der Tischfräsmaschine mit Einstellung des Fräsers mit Messuhr. Als Fräsarbeit Falz, Nut oder Einsatzfräsen, gerne auch mit Zuführlade.
 

19rudi99

ww-esche
Registriert
9. Oktober 2019
Beiträge
503
Ort
Berchtesgaden
Edit: auch @Hamburger Jung , ich denke dass das was teilweise an Handwerkzeugen inzwischen so verfügbar ist, weit weg ist von den alten Holzhobeln die ich so kennen gelernt habe. Ob jede Hobeleisenwissenschaft wirklich wichtig ist um gute Ergebnisse zu erzielen, weiß ich nicht. Es ist einfach, für mich jedenfalls, eine komplett andere Welt. Im Vergleich zu mir traue ich einigen schon mehr Handarbeitsgeschick zu. Klar kann ich Putzhobel bedienen und nutzen, da hört es dann aber eigentlich auch schon auf. In der Ausbildung habe ich einmal eine kleine Platte von Hand ausgehobelt, danach nie wieder. Mehr als Kanten putzen war dann nicht mehr.

Danke Ben,
ich war auch schon ein wenig verwundert. Wie oft hat man hier im Forum lesen dürfen, wenn sich jemand für den Schreinerberuf interessierte: stell Dir das nicht mehr so romantisch vor, die Meister Eder Zeiten sind lange vorbei. Heute wird sich spezialisiert und da ist nichts mehr mit Handarbeit.
 
Oben Unten