Leichtes Brummen Drehstrom

Hondo6566

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Doch schon, nicht durch die Unterspannungsspule die zwischen 2 Phasen hängt, sondern durch die 3 Spulen in jeder Phase unterhalb der Schalterbrücke wie man auf dem Bild sieht. Fällt eine ab wird die Brücke betätigt und der Schalter löst aus. Ist bei meinem Möller Klöckner genau so.
 

Holz-Fritze

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Also ein einfacher Schalter, schaltet ein Gerät ein. Fällt der Strom aus, steht das Gerät, kommt der Strom wieder, läuft es (ungewollt) wieder an.

Wiederanlaufschutz kommt mit den beiden Tastern. Ausgeschaltet ist alles stromlos. Drückt man auf die Ein-Taste (grüner Knopf), läuft das Gerät an, gleichzeitig schaltet ein Selbsthaltungsrelais ein und versorgt das Gerät weiter mit Strom, wenn man die Taste losläßt. Drückt man den roten Knopf wird die Stromzufuhr zum Selbsthaltungsrelais unterbrochen und das Gerät steht. Läßt man den roten Knopf los, ist alles aus.

Fällt der Strom aus, fällt auch das Selbsthaltungsrelais ab. Kommt der Strom wieder, bleibt das Gerät aus.

Und wo ist der Unterschied zu einem Unterspannungsauslöser?
 

Hondo6566

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Der Unterspannungsauslöser betrachtet nur 2 Phasen bei 400V Spule. Fällt die 3. Phase aus wird das nicht registriert.
Daher hat jede Phase eine Extra Spule die den Schalter auslöst wenn eine Phase ausfällt. Eine Unterspannung kann diese kleine Spule - die im milli-Ohm bis niedrig Ohmbereich liegt, nicht korrekt registrieren, daher eine Extra Unterspannungs-Spule die im kilo-Ohm Wiederstandsbereich liegt. Bei meinem System sind es 11kOhm.
 

rafikus

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Doch schon, nicht durch die Unterspannungsspule die zwischen 2 Phasen hängt, sondern durch die 3 Spulen in jeder Phase unterhalb der Schalterbrücke wie man auf dem Bild sieht. Fällt eine ab wird die Brücke betätigt und der Schalter löst aus. Ist bei meinem Möller Klöckner genau so.
Also ein Motorschutzschalter mit einem zusätzlichen Wiederanlaufschutz, wie er von dir beschrieben wurde? Hast du vielleicht einen Link zu solch einem Schalter?
Und vielleicht noch eine Frage: wenn das auf dem Bild solch ein Schalter ist, den du beschreibst, welche Funktion übernimmt dann die gut sichtbare, zweipolige Spule?
 

Hondo6566

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Hallo,
hier mal ein Bild von meinem Schalter:
20200419_214457.jpg

die zweipolige Spule ist das selbe wie bei mir die mit der blauen Isolierung rechts.
Das ist das brummende Bauteil. Ist Strom auf dem Gerät zieht der Anker an und verursacht durch Luftspalte im Blechpaket des Ankers ein Netzbrumm.
Durch das Anziehen des Ankers ist es überhaupt möglich einzuschalten (grüner Knopf drücken). Ausgeschaltet wird über kleine Blechhebel das verhindert. Hier in 380V (400V) Ausführung wird die Spule auf der Primärseite zwischen 2 Phasen angeschlossen. Welche ist egal. Ich hab L1/L2 genommen.
Ist die Spannung zwischen den beiden Phasen zu gering fällt der Anker ab und über die Blechhebel der Mechanik wird automatisch ausgeschaltet.
Links sieht mal die 3 Spulen der Phasenüberwachung. Fällt nur 1 aus, egal welche, dann wird die Schalterbrücke aus der Rastung gehoben und der Schalter fällt ab.
Rechts daneben etwas tiefer in der Mechanik sieht mal silbrige Leiterspulen, auch 3 Stück. Die sind für die Stromüberwachung da soweit ich mich entsinne. Das Verstellrad für die Überstromauslösung ist rein mechanisch und verschiebt die Schalterbrücke so dass früher oder später ausgelöst wird.

Hier die Daten des aktuellen Models:
https://datasheet.eaton.com/datasheet.php?model=072737&locale=de_DE

Die Unterspannungsspule ist heute aber immer separat, und muss auch extra gekauft werden.
Der heutige PKZM0-4 hat nur Motorschutz, Thermoschutz und Phasenausfallempfindlichkeit, keine Unterspannungsauslösung. Aber den Wiedereinschaltschutz nach Stromausfall hat er natürlich durch die Phasenausfallempfindlichkeit.
 
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rafikus

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Bist du dir sicher, dass die drei sichtbaren Spulen aus dem dicken Lackdraht nicht für die magnetische Auslösung im Kurzschlussfall zuständig sind? Wo sind denn die Enden dieser Spuen angeschlossen?
 

Hondo6566

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Bist du dir sicher, dass die drei sichtbaren Spulen aus dem dicken Lackdraht nicht für die magnetische Auslösung im Kurzschlussfall zuständig sind
nein bin ich nicht. Wo die angeschlossen sind kann ich gar nicht genau sagen, man sieht nicht ganz soviel und aufmachen tu ich den Schalter auch nicht mehr.
 

rafikus

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nein bin ich nicht. Wo die angeschlossen sind kann ich gar nicht genau sagen,
Nachdem ich mir so einiges über Motorschutzschalter angeschaut habe bin ich mir sicher, dass die von dir gezeigten Spulen für die magnetische Auslösung im Kurzschlussfall zuständig sind. Sie überwachen somit den Strom durch die jeweiligen Leiter. Wenn dieser sehr hoch ist, wirkt diese Spupe wie ein Elektromagnet und löst den Motorschutzschalter aus. Da die Spule nur wenige Windungen hat, wird nur bei sehr hohem Storm ausgelöst, da ein Elektromagnet mit nur wenigen Windungen recht "schwach" ist und erst bei sehr hohem Strom die Kraft groß genug ist.

Diese Spulen überwachen also nicht die Spannung.

Daher hat jede Phase eine Extra Spule die den Schalter auslöst wenn eine Phase ausfällt.
Das stimmt somit nicht, da die Elektromagnete auslösen, wenn ein hoher Strom fließt und nicht, wenn der Stromfluss durch die Motorwicklung ausfällt.

Eine Unterspannung kann diese kleine Spule - die im milli-Ohm bis niedrig Ohmbereich liegt, nicht korrekt registrieren,
Da diese Spulen gar keine Spannung registrieren, können sie auch nichts bei Spannungsausfall auslösen und das liegt nicht an dem elekrischen Widerstand der Spule.

Dass ein Motorschutzschalter bei Ausfall einer Phase irgendwann mal auslöst liegt an der Phasenausfallempfindlichkeit. Beim Zweiphasenlauf steigt der Strom in den zwei verbleibenden Phasen an und der Motorschutzschalter schaltet über die Bimetallauslösung aufgrund des zu hohen Sromes ab. Bei Schneider Electric habe ich dafür eine Zeit von 4sec gefunden.

Da bei Gesamtausfall der Spannungsversorgung, oder bei gezogenem Stecker, die oben erwähnte Unterspannungsauslösespule dafür sorgt, dass der Schalter Ausgeschaltet wird, hat man genau das, worüber wir hier schreiben.

Erwähnt werden sollte, dass bei den Geräteschaltern mit Wiederanlaufschutz die Spule nur dann unter Spannung steht, wenn der Schalter auf "EIN" steht. Allerdings haben diese Schalter keine Motorschutzfunktion, weshalb ich weiter oben einen zusätzlich zu dem Geräteschalter erwähnt habe.
 

Klem Low Scott

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Nachdem ich mir so einiges über Motorschutzschalter angeschaut habe bin ich mir sicher, dass die von dir gezeigten Spulen für die magnetische Auslösung im Kurzschlussfall zuständig sind. Sie überwachen somit den Strom durch die jeweiligen Leiter. Wenn dieser sehr hoch ist, wirkt diese Spupe wie ein Elektromagnet und löst den Motorschutzschalter aus. Da die Spule nur wenige Windungen hat, wird nur bei sehr hohem Storm ausgelöst, da ein Elektromagnet mit nur wenigen Windungen recht "schwach" ist und erst bei sehr hohem Strom die Kraft groß genug ist.

Diese Spulen überwachen also nicht die Spannung.


Das stimmt somit nicht, da die Elektromagnete auslösen, wenn ein hoher Strom fließt und nicht, wenn der Stromfluss durch die Motorwicklung ausfällt.


Da diese Spulen gar keine Spannung registrieren, können sie auch nichts bei Spannungsausfall auslösen und das liegt nicht an dem elekrischen Widerstand der Spule.

Dass ein Motorschutzschalter bei Ausfall einer Phase irgendwann mal auslöst liegt an der Phasenausfallempfindlichkeit. Beim Zweiphasenlauf steigt der Strom in den zwei verbleibenden Phasen an und der Motorschutzschalter schaltet über die Bimetallauslösung aufgrund des zu hohen Sromes ab. Bei Schneider Electric habe ich dafür eine Zeit von 4sec gefunden.

Da bei Gesamtausfall der Spannungsversorgung, oder bei gezogenem Stecker, die oben erwähnte Unterspannungsauslösespule dafür sorgt, dass der Schalter Ausgeschaltet wird, hat man genau das, worüber wir hier schreiben.

Erwähnt werden sollte, dass bei den Geräteschaltern mit Wiederanlaufschutz die Spule nur dann unter Spannung steht, wenn der Schalter auf "EIN" steht. Allerdings haben diese Schalter keine Motorschutzfunktion, weshalb ich weiter oben einen zusätzlich zu dem Geräteschalter erwähnt habe.
stark, gut erklärt. Makes sense
 

Marvin42

ww-birke
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hallo,
an meiner scm sc 2 brummt auch der Unterspannungsauslöser und bracht somit ständig Strom. Ich hab einen
Schaltkasten mit Hauptschalter und Stromrelais für die Absaugung davor gehängt, jetzt ist Ruhe, weil ich mit einem
Hauptschalter alles abschalte.

gut erklärt rafikus

Motorschutzschalter lösen nur bei Überstrom, thermisch, und Kurzschluss, magnetisch, aus. Sonst
muß man ja nach dem Betätigen eines Hauptschalters einer Anlage alle Motorschutzschalter wieder zuschalten - mußte ich nie.
 
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rafikus

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Sonst
muß man ja nach dem Betätigen eines Hauptschalters einer Anlage alle Motorschutzschalter wieder zuschalten - mußte ich nie.
Beachte bittte, dass hier die Rede von Motorschutzschaltern war, die man als Ein-Ausschalter für die Maschine benutzt. Die Unterspannungsauslösespule ist ein Zusatz-Anbauteil, welches an die Schalter agebaut werden kann. Siehe dir mal die Informationen durch, die in dem Link aus #55 zu finden sind., recht weit unten unter "Kennlinien" findet man "Zusatzausrüstung".
Wenn du also meinst, dass ein Unerspannungsauslöser vorhanden ist, dann schreibe bitte genau hin, was passiert, nachdem du deinen Hauptschalter eingeschaltet hast.
 

Klem Low Scott

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Habe übrigens die unterspannungsauslösung ausgebaut. Wundert mich nicht, dass das brummt. Das ist eine klappanker-konstruktion, wobei der klappanker mehr oder minder nur durch eine mini feder gehalten wird.

Der motorschutz und die passende unterspannungsspule sind eigentlich voll intakt und gut in die maschine integriert.

Daher werde ich jetzt etwas frevelhaft die unterspannungsauslösung ausgebaut lassen. Mir ist klar, dass das suboptimal ist... aber der aufwand das neu zu machen ist es mir gerade nicht wert.

btw die idee mit einem normalen lasttrenn- oder hauptschalter mit integrierter unterspannungsauslösung finde ich gut. Habe aber keinen normalen gelben drehschalter mit entsprechender funktion im netz gefunden. Kennt da war etwas bezahlbares?
 

rafikus

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