Holzkiste mit Kindern bauen

Erzieherin

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Hallo,
Ich arbeite in der Kita und für mein Projekt möchte ich mit den Kindern eine Holzkiste bauen. Diese soll als Lager für Kleidung und Arbeitsmaterial dienen. Sie wird im Außengelände benutzt. Das heißt die Kinder holen diese mit raus auf die Wiese und in die Spielgrube wo dreckige Schaufeln zum Beispiel rein kommen. Meine Frage ist welche Holzart würdet ihr mir empfehlen? Und wie muss ich diese bearbeiten. Ich kenn mich gar nicht aus. Die Kiste wird ein Deckel und Räder haben. Sie darf aber nicht zu schwer sein für die Kinder zum rollen. Soll ich sie mit Nägel befestigen oder bohren?

Danke schonmal
 

Dietrich

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Hallo,

wetterfest, vermutl. mit ordentlich Platz und leicht erfordert für den dauerhaften Einsatz eine durchdachte Konstruktion.
Außer der Möglichkeit beim Tischler den Zuschnitt zu erledigen bspw. in Bootsbausperrholz, sowie Befestigungsleisten und Bohrungen so anzubringen das sie nur noch zusammen geschraubt und gestrichen werden muß, sehe ich keinen anderen Weg.

Gruß Dietrich
 

KalterBach

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Orientiere Dich an den Maßen käuflicher Kisten, sonst sind sie schnell zu groß und zu schwer. Du kennst das sicher aus dem Alltag in der Kita.

Nimm das gute alte Kiefernbrett, das ordentlich lackieren und gut ist. Sonst halt Lärche, aber deutlich anders im Preis. Wenn Du keinen Schönheitspreis oder Meistertitel erreiche willst, hebt das ne Weile.

Ich vermute mal, dass die Kiste nicht immer im Regen stehen muss. Nass kann sie dann mal werden, einfach trocknen.
 

Orgelbauer

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Ereignis schrieb ich zwar --> doch
... als Ergebnis eines sich spannenden Themas für die größeren Kinders, die ja schon mal gen eine Säge halten wollen, einen Nagel krumm hauen uvm. ! :emoji_grin::emoji_sunglasses:
Ich hab immer gern und viel für die Kleinen gemacht. Damals.
Heute haben sie selbst "Kleine" :emoji_wink:
 

ChristophW

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Ich würde einfach glattkantbretter nehmen, wenn der Preis egal ist gibts die auch in Robinie im Bauhaus, Lack würde ich mir im wahrsten sinne des Wortes sparen.
Ansonsten vorbohren und schrauben.
 

Time_to_wonder

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Meine Frage ist welche Holzart würdet ihr mir empfehlen? Und wie muss ich diese bearbeiten. Ich kenn mich gar nicht aus. Die Kiste wird ein Deckel und Räder haben. Sie darf aber nicht zu schwer sein für die Kinder zum rollen. Soll ich sie mit Nägel befestigen oder bohren?

Sorry für die offenen Worte, aber das gesamte Unterfangen hört sich für mich reiflich naiv an.

In einer Zeit, wo in einer Kita jeder Trinkbecher eine CE-Kennzeichnung haben muss, würde ich nicht die Verantwortung für eine potentielle Unfallgefahr Holzkiste übernehmen wollen.

Habe letztes Jahr als engagierter Vater zwei Holz-Spielgeräte (Bauwagen und Schiff) aus Bausätzen mit aufgebaut. Da musste extra der Sicherheitsverantwortliche des Trägers konsultiert werden, der die Aufstellorte bezüglich Bewegungsfläche und Unfallgefahr definiert hat und uns angewiesen hat, peinlich genau nach der Montageanleitung vorzugehen, um den Versicherungsschutz nicht zu verlieren.

Die Kiste könnte zur Unfallgefahr werden, weil sie:
  • spittern könnte
  • eine Deckel als Gefahrenquelle haben soll
  • durch die Gegend rollen kann
  • scharfe Kanten haben könnte
  • ...
Sie müsste außerdem hinreichend stabil konstruiert sein, wetterfest und auch noch leicht. Nicht umsonst nutzen Kitas hierfür oft diese Balkon-Plastikkisten, wo man die Stuhlkissen sonst reinpackt.

Und "mit den Kindern etwas bauen..." : Wie sieht denn in so einem Fall, wenn Hammer, Sägen, Nägel, Elektrowerkzeug u.ä. im Spiel sind der Betreuungsschlüssel aus? Bist Du da mit einer wuselnden Truppe von 10 Kindern allein? Ich habe meinen Großen (seit er 2einhalb ist) öfter mit in der Werkstatt. Wenn man da konzentriert an etwas bauen will, bin ich als Aufsichtsperson (Schlüssel 1:1) zu wenig. Du kannst nicht gleichzeitig ne gut konstruierte Kiste bauen und auf ne Horde Vierjähriger aufpassen.

Sorry, aber lass es besser.
 

Rookie77

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Ich muss @Time_to_wonder hier leider Recht geben. Gerade in der KiTa sind Bestimmungen einzuhalten, und die sind nicht ohne. Auch in meiner Tagespflege habe ich damit zu kämpfen, aber scheinbar habe ich die Teile so gut gebaut, dass sie entweder stabil genug, oder wie gekauft aussehen.

Zusätzlich ist beim Holz noch darauf zu achten, woher es kommt. Wurde es mit Schutzmitteln behandelt, die vielleicht schädlich waren?

Ich finde deine Idee wirklich großartig! Endlich mal jemand, der/die mit den Kindern ein Projekt außerhalb von "wir pflanzen jetzt Sonnenblumen" oder "wir fangen Käfer und beobachten sie" machen möchte. Leider stehen dem sehr oft die Vorschriften im Weg. Und das nur, weil man heute wegen wirklich jeder Kleinigkeit verklagt werden kann.
 

BigFossy

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Auch Eingebauten kann man in der "professionellen Kinderbetreuung" einsetzen, einfach mal mit TÜV/Dekra/&Co Kontakt aufnehmen, die können auch Einzelstücke abnehmen, da es hier mehrere Kisten braucht lässt sich vielleicht auch das "Baumuster" prüfen, ggf sind die eh mal im Haus wegen der Spielgeräte!?

Zum Betreuungsschlüssel und der Verantwortung: ggf. mit den Eltern mit ins Boot nehmen.

In der Kita in der meine Kids sind gibts immer mal wieder Eltern-nachmittage:
Die Kinder dürfen aus 3 Projekten wählen. Passend zum Projekt gibts ne Liste mit Werkzeugen die man mitbringen soll. Material hatte die Kita besorgt. Der eigentliche Bau lief dann in der Verantwortung der Eltern, Erzieher waren beratend dabei.
War ein lustiger Nachmittag!

Es ist zwar inzwischen herausfordernd Kinder trotz aller Sicherheitsbestimmungen, Gesetzen und Regelungen praktische Erfahrung zu ermöglichen ich halte das aber für sehr wichtig für die Kids. @Erzieherin lass dich nicht entmutigen!

Viele Grüße
Johannes
 

Rookie77

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Gute Idee. Wobei das immer spannend wird.
Hab mal mit meinen Tageskindern und den Eltern Bastel Shirts bemalt. Während meine Frau mit unseren beiden Töchtern gemütlich und in Ruhe dort gesessen hat, stand den anderen Eltern dezent der Schweiß auf der Stirn Ein Zwerg hat dann auch direkt in die (kinderfreundliche) Farbe gegriffen, probiert und sich übergeben. An dem Abend wurde ich wahrscheinlich nicht ins gute Nacht Gebet mit einbezogen

Ich muss im Waldkindergarten unserer Mittleren immer ran und gefühlt wie vor 100 Jahren, irgendwelche Sachen mit anderen Eltern reparieren.
Beim ersten Mal hatte ich den Kofferraum voller Maschinen und stand hinterher, mangels vernünftigen Stromkreis, mit Handwerkzeugen da..
Beim Anwerfen der KGS riss es regelmäßig die Sicherung raus.
 

WoodyAlan

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Ich muss time_to_wonder ebenfalls beipflichten! Das ist ein potenzielles Mienenfeld auf das du dich damit begibtst, so absurd das bei ner Holzkiste klingen mag. Ich hab mich mal fürn Hokzbastelstunde in unserem KiGa angeboten....blankes Entsetzen obgleich meiner verrückten Idee. Die Vorschriften, die Eltern....no way. Als ich mit einem technisch einwandfreiem Puky Laufrad ankam als Spende bin ich damit nicht mal durch die Eingangstür gekommen. Private Spenden von Spielgeräten kategorisch untersagt.

In einer traurigen Welt leben wir Mittlerweile...
 

Georg L.

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Bei Heidelberg
Dabei kommt ja ein Großteil der Unfälle schlicht daher, dass die Kinder nicht mehr an handwerkliche Tätigkeiten herangeführt werden. Und falls mal mit Handwerkzeug gearbeitet werden darf, dann mit irgendwelchen "Sicherheitswerkzeugen", die vor lauter Sicherheit in ihrer normalen Funktion nicht mehr zu gebrauchen sind.
Habe gerade am Wochenende ein "Sicherheitsschnitzmesser" für Kinder in die Hände bekommen, eine Katastrophe. Vorne abgerundet damit kein Kerbschnitt möglich ist, außerdem so stumpf, dass Verletzungen schon vorprogrammiert sind, da ein Schneiden der Holzfasern nahezu unmöglich ist.
 

Rookie77

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Das geht schon, im Idealfall hat man dann aber die Zeit und die Möglichkeit, sich intensiv mit dem Kind zu beschäftigen. Bei mehreren, kleinen, Kindern, ist das meist schwieriger.

Meine Mädels (5 und 1 1/2) helfen mir teilweise bei meinen Projekten, reichen mir Schrauben, geben mir Werkzeuge an. Und dann darf auch mit angepackt werden. Mit meinem Großen (12) realisiere ich schon ganz andere Projekte und er darf auch, in meinem Beisein, größere Maschinen bedienen.
Vor der TKS hat er noch Respekt (was ich gut finde), aber ich habe bei Bosch bei einem Event die Advanced Tablecut 52 bekommen, mit der er auch arbeiten darf (wobei das Teil ja auch eher ein Spielzeug ist).

Für meine Mädels habe ich eine Kinderwerkbank gebaut, die ich auch in den Projekten vorgestellt habe.
 

raziausdud

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Hallo zusammen,

ich habe mit meiner Frau, Erzieherin im Kindergarten über das Thema hier gesprochen. Die haben einen eigenen Werkraum mit Handwerkzeugen, Sägen, Hammer, Handbohrer, Zangen, Schraubenzieher. Einschränkung: max. 2 Kinder unter Aufsicht. Selbst die ganz kleinen Krippenkinder werkeln schon, klar, mit kleinem Holzhammer, Nägel in Styropor etc.

Es ist also möglich ...

Rainer
 

WoodyAlan

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Immerhin es gibt sie wohl noch die normalen KiGas. Bei uns dürfen no ned mal normale Malstifte verwendet werden, sondern spezielle mit weicher flexibler Spitze, da sich die Kleinen sonst in die Hand/Gesicht stechen könnten!
 

BigFossy

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...Eltern dezent der Schweiß auf der Stirn...
War bei uns anders: Auf der Werkzeugliste stand "Handsäge" - also 1x Dozuki und 1x Ryoba eingepackt.
Beim Werkzeug auspacken waren die Erzieherinnen sichtlich nervös! Kurz darauf war dann auch ein Verbandskasten im Raum :emoji_flushed:.
Mein 4-jähriger hat aber problemlos und verletzungsfrei alles gesägt, bei allen anderen mussten gleich die Eltern übernehmen und sich mit den kleinen stumpfen Bastelsägen abmühen bis mein Junior fertig war und die Dozuki im Kreis Rum ging.
Beim Thema Unfallverhütung wir meines Erachtens nach viel zu viel Wert darauf gelegt alles Sicher zu machen, oft auf Kosten der Nutzbarkeit anstatt auch für die Gefahr zu sensibilisieren und durch Vorsicht und Aufmerksamkeit Unfälle zu vermeiden...
 

Rookie77

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Ich kann das teilweise nachvollziehen. Meine Tagespflege ist so gestaltet, dass alle "Geräte", also Rutsche etc (selbstgebaut) von den Kindern (U3) alleine genutzt werden kann, ohne dass groß etwas passieren kann. Das macht mir in dem Moment das Leben einfach leichter, weil ich eben nicht andauernd dabeistehen und aufpassen muss.

Meine Rutsche z.B. hat nur 13,5% Steigung, sodass die Kinder weder mit Vollgas unten ankommen, noch irgendeine Leiter hochklettern müssen, damit sie sie benutzen können. Und sie ist breit genug, wenn mehrere Kinder gleichzeitig rutschen möchten. Es geht einzig und allein darum, dass sie das Gefühl erleben können, wie es ist sich "auf magische Art und Weise" vorwärts (oder rückwärts) zu bewegen.

Mein großer runder Tisch (auch selbstgebaut, weil es so etwas in der Größe die ich brauchte nicht gibt) hat 40cm Höhe und die Stühle sind passend dazu. Auf den Stuhl klettern und umfallen ist also mit das Einzige, was meinen Kindern passieren kann. Und es ist auch schon passiert, weil ich nicht immer sage, dass man das nicht machen darf, sondern man ab und zu einfach mal auf die Nase fällt. Ich stehe natürlich in der Nähe, falls jemand einen Kopfsprung vom Stuhl machen möchte :emoji_wink:

Das große Problem sind heutzutage diverse Eltern, die übervorsichtig sind und dich als Tagespflegeperson auch wenn es sein muss, mal eben verklagen...
 

raziausdud

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Ich glaube fast, die Fragestellerin hat sich hier verkrümelt. Die kommt sich bestimmt vor wie ein kleines Kind, das das alles nicht weiß, dem man nichts zutraut, dem von vielem abgeraten wird und dem man alles sagen muss ....
 

schrauber-at-work

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Ich sehe das auch eher enspannt.
Meine kleine hat in Ihrem (selbst gebauten, mit etwas Unterstützung) Werkzeugkasten auch nen Japaner vom Discounter. Hat Ihr auch mal in den Finger "gebissen", Pflaster drauf und weiter ging es. Seither achtet Sie viel mehr drauf dass die 2. Hand nicht im Gefahrenbereich ist.

Nägel in Holz kloppen hat Ihr mit 3 schon spass gemacht (auch wenn ~50% davon krumm statt drin waren):emoji_ghost:

Auch Stechbeitel hat Sie mit 4,5 schon alleine bedient ohne Verletzungen. Ich halte nichts davon die Kids in Watte zu packen, lieber auf die Gefahren aufmerksam machen.

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Manch bekommen bei solchen Bildern schier nen Herzinfarkt:emoji_grin:

Nun ist Sie 5, hat noch alle Finger und geht gerne mit mir in die Werkstatt. Ich geniesse es wenn Sie Interesse dran hat was ich so treibe. Zu wirklich viel komm ich dann zwar nicht, macht aber nix.

Gruß SAW
 

WoodyAlan

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Aaaaahhhhh, normale Menschen:emoji_sunglasses::emoji_grin:

Dito....wie sollen die Kids was lernen, wenn alles was auch nur im geringsten aua machen kann, verboten wird!
Mein kleinster is jetzt 2. wenn der beim Opa vorn hört dass ich das Fichtenmofa anwerf, hat der Hummeln in der Windel. Der is total narrisch auf mein Werkzeug jedweder Art. Für die große mit 8 ist’s das größte wenn’s mit mir in der Werkstatt basteln darf, igelhaus, insektenhaus,.....
 

KalterBach

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In einer traurigen Welt leben wir Mittlerweile...

Tja, mein Vater hat vor 35 Jahren mit anderen Vätern noch ein Holz-Piratenschiff gebaut, dazu ein paar Sandkästen und den passenden Sonnenschutz gleich dazu. Da hat keiner mit Paragraphen um sich geschmissen.

Wenn allerdings die Kita-Mitarbeiterinnen mit dem Bollerwagen und der lauten Musikbox durchs Dorf laufen, dann ist aber auch kein Paragraphenreiter vor Ort. Schöne neue Welt.
 
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